Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Sonntag, 24. April 2011

Trauerspiel am Sachsenring

Es fing schon Freitag vor der Vorbelastung mit den schlechten Vorzeichen an: Vor dem Training fiel mir Schussel die Pulsuhr runter. Seither kann ich ein loses Teil im Inneren hören, aber die Pulsuhr scheint noch normal zu funktionieren. Bei der Vorbelastung selbst waren die Leistungsdaten nicht so oho und auch das Gefühl in den Beinen nicht so topp. Abends musste ich dann ständig niesen und die Nase tropfte munter vor sich hin.

Das letzte schlechte Vorzeichen war dann wohl der seltsame Traum, in dem ich weder durch Kurven, noch einfach geradeaus fahren konnte. Im Traum war der Sachsenring ein Fiasko für mich - doch dann wurde mir klar, dass es eben nur ein Traum war. Da ich zu der super frühen Zeit, zu der man wegen dem Rennen aufstehen musste, nie so richtig essen kann (mein Körper streikt da gerne noch etwas bzw. mein Magen), wollte ich zeitnah noch etwas vor dem Rennen vor Ort essen, was zum "Abschluss" ein Riegel war. Der sollte nochmal schön Zucker spenden.

Aber irgendwie war der Riegel dann doch etwas zu viel. Als ich den Riegel schon erstmals in die Hand nahm, war mir bereits etwas schlecht. Aber wie gesagt: Zu solch super frühen Zeiten ist das bei mir eigentlich normal, weil mein Magen da schon immer gestreikt hat. Ich dachte mir nix weiter dabei und fühlte mich generell eigentlich ganz gut. Dennoch wurde mir dann nach jeder der Wellen des Sachsenring schlecht. Was war da bloß los?!? Also habe ich auch gleich anfangs immer wieder was getrunken, in der Hoffnung, dass die morgendliche Übelkeit dadurch vergeht. Aber leider vergebens! Irgendwann musste ich reißen lassen, der Körper beendete seinen Streikt dann erst nach 5 oder 6 der 15 Runden. Dass ich dann noch zum vermutlich besten Verfolger des Feldes wurde, nützte mir bei fast 150 Startern und einem Hauptfeld mit ca. 70 Fahrern aber auch nichts mehr ...



Am Ende weiß ich nur vom Video her, dass die Siegerzeit bei unter 1:28 lag. Neben einem Teilnehmerrekord also auch ein Streckenrekord - und ausgerechnet bei diesem Rekordrennen musste ich meine Premiere am Sachsenring haben UND einen streikenden Körper. Dieser Streik wurde übrigens noch auf meinen rechten Oberschenkel ausgedehnt. Ich merkte zwar schon während dem Rennen teilweise leichte Schmerzen, aber das ist mir nicht ganz neu und nur ein Zeichen, dass ich falsch sitze bzw. trete. Vom Gefühl konnte ich diesen Fehler wie immer korrigieren, aber direkt nach der Zieldurchfahrt tat der Oberschenkel an der Innenseite wirklich tierisch weh. Ich konnte auch nicht laufen oder mich auf den Autositz setzen - das Fiasko war somit perfekt, denn scheinbar hatte ich mir irgendwas kaputtgemacht.

Was am Ende bleibt, ist ein netter Top-Speed von 82,2 km/h, aber ein Schnitt von nur 34 km/h. Die Überrundung konnte auch nicht vermieden werden, aber durch meine Oberschenkelverletzung, die ich als niederes Wesen im unnützen Krankenversicherungssystem leider erst am Dienstag diagnostizieren lassen kann (im Krankenhaus kennt sich ja eh niemand mit Sportverletzungen aus, die stochern nur im Dunkeln), ärgere ich mich nicht über den schlechten Rennverlauf, sondern über die Gefährdung meines Formaufbaus und der geplanten nächsten Rennen.

Zum Ergebnis sei noch gesagt, dass der Sieger laut Ergebnisliste plöztlich 6 Minuten langsamer als noch vor Ort war - und der Sieger hieß, wie eigentlich zu erwarten war, natürlich Maik Hamann. Er war so gut, dass er mit seinem Schatten sogar noch zusätzlich den 5. Platz belegte. Dass sich die Wettkampfrichter beim Erstellen dieser Ergebnisliste nicht dumm vorgekommen sind, wundert mich ein bisschen. Und noch ein bisschen mehr wundert mich, dass man ein Jedermannrennen durchführt, dass laut BDR JEDEN Finisher im Ergebnis auflisten muss, man aber scheinbar auf den Einsatz moderner Technik gänzlich verzichtet. Zielkamera, Transponder - Fremdworte?!? Oder wieso sonst geht die Liste nur bis Platz 71 und beinhaltet nur geschätzte 60 Fahrer (aufgrund der Doppelplaztierungen), obwohl das Rennen von deutlich mehr Fahrern beendet wurde?!? Ich war dort auf jeden Fall am Start, mein kaputter Oberschenkel kann dies schreiend belegen, auch wenn ich für den Sachsenring leider keine Platzierung angeben kann, da sich der Veranstalter offensichtlich überschätzt hatte - nächstes Jahr wohl besser ein Starterlimit von 50 Fahrern oder doch Einsatz moderner Technologie.

Bevor man denkt, dass ich wegen meiner Verletzung erstmal eine Zwangspause einlegen muss: Eine lockere Runde konnte ich heute drehen. Ich kann mich zwar ohne Rad nicht immer schmerzfrei bewegen und spüre die Schmerzen vor allem beim Treppensteigen, aber was willste als niederes Wesen schon großartig tun?!? Ärzte helfen nur an Werktagen - aber wie viele Hobbysportler können sich schon Wettkampfverletzungen an Werktagen zuziehen? So muss man eben mit dem Messer quer zwischen den Zähnen "gegen den Schmerz arbeiten". Das ist eben die Realität. Aber solange man wenigstens noch gegen den Schmerz arbeiten kann, ist es ja im Endeffekt nur halb so wild. Eigentlich geht das dann gar nicht als vollwertige Verletzung durch. Ist eher nur ein "Wehwehchen" ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen