Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Samstag, 2. Juni 2018

Der Mai ist vorbei

Da habe ich mal wieder länger nicht gemeldet, drum ein Blick zurück auf den gesamten Mai...

Bei der BM EZF in Weiden hatte ich wenig Druck auf dem Pedal und die Beine waren noch etwas müde. Durch den Trainingsrückstand und den damit verbundenen Fokus aufs Training war das nicht weiter verwunderlich, was dann auch den Rennverlauf bei der BM Straße in Attenzell schon vorher erahnen ließ. Ich war in der ersten Runde generell um ein möglichst effizientes Mitrollen im Feld bemüht und wollte kurz vor Böhmfeld nach vorne kommen, weil das einfach eine Stelle ist, wo man nicht hinten sein sollte. Kurz zuvor hatte ich dann eine kurze Abfahrt am Ende des Feldes falsch bewertet: Es schien, als ob das Feld bummeln würde, weshalb ich etwas mehr Abstand ließ, um trinken zu können. Ich hatte den Eindruck, dass ich andernfalls einhändig aufs Feldende auffahren würde, was entsprechend heikel gewesen wäre. Irgendwie schätzte ich das Tempo im Feld aber falsch ein, denn stattdessen zog sich das Feld in die Länge und nahm mächtig Fahrt auf. Ich hatte mich also wegen einem Schluck aus der Trinkflasche unnötigerweise selbst in den Wind gestellt! Es war dann ganz schön schwierig, wieder ranzukommen. Das war erst kurz vor der Abzweigung in Böhmfeld der Fall, wo ich eigentlich schon vorne sein wollte, weil sich das Feld dort beim C-Rennen 2015 ziemlich dämlich angestellt hatte. Und was soll man sagen? Auch diesmal lagen sie dort wieder auf der Straße. Ich musste über den Gehweg ausweichen, wobei ich natürlich auch vorsichtig sein musste, um mich nicht an einer Bordsteinkante aufzuhängen oder mir einen Platten einzufangen. Als ich wieder auf der Straße war, ging die Perlenkette schon ab. Kennt man ja auch aus dem Amateurradsport: Sturz im Feld = Tempoverschärfung. Kam in der Rampe dann zwar wieder ran, aber war dann über die Kuppe hinweg schon zu entkräftet...

In der zweiten Runde wurde ich von den Senioren 2 aufgerollt, was im Hinblick auf nächstes Jahr interessant war. Ich konte schon mal Luft in der "richtigeren" AK schnappen (mit 39 in der AK Männer = Elite starten zu MÜSSEN ist halt einfach nur dämlich). Und siehe da: Ein Fahrerfeld kann in Böhmfeld auch ohne Sturz und sonstige Probleme ganz normal abbiegen! Dementsprechend easy war es, bis zum Fuße der Zielsteigung locker im Feld mitzurollen. Dort aber machte ich große Augen: Mit was für Wattwerten sind die Senioren da bloß in den Anstieg reingeknallt?!??! Ich musste das Feld gleich ziehen lassen und fuhr wieder in meinem anvisierten Leistungsbereich. Ich hatte das Rennen ja gemäß Friel-Bibel von vornherein als KA-Einheit gesehen, drum bin ich auch im entsprechenden Leistungsbereich für KA gefahren. Und nein, das war keineswegs mit angezogener Handbremse, denn wenn man vorher nur Grundlage trainiert hatte und erst mit KA am Berg anfängt, dann ist das eben auch schon schnell das persönliche Limit. Eine Runde später mit dem Feld der Senioren 3/4, die in Böhmfeld ebenfalls ohne jegliche Scherze abbiegen konnten, schlackerten mir erneut die Ohren, weil auch dort mit den gleichen Wattwerten wie bei den Senioren 2 hochgedrückt wurde. Die Erkenntnis war dann auch gleich, dass eine BM Straße Anfang Mai selbst bei den Senioren eine Nummer zu groß für mich sein wird - es sei denn, ich käme besser durch den Winter. Aber generell muss man das einfach realistisch sehen und sagen, dass das Niveau auch bei den Senioren kaum abfällt im Vergleich zu den Jungspunden. Der Radsport ist halt einfach so eine Sportart, in der es keine jungen und alten, sondern nur gute und schlechte Sportler gibt.

Kulmbach war dann generell okay, ich kam vor allem schmerzfrei durch. Nach meinen ISG-Problemen im letzten Jahr, die im Endeffekt beim C-Rennen in Kulmbach ihren Anfang nahmen, hoffe ich jetzt einfach mal, dass ich die diesjährigen Kriterien besser verkrafte - vom gesundheitlichen her. Sportlich gesehen war der Schnitt um 0,1 km/h höher, also mehr oder weniger gleich im Vergleich zum Vorjahr. Subjektiv war ich aber dennoch stärker gefordert. Speziell in den Wertungsrunden ging gar nix. Auch hier machte sich also der Trainingsrückstand bemerkbar. Gleichzeitig aber eben auch die Erkenntnis: Trotz Trainingsrückstand konnte ich schon wieder bis zum Ende mithalten, fuhr also mehr oder weniger auf dem gleichen Leistungsniveau, was ja dann doch als Zeichen für ein im Vergleich zum Vorjahr verbessertes Grundniveau gelten könnte. Zumindest hoffe ich das mal. ;)

Ende Mai dann das letzte Straßenrennen in Nordbayern: Der Klassiker in Karbach. Der Rennverlauf war nahezu identisch zum Vorjahr, drum gilt auch hier, dass ich trotz des Trainingsrückstandes im Vergleich zum Vorjahr schon wieder auf dem gleichen Niveau war. Und eigentlich sogar etwas besser: Ich konnte nämlich die komplette Renndistanz auf gleichem Niveau durchstehen. Letztes Jahr ging mir in der letzten halben Runde ja der Sprit aus. Übel ist und bleibt in Karbach jedenfalls diese Panzerstraße, bei der der Trainingsstand auch völlig egal ist. Das ist einfach super unangenehm. Die Hände haben geschmerzt, weil das in der Abfahrt auf der Panzerstraße so scheuert, und dann habe ich mir scheinbar noch durch das Geholpere einen Wirbel blockiert. Im Rücken ging ein Schmerzblitz von oben nach unten, aber den konnte ich mit Glück direkt nach dem Rennen lösen. Zufällig also die richtige Bewegung zum Lösen von Rückenblockaden ausgeführt, obwohl das auf der Ladefläche des Autos natürlich nicht so gut geht wie wenn man das auf einer Matte mit entsprechender Bewegungsfreiheit machen kann.

Generell war es okay, dass ich trotz Trainingsrückstand also schon auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr zur gleichen Zeit war. Im Hinblick auf die Hochsaison im Juli und August macht das doch Mut. Welche Rennen ich dann aber fahre, ist mir selbst noch ein Rätsel. Erst heute habe ich mich mal wieder etwas umgeschaut und leider keine zusätzlichen Optionen gefunden, sondern von weiteren Absagen gelesen. Am 23. und 24. Juni wären in Bayern ja ursprünglich zwei Rennen gewesen. Das erste ist schon seit Wochen abgesagt, das zweite steht noch in der Terminliste, wird aber auch demnächst als abgesagt auf rad-net stehen. Der Grund sollen terminliche Probleme mit dem Verband sein. Diese Info konnte ich finden, aber mehr nicht. Da darf also wild spekuliert werden, was mit so einer Begründung gemeint sein könnte, denn um eine Terminüberschneidung kann es sich ja schon mal nicht handeln. Stattdessen ist das Wochenende jetzt komplett frei in Bayern. Ebenfalls frei haben die Lizenzfahrer, die gerne wieder beim großen Straßenrennen in Torgau gestartet wären, dem Heideradcup. Mit einer 70-km-Schleife sicherlich eines der größten Straßenrennen in Deutschland. Ursprünglich war das ja nur ein reines Jedermannrennen, aber im letzten Jahr hat man auf Wunsch von Vereinen auch Lizenzrennen ins Programm aufgenommen. Für dieses Jahr hat der Verband (!) aber die Genehmigung verwehrt. Wohl gemerkt: Nur für die Lizenzrennen, nicht für die Jedermannrennen - die hat der Verband genehmigt! Falls das jetzt unlogisch klingen mag, kommt hier die total logische Erklärung: Am gleichen Termin ist in Sachsen auch ein Kriterium. Ist doch logisch, dass ein kleines Kriterium wichtiger als ein großes Straßenrennen ist. Wer hat den Sarkasmus erkannt? Übrigens: Bei diesem Kriterium gibt es auch ein Jedermannrennen: Schon merkwürdig, dass der Verband zwei Jedermannrennen am gleichen Tag duldet, aber nicht zwei Lizenzrennen. Das ist wieder mal eine weitere Verbandsentscheidung, die man einfach nicht nachvollziehen kann und die dem Radsport einen Bärendienst leistet. Es gibt ja sowieso kaum noch Straßenrennen. Das ist dann schon Selbstzerfleischung, wenn man so ein großes Straßenrennen für Lizenzfahrer nicht genehmigt, nur weil irgendwo ein Kriterium ist, die es ja wie Sand am Meer gibt. Die Veranstalter des Heideradcup wollen sich aber nicht entmutigen lassen und planen dann eben für 2019 wieder mit einem Lizenzrennen. Hoffentlich gibt der Verband dann grünes Licht und lässt das Rennen nicht wegen eines Kriteriums "Rund um die große Tonne" erneut ausfallen...