Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 17. September 2018

Passendes Ende einer Seuchen-Saison

Wie sie begonnen hat, so endet diese Saison: Mit Krankheit. :(

Der Schlussspurt (nach wie vor mit 3 s) fing eigentlich ganz gut an. In Mutterstadt konnte ich mich auf Anhieb auf einem Kurs behaupten, der nicht gerade meinem Fahrstil entgegenkommt. Da war speziell eine richtig enge Kurve dabei, hinter der dann natürlich erwartungsgemäß hammerharte Antritte folgten. Die Beine spielten aber mit, der Rücken auch - und so konnte ich mich am Ende irgendwo zwischen Platz 20 und 25 platzieren. Ergebnis wurde leider keines erfasst, nur die Preisgeldränge wurden notiert. Um das an der Stelle mal klar zum Ausdruck zu bringen: Es stimmt nicht, dass immer nur 12-20 Fahrer bei den Rennen in der Pfalz am Start sind, auch wenn man so ähnliche Teilnehmerzahlen von Kriterien in Bayern oder vor allem Thüringen durchaus gewohnt ist. Auch in Mutterstadt waren es wieder irgendwas über 50 Fahrer, die am Start standen. Da ist richtig was los, sowohl auf der Strecke, als auch neben der Strecke. Der Zuspruch durch die Bevölkerung ist großartig. Vielleicht liegt es an der Nähe zu Frankreich, wo Radsport ja einen völlig anderen Stellenwert als in Deutschland hat. Aber wer weiß das schon? Es wäre einfach nur toll, wenn der Zuspruch bei der Bevölkerung häufiger so wäre wie bei diesen "wahnsinnigen" Rennen in der Pfalz. "Wahnsinnig", weil es einfach der Wahnsinn, was dort immer los ist. Viele Starter, viele Zuschauer, viele Prämien - wobei ich von letzterem in der Regel leider nix habe, versteht sich...

Am nächsten Tag war das Rennen schnell gelaufen, weil ein U19-Cowboy (ja, U19-Fahrer durften beim C-Rennen mitfahren, weil die offenbar ein Sonderstartrecht in der C-Klasse haben, wenn kein U19-Rennen ausgeschrieben ist - als ob in der C-Klasse nicht schon genuge Kurventerroristen am Start wären) schon in der 3. Runde eine Kurve mit einer Bowlingbahn verwechselt hatte und ein halbes Dutzend Fahrer abräumte, die dann die Kurve blockierten. So ein Trümmerfeld habe ich bei einem Kriterium eigentlich auch noch nicht gesehen. Wer nicht vor der Sturzlinie durchkam, musste hier fast anhalten und hatte dann gleich mal 10 Sekunden Rückstand aufs Feld, das, wie im Amateur-Radsport üblich, aufgrund des Sturzes natürlich gleich Vollgas gab, um die durch den Sturz abgehängten Fahrer gleich mal rauszufahren. Zwei Runden lang fuhr ich noch die gleiche Zeit wie das Hauptfeld, aber um wieder ranzukommen, hätte ich halt diese 10 Sekunden aufholen müssen. Die weiteren abgehängten Fahrer waren auch nicht wirklich eine Hilfe, weil einige nach dem Sturz gleich mal komplett overpacet hatten, nur um eine Runde später so einzubrechen, dass sie sich nicht mal mal an die sich bildende kleine Verfolgergruppe dranhängen zu können. Mit dem Feldende noch vor Augen, fuhr das Schlussfahrzeug aber schon an unserer Gruppe vorbei und nahm uns aus dem Rennen. Satz mit X.

Danach ging es wieder ins Training und das nächste Ziel war die oberfränkische Bergmeisterschaft. Die Form war auch gut, die Wattwerte auf einem Höchststand - und dann bekam ich am Nachmittag vor der Bergmeisterschaft Halsschmerzen. Ein paar Tage ging es mir dann richtig übel, ab Mittwoch wurde es besser. Die Hoffnung auf einen Start in Meiningen bestand. Am Tag vor Meiningen habe ich dann mal ein kleinen Belastungstest mit mehreren Sprints gemacht, aber mein Kreislauf machte diese kurzen Belastungen einfach noch nicht wieder mit. Somit musste ich beide für diese Saison letzten geplanten Lizenzstarts absagen. Krankheitsbedingt, also genau wie zu Saisonbeginn, als ich dann im Endeffekt auch erst am 1. Mai einsteigen konnte. So schließt sich aber wenigstens ein Teufelskreis. Gut, dass er geschlossen ist, somit kann ich mich jetzt schon auf eine viel bessere nächste Saison freuen. ;)

Den Riderman wollte ich trotzdem gerne noch als Saisonabschlussfahrt mitnehmen. Heute als Test ein paar AA-Intervalle gefahren. Der Kreislauf ist zwar wieder okay, aber ich merkte auch den Substanzverlust durch die gesundheitliche Zwangspause. In dem Zustand ist die Teilnahme an einem dreitägigen Etappenrennen eine ziemlich dämliche Idee. Insofern habe ich mit dem Riderman eigentlich schon wieder abgeschlossen, obwohl ich mir das wohl bis Donnerstag noch überlegen werde. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich starte, ist aber sehr gering. Stattdessen will ich lieber wieder richtig zu Kräften kommen, um dann vielleicht nächste Woche mit meiner mittlerweile schon fast "traditionellen" CP-Testreihe zum Saisonende zu beginnen. Nach der CP-Testreihe dann wieder eine kleine Saisonpause und anschließend geht es doch tatsächlich schon wieder mit dem Grundlagentraining für die neue Saison los. Das war so früh nicht geplant, aber wenn das Saisonende krankheitsbedingt eben schon früher kommt, dann macht man doch aus einem Nachteil einfach einen Vorteil, indem man mit der Vorbereitung auf die neue Saison früher beginnt, um dementsprechend auch früher startklar für den Saisoneinstieg zu sein. Der könnte diesmal schon im März erfolgen, denn Ende März gibt es eines von vier Jubiläumsrennen der Herpersdorfer. Da will ich dann schon mitmischen, zumal ich Mitte April dann auch erstmals beim dreitägigen Etappenrennen der Masters irgendwo bei Cottbus startberechtigt bin. Also ich glaube zumindest, das ist irgendwo bei Cottbus?!? Bis Mitte April sehe ich mir das schon noch an, wo genau ich dann hinfahren muss. ;)

Dienstag, 21. August 2018

Startschuss für den Saison-Schlussspurt ... mit 3 s in Serie ;)

Es gibt diese Redewendung im Englischen: "to hit rock bottom" - wenn man so richtig am Ende ist, richtig am Boden. Letztes Jahr war ich das in Bellheim nach der Zielankunft beim Straßenrennen. Das hatte richtig geschlaucht. Dieses Jahr erreichte ich diesen Punkt schon direkt beim Verlassen von Bellheim hinter dem Kreisverkehr: Die Beine schwer, die Atmung sogar noch viel schwerer - was war da bloß los? So schwer war meine Atmung noch nie bei einem Rennen. Das sah also gleich zu Rennbeginn nicht so aus, als ob ich den Classico diesmal überstehen würde...

Doch erst mal stand ja tags zuvor wieder das Kriterium an. 3 Stunden später als im Vorjahr. Zusätzlich kam noch eine halbe Stunde Verzug hinzu, aber dadurch hatte ich wenigstens mal mehr als genug Warmup vor einem Rennen. ;) Die gefühlte Intensität war einen Tick höher als im Vorjahr, obwohl die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem gleichen Niveau war. Etwas höher zwar, aber im letzten Jahr ging der Schnitt am Ende vor allem durch den Regen noch etwas runter. 80 Starter bei einem Kriterium - und alles ohne Hokus Pokus. Das Konzept der Doppelveranstaltungen macht die Rennen in der Pfalz eben auch für überregionale Starter attraktiv, weshalb die Fahrer aus allen möglichen Ecken kommen. Genaugenommen ist es sogar so, dass viele der regionalen (!) Fahrer auf das Kriterium sogar verzichtet haben und nur am Sonntag beim Straßenrennen am Start waren (wo die Teilnehmerzahl vermutlich nochmal um 100 Fahrer höher ausfiel). Mit 80 Startern bei einem Kriterium kann es dann aber auch mal passieren, dass plötzlich eine Ausreißergruppe mit 13 Fahrern weg ist. Wenn man vorne dabei ist und mitspringen kann, ist das dann 'ne tolle Sache. Weiter hinten kann man auf so eine Attacke gar nicht reagieren und wird stattdessen einfach nur ein paar Runden später plötzlich von Fahrern mit Geschwindigkeitsüberschuss überholt. Da merkte man gleich, dass das die Ausreißer waren, die eben mit besagtem Geschwindigkeitsüberschuss von hinten in das Feld reingefahren sind und dann auch nicht unnötigerweise in die Eisen steigen wollten. War kein Ding, wie man überhaupt sagen musste, dass bei aller enger Fahrweise in den Kurven keine Cowboy-Aktionen dabei waren, sondern stets "Platz zum Überleben" gelassen wurde. Dadurch gab es dann auch keinen einzigen Sturz, was bei 80 Fahrern auf einem engen Kriteriumskurs sicherlich keine Selbstverständlichkeit ist. Ich selbst habe in einigen Runden auch in den Kurven überholt, um mich langsam im Feld vorzuarbeiten, aber selbst wenn das so gut wie eigentlich nie zuvor funktionierte, war ich am Ende wegen des großen Starterfeldes wohl trotzdem nur irgendwo um Platz 30 herum. Genauer sagen kann ich's leider nicht, denn trotz Zielkamera gab es keine richtige Ergebnisliste. :(

Alles in allem fühlte ich mich trotz der etwas höheren Intensität als im Vorjahr aber eigentlich noch ganz gut und waren für das Straßenrennen frohen Mutes. Beim Einrollen wollte ich nur die Beine lockern und kurbelte mit hoher Kadenz. Aber wie schon erwähnt: Gleich am Anfang hatte ich richtig dicke Probleme. Was noch hinzukam: Als es auf "die Felder" ging, gab es gleich mal einen Stau, weil sich wohl ein paar Fahrer berührten. Da schien jemand seine fahrerischen Fähigkeiten zu überschätzen oder hielt sich für schmaler als er eigentlich war, denn auf diesem engen Weg funktioniert das einfach nicht, wenn man versucht, sich neben drei Fahrern noch als vierter Fahrer vorbeizuquetschen. So breit ist der "Asphaltstreifen" einfach nicht, den wir da befahren müssen. In meinem schlechten Zustand war es dann auch gleich ein Alptraum, dieses erste Loch zufahren zu müssen, denn dummerweise hatte ich kein Hinterrad mehr vor mir. Die Intensität schien mir aber insgesamt niedriger als im Vorjahr, weshalb ich trotzdem wieder rankam, nur um kurz darauf durch den Acker pflügen zu müssen. Es gab einen Sturz mit mehreren Fahrern, die den Asphaltstreifen natürlich gleich komplett blockierten. Da ich im Acker zu stürzen drohte, habe ich dann doch lieber ausgeklickt (wer hätte auch gedacht, dass Rennräder nicht für die Fahrt durch einen Acker konzipiert sind? ^^). Danach gab es mehrere Löcher bis zum Ende des Hauptfeldes und ich musste abermals viel im Wind zudrücken. In meinem ohnehin schon schlechten Zustand war das einfach nur eine endlose Qual. Spaß machte das in diesem schlechten körperlichen Zustand natürlich überhaupt nicht. Als dann das Windkanten-Segment vor Westheim kam, riss weiter vorne erneut ein Loch, aber diesmal fanden sich andere Fahrer, die das Loch zudrückten. Aus eigener Kraft hätte ich das nicht geschafft, ich war einfach am Ende - und bei Verlassen von Westheim war ich das tatsächlich. Ich verpasste sogar den Moment, wo mein Vordermann den Anschluss ans Feld verlor, wodurch ich nicht rechtzeitig reagieren konnte. Tja, und schon war das Feld auf und davon. Von hinten kam minutenlang auch nix mehr, drum war das schnell vorbei. Kurz vor Start/Ziel kamen dann doch 3 Fahrer von hinten, aber ich war an diesem Tag einfach in einem viel zu schlechten körperlichen Zustand, um mit dieser kleinen Gruppe noch irgendwie wenigstens eine zweite Runde in Angriff zu nehmen. Das hatte so keinen Sinn, drum bin ich entkräftet im Kreisverkehr zu den Parkplätzen abgebogen...

3,5 Stunden weniger Regeneration als im Vorjahr - ob das diesen großen Unterschied erklären kann?!? Ich habe jedenfalls eine miese Regenerationsfähigkeit, würde ich sagen. Im letzten Jahr waren die Beine ja auch etwas schwerer, aber ich kam immerhin ohne ernsthafte Probleme mit dem Feld mit und konnte auch Löcher ohne Probleme selbst zudrücken. Das muss man erstmal sacken lassen. Rülzheim habe ich aufgrund dieser Erfahrungen auch sein lassen, aber nächste Woche geht es wieder für zwei Rennen in die Pfalz. Und warum auch nicht? Es gibt ja sowieso keine brauchbaren Alternativen. In der Pfalz zu fahren macht auch generell mehr Spaß, weil die Sache diese ist: In Bayern werden Radrennen häufig im Rahmen von Festen durchgeführt, in der Pfalz hingegen SIND die Radrennen die Feste! Da ist richtig was los, man hat eine tolle Athmosphäre - und auch das trägt einfach dazu bei, dass man gerne in der Pfalz fährt, selbst wenn am Ende nicht gewertet wird. Solange es aber dennoch Spaß macht, kann man darüber hinwegsehen. Für einen Hobbyfahrer ist der Spaßfaktor ja sowieso grundsätzlich wichtiger als das pure Ergebnis. ;)

Montag, 6. August 2018

Wasserstandsmeldung Anfang August

Die Dienstagabendserie in Kulmbach ging letzten Dienstag zuende - und das ist auch gut so. Rückblickend war meine intensive Teilnahme dort eher kontraproduktiv, weil das jede Woche eine Entwicklungseinheit weniger bedeutet hat. Unterm Strich konnte ich mein Schnellkraft- bzw. Antrittsproblem von Anfang Juli in Strullendorf im Laufe des letzten Monats beheben, aber woran ich fast gar nicht arbeiten konnte, war die anaerobe Kapazität - und die war bei den letzten beiden offiziellen Rennen in Regensburg und Bamberg der Knackpunkt für mich. Alles keine neue Erkenntnis, ich hatte mir für diese Saison eigentlich die Trainingsarbeit im anaeroben Bereich als Schwerpunkt vorgenommen - aber jetzt fiel mir eben auf, dass ich mich von viel zu vielen Dingen (im wesentlichen von viel zu vielen Rennteilnahmen) davon abbringen ließ. Hmpf...

Das Ende der Dienstagabendserie ist aber auch aus einem anderen Grund noch gut gewesen - denn dieses Jahr war das dort ungewöhnlich viel Wild-West. In den vergangenen Jahren gefiel es mir ganz gut, dass dort trotz all des Wettkampfeifers eine gewisse Grundordnung herrschte. Das hat die Dienstagabendserien relativ sicher gemacht. Dieses Jahr war das leider anders, es gab viele Stürze - und noch zusätzlich weitere heikle Situationen, wo es zu Kontakten kam und ein gutes Reaktionsvermögen gefragt war. Und dann immer dieses Verlassen von Fahrlinien in den Wertungsrunden zwischen der vorletzten und letzten Kurve, wo einem mehr als nur ein Mal auf der Ideallinie komplett die Tür zugemacht wurde, als man mit dem Vorderrad schon zu weit vorn war, um noch ausweichen zu können. Bei den Profis wird dann schnell von einem illegalen Sprint gesprochen und Fahrer werden distanziert, im Amateur-Radsport aber gibt es weder Regeln noch Anstand - zumindest habe ich in speziell den letzten beiden Wochen mal wieder ganz stark diesen Eindruck gewonnen.

In Regensburg war es eigentlich okay. Da sind die Fahrer generell auf ihren Linien geblieben. Das führte zwar auch zu Löchern, die ich aufgrund meiner mangelhaften anaeroben Kapazität nicht mehr zudrücken konnte, aber wenigstens wurde es nicht gefährlich, weil ein platzender, deutlich langsamerer Fahrer plötzlich rücksichtslos die Fahrlinie wechselte und einem fast das Vorderrad rasierte. Dennoch gab es auch in Regensburg viel Chaos durch viele Stürze, deren Ursache aber wohl in den meisten Fällen bei den gestürzten Fahrern zu finden waren. Wie gesagt: Generall war das Fahrverhalten dort okay, da waren keine "Schlangenbeschwörer" unterwegs. In Bamberg hat mich das aber das Rennen gekostet. Kurve auf der Innenbahn angefahren, viel zu stark gebremst, aber trotzdem beim Rausbeschleunigen von der Innen- auf die Außenbahn gewechselt, auf der ich nur noch in die Eisen steigen konnte. Wenn das dann durch einen Fahrer passierte, wegen dem man ein paar Runden zuvor schon alleine ein Loch zum Feld zudrücken musste und dieser Fahrer sich dann trotzdem kurz vorm Einlenken in die Zielkurve wieder an einem vorbeidrängelt, dann ist das einfach als eine rücksichtslose Fahrweise zu bezeichnen. Vielen Dank dafür! Wenn man nicht schnell genug durch Kurven fahren kann, dann sollte man halt vielleicht mal hinter den Leuten bleiben, die die Geschwindigkeit durch die Kurve hindurch halten können. Anschauungsunterricht nennt sich so etwas. Aber wenn man vielleicht gar nicht weiß, wie unglaublich scheiße man durch Kurven fährt, weiß man wohl auch nicht, dass man sich verbessern und sich von anderen Fahrern was abschauen muss.

Naja, jedenfalls habe ich aktuell zwei Probleme, die mich beschäftigen: Meine schlechte anaerobe Kapazität und das Problem, dass ich in letzter Zeit des öfteren in rennentscheidenen Situationen von Fahrer ausgebremst wurde und aufgrund der gewohnt engen Fahrbahnen bei Kriterien keine Reaktionsmöglichkeiten hatte - außer Bremsen und das Feld davonziehen zu lassen. :( Am ersten Problem kann ich selbst arbeiten, aber das dauert normalerweise wieder ein paar Wochen. Das andere Problem versuche ich mal durch einen Regionswechsel zu beheben: Keine Kriterien mehr in Bayern, sondern stattdessen die beliebten "Pfalz-Wochenenden". Mal sehen, wie das Fahrverhalten dort in diesem Jahr so ist. Abwechslung tut in jedem Fall gut, so oder so. Schade, dass es wohl auch dort weiterhin keine richtigen Ergebnisse geben wird, aber das sehe ich dort dann schon. Jedes Jahr hoffe ich zumindest aufs neue, dass mehr Veranstalter in der Gegenwart ankommen und eine Zielkamera aufstellen. Das ist nicht nur eine große Hilfe, das kommt natürlich auch bei den Fahrern gut an. Eine Win-Win-Situation. Richtige Ergebnislisten, große Teilnehmerzahlen - alles nur durch den simplen Einsatz einer Zielkamera, deren Aufnahmen man bequem am Laptop auswerten kann. Das ist kinderleicht - ganz im Gegensatz zum Wechseln eines Hinterrads oder gar zum Wechseln eines Schlauchs! Das sind schwierige, zeitaufwendige Vorgänge, die am Ende trotzdem nicht ganz richtig klappen, weshalb man für so etwas besser einen Fachmann bezahlt. Aber Ergebniserstellung per Zielkamera? Das ist doch voll einfach...

... und ja, jetzt schreien alle handwerklich begabten Leute auf, dass das Wechseln eines Schlauchs voll einfach wäre, aber sie sich mit "so einem Computer" nicht auskennen. "Leicht" und "Schwierig" ist eben für jede Person unterschiedlich, je nach dem, was man eben gut kann und was einem eher nicht liegt. Wenn sich jemand mit einer Zielkamera nicht auskennt und das nur deswegen ablehnt, dann ist das sehr kurzsichtig. Als Chef-Organisator geht es ja nicht zuletzt auch darum, dass man die Aufgaben, die man selbst nicht erledigen kann, an die richtigen Leute delegiert. Niemand sagt, dass der Chef eines Rennens alles alleine erledigen können muss...

Donnerstag, 5. Juli 2018

Überarbeitung des Rennkalenders

Ich habe mir mal angesehen, wie viele Rennen ich in der Vorsaison zum jetzigen Zeitpunkt schon gefahren bin: weniger als diese Saison! Dabei bin ich trainingstechnisch ja sogar einen Monat hinten dran. Das hat mir dann auch mal wieder so richtig die Augen geöffnet. Ich hatte zwar sowieso schon die Erkenntnis, dass mir einige Trainingsinhalte noch fehlen würden, aber jetzt habe ich auch die absolute Gewissheit, dass ich mich aufs das Nachholen der entsprechenden Trainingsinhalte konzentrieren muss. Insofern wird Strullendorf das einzige offizielle Rennen im Juli bleiben, ich steige erst wieder in Bamberg ins offizielle Renngeschehen ein...

Eine weitere Anpassung meines Rennkalenders wird am 16.9. notwendig sein, denn mir fiel leider auf, dass das neue geplante Straßenrennen bei München abgesagt wurde. Wirklich überraschend ist das aber natürlich nicht, denn in den letzten Jahren hat sich die Münchner Gegend ja sowieso schon mehr durch Rennabsagen als durch Rennen ausgezeichnet. Ich vermisse sogar die Kriteriumskurse in Grünwald und Vaterstetten, denn die haben mir irgendwie richtig gut getaugt. Schöne Highspeed-Kurse für Roller. Und es ist ja selten genug, dass ich Kriteriumskurse vermisse. Für den 16.9. mangelte es aber sowieso nicht an Wettkampfterminen, drum rückt jetzt einfach das Kriterium in Meiningen an erste Stelle für diesen Tag. War ja letztes Jahr schon etwas, das mir trotz der Teerblase bei Start und Ziel und trotz meines schweren Karussellbocks ganz gut gelegen ist.

Aber echt ... Grünwald und Vaterstetten würde ich echt tierisch gerne mal wieder fahren...

Dienstag, 3. Juli 2018

Der Juni ist vorbei

Nicht viel Zeit ... aber im Juni lief es eigentlich ganz okay. Es kamen auch endlich Infos zur neuen Klasseneinteilung, aber ob die wirklich vollständig sind, wage ich zu bezweifeln. So, wie sich das in der Info-PDF nämlich liest, könnten die berüchtigten "Aufstiegsverweigerer" ab 1.8. bei allen "unterklassigen" Rennen Vollgas geben und müssten nicht mehr bremsen, um einen Aufstieg zu verhindern, weil man nach dem 31.7. angeblich nicht mehr aufsteigen kann. Das wird ja wohl kaum die volle Wahrheit sein. Stattdessen vermute ich mal, dass auch die Rangliste zu Saisonende zur Einteilung der folgenden Saison verwendet wird. Denn auch zu Beginn der neuen Saison 2019 müsste man ja eigentlich die Rangliste zu Saisonende 2018 verwenden, um die neuen Leistungsklassen im Herrenbereich einzuteilen - andernfalls würden ja bis in den Mai hinein erstmal alle Fahrer nur auf dem Status der ehemaligen C-Klasse sein, mit Ausnahme der U19-Fahrer, die gerade in die U23 aufgestiegen sein werden. Das wäre einfach alles zu unsinnig, da hat man in der Info-PDF bestimmt nur ein paar Dinge "vergessen" zu erwähnen, weil man die als selbstverständlich vorraussetzt.

Alles in allem wird mich diese Klassenreform sowieso nicht weiter betreffen. Zum einen ist davon auszugehen, dass viele Veranstalter weiterhin "Lizenz-Jedermann"-Rennen im Herrenbereich durchführen werden, also wo alle zwei (bisher drei) Leistungsklassen einfach in einen Topf geworfen werden. Zum anderen darf ich ab nächster Saison Senioren 2 fahren, wo es sowieso keine unterschiedlichen Leistungsklassen gibt. Das gilt ja nur für den Start bei "Elite"-Rennen. Und die scheinen mir dieses Jahr deutlich mehr Qualität als im Vorjahr zu haben. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten sind tendenziell höher und am Sonntag in Strullendorf musste ich vor allem feststellen, dass die Qualität der Antritte auch höher ist. Letztes Jahr kam ich da gerade noch so mit, wenn die Leute immer wie Büffel angetreten haben, dieses Jahr fehlt es mir da einfach an der notwendigen Qualität. Insofern liegt der Trainingsschwerpunkt im Juni ausnahmsweise mal auf Kriteriumstraining - und nein, damit meine ich nicht Kulmbach, denn dort entspricht die Fahrweise ja eher Straßenrennen. Da wird viel gerollt und nur wenig angetreten. Bei offiziellen Kriterien ist das genau andersrum. Das sind Antrittsmassaker. Spaß macht das so oder so nicht, aber da es nunmal an Alternativen zu solchen Antrittsmassakern mangelt, muss ich mich dieser Aufgabenstellung eben mal annehmen und mich versuchen anzupassen. Hmm ... vielleicht fahre ich dann auch in Kulmbach mal wieder etwas mehr wie bei Lizenzkriterien und trete ständig an statt einfach nur ständig effizient mitzurollen. ;)

Im August wird dann aber wieder auf Klettertraining umgestellt, weil ich Kriterien generell nur für August geplant habe - und das Training muss man immer schon in den Wochen vorher anpassen. Im September wird dann nämlich wieder geklettert, u.a. beim Riderman. Und ja, ich weiß ... jeder, der beim Riderman schon mitgefahren ist und jetzt hier mitgelesen hat, der hat jetzt gleich wieder ein Funkeln in den Augen und träumt von den Pässen im Schwarzwald. ;)

Samstag, 2. Juni 2018

Der Mai ist vorbei

Da habe ich mal wieder länger nicht gemeldet, drum ein Blick zurück auf den gesamten Mai...

Bei der BM EZF in Weiden hatte ich wenig Druck auf dem Pedal und die Beine waren noch etwas müde. Durch den Trainingsrückstand und den damit verbundenen Fokus aufs Training war das nicht weiter verwunderlich, was dann auch den Rennverlauf bei der BM Straße in Attenzell schon vorher erahnen ließ. Ich war in der ersten Runde generell um ein möglichst effizientes Mitrollen im Feld bemüht und wollte kurz vor Böhmfeld nach vorne kommen, weil das einfach eine Stelle ist, wo man nicht hinten sein sollte. Kurz zuvor hatte ich dann eine kurze Abfahrt am Ende des Feldes falsch bewertet: Es schien, als ob das Feld bummeln würde, weshalb ich etwas mehr Abstand ließ, um trinken zu können. Ich hatte den Eindruck, dass ich andernfalls einhändig aufs Feldende auffahren würde, was entsprechend heikel gewesen wäre. Irgendwie schätzte ich das Tempo im Feld aber falsch ein, denn stattdessen zog sich das Feld in die Länge und nahm mächtig Fahrt auf. Ich hatte mich also wegen einem Schluck aus der Trinkflasche unnötigerweise selbst in den Wind gestellt! Es war dann ganz schön schwierig, wieder ranzukommen. Das war erst kurz vor der Abzweigung in Böhmfeld der Fall, wo ich eigentlich schon vorne sein wollte, weil sich das Feld dort beim C-Rennen 2015 ziemlich dämlich angestellt hatte. Und was soll man sagen? Auch diesmal lagen sie dort wieder auf der Straße. Ich musste über den Gehweg ausweichen, wobei ich natürlich auch vorsichtig sein musste, um mich nicht an einer Bordsteinkante aufzuhängen oder mir einen Platten einzufangen. Als ich wieder auf der Straße war, ging die Perlenkette schon ab. Kennt man ja auch aus dem Amateurradsport: Sturz im Feld = Tempoverschärfung. Kam in der Rampe dann zwar wieder ran, aber war dann über die Kuppe hinweg schon zu entkräftet...

In der zweiten Runde wurde ich von den Senioren 2 aufgerollt, was im Hinblick auf nächstes Jahr interessant war. Ich konte schon mal Luft in der "richtigeren" AK schnappen (mit 39 in der AK Männer = Elite starten zu MÜSSEN ist halt einfach nur dämlich). Und siehe da: Ein Fahrerfeld kann in Böhmfeld auch ohne Sturz und sonstige Probleme ganz normal abbiegen! Dementsprechend easy war es, bis zum Fuße der Zielsteigung locker im Feld mitzurollen. Dort aber machte ich große Augen: Mit was für Wattwerten sind die Senioren da bloß in den Anstieg reingeknallt?!??! Ich musste das Feld gleich ziehen lassen und fuhr wieder in meinem anvisierten Leistungsbereich. Ich hatte das Rennen ja gemäß Friel-Bibel von vornherein als KA-Einheit gesehen, drum bin ich auch im entsprechenden Leistungsbereich für KA gefahren. Und nein, das war keineswegs mit angezogener Handbremse, denn wenn man vorher nur Grundlage trainiert hatte und erst mit KA am Berg anfängt, dann ist das eben auch schon schnell das persönliche Limit. Eine Runde später mit dem Feld der Senioren 3/4, die in Böhmfeld ebenfalls ohne jegliche Scherze abbiegen konnten, schlackerten mir erneut die Ohren, weil auch dort mit den gleichen Wattwerten wie bei den Senioren 2 hochgedrückt wurde. Die Erkenntnis war dann auch gleich, dass eine BM Straße Anfang Mai selbst bei den Senioren eine Nummer zu groß für mich sein wird - es sei denn, ich käme besser durch den Winter. Aber generell muss man das einfach realistisch sehen und sagen, dass das Niveau auch bei den Senioren kaum abfällt im Vergleich zu den Jungspunden. Der Radsport ist halt einfach so eine Sportart, in der es keine jungen und alten, sondern nur gute und schlechte Sportler gibt.

Kulmbach war dann generell okay, ich kam vor allem schmerzfrei durch. Nach meinen ISG-Problemen im letzten Jahr, die im Endeffekt beim C-Rennen in Kulmbach ihren Anfang nahmen, hoffe ich jetzt einfach mal, dass ich die diesjährigen Kriterien besser verkrafte - vom gesundheitlichen her. Sportlich gesehen war der Schnitt um 0,1 km/h höher, also mehr oder weniger gleich im Vergleich zum Vorjahr. Subjektiv war ich aber dennoch stärker gefordert. Speziell in den Wertungsrunden ging gar nix. Auch hier machte sich also der Trainingsrückstand bemerkbar. Gleichzeitig aber eben auch die Erkenntnis: Trotz Trainingsrückstand konnte ich schon wieder bis zum Ende mithalten, fuhr also mehr oder weniger auf dem gleichen Leistungsniveau, was ja dann doch als Zeichen für ein im Vergleich zum Vorjahr verbessertes Grundniveau gelten könnte. Zumindest hoffe ich das mal. ;)

Ende Mai dann das letzte Straßenrennen in Nordbayern: Der Klassiker in Karbach. Der Rennverlauf war nahezu identisch zum Vorjahr, drum gilt auch hier, dass ich trotz des Trainingsrückstandes im Vergleich zum Vorjahr schon wieder auf dem gleichen Niveau war. Und eigentlich sogar etwas besser: Ich konnte nämlich die komplette Renndistanz auf gleichem Niveau durchstehen. Letztes Jahr ging mir in der letzten halben Runde ja der Sprit aus. Übel ist und bleibt in Karbach jedenfalls diese Panzerstraße, bei der der Trainingsstand auch völlig egal ist. Das ist einfach super unangenehm. Die Hände haben geschmerzt, weil das in der Abfahrt auf der Panzerstraße so scheuert, und dann habe ich mir scheinbar noch durch das Geholpere einen Wirbel blockiert. Im Rücken ging ein Schmerzblitz von oben nach unten, aber den konnte ich mit Glück direkt nach dem Rennen lösen. Zufällig also die richtige Bewegung zum Lösen von Rückenblockaden ausgeführt, obwohl das auf der Ladefläche des Autos natürlich nicht so gut geht wie wenn man das auf einer Matte mit entsprechender Bewegungsfreiheit machen kann.

Generell war es okay, dass ich trotz Trainingsrückstand also schon auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr zur gleichen Zeit war. Im Hinblick auf die Hochsaison im Juli und August macht das doch Mut. Welche Rennen ich dann aber fahre, ist mir selbst noch ein Rätsel. Erst heute habe ich mich mal wieder etwas umgeschaut und leider keine zusätzlichen Optionen gefunden, sondern von weiteren Absagen gelesen. Am 23. und 24. Juni wären in Bayern ja ursprünglich zwei Rennen gewesen. Das erste ist schon seit Wochen abgesagt, das zweite steht noch in der Terminliste, wird aber auch demnächst als abgesagt auf rad-net stehen. Der Grund sollen terminliche Probleme mit dem Verband sein. Diese Info konnte ich finden, aber mehr nicht. Da darf also wild spekuliert werden, was mit so einer Begründung gemeint sein könnte, denn um eine Terminüberschneidung kann es sich ja schon mal nicht handeln. Stattdessen ist das Wochenende jetzt komplett frei in Bayern. Ebenfalls frei haben die Lizenzfahrer, die gerne wieder beim großen Straßenrennen in Torgau gestartet wären, dem Heideradcup. Mit einer 70-km-Schleife sicherlich eines der größten Straßenrennen in Deutschland. Ursprünglich war das ja nur ein reines Jedermannrennen, aber im letzten Jahr hat man auf Wunsch von Vereinen auch Lizenzrennen ins Programm aufgenommen. Für dieses Jahr hat der Verband (!) aber die Genehmigung verwehrt. Wohl gemerkt: Nur für die Lizenzrennen, nicht für die Jedermannrennen - die hat der Verband genehmigt! Falls das jetzt unlogisch klingen mag, kommt hier die total logische Erklärung: Am gleichen Termin ist in Sachsen auch ein Kriterium. Ist doch logisch, dass ein kleines Kriterium wichtiger als ein großes Straßenrennen ist. Wer hat den Sarkasmus erkannt? Übrigens: Bei diesem Kriterium gibt es auch ein Jedermannrennen: Schon merkwürdig, dass der Verband zwei Jedermannrennen am gleichen Tag duldet, aber nicht zwei Lizenzrennen. Das ist wieder mal eine weitere Verbandsentscheidung, die man einfach nicht nachvollziehen kann und die dem Radsport einen Bärendienst leistet. Es gibt ja sowieso kaum noch Straßenrennen. Das ist dann schon Selbstzerfleischung, wenn man so ein großes Straßenrennen für Lizenzfahrer nicht genehmigt, nur weil irgendwo ein Kriterium ist, die es ja wie Sand am Meer gibt. Die Veranstalter des Heideradcup wollen sich aber nicht entmutigen lassen und planen dann eben für 2019 wieder mit einem Lizenzrennen. Hoffentlich gibt der Verband dann grünes Licht und lässt das Rennen nicht wegen eines Kriteriums "Rund um die große Tonne" erneut ausfallen...

Dienstag, 1. Mai 2018

Nach der BM ist vor der BM

Wegen des Trainingsrückstandes bin ich mit recht müden Beinen bei der BM im Einzelzeitfahren in Weiden von den Spezialisten erwartungsgemäß in die Schranken gewiesen worden, aber immer mit Teamkollege Florian gab es ja ein heißes Duell in einer ganz eigenen Liga. Nur 10 Sekunden trennten uns am Ende der drei Runden - Florian war diese 10 Sekunden schneller. Unterm Strich kam aber trotzdem Platz 27 für mich heraus (Platz 26 BM), weil nicht alle gemeldeten Fahrer in der Ergebnisliste zu finden sind. Keine Ahnung, ob da noch was korrigiert wird. Ist zwar genau wie der 11. Platz bei der BM Berg 2015 im Endeffekt der letzte Platz, aber damit liege ich ja immer noch vor all den Fahrern, die es gar nicht erst an den Start geschafft haben. ;) Ich nehm die Top-30-Platzierung bei einer LVM in der mir völlig fremden Disziplin EZF jedenfalls gerne mit. ;)

Erfahrung sammeln war halt einfach angesagt. Mein bisher längstes Zeitfahren. Da wollte ich bloß nicht overpacen, was aber genau am Anfang mein Problem war. Ich habe mich dann gebremst - und in der 2. Runde vielleicht etwas zu viel gebremst. Da verlor ich nämlich ungefähr 20 Sekunden im Vergleich zu Runde 1 und 3. Und ja, Runde 3 war dann sicherlich meine beste, denn ich musste sie ja mit der Vorbelastung der ersten zwei Runden fahren, weshalb die nahezu identische Fahrzeit zu Runde 1 (alles laut Strava-Segmenten) sicherlich höher zu bewerten ist. Die Erkenntnis ist dann vor allem aber auch, dass ich mir so ein langes Zeitfahren doch schon recht gut einteilen kann. Natürlich hilft die Wattanzeige.

Vorgenommen hatte ich mir für den Beginn übrigens 250 Watt, die ich aber durchs Overpacen gleich mal gnadenlos überschritt. Über den 10-Sekunden-Schnitt habe ich mich aber dann trotzdem immer wieder an 250-260 Watt orientiert. Klappte ähnlich bescheiden wie beim CP30-Test und beim KA1-Intervall am Sonntag. Das ist momentan ein sehr instabiles Auf und Ab, obwohl der Durchschnittswert am Ende dann trotzdem dem anvisierten Zielwert entspricht. Also auch wenn die Beine derzeit etwas müde sind, der Kopf scheint mein derzeitiges Leistungsvermögen ganz gut einschätzen zu können. Ich hatte mich im Vorfeld übrigens gar nicht erst an der CP-Kurve der Trainingssoftware orientiert, weil ich beim Fahren mit Zeitfahrlenker sowieso ungefähr 15-20 Watt weniger aufs Pedal bekomme. Und da ich den CP30-Test ohne Zeitfahrlenker gefahren bin, musste ich einfach pi mal Daumen abschätzen - und das klappte eben ganz gut. Im August werde ich dann aber mal einen Zeitfahr-Test im Training absolvieren, um dann noch präziser einen Zielwert für die EZFs im September festlegen zu können. Aktuell plane ich da nämlich Dingolfing und dann entweder Riderman oder eine Lizenzveranstaltung an der Ostsee. Jedenfalls diente das heutige EZF schon dazu, um beim September dann mit besseren Beinen die heute gewonnenen Erfahrungen so umsetzen zu können, dass ich dann nicht mehr fast 10 Minuten Rückstand auf den Sieger habe. ;)

Als nächstes steht die BM Straße in Attenzell an. Keine Ahnung, wie ich die Müdigkeit bis dahin rausbekommen soll. Es ist halt auch ein Spagat zwischen Grundlagentraining und Wettkampfteilnahme. Was mir dann heute auch noch in den Sinn kam: Nach dem Rennen in Kulmbach folgt bei mir eine planmäßige Regenerationswoche. Eigentlich wäre es dann gut, wenn am Ende der Regenerationswoche ein Rennen wäre, aber ausgerechnet in dieser Woche ist da nix passendes zu finden. Wäre also eigentlich eine optimale Trainingswoche. Da frage ich mich gerade, warum ich das dann nicht auch entsprechend geplant habe?!? Vielleicht kann ich ja noch was ändern. Ich mach mir mal Gedanken ... die ich mir sowieso machen muss, weil mein aktuelles Trainingsziel für den ersten Formhöhepunkt eh nutzlos ist.

Ich wollte ja den Nürburgring fahren, aber seit heute ist die Startgebühr 60 Euro. Tja, 50 Euro sind aber mein Limit für ein stinknormales Eintagesrennen, wobei 50 Euro für ein Eintagesrennen ja schon verrückt genug sind. Solange es aber genügend Verrückte gibt, die für ein Eintagesrennen auch 70 oder 80 Euro zahlen, wird sich an diesen bescheuerten Preisen nix ändern. So verrückt ich aber auch selbst bin - und als Rennfahrer MUSS man verrückt sein -, 50 Euro sind einfach mein persönliches Limit für Eintagesrennen. Würden mehr Leute so hartnäckige persönliche Limits haben, würden die Startgebühren auch nicht weiterhin so ansteigen. Aber tja, da kann man halt nix ändern. Ich spare mir dadurch aber wenigstens auch eine Anfahrt, die vermutlich 5 Stunden gedauert hätte. Also der Verzicht auf den Nürburgring hat auch jetzt schon was gutes. ;)

Hmmm ... gleichzeitig rückt dadurch die Erzgebirgstour wieder ins Visier. Die Oder-Rundfahrt werde ich mir ja aufgrund der schlechten Vorbereitung nicht antun. Aber jetzt schau ich erst mal, wie ich das Grundlagentraining abschließe und in welcher Verfassung ich hinterher dann sein werde. Dann kann ich mir immer noch Gedanken machen, wie mein Rennkalender ab Juli aussieht. Im Juni jedenfalls sind schon Änderungen dabei, denn in Schmölln gibt es dieses Jahr wieder ein Jedermannrennen (für UNTER 50 Euro, versteht sich) und die Woche drauf findet Ansbach auf einem neuen, flacheren Kurs statt. Da der zweite Tag in Hatzenbühl auch kein Straßenrennen bietet, wie ich ursprünglich angenommen hatte, streiche ich also ziemlich sicher das Pfalzwochenende und begebe mich stattdessen nur auf den kurzen Trip nach Ansbach. Oh, und die Startgebühr wird natürlich auch dort deutlich unter 50 Euro betragen. ;)

Montag, 16. April 2018

Mehr schlecht als recht...

Nach dem krankheitsbedingten Trainingsausfall im März ging es im Laufe der drei intensiven Wochen der erneuten Friel-Phase "Grundlagen 2" langsam wieder dorthin zurück, wo ich vor der Zwangspause schon war. Die Trainings-Software sieht mich jetzt wieder dort, wo ich Mitte Februar war, ich selbst bin einfach nur froh, dass sich der Puls wieder normalisiert hat und der Hustenreiz auch schon deutlich zurückgegangen ist. Allerdings zieht sich das immer noch, körperlich bin ich nach wie vor nicht ganz auf der Höhe - und durch die drei intensiven Wochen hänge ich derzeit erst recht richtig durch. Beim gestrigen Fußballspiel habe ich auch noch eine Fliege verschluckt, die wohl auf der "bronchialen Schleimhaut" hängenblieb und dort für eine Austrocknung sorgte. Musste in der Pause ganz schön viel trinken, damit das im Hals nicht mehr so kratzte. Heute fühlt sich der Hals trotzdem den ganzen Tag schon doof an, was für mein komplettes körperliches Empfinden gilt. Ich hänge so richtig in den Seilen, der Körper ist eigentlich schon mit der langen Ausdauerfahrt am Samstag stark ans Limit gekommen. Jetzt ist also Ruhe angesagt ... und die Hoffnung, dass ich nicht trotzdem wieder krank werde. Anfang März wurde ich schließlich auch am ENDE (!) einer Regenerationswoche krank. Die Ruhe kann also manchmal auch dem Sturm vorangehen statt ihm zu folgen...

Ansonsten sind die Rennplanungen für den Mai generell abgeschlossen, für den Juni waren sie das ursprünglich auch. Im Juni wollte ich mal wieder etwas die Pfalz erkunden, weil mich das Programm in BAY, THÜ und SAC nicht überzeugen kann. Mir gefällt es aber generell, immer mal wieder neue Rennen in neuen Orten zu erleben. Aufgrund der Vorjahresausschreibungen hatte ich für Juni die Wochenende mit Hatzenbühl bzw. Bolanden/Neustadt geplant. Aber nicht nur aufgrund meines aktuellen körperlichen Empfindens habe ich mich noch nicht endgültig festgelegt, denn auch die Ausschreibungen spielen mir nicht so recht in die Karten.

In Hatzenbühl gab es letztes Jahr ein Kriterium und ein Straßenrennen. Letzteres war auch der Grund, weshalb ich dieses Wochenende ins Visier genommen hatte. Ich durchforste den Rennkalender ja bevorzugt nach Straßenrennen. Dieses Jahr gibt es am zweiten Tag aber stattdessen nur ein kleines Rundstreckenrennen, das laut Ausschreibung sogar als Kriterium gefahren wird. Bei 2,5 km eher ungewöhnlich. Hört sich jedenfalls nach sehr vielen Antritten an beiden Tagen an. Mein Rücken (ISG) bereitet mir seit zwei Wochen auch wieder schmerzhafte Probleme, nachdem ich beim Einklicken mal nicht richtig ins Pedal kam und mir dann den Rücken wieder verrissen habe. So, wie ich mich jetzt in diesem Moment fühle, hätte ich eher keinen Bock auf das Programm in Hatzenbühl. Aber einfach mal abwarten...

Das andere Pfalz-Wochenende sieht dann so aus, dass am ersten Tag ein größeres Rundstreckenrennen ist. Letztes Jahr ging das um 14 Uhr los, was die Anfahrt von bis zu 4 Stunden ohne allzu großen Stress am gleichen Tag erlaubt hätte. Dann vielleicht noch kurzfristig aufs Konzert von Guns N' Roses in Mannheim und ab in die Unterkunft, um am nächsten Tag in Neustadt ein Kriterium zu fahren. Leider ist die Startzeit für das C-Rennen dieses Jahr aber schon um 10 Uhr. Da müsste man schon am Tag zuvor in die Pfalz fahren. Wäre eine zusätzliche Übernachtung. Ist jetzt nicht unbedingt etwas, wo man Freudensprünge macht - zumindest nicht als Reisemuffel, der ich ja nunmal bin. Da ich das Rennen in Bolanden aber auf jeden Fall gerne fahren würde, habe ich mich umgesehen, ob sich die Geschichte vielleicht mit einem anderen Rennen am Tag zuvor kombinieren ließe. Tja, aber das ist leider auch nicht der Fall. Durach wäre am Tag zuvor gewesen, aber das steht auf rad-net als abgesagt drin.

Aber egal, was ich mit meinem Rennkalender im Juni mache: Momentan ist es erst mal wichtig, dass der Körper wieder richtig mitspielt. Das hängt bei mir momentan alles stark am seidenen Faden. Und wieso schmerzt mir jetzt plötzlich wieder der linke untere Rücken, der seit Wochen schmerzfrei ist? Da geht's dem rechten unteren Rücken heute endlich etwas besser, nachdem ich mal etwas mehr mit 'nem Tennisball gearbeitet habe, schon tut sich die nächste Baustelle auf! Wirklich rund läuft es also wirklich nicht ... aber wenn ich jedes Mal 'nen Euro bekommen hätte, wenn ich mal zu Boden fiel und nicht wieder aufgestanden wäre ... tja ... dann hätte ich jetzt NULL Euro. ;)

Donnerstag, 5. April 2018

Wenn der Körper nicht mehr mitspielt...

Ich lerne ja jetzt schon seit Jahren, dass man ständig neue körperliche Probleme bekommen kann. Als Kind hatte ich ständig Mandelentzündung, was dadurch gelöst wurde, dass wir aus der DDR in den Westen sind. Die Luftqualität war ja damals in der DDR ein Alptraum (keine Industriefilter und so). Die bessere Luft im Westen hat dann sofort für Besserung gesorgt. Sobald man mal die Ursache eines Problems kennt, ist die Lösung nah. 2009 konnte ich mal mein Knie ein Vierteljahr nicht mehr belasten, weil es ständig gleich schmerzte. Dehnen war damals die angeratene Lösung des Arztes - und das half auch tatsächlich! Dehnen ... das ist ja eigentlich was, dass man als Nachwuchssportler total langweilig und überflüssig empfindet. Wenn man als Nachwuchssportler schon wüsste, was man dann später mit 25, 30, 40 über das Thema weiß ... ach, das wäre schön gewesen, wenn ich das damals schon gewusst hätte. Man würde Dehnen viel mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung schenken, wodurch man später dann diverse Probleme vielleicht gar nicht erst bekommen hätte...

Nach 2009 ging es bei mir dann eigentlich ganz gut. Knieschmerzen und grippale Infekte hatte ich so weit im Griff, ich konnte ohne Zwangspausen meinem Sport nachgehen. 2012 war diese beschwerdefreie Zeit dann aber vorbei. Zunächst waren es wieder Knieschmerzen, die sich diesmal aber anders äußerten und für die auch eine andere Lösung notwendig war. Erst reichte der Gang zum Physio ein Mal im Jahr, vor 2,5 Jahren nahm ich die Sache dann mittels einer Massagerolle (auch als Faszienrolle oder Black Roll bekannt) selbst in die Hand. Zwangspausen, weil das Knie schmerzt? Ne, so was war eigentlich nicht mehr nötig. Stattdessen bekam ich vor 1,5 Jahren ISG-Probleme. Mittlerweile habe ich die auch einigermaßen im Griff, obwohl der Kampf sicherlich noch lange nicht gewonnen ist. Was mir seit Anfang März aber zu schaffen macht, ist ein Problem, dass ich mit Dehnen oder Massagerolle nicht selbst in den Griff bekommen kann...

Alles fing damit an, dass ich mich über Nacht etwas verkühlt hatte. Das war noch nicht so wild. Am nächsten Tag habe ich mich wieder normal gefühlt und wollte über zwei Stunden Ausdauer trainieren. Nach 10 Minuten machte das Rad aber schon Probleme. Im Endeffekt brach ich dann nach knapp 20 Minuten ab und kehrte um. Was mir dann nicht nur wegen des Defekts am Rad (stellte sich als kaputtes Tretlager heraus) von Nöten schien, denn auch die Luft (angeblich so 5 Grad?!?) schien mir außergewöhnlich kalt zu sein. Gefühlt -5 bid -10 Grad. Die Luft schnitt beim Einatmen richtiggehend in den Hals bzw. die "bronchiale Schleimhaut", wie ich mittlerweile erfahren habe. Nach nur 35 Minuten war ich wieder daheim und trank erst mal was Heißes. Nützte nix, am Abend ging es schon mit Reizhusten los. Am nächsten Tag war meine Stimme stark angeschlagen, ich pausierte also lieber. Noch einen Tag später war ich dann richtig krank...

Von ärztlicher Seite wurde mir noch nichts dazu gesagt, was das Problem sein könnte, aber ich habe mich mittlerweile schon selbst ganz gut informiert. Es zeichnet sich jetzt ein ganz gutes Bild davon ab, was los ist. Durch kalte Atemluft kann die bronchiale Schleimhaut austrocken, was zu einer Überempfindlichkeit und einem Reizzustand führt. Da kommt dann auch der Reizhusten her. Das wiederum kann zu weiteren Problemen führen: Bronchitis (die ich ja dann auch hatte), Kehlkopfentzündung, Infekte und sogar Asthma. Auch der Puls ist erhöht, wenn die Reizung entsprechend ausgeprägt ist. Und warum wird die Schleimhaut plötzlich zu trocken? Tja, das kommt mit dem Alter... :(

Ich habe jetzt ohne jegliche ärztliche Hilfe also schon ein recht gutes Bild davon bekommen, was bei mir in den letzten Wochen nicht stimmt und wieso. Einzig die Lösung erschließt sich mir noch nicht. Von alleine scheint es nicht besser zu werden, nach 2 Stunden nimmt der Reizzustand schon während des Trainings zu und plagt mich dann bis zum nächsten Tag. Nur die kürzeren Trainingseinheiten verschlimmern den Reizzustand nicht so sehr. Man hat ja schon fast Angst zum Arzt zu gehen. Also nicht, weil der vielleicht sogar Asthma feststellen würde, denn so schlimm wird es bei mir schon nicht sein. Nein, ich habe eher Angst, weil der Arzt abermals nur sagt: "Abwarten und Tee trinken." Wenn das Problem aber unbehandelt tatsächlich zu Asthma führen könnte, wäre es sicherlich nicht schlecht, wenn man nach einem Arztbesuch auch mal mit einer medizinischen Lösung nach Hause kommen würde. Versuchen muss ich's also nochmal, aber Fachärzte wollen dann eine Überweisung vom Hausarzt, der aber sieht meist keinen Anlass, um irgendwas zu tun. Ich versuche mir in der Zwischenzeit die Kehle rauszureißen, denn dieser Dauerzustand der gereizten "bronchialen Schleimhaut" lässt mich langsam aber sicher durchdrehen... *hust* *räusper* *hust*

Mittwoch, 14. März 2018

Krank :(

Meine Inaktivität auf Strava hat leider den Grund, dass ich schon seit über einer Woche krank bin. Anfangs dachte ich nicht, dass das länger als ein, zwei Tage dauern würde, aber mich hat's dann doch mal wieder erwischt - erstmals seit 3 Jahren. War jetzt dann auch beim Arzt, weil zwar die schlimmsten Symptome weg sind, aber es bleibt ein garstiger Reizhusten und ein um 20 Schläge erhöhter Ruhepuls. Bekam vom Arzt Tropfen, die gegen Bronchitis sind - aha, das habe ich dann wohl also? Naja...

Wie gesagt, das letzte mal war ich vor 3 Jahren krank. Auch damals erwischte es mich mit Reizhusten und ich unterschätzte die Sache anfangs. Meinen Trainingsplan kann ich dadurch natürlich nicht beibehalten. Ich muss jetzt erstmal wieder den Puls runterbekommen. Eigentlich fühle ich mich tagsüber schon wieder relativ normal, abgesehen von dem nervigen Reizhusten. Das dümmste an solchen Zwangspausen ist halt auch immer, dass man den Fitnessverlust eigentlich erst mal durch die doppelte Ausfallzeit einfach nur wieder ausgleichen muss, um dann schlussendlich den zuvor eingeschlagenen Weg weitergehen zu können. Von brauchbaren Rennleistungen bei den ersten Rennen brauche ich also gar nicht weiter zu träumen. Ich werde nämlich auch nicht den Fehler machen und wegen der anstehenden Rennen irgendeine Abkürzung versuchen zu nehmen. Das bringt nichts, da würde ich nur die ganze Saison über wieder hinterher fahren, also wie 2015 und 2016.

Am meisten ärgert mich das komischerweise im Hinblick auf das EZF in Weiden, obwohl ich dort so oder so chancenlos auf eine brauchbare Platzierung gewesen wäre. Aber jedes EZF ist auch automatisch eine Art Leistungstest und somit eine Standortbestimmung. Es zeigt einem auch, wie gut das Training der letzten Monate gewesen ist - normalerweise. Wenn man halt keine Ausfallzeit durch Krankheit hat.

Aber jetzt muss ich eben erstmal gesund werden und sehen, wie weit mich die Geschichte tatsächlich zurückgeworfen hat und wie ich meinen Trainingsplan dann entsprechend anpasse. Der bisherige Plan ist jedenfalls für die Katz, aber das System behalte ich natürlich bei. Insofern erfolgt der Einstieg in die Wettkampf-Saison wohl während meiner dritten Grundlagenphase, in der ich mich jetzt eigentlich in der zweiten Woche schon befinden würde. Einfach dumm gelaufen, aber falscher Ehrgeiz würde jetzt alles nur schlimmer machen. Ich nehm mir gnadenlos die Zeit für eine vernünftige Grundlage und gehe dann eben erst irgendwann im Mai ins Formaufbautraining. Egal wie sehr andere, die besser durch den Winter kamen, den Kopf schütteln mögen. Da darf man sich einfach nicht davon verrückt machen lassen, wenn andere schon früher gut drauf sind - denn das bedeutet ja auch, dass diejenigen dann wieder früher nachlassen werden. ;)

Donnerstag, 8. Februar 2018

CP-Testreihe 2016 und 2017 im Vergleich

Ich wollte ja mal etwas zu den CP-Testreihen schreiben. 2016 habe ich nach dem letzten Rennen eine komplette Serie begonnen, was für mich zu dem Zeitpunkt noch Neuland war, nachdem ich die Wattkurbel erst Ende August gekauft hatte. Friel verwendet eine Testserie mit der maximalen Belastung über folgende Zeitspannen: 12 Sekunden, 1 Minute, 6 Minuten, 12 Minuten und 30 Minuten. Wenn man eine Trainings-Software wie z.B. Golden Cheetah hat, füttert man die einfach mit den Daten dieser Tests und bekommt dann eine ganz nette CP-Kurve, der man speziell für EZFs entnehmen kann, welche Zielwerte für welche Belastungsdauer man sich realistisch vornehmen kann. Außerdem spuckt die Software einen FTP-Wert aus, mit dem man seine Trainingsbereiche für die folgenden Trainingsmonate festlegen kann. Beim 30-Minuten-Test bekommt man zudem "ganz nebenbei" auch noch einen guten Anhaltspunkt für den Schwellenpuls.

2016 hatte ich eine Woche nach dem Riderman mit 12 Sekunden und 1 Minute angefangen, wobei man damals noch spätsommerliche Temperaturen hatte. 1149 Watt für 12 Sekunden und 723 Watt für 1 Minute waren meine Ergebnisse. Die 12 Sekunden hatte ich ein paar Wochen vorher im Rahmen eines "Sprintleistungstests" aber schon mal mit 1158 Watt hinbekommen. Die 9 Watt kann man aber wohl vernachlässigen, das war generell das gleiche Niveau. Was hätte sich innerhalb eines Monats auch großartig ändern sollen? Aufgrund eines Temperatursturzes hatte ich diese Tests aber im Oktober nochmal wiederholt: 1143 Watt für 12 Sekunden und nur noch 648 Watt für 1 Minute! Hoppla, wieso so ein gravierender Unterschied bei 1 Minute?!? Der größte Unterschied waren 10 Grad weniger - konnte der Temperatureinfluss so groß sein? Das konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Also springen wir mal ins Jahr 2017: 1137 Watt für 12 Sekunden und 701 Watt für 1 Minute. Aha! Bei 12 Sekunden hatte ich zwar einen niedrigeren Wert, aber für 1 Minute war ich fast wieder auf dem Top-Wert von einem Jahr zuvor - diesmal aber bei niedrigeren Temperaturen! Man könnte also auch sagen: Eine Steigerung von 648 Watt auf 701 Watt. Alles in allem würde ich aber nicht von einer Steigerung sprechen. Sowohl bei 12 Sekunden als auch bei 1 Minute habe ich mein Leistungsniveau einfach nur mehr oder weniger gehalten. Tendenziell habe ich während des Trainingsjahres aber dennoch Fortschritte gemacht, denn bei vorherigen Tests hatte ich über 1 Minute meistens nur noch um die 650 Watt, also waren die 701 Watt zum Saisonende doch nochmal eine Verbesserung. Oder lag das nur daran, dass der Erschöpfungsgrad niedriger war?!? Bei den 12 Sekunden habe ich übrigens noch "zufällig" zwei Wochen später einen neuen Top-Wert von 1183 Watt erzielt, was meiner Ansicht nach ebenfalls für zwei Dinge spricht: Zum einen eine tendenzielle Steigerung durch das zweite ordentliche Trainingsjahr, zum anderen ein Beleg für den niedrigeren Erschöpfungsgrad zum Zeitpunkt des Top-Werts. Bei diesen kurzen Tests scheint man den Testwert also steigern zu können, wenn man etwas mehr Erholung hatte.

Sehen wir uns mal den 6-Minuten-Test an: Im Oktober 2016 kam ich auf 366 Watt und fand den Wert damals definitiv zu niedrig. Bei weiteren CP6-Tests stellte sich aber heraus, dass ich das noch (viel) niedriger kann. ;) Nur Ende Juni 2017 hatte ich mit 369 Watt mal einen höheren Wert, ansonsten kam ich nicht mal auf 350 Watt. Im Oktober 2017 hatte ich dann 363 Watt. Im 6-Minuten-Bereich ist also definitiv kein Fortschritt zu erkennen, das ist Stagnation pur - und somit werde ich dieses Jahr auch etwas mehr dafür tun, dass ich meine Leistung im Bereich für bis zu 6 Minuten verbessere. Da hatte ich in den ersten beiden Jahren zu wenig getan, weil mir das einfach auch zu schwer fiel. Die Trainingsprogramme, um sich in diesem Bereich zu verbessern, hauen echt rein und sollten eigentlich auch erst nach zwei ordentlichen Trainingsjahren genutzt werden. Das ist dieses Jahr der Fall, da werde ich mich dran versuchen.

Während ich für CP6 nur wenig getan hatte, zielte meine Trainingsarbeit im zweiten Trainingsjahr (aber eigentlich auch schon im ersten) vor allem auf eine Verbesserung des Leistungsbereichs an, der beim 12-Minuten-Test beansprucht wird. Im Oktober 2016 hatte ich hier 286 Watt, was mir damals überhaupt nicht gefiel. Schon im März 2017 konnte ich mich dann erfreulicherweise auf 296 Watt steigern, Ende September 2017 knackte ich mit 319 Watt sogar gleich souverän die 300er-Marke. Hier sieht man also eine klare, kontinuierliche Verbesserung, was eben auch sicherlich das Resultat der entsprechenden Trainingsarbeit für diesen Leistungsbreich ist. Wir sprechen hier von 33 Watt über 12 Minuten innerhalb eines Jahres - das ist schon mal sicherlich eine ganze Stufe besser! Gleichzeitig sagt mir das auch, dass ich mich über 6 Minuten also ebenfalls um wenigstens 30 Watt innerhalb eines Jahres steigern können sollte - eigentlich sogar noch um mehr Watt, weil es ja gerademal die halbe Belastungsdauer ist. Über 6 Minuten sollten also 400 Watt ein persönliches Ziel darstellen. Wäre auch wirklich gut, wenn ich das hinbekommen würde, denn in Karbach z.B. hätte ich letztes Jahr genau diese Leistungsfähigkeit gebraucht, um vielleicht mit dem Hauptfeld durchzukommen.

Besonders interessant ist dann der 30-Minuten-Test, der aber natürlich auch sehr schwierig umzusetzen ist. Man braucht eine Strecke, auf der man 30 Minuten durchfahren kann - aber genau das war bei meinem ersten Test 2016 schon mal nicht der Fall, weil irgendein Autofahrer mitten in Velden auf der Straße "parkte". 260 Watt erzielte ich damals, was ein viel zu niedriger Wert war. Schätzungen der Trainings-Software waren eher im Bereich von 290-310 Watt. Als ich nach dem Test dann den daraus resultierenden FTP-Wert eingestellt hatte, war mein TSS plötzlich deutlich über 100 pro Stunde - obwohl der maximale TSS-Wert pro Stunde exakt 100 sein sollte, falls man tatsächlich eine Stunde lang am Limit fährt! Die 260 Watt waren also generell ein schlechtes Testergebnis. Nicht nur, weil sie ein schwaches Leistungsniveau zum Ausdruck brachten, sondern auch, weil das Ergebnis an sich einfach zu niedrig gewesen ist. Ganz so schlecht war mein Niveau nämlich doch nicht, aber ich bekam es offenbar nicht vernünftig hin, 30 Minuten lang am persönlichen Optimum zu fahren. Im April 2017 hatte ich beim nächsten CP30-Test wenigstens schon 273 Watt als Ergebnis. 13 Watt über 30 Minuten - das ist schon mal nicht schlecht und sprach zu dem Zeitpunkt vor allem dafür, dass die Qualität meines zweiten CP30-Tests besser als beim ersten Mal war. Ich hatte auch kein parkendes Auto als Hindernis. ;) Im August fuhr ich dann ein Intervall zum Schwellenkreuzen - nicht mehr, nicht weniger. Zu meiner Überraschung erzielte ich dabei 281 Watt über 30 Minuten. Das war gar kein Fahren am persönlichen Limit, drum wertete ich das mal vor allem als Beleg dafür, dass sich mein allgemeines Leistungsniveau durch das richtige Training weiter verbessert hatte. Beim CP30-Test im Oktober wiederholte ich dann diese 281 Watt. Alles in allem also genau wie bei CP12 ein Beleg für eine Leistungssteigerung und dafür, dass das Training mich genau in den Bereichen verbessert hat, wo ich es mir auch vorgenommen hatte. Da ich über 12 Minuten aber auch erst knapp über 300 Watt bin, wäre es jetzt wohl etwas unrealistisch sich vorzunehmen, dass ich beim CP30-Test in diesem Jahr gleich die 300 Watt knacken kann. Eine Steigerung auf 290 Watt wäre auch schon erfreulich.

Die CP-Testreihen spiegeln also schon ganz gut wider, in welchen Bereichen man gut trainiert hat. Sie zeigen vor allem, dass man im Training tatsächlich gezielt an bestimmten Dingen arbeiten kann und vielleicht auch muss. Klar, am liebsten würde man jederzeit alles mögliche verbessern wollen, aber das funktioniert eben nicht. Die Langzeitbelastungen habe ich gut verbessert, das war der Schwerpunkt, aber in diesem Jahr steht die mittlere Belastungsdauer im Fokus: CP6. Die Trainingsarbeit für diesen Bereich wird kein Zuckerschlecken, kein Kindergeburtstag. Aber wenn der Bewegungsapparat diese Tortur zulässt, wird sich das am Ende in Form von mehr Spaß bei den Rennen auszahlen. Oh, und natürlich auch mehr Spaß bei der Jagd nach Strava-KOMs. ;)