Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 6. August 2018

Wasserstandsmeldung Anfang August

Die Dienstagabendserie in Kulmbach ging letzten Dienstag zuende - und das ist auch gut so. Rückblickend war meine intensive Teilnahme dort eher kontraproduktiv, weil das jede Woche eine Entwicklungseinheit weniger bedeutet hat. Unterm Strich konnte ich mein Schnellkraft- bzw. Antrittsproblem von Anfang Juli in Strullendorf im Laufe des letzten Monats beheben, aber woran ich fast gar nicht arbeiten konnte, war die anaerobe Kapazität - und die war bei den letzten beiden offiziellen Rennen in Regensburg und Bamberg der Knackpunkt für mich. Alles keine neue Erkenntnis, ich hatte mir für diese Saison eigentlich die Trainingsarbeit im anaeroben Bereich als Schwerpunkt vorgenommen - aber jetzt fiel mir eben auf, dass ich mich von viel zu vielen Dingen (im wesentlichen von viel zu vielen Rennteilnahmen) davon abbringen ließ. Hmpf...

Das Ende der Dienstagabendserie ist aber auch aus einem anderen Grund noch gut gewesen - denn dieses Jahr war das dort ungewöhnlich viel Wild-West. In den vergangenen Jahren gefiel es mir ganz gut, dass dort trotz all des Wettkampfeifers eine gewisse Grundordnung herrschte. Das hat die Dienstagabendserien relativ sicher gemacht. Dieses Jahr war das leider anders, es gab viele Stürze - und noch zusätzlich weitere heikle Situationen, wo es zu Kontakten kam und ein gutes Reaktionsvermögen gefragt war. Und dann immer dieses Verlassen von Fahrlinien in den Wertungsrunden zwischen der vorletzten und letzten Kurve, wo einem mehr als nur ein Mal auf der Ideallinie komplett die Tür zugemacht wurde, als man mit dem Vorderrad schon zu weit vorn war, um noch ausweichen zu können. Bei den Profis wird dann schnell von einem illegalen Sprint gesprochen und Fahrer werden distanziert, im Amateur-Radsport aber gibt es weder Regeln noch Anstand - zumindest habe ich in speziell den letzten beiden Wochen mal wieder ganz stark diesen Eindruck gewonnen.

In Regensburg war es eigentlich okay. Da sind die Fahrer generell auf ihren Linien geblieben. Das führte zwar auch zu Löchern, die ich aufgrund meiner mangelhaften anaeroben Kapazität nicht mehr zudrücken konnte, aber wenigstens wurde es nicht gefährlich, weil ein platzender, deutlich langsamerer Fahrer plötzlich rücksichtslos die Fahrlinie wechselte und einem fast das Vorderrad rasierte. Dennoch gab es auch in Regensburg viel Chaos durch viele Stürze, deren Ursache aber wohl in den meisten Fällen bei den gestürzten Fahrern zu finden waren. Wie gesagt: Generall war das Fahrverhalten dort okay, da waren keine "Schlangenbeschwörer" unterwegs. In Bamberg hat mich das aber das Rennen gekostet. Kurve auf der Innenbahn angefahren, viel zu stark gebremst, aber trotzdem beim Rausbeschleunigen von der Innen- auf die Außenbahn gewechselt, auf der ich nur noch in die Eisen steigen konnte. Wenn das dann durch einen Fahrer passierte, wegen dem man ein paar Runden zuvor schon alleine ein Loch zum Feld zudrücken musste und dieser Fahrer sich dann trotzdem kurz vorm Einlenken in die Zielkurve wieder an einem vorbeidrängelt, dann ist das einfach als eine rücksichtslose Fahrweise zu bezeichnen. Vielen Dank dafür! Wenn man nicht schnell genug durch Kurven fahren kann, dann sollte man halt vielleicht mal hinter den Leuten bleiben, die die Geschwindigkeit durch die Kurve hindurch halten können. Anschauungsunterricht nennt sich so etwas. Aber wenn man vielleicht gar nicht weiß, wie unglaublich scheiße man durch Kurven fährt, weiß man wohl auch nicht, dass man sich verbessern und sich von anderen Fahrern was abschauen muss.

Naja, jedenfalls habe ich aktuell zwei Probleme, die mich beschäftigen: Meine schlechte anaerobe Kapazität und das Problem, dass ich in letzter Zeit des öfteren in rennentscheidenen Situationen von Fahrer ausgebremst wurde und aufgrund der gewohnt engen Fahrbahnen bei Kriterien keine Reaktionsmöglichkeiten hatte - außer Bremsen und das Feld davonziehen zu lassen. :( Am ersten Problem kann ich selbst arbeiten, aber das dauert normalerweise wieder ein paar Wochen. Das andere Problem versuche ich mal durch einen Regionswechsel zu beheben: Keine Kriterien mehr in Bayern, sondern stattdessen die beliebten "Pfalz-Wochenenden". Mal sehen, wie das Fahrverhalten dort in diesem Jahr so ist. Abwechslung tut in jedem Fall gut, so oder so. Schade, dass es wohl auch dort weiterhin keine richtigen Ergebnisse geben wird, aber das sehe ich dort dann schon. Jedes Jahr hoffe ich zumindest aufs neue, dass mehr Veranstalter in der Gegenwart ankommen und eine Zielkamera aufstellen. Das ist nicht nur eine große Hilfe, das kommt natürlich auch bei den Fahrern gut an. Eine Win-Win-Situation. Richtige Ergebnislisten, große Teilnehmerzahlen - alles nur durch den simplen Einsatz einer Zielkamera, deren Aufnahmen man bequem am Laptop auswerten kann. Das ist kinderleicht - ganz im Gegensatz zum Wechseln eines Hinterrads oder gar zum Wechseln eines Schlauchs! Das sind schwierige, zeitaufwendige Vorgänge, die am Ende trotzdem nicht ganz richtig klappen, weshalb man für so etwas besser einen Fachmann bezahlt. Aber Ergebniserstellung per Zielkamera? Das ist doch voll einfach...

... und ja, jetzt schreien alle handwerklich begabten Leute auf, dass das Wechseln eines Schlauchs voll einfach wäre, aber sie sich mit "so einem Computer" nicht auskennen. "Leicht" und "Schwierig" ist eben für jede Person unterschiedlich, je nach dem, was man eben gut kann und was einem eher nicht liegt. Wenn sich jemand mit einer Zielkamera nicht auskennt und das nur deswegen ablehnt, dann ist das sehr kurzsichtig. Als Chef-Organisator geht es ja nicht zuletzt auch darum, dass man die Aufgaben, die man selbst nicht erledigen kann, an die richtigen Leute delegiert. Niemand sagt, dass der Chef eines Rennens alles alleine erledigen können muss...

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