Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Dienstag, 12. Januar 2021

Wasserstandsmeldung Anfang 2021

2020 war ja nicht wirklich viel los. Daher lange Sendepause hier. Im August bin ich in Polen den Heufuder raufgefahren, mein persönlich bisher längster Anstieg. War ganz schön nervös zuvor, weil es eben was neues war. Im ersten Drittel quasi permanent im "Stöppacher-Berg-Survival-Mode" gewesen, das war echt brutal steil. Die restlichen beiden Drittel waren dann umso einfacher. Nachdem ich zunächst inmitten einer Wolkendecke auf dem Gipfel ankam, konnte man etwas später doch noch einen schönen Ausblick über die Region genießen. Hat Spaß gemacht, dieses Jahr wieder... Sportlich gab es einen Regen-Reinfall am Sachsenring und eine überraschende zeitliche Verbesserung beim BZF in Stadtsteinach. Die Strecke war zwar etwas verkürzt, wodurch meine Zeit insgesamt 1 Minute schneller war, aber in Relation gesehen war ich 40 Sekunden schneller. Für die Einteilung habe ich einen anderen Ansatz als im Vorjahr gewählt, wo ich ja ab Vogtendorf eingeknickt war, und so war ich am Ende eben schneller, weil ich gleichmäßiger durchkam, obwohl die durchschnittliche Wattleistung exakt (!) die gleiche wie im Vorjahr war. Mein Leistungsniveau generell hätte ich aber um 15 Watt niedriger als im Vorjahr eingeschätzt. Könnte auch so gewesen sein, denn wie gesagt: Ich hatte mir die Strecke anders eingeteilt und einen Einbruch vermieden. Wie auch immer: Es war ein positiver Saisonabschluss für ein Zwischenjahr. #Zwischenjahr - das bleibt aber auch für 2021 das Thema. Nach Stadtsteinach hatte ich überhaupt keinen Bock mehr auf Rennrad. Ich ließ das Rad also einfach erst mal stehen und wartete, bis ich mal wieder Lust auf eine Runde haben würde. Dauerte diesmal erstaunlich lang, fast 2 Monate. Hab dann das Training von einem ähnlichen Leistungsstand wie Ende 2016 aus aufgenommen, konnte 5 Wochen auch gut durchziehen - danach fehlte wieder die Motivation. Ich dümpel jetzt seit Wochen rum, halte nur das niedrige Fitness-Niveau mit überwiegend Lauf- und Krafttraining, aber sei's drum. Ich sehe das ganz entspannt, denn die Sache ist ja auch folgende... Als ab Anfang November wieder ein Lockdown inklusive Verbot von Amateursport-Wettbewerben ausgerufen wurde, dachte ich mir gleich: Die "bösen Zahlen" gehen halt nach oben, weil Erkältungszeit ist. Muss man ja kein Genie sein, um das zu wissen. War zu erwarten. Aus persönlicher Erfahrung geht die Erkältungszeit immer mindestens bis März, mich hat's aber auch schon im April noch erwischt. Daher habe ich von vornherein damit gerechnet, dass vor Amateursport-Wettbewerbe auf gar keinen Fall vor April das grüne Licht der Behörden erhalten würden. Es bestand aus meiner Sicht also auch gar kein Grund, den Winter über voll durchzutrainieren. Mittlerweile wird immer deutlicher, dass meine Einschätzung nicht so verkehrt war. Wann aber wird es 2021 wieder mit Amateursport-Wettbewerben losgehen? Ist mir nicht ganz so wichtig, ich will nicht wieder wie im letzten Jahr auf etwas hinarbeiten, das dann gar nicht stattfindet. So was nimmt einem nur die Motivation und macht einfach keinen Spaß. Ich werde daher einfach nur wieder Richtung Heufuder hinarbeiten, eine Woche davor wäre Bellheim terminiert. Mehr plane ich für mich persönlich sportlich nicht, aber viele Sportler in Deutschland haben sicherlich die Hoffnung, dass es eher früher als später schon wieder zur Normalität zurückgeht und man sich wieder mit anderen Gleichgesinnten messen kann. Meine Einschätzung orientiert sich dabei an König Fußball... Der Fußballverband ist generell der einflussreichste Sportverband in Deutschland. In Bayern ist es auch so, dass der BFV sich im Dialog mit der Politik stark dafür macht, dass es wieder losgehen kann, vor allem im Nachwuchsbereich. Wenn es also wieder grünes Licht für Amateursport-Wettbewerbe geben wird, dann wird das auch durch die Anstrengungen des Fußballverbands geschehen. Und da ist es so, dass man die Saison eigentlich bis Ende Juni abschließen wollte. Allzu viele Punktspiele stehen eigentlich auch gar nicht mehr an, aber es gibt nach dem Ende der Meisterschaftsrunden auch noch Relegationsspiele - und bevor es mit Pflichtspielen wieder losgeht, hat man 4 Wochen Vorlaufzeit mit Testspielen geplant. Insofern spekuliere ich, dass der Fußballverband spätestens ab April wieder grünes Licht von der Politik erhalten will. Fußballspiele lassen sich dann aber auch schneller wieder ansetzen als Radrennen, bei denen man als Veranstalter sicherlich nicht bis kurz vor dem geplanten Termin warten kann, ob es die behördliche Genehmigung geben wird oder nicht. Daher rechne ich persönlich erst ab Mai wieder mit Radrennen. Im April sehe ich da höchstens eine Möglichkeit für Rennen, die auf nicht-öffentlichen Strecken stattfinden. Da gab es im letzten Jahr z. B. den Sachsenring, Rennen in Stadien, aber auch auf Firmengeländen. Derartige Lösungen könnte ich mir für April vorstellen, "normale" Radrennen aber erwarte ich erst wieder im Mai. Mitte Mai ist das Kriterium in Kulmbach terminiert, das wäre dann ein möglicher Saisonauftakt für mich. Bis dahin wären es noch 4 Monate. 4 Monate, in denen ich von einem Leistungsstand wie Ende 2016 wohl kaum auf meinen Leistungsstand von 2019 kommen werde, aber ich sehe das auch als interessantes Projekt an. Man spricht im Radsport auch immer von der "Lebensgrundlage", also dass man von jedem guten Sportjahr profitiert und in der Folge schneller wieder auf ein gewisses Fitness-Niveau kommen kann. Das werde ich mir mal ansehen. In Golden Cheetah habe ich ja zahlreiche Daten. Und bei diesen Daten hat sich noch etwas geändert... Ich habe mir eine Garmin Venu Sq gekauft. Lauf-Tracker, Fitness-Tracker - wie auch immer man so etwas nennen will. Dadurch kann ich jetzt aber auch Lauf- und Krafttraining bequem per .fit-Datei in Golden Cheetah einspeisen. Nur Gewicht und RPE muss ich noch manuell hinzufügen. Das spart Zeit, liefert aber ein präziseres PMC-Diagramm. Gleichzeitig habe ich ein paar neue Daten zur Verfügung. Vo2max wird ausgespuckt (ich bin angeblich ein 20jähriger Sportler, der zu den Top 15 % meiner Altersklasse gehören soll), ich kann die Sauerstoffsättigung überprüfen (meistens so 93-94 % im Schnitt - ist glaube ich nicht so überragend?). Was für mich aber ein Hauptbeweggrund für den Kauf war: Ich kann den Puls besser überwachen, auch beim Schlafen, und bekomme Stress angezeigt. Warum das so wichtig für mich ist? Ganz einfach: Seit März habe Probleme mit Magenreflux gehabt, was meiner Meinung nach wohl an Dauerstress lag. Die Meinung der Ärzte zur Ursache für den Magenreflux und den meistens um 5 bis 7 Schläge erhöhten Ruhepuls ist übrigens ein Schulterzucken, drum ist meine Meinung der einzige Lösungsansatz. Seit ich den Tracker verwende, ist mein Ruhepuls auch etwas besser geworden, so 2-3 Schläge niedriger. Aber vor allem nur beim Schlafen. Tagsüber ist weiterhin der Wurm drin, aber die Werte aus der Nacht zeigen mir wenigstens, dass Licht am Ende des Tunnels ist. Mein Stress-Level an sich ist laut Tracker aber gar nicht mal so hoch, also meine Theorie mit Dauerstress wird nicht bestätigt. Ich werde mal einfach sehen, wie sich das die nächsten Wochen weiter entwickelt. Eine Art "24-Stunden-EKG" zu haben, ist jedenfalls nicht so verkehrt. Und der Magenreflux ist definitiv schon etwas weniger geworden, ich habe nicht mehr jeden Tag so einen komische, nervtötenden Geschmack wie die letzten Monate über. Wenn es stressbedingt sein sollte, ist der Kopf auf jeden Fall auch ein wichtiger Faktor - und die Überwachung durch diesen Tracker scheint mir dafür eine Hilfe zu sein. Die innere Unruhe, die ich nunmal als Stress vermute, wird auch weniger. Ich habe mich einen Tag lang schon fast wieder normal gefühlt - also so, wie ich mich zuletzt 2019 gefühlt habe. 2020 war ein doofes Jahr...