Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Einige interessante Änderungen beim BDR

Ab Januar 2013 hat der BDR in seiner Sportordnung eine ganze Menge zum Thema Meldungen und dem Bezahlen der Gebühren geändert. Die Veranstalter profitieren hier von der Unsitte, dass sich heutzutage leider viele Leute einfach mal vorsichtshalber anmelden, um keine Nachmeldegebühr zahlen zu müssen, dann aber nicht gerade selten am Renntag was anderes tun als bei dem Rennen zu starten. Für die großen Event-Veranstalter kein Problem, weil die ja sowieso alle mit vorheriger Bezahlung arbeiten, aber für die kleinen Vereine ist das alles andere als lustig. Die wenigen Sportler, die ihre Meldungen wirklich ernst meinen bzw. dann wenigstens rechtzeitig wieder abmelden, falls doch etwas ihren Start verhindern sollte, müssen jetzt also für die "bequemeren" Fahrer bluten. Die genauen Formulierungen finde ich etwas undurchsichtig, das ist halt bürokratisches Deutsch. Es sieht aber so aus, als ob die Meldegebühr jetzt bei jedem Rennen fällig wird, ganz egal ob man startet oder nicht - vor allem aber ganz egal aus welchem Grund! Wird man krank oder verletzt sich, dann wird trotzdem abkassiert. Vielen Dank an all die verantwortungslosen Falschmelder der vergangenen Jahre! Habt ihr toll gemacht ...

Ein kleines Hintertürchen bleibt aber wohl offen. Es ist weiterhin Barzahlung möglich, das soll der Veranstalter regeln können. Doch selbst bei rechtzeitiger Abmeldung wurde der Passus gestrichen, dass bereits gezahlte Meldegebühren wieder erstattet werden. Okay, das galt in der Vergangenheit sowieso nicht - zumindest war das meine persönliche Erfahrung. Da wird einem vom Veranstalter nur die lange Nase gezeigt. Wie sich das also in der Praxis äußern wird, muss man noch abwarten. Der Trend der Vorüberweisungen dürfte aber noch verstärkt werden. Und das wiederum bedeutet wohl, dass sich der Trend der Nachmeldungen erhöhen wird. Letztes Jahr habe ich das schon am Hesselberg so gemacht. Wenn man nicht weiß, ob man starten wird, dann zahlt man doch nicht schon Wochen vorher 25 Euro, wenn man am Renntag selbst für 30 Euro nachmelden kann. In der Preislage sind 5 Euro gehüpft wie gesprungen. Bei Lizenzfahrern kann das schon anders aussehen. Die haben ja maximal 10 Euro Startgebühr, aber eine maximale Nachmeldegebühr von zusätzlich (!) 15 Euro (laut Sportordnung).

Ich habe mir dann auch gleich die aktuellen WBs angesehen, weil ich zu Beginn des Jahres nicht nach Änderungen gesucht hatte. Dort hat sich auch was getan: Lizensierte Nachwuchsfahrer dürfen nicht mehr bei Jedermannrennen starten. Das ist jetzt wahrscheinlich ein ziemlicher Schocker, denn es gibt ja schließlich auch bei Jedermannrennen AK-Wertungen für die U19. Das war aber eine Änderung, die der BDR nicht per News veröffentlich hat. Also mal wieder so eine Änderung, die man durchaus übersehen kann. Ich weiß aber, dass dieses Jahr nicht gerade wenig U19-Fahrer dennoch bei Jedermannrennen gefahren sind. Aber es wurde bestimmt keiner dafür bestraft. Es ist ja auch so, dass von einer Bestrafung sowieso nichts in den WBs steht. Da steht einfach nur, dass Nachwuchsfahrer nicht starten dürfen. Wenn der Veranstalter sie aber dennoch starten lässt, dürfte das ohne Folgen für die Fahrer bleiben. Was sich der BDR also bei dieser Änderung gedacht hat, das bleibt wohl abermals dessen Geheimnis. Auch A- und B-Fahrer dürfen generell nicht mehr starten, auch nicht zu "Promotionzwecken" - das dürfen nur noch Profis.

Die genauen Regeltexte findet man wie gehabt auf rad-net unter den Regularien als kostenlose PDF-Downloads.

Montag, 22. Oktober 2012

Mit dem Kart zur neuen Seite bei Google+

Ich habe in meinem Blog ja schon erwähnt, dass ich dieses Jahr angefangen habe, Steigungen in meinem Trainingsrevier auf Zeit zu fahren und mit Helmkamera zu filmen. Eine Übersicht dazu habe ich auf meiner schäbigen alten Website schon angefangen aufzubauen, jetzt habe ich das auch bei Google+ entsprechend eingebunden. Da ich in meinem normalen Google-Plus-Profil nur gruppenspezifische Beiträge poste, aber nicht öffentlich, konnte man Updates zu Steigungen oder sonstigem, was sich auf meine Radsport-Aktivitäten bezieht, nicht mitverfolgen, wenn man sich nicht beim Netzwerk anmelden und ... äh ... "mir folgen" wollte (hehe ... die Formulierung klingt einfach lustig, auch wenn man das bei den sozialen Netzwerken heutzutage halt so sagt). Ich habe die Seite auch rechts unter den Links recht weit oben verlinkt. Nicht zu verwechseln mit meinem Trainingsgebiet bei Google Maps. Den Link für Google Maps muss ich sowieso bei Gelegenheit aktualisieren, da ich dieses Jahr stark expandiert habe ;)

Und was soll das Kart in der Überschrift? Bevor ich heute meine Google-Plus-Seite zum Start freigegeben habe, ging es gestern mit der RSG Schwandorf (offiziell RSG Vilstal, aber ich bin mal so frei und sage: "RSG Schwandorf" ist ab sofort meine "Insider-Bezeichnung") auf die Kart-Indoor-Bahn in Wackersdorf. Oder besser gesagt: Im "Innovationspark WTF", hehe. Ja, selbst auf dem Straßenschild stand dort doch tatsächlich "WTF" :D

14 Fahrer dürfen maximal fahren und unser Starterfeld war voll. Ich dachte ja immer, das wäre so ähnlich wie Auto-Scooter - isses aber nicht! Das haut schon rein! Und auch wenn die meisten ihre vorherige Kart-Erfahrung wohl eher verschweigen wollten, so wurde mir schon auf den ersten zwei Kennenlernrunden klar, dass ich als kompletter Kart-Neuling zu der Minderheit des Tages zählte. Wie viele komplette Neulinge wir waren, weiß ich nun auch nicht, aber ich denke einfach mal, dass wir in der Minderheit waren, weil ich auf den ersten zwei Runden erstmal ganz normal damit beschäftigt war herauszufinden, wie das Kart reagiert und wie man am besten um die Kurven des unbekannten Kurses fährt. Während diesem Kennenlernen sind andere aber schon höchst selbstbewusst an mir vorbeigerauscht, wie als ob das für sie ... naja ... nichts Neues wäre ;)

Knapp 10 Minuten lief das Training, was zugleich das Qualifying war. Für mich sprang Rang 9 von 14 heraus. Das war zunächst mal okay. Beim Start verlor ich gleich eine Position, weil der Fahrer auf 10 mich außen überholen konnte. Ich fuhr aber auch ein bisschen wie im Straßenverkehr los, sprich: Ich ging davon aus, dass die Leute alle erst mit Schnarchverzögerung auf das Umspringen der Ampel reagieren würden und ich daher besser warten sollte, bis mein Vordermann losrollt. Interessanterweise konnte diesmal aber doch jeder beim Umschalten der Ampel sofort losfahren. Wieso klappt das im Straßenverkehr nie so gut? Je weiter man von der Ampel entfernt ist, desto länger dauert es, bis sich der Vordermann endlich mal in Bewegung setzt ...

Nachdem ich also eine Position verloren hatte, stellten sich die zwei Fahrer vor mir in Kurve 3 gleich mal durch einen "Rennunfall" quer. Aufgrund meiner "F1-Erfahrung" (PC-Spiel natürlich, nicht die Realität) hatte ich mit so etwas schon gerechnet und konnte diese Situation zu meinem Vorteil nutzen: Platz 8! In der Folge verringerte ich den Abstand zu dem Fahrer vor mir und versuchte mich dann am Überholen. Das war aber richtig schwer, obwohl ich stellenweise so viel schneller war, dass ich schon des öfteren fast in sein Heck gerauscht bin. Die Geraden sind aber weitestgehend zu kurz und die Autos natürlich alle gleich schnell. Es muss also per Ausbeschleunigen aus einer Kurve heraus funktionieren. Und wenn man das noch nie gemacht hat, kann es schon mal zu einer Berührung kommen. Aber meine Güte: Als ich endlich vorbeizog, hatte ich einfach deutlich besser aus der Kurve heraus beschleunigt und war dann auf der Gerade schon neben dem anderen Kart, weshalb die Berührung auch nicht so wild war. Ein bisschen Auto-Scooter, aber ... "das ist halt Racing" ;)

Der Abstand zu Platz 6 war dann aber schon sehr groß. Mein Vorsprung wuchs auch von Runde zu Runde, weshalb die Konzentration etwas nachließ. Ich schaute mir den Streckenrand etwas an und bemerkte eine Anzeigentafel mit unseren Positionen. Toll, dachte ich mir, und wollte nach meiner Position suchen. Gleich darauf folgte aber schon wieder eine der zahlreichen Kurven. Ich stieg in die Eisen, riss das Lenkrad rum - und drehte mich! Und die Bande mitten vor meiner Nase - nix ging mehr! Kein Rückwärtsgang, also musste ich mühselig versuchen, mich durch manuelle Betätigung der Räder (= manueller Rückwärtsgang) wieder freizurobben. Das dauerte aber eeeeeeewig. Gut eine halbe Minute stand ich bestimmt nutzlos rum und musste Fahrer um Fahrer vorbeiziehen lassen.

Als es weiterging, konnte ich dann zwar noch einige erfolgreiche Überholmanöver absolvieren, aber am Ende war es dennoch nur Platz 10. In der Endabrechnung wäre sogar Platz 6 drin gewesen, weil auch eine flotte Fahrerin den gleichen Dreher mit der Bande vor der Nase fabriziert hatte wie ich (nur in einer anderen Kurve) und dadurch aus den Top 6 rausfiel. Da nützte es uns beiden also nix, dass unsere besten Rundenzeiten für bessere Platzierungen gereicht hätte. In meinem Falle wäre es Platz 7 gewesen. Im Vergleich zum Qualifying also eine Steigerung um 2 Plätze, was die Zeit anbelangt, aber platzierungstechnisch mit Platz 10 einen Platz verloren. Die Rundenzeit blieb bei knapp über 47 Sekunden - da habe ich doch schon mal ein Ziel für den nächsten Ausflug auf die Kartbahn! Unter 47 Sekunden, besser als Platz 9 in der Quali, kein Dreher im Rennen und hoffentlich dann auch dementsprechend eine einstellige Rennplatzierung. Das gute an Platz 10 von 14 ist ja nunmal, dass ich dadurch wesentlich mehr Steigerungspotenzial als mit Platz 6 habe ;)

Freitag, 19. Oktober 2012

Die Scheinheiligkeit "ganz oben"

Dieser Tage lese ich immer wieder diesen Schrott, dass der (Profi-)Radsport durch Armstrongs Doping-VERGANGENHEIT in ein schlechtes Licht gerät. Sponsoren denken über einen Ausstieg nach, Armstrong selbst soll bereits mehrere Privat-Sponsoren verloren haben, gerade las ich vom Ausstieg Rabobanks. Und bei all dem könnte ich nur kotzen, weil alle Sponsoren, die jetzt wegen der Armstrong-Geschichte aussteigen, schlicht und ergreifend die Könige der Scheinheiligkeit sind.

Ist es neu, dass Armstrong gedopt war? Wenn man die letzten Jahre über nicht hinterm Mond lebte, muss man doch eigentlich schon längst gewusst haben, was Armstrong und seine "Geschäftspartner" bei der UCI jahrelang abgezogen hatten. Diese Informationen sind während der vergangenen Jahr schließlich alle schon Stück für Stück an die Öffentlichkeit gedrungen. Aber erst jetzt, wo Armstrong auch endlich mal von jemandem verurteilt wurde, springen scheinheilige Sponsoren ab. Um ihr Gesicht zu wahren? Wohl kaum! Dieser Zug ist schon vor Jahren abgefahren.

Es ist doch so: Im Endeffekt geht es um wirtschaftliche Interessen. Wenn Sponsoren noch ein wirtschaftliches Interesse am (Profi-)Radsport haben, werden sie weiterhin als Sponsor auftreten. Haben Sie kein Interesse mehr, wollen sie natürlich aussteigen. Und da trifft es sich gut, wenn man dann so einen Vorwand hat. An der Scheinheiligkeit ändert das aber nichts, denn wie gesagt: Es handelt sich bei der Causa Armstrong um Dinge aus der mittlerweile etwas älteren Vergangenheit, die auch schon lange Zeit bekannt waren, aber offensichtlich die ganze Zeit über von vielen geduldet wurden, die sich jetzt lieber schnell vom Acker machen wollen.

Doch das alles hat ja eigentlich nix mit dem Jedermann-Sport zu tun. Oder doch? Teilweise las ich auch, dass das ein Ende des Jedermann-Booms sein könnte. Och, bitte ... was für ein Sonderschrott! Wie als ob Armstrong der Grund für uns Jedermänner gewesen wäre, dass wir in unserer Freizeit gerne Radrennen fahren. Ähnlich wie bei Festina und Operacion Puerto wird sich nicht viel verändern. Es ist halt aktuell ein Thema, über das die Medien gut schreiben können. Einige Sponsoren ziehen den Schwanz ein, andere werden - sobald sich der Staub etwas gesetzt hat - die Chance nutzen, als "Retter" einspringen zu können. Und die Jedermänner zahlen weiterhin die höchsten Startgebühren. Also alles wie gehabt ...

Dienstag, 16. Oktober 2012

Gar nicht gut ...

Mir geht es gar nicht gut ... weil ich erstmals seit Ende 2009 wieder richtig krank geworden bin. Abgesehen von der Magen-Darm-Grippe, die mich im Februar 24 Stunden lang nervte. Aber jetzt bin ich mal wieder ungefähr 'ne Woche außer Gefecht gesetzt, was ich lange Zeit vermeiden konnte.

Das Timing scheint dabei zu passen, denn mein Spiel am Sonntag konnte ich gerade noch pfeifen. Das nächste ist am folgenden Sonntag - und bis dahin sollte ich wieder fit sein. In der Zwischenzeit mal eine Art Roundup ...

Letzten Mittwoch war ich im Fußballtraining und musste eigentlich von Beginn an gegen den Schmerz arbeiten. Ich hatte aber nie so recht einen Druckschmerz, weshalb ich bis zum Ende durchgezogen habe. Die nächsten zwei Tage plagte mich dann aber vor allem meine Oberschenkelmuskulatur am anderen Bein, weshalb ich am Freitag nicht beim Spiel mitwirken konnte. Das wäre nämlich eine Option gewesen. Stattdessen hoffte ich, dass ich die beiden Spiele am Samstag und Sonntag würde ohne Probleme pfeifen können. "Beintechnisch" war das auch der Fall, obwohl ich im Knie ständig so einen ziehenden Schmerz habe. Das bewerte ich aber mal als gut, denn zuvor war es ja dieser extreme Druckschmerz, der punktuell auftrat. Dieser ziehende Schmerz hingegend ist eher ständig da, aber vor allem nervig, nicht wirklich behindernd. Insofern hoffe ich, dass ich mit meiner "Arbeit gegen den Schmerz" weitermachen kann, sobald ich wieder fit bin. Die AHs in Schlicht haben aber, wenn ich das recht verstanden habe, keine Spiele mehr vor dem Winter. Naja. Training reicht auch erst mal.

Mir fiel dieser Tage auch auf, dass die frühen Terminanmeldungen auf rad-net Früchte tragen, was die leidigen Terminüberschneidungen anbelangt. Also zumindest in Bayern. Sieht man sich die Termine in Sachsen und vor allem Thüringen an, dann gibt es nicht viel, das sich überschneiden könnte. In Bayern aber war ja vor allem der 28.4. mit 4 Straßenrennen ein Extremfall. Cadolzburg scheint diesen Terminkampf gewonnen zu haben, Karbach rutschte gleich einen Monat nach hinten auf den 26.5.! Das finde ich generell toll, weil ich Karbach ja gerne mal etwas später fahren wollte, wenn die Form hoffentlich schon etwas besser ist. Am 28.4. bleibt einzig die mittlerweile schon traditionelle Überschneidung mit dem Jedermannrennen in Münchenbernsdorf. Ein Rundstreckenrennen, das ich nur vom Hörensagen kenne, weil ich eben jedesmal bei einem Straßenrennen in Bayern am Start war. Nächstes Jahr wird sich das also wohl auch nicht ändern. Straßenrennen stehen bei mir ja grundsätzlich an erster Stelle.

Die Verschiebung von Karbach mag den ein oder anderen nordbayrischen Jedermann vielleicht nicht ganz so gefallen, wenn man schon mal davon gehört hat, wann nächstes Jahr die Bayern-Rundfahrt in Nürnberg ankommen soll. Das beunruhigt mich auch ein bisschen, weil es von der Anfahrt her ein extremer Unterschied ist. Aber man muss eben auch abwarten, ob die Jedermänner von der Integration in die Bayern-Rundfahrt profitieren und somit wieder ein Straßenrennen in der Landschaft um Nürnberg herum bekommen, oder ob ich mir dann einfach sage: "Durch graue Häuserschluchten Karussell fahren kann ich das ganze Jahr über, angestrengt durch die Landschaft klettern kann man nur ganz selten ..." ;)

Montag, 8. Oktober 2012

Die Bedeutung von rechtzeitiger Planung im Radsport

Der Radsportverband setzt die Frist für die Terminanmeldung von Rennen für das folgende Kalenderjahr immer weiter nach vorn. Doch das hat alles seinen Sinn und Zweck. Ausnahmsweise muss man hier den Verband mal loben - und einen Teil der ausrichtenden Vereine schimpfen. Sieht man sich auf rad-net die bisherigen Eintragungen an, dann muss einem um den Straßenradsport in Thüringen und Sachsen Angst und Bange werden. Die Frist für Rennen, die in den Bundeskalender kommen sollen, ist nämlich schon Anfang des Monats abgelaufen - aber speziell in Thüringen stehen nur 3 Veranstaltungen im Straßenkalender für 2013! Ist der Radsport in Thüringen wirklich so tot?!?

Bis Ende des Monats kann sich aber noch etwas ändern, da Rennen für den Landesverbandskalender bis dahin ihre Frist haben. Was mit Rennen passiert, die die Frist verpassen, weiß ich allerdings auch nicht. Diese Information findet sich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Veranstalter dann Probleme mit der Terminfestlegung bekommen, weil der Verband ihnen dann einige wenige "freie" Termine anbietet, der Veranstalter aber nicht mehr von sich aus mit Terminvorschlägen kommen kann. Und das ist dann natürlich ein Problem, weil man als Veranstalter den Termin mit den örtlichen Behörden abstimmen muss. Daher sind diese frühen Fristen des Verbandes eine gute Sache - wenn die Vereine ihre Planung ebenfalls rechtzeitig treffen und vor allem auch mitteilen! Es soll ja auch Vereine geben, die mit den örtlichen Behörden schon längst alles geklärt haben, aber bis 5 vor 12 warten, um den Termin auch auf rad-net anzumelden ...

Warum diese frühe Terminameldung für die Termin-Koordination aber auch so wichtig ist, sieht man vor allem am Beispiel Bayern: Am 28.4. sind aktuell nicht 2, nicht 3, sondern gleich 4 (sprich: viiiiiiiiiier!!!) Straßenrennen eingetragen!!! Ich hatte mich letzten Winter schon darüber aufgeregt, dass alle Vereine, die Straßenrennen ausrichten, aus irgendeinem Grund diese Macke haben, dass sie ihre Rennen unbedingt alle im Mai oder direkt um den Mai herum ausrichten müssen, obwohl ab Juni dann immer ein absolutes Vakuum an Straßenrennen herrscht - es sei denn, man würde die "touristischen Straßenrennangebote" nutzen, die hier offensichtlich auch in eine Marktlücke stoßen. Durch die frühe Terminanmeldung wird sich diese 4-fach-Terminkollision aber hoffentlich entwirren lassen. Für mich als Hobbyfahrer dürften aber eh nur 2 Rennen relevant sein: Cadolzburg und Karbach. Aber Karbach werde ich mir zu dem frühen Zeitpunkt sowieso nicht mehr antun. Das ist kein Rennen, um sich Form aufzubauen, da muss man schon mit Form anreisen, wenn der ein oder andere "nicht-wirklich-Hobbyfahrer" sich denkt, dass er die echten Hobbyfahrer gleich zu Rennbeginn an der schwierigen Steigung durch eine Art "Zielbergsprint" frühzeitig abhängen muss. Wenn das Rennen schon nach nicht einmal 10 Minuten gelaufen ist, dann kann auch ein schönes Straßenrennen für einen Hobbyfahrer zu einem "doofen Rennen" werden. Ich würde Karbach wirklich gerne mal im Juni oder Juli fahren.

Am 16.6. wurde übrigens die 2. Ausrichtung des Heilsbronner Kriteriums eingetragen. Das war dieses ulkige 10-km-Kriterium ohne Startgebühr, bei dem wir uns Nummernleibchen (!!!) über die Trikots ziehen mussten. Ob man 2013 richtige Startnummern verwendet, werde ich nicht herausfinden können. Das Rennen war zwar als ein Jedermann über rad-net ausgeschrieben, war dann aber doch eher eine Art Fette-Reifen für Erwachsene. Die Teilnehmer mit Rennrädern waren doch in der Minderheit - und alle aus der Umgebung der Stadt. Es wurde da auch eine Stadtmeisterschaft für Hobbyfahrer ausgefahren. Ich hatte das letztes Jahr doch einem Trainingswochenende vorgezogen, weil die Anfahrt keine Stunde war und man keine Startgebühr zahlen musste, aber Spaß kam bei so einer Veranstaltung wirklich nicht auf. Wer mit dem Rad nach Heilsbronn fahren kann, der kann das sicherlich einem Trainingstag vorziehen, aber die Anreise per Auto würde ich für diese Veranstaltung nicht empfehlen.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Abseits bei Einzel-Schiedsrichtern

Ich habe heute erstmals in der neuen Fußball-Saison wieder gepfiffen und es lief generell recht gut. Ich bin immer sehr selbstkritisch, aber heute hatte ich nicht viel Grund, um mich selbst und meine Entscheidungen in Frage zu stellen. Es gibt auch diesen Spruch: "Ein guter Schiedsrichter kommt ohne Karten aus". Ist mir zwar nicht ganz gelungen, aber es blieb bei einer einzigen gelbe Karte.

Allerdings bewegt mich das heutige Spiel dazu, dass ich mal ein generelles Statement zu "Abseits bei Einzel-Schiedsrichtern" tätige. Denn das ist ein Phänomen, das schon seit Jahren in den unterklassigen Ligen sein Unwesen treibt. Jeder kennt ja die Schiedsrichter-Gespanne aus dem Fernsehen, bei denen ein Linienrichter genau auf Abseitshöhe mitläuft und dennoch nicht immer alles ganz richtig sieht, weil die menschliche Wahrnehmungsgabe eben seine Grenzen hat. Die Schiedsrichter selbst würden ohne ihre Linienrichter sehr häufig falsche bzw. schlechte Entscheidungen treffen. In den unterklassigen Ligen hat man aber keine Gespanne, sondern nur Einzel-Schiedsrichter.

Das bedeutet, dass in den meisten Fällen eine eindeutige Abseitsposition vorliegen muss, damit man sie als Einzel-Schiedsrichter erkennen und somit ahnden kann. Da man kein Landvermesser ist, können teilweise 2, 3 Meter je nach Perspektive noch wie gleiche Höhe aussehen. Früher war gleiche Höhe Abseits, aber das wurde dann geändert, weil man dadurch mehr Chancen und somit Tore bewirken wollte. Und was viele Leute auch nicht wissen: Im Zweifelsfall soll man laufen lassen. Ist ja auch logisch: Wenn man eine Situation nicht richtig gesehen hat, wie sollte man sie dann beurteilen können? Man ist dann gar dazu qualifiziert, eine Entscheidung zu treffen. Würde man es dennoch tun, dann wäre das eine Art Lotto.

All dies bewirkt, dass im unterklassigen Fußball normalerweise eindeutige Abseitsstellungen vorliegen müssten. Das wiederum würde jeder intelligenten Mannschaft sagen: Tief stehen, gar nicht erst riskieren, dass man in einer knappen Abseitssituation in Gefahr gerät. Das Phänomen, von dem ich oben aber gesprochen habe, ist das Gegenteil! Es gibt immer wieder Teams, die sich einbilden, dass sie eine gute Abseitsfalle hätten. Liebe Leute: Wenn ihr eine gute Abseitsfalle hättet, wieso spielt ihr dann so weit unten Fußball, dass eure Spiele nur von Einzel-Schiedsrichtern statt von Gespannen geleitet werden?!?!?!? Hopfen und Malz ...

Dienstag, 2. Oktober 2012

Von Begründungen und Ausreden

Letzten Samstag war ich mit einem Vereinskollegen in der südöstlichen Hersbrucker Schweiz unterwegs - mit Einkehr in Lieritzhofen. Das ist das Leben, solche Touren machen Spaß. Aber nur dann, wenn der Körper auch (noch) mitspielt. Mein Knieproblem wird immer schlimmer und hat mich heute trotz des tollen Wetters mit sehr viel Qual durchs Pegnitztal gurken lassen. Und drum waren auch die Gedanken während der Fahrt nicht sonderlich positiv, was zu einem "Motzki-Eintrag" in meinem Blog führt ...

Mir schoss nämlich noch mal durch den Kopf, dass in Nürnberg doch tatsächlich auch in diesem Jahr mehr Teilnehmer am Start waren als bei Tour de Hesselberg. Nürnberg war somit immer noch das größte Jedermannrennen Bayerns. Prinzipiell ist es ja gut, dass weiterhin so gute Teilnehmerzahlen erreicht werden. Noch besser ist es eigentlich, dass dieses Teilnehmerzahlen bei einem öden Rundstreckenrennen durch graue Häuserschluchten und über teilweise grobes Kopfsteinpflaster erzielt wurden. Denn schließlich haben sich da ja eine ganze Menge "Begründungen" in Luft aufgelöst, die man von vielen Hobbyfahrern sonst immer so hört, wenn sie ihre Nicht-Teilnahme an den sonstigen öden Rundstreckenrennen durch graue Häuserschluchten rechtfertigen wollen. Trendwende? Oder erweisen sich die "Begründungen" bei einigen Fahrern schlicht und ergreifend als Ausreden?

Denn es ist doch so: Rundstreckenrennen durch graue Häuserschluchten sind in Bayern die häufigste Rennform, bei der Hobbyfahrer an den Start gehen können. Nachdem ich das schon mehrere Jahre mitgemacht habe, flogen dieses Jahr weiter entfernte Rennen dieser Art aus meinem Kalender. Auf Dauer ist das einfach unattraktiv, ich brauchte mal etwas Abstand. Die meisten Hobbyfahrer haben aber keine "Überdosis" an Rennen solcher Art "auszukurieren", sondern lehne diese Rennen strikt mit den üblichen Begründungen ab:

- "Keinen Bock, nur so eine kleine Runde zu fahren"
- "Keinen Bock, mitten in der Stadt zu fahren. Rennen durch die Landschaft sind schöner" (Und das stimmt ja auch: Rennen durch die Landschaft sind zweifelsohne schöner für uns Fahrer, aber leider unattraktiver für Zuschauer und Sponsoren)
- "Keinen Bock, nur so ein kurzes Rennen zu fahren"
- "Keinen Bock, mir auf diesem groben Kopfsteinpflaster das Material zu schrotten"
- "Keinen Bock, ständig nur rund um den Dorfplatz/die Dorfkirche zu kreisen" (in Nürnberg natürlich Hauptmarkt bzw. Marienkirche oder wie das Teil heißt - ich kenn mich mit Kirchen nicht weiter aus)

So in der Art hört sich das normalerweise an. All diese "Begründungen" hätte man dieses Jahr auch auf Nürnberg anwenden können. Dennoch waren mehr Teilnehmer als bei so einem schönen Straßenrennen wie Tour de Hesselberg am Start. Eigentlich dachte ich, ich hätte die Denkweise der meisten Jedermänner verstanden und dachte, dass sie nur deswegen die teuren Straßenrennen des German Cycling Cup und anderer Kommerz-Veranstaltungen bevorzugen, weil das eben schöne Rennen durch schöne Landschaften statt auf einer kleinen Runde durch eine Ortschaft sind. Ich konnte diese Denkweise schließlich auch sehr gut nachvollziehen, weil ich auch viel lieber Straßenrennen durch eine schöne Landschaft fahre statt in einer Ortschaft Karussel fahren zu müssen. Insofern gibt mir das diesjährige Rennen in Nürnberg ein Rätsel auf.

Wie ich weiter oben schon schrieb: Deutet sich hier eine Trendwende an? Es wäre ja schön für die Vereine, die die vermeintlich "kleinen" Rennen ausrichten, wenn dort nicht nur 20 Fahrern, sondern auch mal wieder um die 50 Fahrer am Start stehen würden. In Altdorf hat man solche Teilnehmerzahlen nämlich schon mal erreicht. Aber irgendwie scheinen mir die Beweggründe vieler "Gelegenheitstäter" schlicht und ergreifend ein zu großes Mysterium zu sein, um nachvollziehen zu können, wieso die Fahrer bei manchen Rennen in Scharen anstehen, aber wieso man bei anderen jeden Teilnehmer per Handschlag begrüßen könnte. Ein Radrennen ist ein Radrennen ist ein Radrennen ... oder etwa nicht? Jedenfalls lasse ich die obigen "Begründungen" nur noch bei den Leuten zu, die in Nürnberg NICHT am Start standen. Bei allen anderen sind diese "Begründungen" dann nur Ausreden. Zumindest aber müsste man verstehen können, wenn ich jemandem, der dieses Jahr in Nürnberg am Start war, die obigen Begründungen nicht mehr abkaufen kann, wenn mal wieder versucht wird zu erklären, wieso man in Strullendorf oder Kulmbach lieber daheim geblieben ist ... wobei man für eine Nicht-Teilnahme an einem Rennen natürlich auch jederzeit völlig andere GUTE Gründe haben kann ;)