Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 28. Oktober 2013

Saisonwechsel

Was ist ein "Saisonwechsel"? Naja, ein Blog-Eintrag, in dem ich sowohl das Saisonabschluss-Rennen in Sachen Radsport erwähne als auch den für mich verspäteten Saisonbeginn in Sachen Fußball. Okay, ich hatte zwar zwischendurch schon 'n paar Mal mittrainiert und auch eine Woche vor der Zollernalb-Tour in Etzelwang mitgespielt, aber regelmäßig Fußball trainieren tu ich erst jetzt nach dem Kirtarennen in Dingolfing.

Dort nahm ich nämlich erstmals seit 2010 wieder teil, weil das Wetter im Gegensatzu zu meinen vorherigen letzten Teilnahmen um Welten besser war. Kein Dauerregen bei 5 Grad, sondern strahlend blauer Himmel bei "kurz/kurz"-Temperaturen. Erstmals erlebte ich auch den neuen Kurs, der meinen Fähigkeiten aber leider nicht wirklich so entgegenkam. Start und Ziel befand sich jedenfalls schon mal nicht dort, wo ich es vermutet hatte (in der kurzen flachen Passage durch den Ort Loiching), sondern am Ende des steilsten Abschnitts der Steigung - und der befand sich am Ende der Steigung, die sich hinter Start/Ziel wie ein sehr zäher Kaugummi noch in die länge zog. Nicht steil, aber eben dennoch stets leicht bergauf. Das erinnerte mich gleich an Werneck 2008, wo ich in einer ähnlichen Passage dem hohen Grundtempo in dem Abschnitt Tribut zollen und abreißen lassen musste. Das hatte mich 2008 total gewurmt, weil es zwar ein ABC-Rennen war, ich aber in allen anderen Passagen, inklusive der "richtigen" Steigungen, zu meinem eigenen Erstaunen gut mit dem Feld mitkam. Nur so leicht ansteigende Passagen, die sich über 1 km erstrecken, sind seit jeher eine der größten Schwierigkeiten für mich. Und genau so eine Kaugummi-Steigung hatte man ab Start/Ziel.

Am Start stand ich eigentlich recht früh in Reihe 1 und dachte mir, dass ich zumindest keine Probleme damit haben würde, dass ich noch mal abbremsen müsste, weil mir beim Start jemand das Vorderrad blockieren würde. In den letzten Sekunden vor dem Start fiel mir aber auf, dass die Fahrer links von mir alle so sonderbar nach rechts versetzt aufgestellt waren. Der Start war halt in der Steigung selbst, weshalb die Leute wohl etwas seitlich losrollen wollten. Da sah man die Erfahrung, die ich nicht hatte, weil ich ja sonst nie in einer Steigung anfahren muss. Da rechts von mir aber zwei Magnesium-Pur-Fahrer standen, denen ich nicht vors Rad fahren wollte, ging ich dieses diagonal versetzte Losfahren nicht mit - und musste nach dem ersten Abdrücken gleich wieder anhalten, weil mir der Kollege links von mir das Vorderrad wegzufahren drohte. Also wenn die Leute neben einem am Start nicht gerade losfahren, dann kann selbst ein Start aus Reihe 1 nicht ohne Behinderung sein. Wieder was gelernt.

War aber alles in allem halb so wild, da es sich ja um kein Kriterium handelte. Ich blieb ruhig, rollte erneut an, klickte ein - und fertig. Die erste Runde verlief unspektakulär und es ging in die 2. Runde. Der steilste Abschnitt war hinter uns, ich konnte das Tempo der Gruppe gut mitgehen (laut Streckensprecher noch 15 Fahrer zu dem Zeitpunkt) und dann wurde es "flacher". Ich dachte mir jetzt eigentlich, dass das Grundtempo etwas nach unten gehen würde - doch Pustekuchen! Es gibt halt genügend Fahrer, die in solchen Abschnitten im Gegensatz zu mir richtig gut drücken können. Und das tat irgendwer ganz vorn. Vom Gefühl her dachte ich mir "Okay, jeden Moment müssen die da vorn jetzt etwas langsamer werden" - nix da! Auf diesen Moment musste ich vergebens warten. Stattdessen platzte ich selbst weg. Ein Fahrer klebte an meinem Hinterrad, das Loch nach vorn wurde recht schnell recht groß - aber der Fahrer an meinem Hinterrad schien auch nicht schneller zu können, sonst wäre er ja schon längst an mir vorbeigefahren. Stattdessen krächzt der Vogel zu mir nach vorn "Fahr schneller!". Ich schrie nur zurück "Können vor Lachen!!!" - was soll das?!? In jedem Rennen findet sich so ein Scherzvogel. Wenn das Hinterrad, an dem er lutscht, für ihn zu langsam ist, wieso sucht er sich dann nicht ein anderes Hinterrad?!? Bin ich sein persönlicher Wasserträger?!?

Whatever. Der Schnitt nach der ersten Runde war glaub irgendwas mit 38 km/h. In der Folge verlief das Rennen dann so, dass ich erstmal alleine fuhr, der Scherzvogel nach vorne hin wegfuhr (er konnte also sehr wohl schneller als ich - hätte er halt einfach früher die Initiative ergriffen ... selbst schuld!) und ich stattdessen einen anderen Fahrer aufrollte. Mit dem blieb ich dann auch größtenteils über die restlichen Anzahl der insgesamt 7 Runden à 6,8 km zusammen, auch wenn wir zwischendurch auch von zwei verschiedenen Gruppen des Rennens mit u.a. den Senioren 2 aufgerollt wurden. Die erste Gruppe sauste dabei in der Steigung mit so einem Tempo an uns vorbei, dass ich gleich abwinken musste. Keine Chance deren Tempo mitzugehen. Die zweite Gruppe fuhr dann einen Tick langsamer und somit genau auf meinem Niveau. Da konnte ich eine Runde lang noch mal etwas Renn-Feeling erleben, denn wenn man nur alleine bzw. zu zweit unterwegs ist, dann kommt nicht wirklich Renn-Feeling auf. Es sei denn, man würde alleine oder zu zweit VOR dem Hauptfeld fahren. ;)

Zu Beginn der letzten Runde fuhr ich dann wieder möglichst gleichmäßig mit der kleinsten Übersetzung nach oben - und musste kurz vor Ende der Steigung feststellen, dass mein Wegbegleiter deutlich hinter mir zurückgefallen war. Eine Runde zuvor hatte ich noch rausgenommen und auf ihn gewartet, weil er durch das Finish des "5-Runden-Rennens" kurzzeitig etwas irritiert war und wohl dachte, dass das Rennen vorbei wäre. Aber jetzt befanden wir uns in der letzten Runde und der Abstand war so groß, dass ich jetzt einfach in der EZF-Modus ging. Am Ende fuhr ich dann mit 34 Sekunden Vorsprung auf meinen langzeitigen Wegbegleiter auf Platz 12 ins Ziel, was in meiner AK Platz 7 (von 7, lol) bedeutete. Der Schnitt lag immerhin noch bei 33,3 km/h, was ich ganz okay fand. Saisonende, kaum noch trainiert, sehr viel im Wind gefahren - das hat schon gepasst.

Die Organisation war jedenfalls ganz gut. Dass die Transponder ähnlich wie bei Tour de Hesselberg ein "Aufkleber" waren, war ja auch ganz gut. Ich finde diese Aufkleber seit Tour de Hesselberg ja generell am besten. Wiegen nix und scheinen auch zu 100% zuverlässig zu sein. Leider waren die hier an Nummernschildern angebracht, die man an der Sattelstütze befestigen musste. Okay, das ist bei den Profis normal, aber als Hobbyfahrer machst du dir natürlich Sorgen wegen Kratzern. Die Teile mussten mit Kabelbinder befestigt werden und hinterher musste man die Kabelbinder wieder abschneiden. Bei einem Kollegen erlebte ich auch gleich, wie er sich wunderschön einen Kratzer in den Lack ritzte. Bei mir sind die Kratzer stattdessen auf dem Nummernschild zu sehen gewesen. ;) Die Streckensicherung war jedenfalls sehr gut, man konnte hier ohne jegliche Sicherheitsbedenken ein Radrennen fahren. Wenn das Wetter immer so gut wäre, wäre das dann jedes Jahr wieder eine angenehme Saisonabschlussfahrt - auch wenn ich der Meinung bin, dass einige der Teilnehmer extra für dieses Rennen noch bis in den späten Oktober hinein ernsthaft trainieren. Auch wenn es vorher immer die üblichen Understatements gibt ;)

Runter vom Rad, ran an den Ball: Gestern gegen Großalbershof gespielt, 4:0 gewonnen. Dazu das 3:0 per Flanke vorbereitet. Hmm ... ich glaube aber auch, dass ich zwei Fehlpässe gespielt habe, aber für 2x Training während der Woche war diese Fehlerquote ja absolut okay. Da habe ich früher mehr Fehlpässe gespielt. ;) Ansonsten lässt sich eigentlich nix weiter zu dem Spiel schreiben. Überlegen wie Peps Bayern, gefühlte 70% Ballbesitz, deutlich mehr Pässe gespielt, Eckenverhältnis "viel zu 2", Chancenverhältnis "sehr viel zu gar nix" - und auch die miese Chancenverwertung war des Champions-League-Siegers absolut ebenbürtig. ;)

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Saisonausklang

Ein besseres Wetter zum Radfahren als gestern wird man dieses Jahr vermutlich nicht mehr haben. Umso besser war es, dass ich die Chance nutzte, um eine für mich ungewöhnlich lange Runde (82 km) zu drehen und dabei mal wieder etwas "fremdes Territorium" zu erkunden. Die Radsport-Saison neigt sich eben dem Ende zu. Ganz im Gegensatz zur Fußball-Saison, die noch voll am Laufen ist. Donnerstag, Samstag und Sonntag war ich als Schiri im Einsatz. Eigentlich 3 einfache Spiele, aber der Volkssport "Schiri-Hetze" hat mal wieder aus jeder Mücke einen Blauwal gemacht. Kleingeister ...

Also zurück zum Radsport. Ich habe gestern mal die Steigung von Offenhausen nach Entenberg bewältigt. Auf dem Weg dorthin konnte ich den Deckersberg von Happurg aus in 11 Minuten bewältigen - persönliche Bestzeit, aber immer noch nicht unter 11 Minuten. Die Sekunde hole ich nächstes Jahr aber schon noch irgendwo raus. ;) Die Steigung nach Entenberg kommt im Gegensatz zum Deckersberg aber auf keinsten fest in mein Trainingsprogramm. Am ehesten würde ich die Steigung mit dem Teil von Hohenstadt rauf nach Kleinviehberg vergleichen. Hat ein paar steilere Stellen, ist aber insgesamt recht kurz und einfach nicht gut als Training zu fahren. Man kann dort weder mit einem schönen Rhythmus hochfahren, noch stellt die Steigung wirklich eine Hürde da. Und die folgende Abfahrt macht aufgrund ihrer Steilheit - vor allem durch die Ortschaft hindurch - erst Recht keinen Spaß. Sicherheit geht vor - uns das macht diese Abfahrt zu einer "Bremsgummi-Abfahrt". Muss nicht sein, zumal landschaftlich auch nichts Außergewöhnliches ins Auge fiel.

Die Saison neigt sich also dem Ende zu, aber wie alle Jahre wieder gibt es Ende Oktober noch das "Kirtarennen" bei Dingolfing. Ich hatte ja schon mal gesagt, dass man sich von dem Namen nicht irritieren lassen und nach einer "Kirta" ("dingolfingisch" für Kirchweih, wenn ich das richtig verstehe) in Rennnähe suchen sollte, denn die ist irgendwo in Dingolfing selbst. Etliche Kilometer vom Rennort entfernt, der sich auf dem Lande befindet. Dort führte der Kurs jahrelang über Landstraßen, wo das geringe Verkehrsaufkommen eine Durchführung des Rennens ohne Sperrung und sogar ohne Einbahnstraßenregelung dennoch relativ sicher ermöglichte. Okay, "relativ sicher" heißt im Endeffekt meistens nur, dass ich früher oder später doch einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen muss, weil ich dieses Pech einfach irgendwie anziehe (in Pleisdorf 2011 gleich 2x während eines einzigen Rennens), aber die meisten anderen Fahrer kamen in der Regel ohne heikle Situationen durch. Bei meiner letzten Teilnahme, die wohl 2010 gewesen sein müsste, war das Verkehrsaufkommen auf diesen Landstraßen aber erstaunlich hoch. Ich sinnierte damals darüber, woran das liegen könnte. Ob an dem Tag irgendein Hauptverkehrsweg aufgrund einer Baustelle oder sonstigem gesperrt war und die Umleitung ausgerechnet über die Straßen der Rennstrecke ging, oder ob der Trend, das in Deutschland einfach immer mehr Autos unterwegs sind, dazu führte, dass das Verkehrsaufkommen auch auf diesen vermeintlich wenig befahrenen Landstraßen schon so hoch geworden ist, dass man sich Gedanken zur Sicherheit machen müsste. Die Optionen wären quasi eine Sperrung gewesen - oder ein neuer Streckenverlauf auf weniger stark befahrenen Straßen. Mit meinen Sicherheitsbedenken war ich damals offensichtlich nicht allein, auch der Veranstalter scheint dieses Problem sehr zur Kenntnis genommen zu haben - und reagierte mit einer neuen Strecke 2011. Was ich so von Teilnehmern gehört habe, gehören die Verkehrsprobleme dort auch der Vergangenheit an. Das ist gut. Für alle Beteiligten - für Teilnehmer und Autofahrer.

Also wer am 19.10. noch ein Straßenrennen fahren will, der kann das beim Kirtarennen bei Dingolfing tun. Die Ausschreibung steht auf rad-net. Und jetzt mag der ein oder andere Leser meines Blogs vielleicht denken: "Moment mal - haben Rennen, die auf rad-net ausgeschrieben sind, nicht eine Streckensperrung?" An dieser Stelle muss ich sagen, dass Hörensagen nicht gut ist, weil man dann auch falsche Dinge aufschnappen und verbreiten kann. Mir wurde 2011 mal von einem veranstaltenden Verein eines Straßenrennens gesagt, dass alle über rad-net ausgeschriebenen Rennen seit 2011 eine Vollsperrung der Rennstrecke benötigen. Eine Einbahnstraßenregelung reiche angeblich nicht mehr. Damit erklärte ich mir auch, wieso die Dienstagabend-Kriterien in Kulmbach und das Rennen in Pförring nur beim BRV ausgeschrieben werden, nicht aber auf rad-net. Doch auch ein Rennen wie in Schleiz ist über rad-net ausgeschrieben - und dort hatte mir ein Teilnehmer des 75er-Rennens im letzten Jahr schon erzählt, dass er von dem Gegenverkehr (u.a. ein Reisebus) geschockt war. Ich selbst war dieses Jahr auch geschockt, als mir nach einer Rechtskurve in einer Abfahrt Gegenverkehr entgegenkam. Ich habe sogar über das Kontaktformular mal in Schleiz nachgefragt, ob man sich dieses Problems bewusst ist und ob man sich überlegt, was man hier zur Gewährleistung der Sicherheit tun könne. Keine Antwort. Schade, Schleiz ist ja ein wirklich tolles Rennen, aber ich finde nicht gut, dass solche Sicherheitsmängel unter den Tisch gekehrt werden. Beim Kirtarennen aber scheint man sich sehr wohl um die Sicherheit zu kümmern. Und das ist gut so.

Nur zurück zum Thema, wieso das Kirtarennen auf rad-net ausgeschrieben ist, aber dennoch nicht mal eine Einbahnstraßenregelung zu haben scheint? Meine Erkenntnis ist einfach, dass es scheinbar wirklich egal ist, ob ein Rennen aus rad-net ausgeschrieben ist oder nicht - auch Elkofen war auf rad-net ausgeschrieben und der Veranstalter hat eine ganz tolle Sache gemacht: Die haben den Rennverlauf aus dem Führungsauto heraus gefilmt. Finde ich natürlich klasse, aber in dem Video sah ich auch Gegenverkehr auf der Strecke. Sprich: Keine Vollsperrung, nicht einmal eine Einbahnstraßenregelung. Es gibt also de facto Rennen, die über rad-net ausgeschrieben sind, aber eine geringere Sicherheit als die Dienstagabend-Kriterien in Kulmbach haben, wo wir ja mit Einbahnstraßenregelung fahren dürfen. Wie sicher oder unsicher Rennen wie in Elkofen oder bei Dingolfing dann tatsächlich sind, das lässt sich eigentlich nur herausfinden, indem man mal selbst teilnimmt. Die Erkenntnis ist jedenfalls, dass man sich nicht blindlings darauf verlassen darf, dass man die Straße für sich allein hat, nur weil ein Rennen auf rad-net ausgeschrieben wurde. Man sollte sich weiterhin stets informieren, wie die Streckensicherung bei einem Rennen aussieht, damit sich auch auf "wilde Rennen" einstellen kann. "Wilde Rennen" sind für mich halt Rennen mit Gegenverkehr. Das sind für mich aus Sicherheitsgründen einfach Rennen, die ich nur fahre, wenn die Streckenführung so gewählt wurde, dass man Gegenverkehr rechtzeitig erkennen kann. In Pleisdorf ist das nicht der Fall gewesen, deswegen fahre ich dort ja nicht mehr. In Pförring z.B. ist das aber sehr wohl der Fall, da man einen sehr guten Streckenverlauf gewählt. Auf die neue Strecke beim Kirtarennen scheint dies ebenfalls zuzutreffen. Und eine Zielkamera nutzt man dort auch schon seit vielen Jahren. Okay, falls Andreas Rühling hier mitliest, dann weiß ich schon: 2008 ... trotz Zielkamera ... ja, das blieb auch bei mir hängen, weil du auch bei deinem Ausflug in den Lizenzbereich des öfteren übersehen wurdest und mal das Zitat geliefert hast: "Ich reg mich schon gar nicht mehr auf" ;)

Alles in allem wollte ich nur sagen: Wenn einem die Sicherheit bei einem Rennen wichtig ist, sollte man nicht blindlings auf "rad-net" vs "nicht-rad-net" vertrauen, sondern sich stets individuell informieren. Ich selbst kenne die neue Strecke des Kirtarennens noch nicht, kann also keine Empfehlung aussprechen, aber was ich "so gehört" habe, sollte das dennoch ein Tipp für den Saisonausklang sein. Nur wie gesagt: Das ist KEINE Empfehlung meinerseits, weil ich jetzt nur auf "Hörensagen" vertrauen kann. Und dieses "Hörensagen" hat ja schon dazu geführt, dass ich dachte, dass alle Rennen auf "rad-net" eine Vollsperrung hätten, was sich ja definitiv nicht als wahre Gegebenheit herausgestellt hat. "Hörensagen" ist einfach nicht viel wert. Aber die Dingolfinger engagieren sich auf jeden Fall, nutzen zeitgemäße Technologie zur Ergebniserfassung und halten den Verkehr an den Knotenpunkten der Strecke in der Regel aufgrund ihrer zahlreichen Streckenposten auch rechtzeitig an. Allein das "Meldesystem" in der kurvigen Abfahrt der alten Strecke hat mich mächtig beeinruckt. Da standen die Helfer in Sichtlinien verteilt und kommunizierten per Flaggen von oben nach unten, dass die Fahrer jetzt in die Abfahrt gegangen sind. Dadurch wussten die Streckenposten ganz unten an der Abzweigung auch immer rechtzeitig, dass sie den Verkehr anhalten mussten. Das ist aufwändig, aber der Veranstalter des Kirtarennens hat die notwendigen Helfer, um diesen Aufwand Jahr für Jahr zu bewältigen. Und wer weiß? Vielleicht ist so ein ausgeklügeltes Flaggen-Meldesystem auf dem neuen Kurs gar nicht mal mehr nötig?

Freitag, 4. Oktober 2013

Kriterium Aichach 2013

Das Wetter war sonnig (und Hauptsache trocken), drum fuhr ich erstmals das Kriterium in Aichach Ende September mit. In den Vorjahren scheiterte eine Teilnahme teilweise an den Terminüberschneidungen mit den Werraclassics in Hildburghausen, teilweise hatte ich die Saison schon beendet. Diesmal ging es trotz einsetzenden Formverlusts doch an den Start, das Rennen mit den Reichenbachern zusammen in Zeitz hatte einfach nochmal etwas Motivation geliefert.

In den Vorjahren war das Rennen immer für Hobbyfahrer, dieses Jahr für Jedermann. Gut, das hat in Bayern nicht viel zu bedeuten, weil sich viele bayrische Lizenzfahrer immer noch scheuen, bei einem Jedermannrennen an den Start zu gehen. Doch wieso eigentlich? A- und B-Fahrer, für die Jedermannrennen also sicherlich unter ihrem Niveau wären, dürfen ja gar nicht starten. Und C-Fahrer? Genau für die sind Jedermannrennen doch eigentlich die einzige Möglichkeit Rennkilometer zu sammeln, wenn bei einer Veranstaltung kein C-Rennen angeboten wird. Und in Aichach gab es kein C-Rennen. Was meine "Recherche" aber ergeben hat, waren gar nicht mal so viele C-Fahrer am Start. Einige sollen sich sogar beim Profirennen (KT Elite) an den Start gestellt haben. Dennoch war das Jedermann-Kriterium ganz schön flott.

Zunächst überraschte mich, dass der Kurs Höhenmeter hatte. Heilsbronn und Lichtenstein lassen grüßen - das waren ja auch schon zwei Kriteriumskurse, wo ich von den Höhenmeter kalt erwischt wurde. Allerdings war die Steigung in Aichach nicht ganz so heftig. Es handelte sich um die Start/Ziel-Gerade, auf der man trotz der Steigung generell noch "rollen" konnte. Also eine nur leicht ansteigende Steigung. Dummerweise sind gerade leicht ansteigende Steigungen meine größte Schwäche überhaupt, wenn das Feld in solchen Passagen voll auf Zug fährt. Dann bekommen ich einfach nicht genügend Druck auf die Pedale - oder kurbel mir mit einer zu kleinen Übersetzung einen Wolf. In beiden Fällen habe ich immer Probleme den Anschluss zu halten - und genau an dieser Stelle waren die Wertungsabnahmen?!?

Es gab auch noch ein paar Prämiensprints. In den Ersten wollte ich gleich mal reinhalten, um zu sehen, wie ich auf dieser leicht ansteigenden Zielgeraden, auf der heute auch noch ein starker Gegenwind für zusätzliche Schwierigkeit sorgte, im Sprint klarkommen würde. Leider merkte ich gleich, dass ich nicht den gleichen Punch wie Christian (Weis) aufs Pedal bringen konnte. Und wenn ich mal bedenke, dass der Kurs durch die Höhenmeter und den starken Gegenwind im Vergleich zu anderen Kriteriumskursen nicht gerade ein Highspeed-Kurs war (und es zudem noch recht frisch war), dann war es ohnehin schon gut genug, dass ich bei diesem Prämiensprint überhaupt vorne dabei war - denn das Feld knallte allen Ernstes mit einem 40er Schnitt um den Kurs. Das konnte ja gar nicht gutgehen - und das tat es auch nicht. Ich hing in der Folge nur noch am Ende des Feldes, das nach den Sprints teilweise in zwei Stücken gebrochen ist. Zwei Mal konnte ich Lücken selbst wieder zufahren - und musste es auch. Ich wartete vergebens darauf, dass mal etwas Ruhe einkehren würde. Es blieb stets ein gleichmäßig hoher Zug im Feld - bis zu Beginn der letzten Runde! Da ging der Zug aus dem Feld plötzlich raus - und das nutzte ich gleich, um nach vorne zu rollen. Auf der Gegengeraden steckte ich dann leider hinter einem Fahrer fest, der offensichtlich kein Interesse an der Schlusswertung hatte, wodurch ich nicht sofort auf die antretenden Fahrer reagieren konnte. Mein Fehler hier: Kein freies Vorderrad! Ich fuhr dann nur auf Position 8 um die Zielkurve, aber auf der Zielgerade sprinteten nur 3 Fahrer ganz vorne voll, der Rest machte mir das Überholen trotz eines bescheidenen Top-Speeds von 51,9 km/h einfach genug, um wenigstens noch 2 Krümel für den 4. Platz der Schlusswertung zu ergattern. Und so hing ich zwar während des Rennens ständig am Ende des 15-köpfigen Feldes, landete im Ergebnis aber auf Platz 6.


Kriterium Aichach 2013 (Jedermannrennen) von EyTschej

Das war ein wirklich guter Abschluss der Kriteriumssaison. Und mit Platz 6 stellte ich ja auch mein bisher bestes Ergebnis im südbayrischen Raum ein. Für die Top 5 reichte es noch nie - und mehr war an diesem Tag auch gewiss nicht drin. Das war also aus meiner Sicht das Optimum. Und so erinnere ich mich wieder an den breit lächelnden Andreas Kofler, wie er vor einigen Jahren mal so schön nach einem Sprung in die Kamera sprach: "Dees paaaaßt schooo ..." ;)

Ach ja: In Aichach hatte man eine Zielkamera im Einsatz. Löblich, löblich! Langsam aber sicher kommen immer mehr Radsportvereine in der Gegenwart an. Geht doch! Daumen hoch!!!