Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Saisonausklang

Ein besseres Wetter zum Radfahren als gestern wird man dieses Jahr vermutlich nicht mehr haben. Umso besser war es, dass ich die Chance nutzte, um eine für mich ungewöhnlich lange Runde (82 km) zu drehen und dabei mal wieder etwas "fremdes Territorium" zu erkunden. Die Radsport-Saison neigt sich eben dem Ende zu. Ganz im Gegensatz zur Fußball-Saison, die noch voll am Laufen ist. Donnerstag, Samstag und Sonntag war ich als Schiri im Einsatz. Eigentlich 3 einfache Spiele, aber der Volkssport "Schiri-Hetze" hat mal wieder aus jeder Mücke einen Blauwal gemacht. Kleingeister ...

Also zurück zum Radsport. Ich habe gestern mal die Steigung von Offenhausen nach Entenberg bewältigt. Auf dem Weg dorthin konnte ich den Deckersberg von Happurg aus in 11 Minuten bewältigen - persönliche Bestzeit, aber immer noch nicht unter 11 Minuten. Die Sekunde hole ich nächstes Jahr aber schon noch irgendwo raus. ;) Die Steigung nach Entenberg kommt im Gegensatz zum Deckersberg aber auf keinsten fest in mein Trainingsprogramm. Am ehesten würde ich die Steigung mit dem Teil von Hohenstadt rauf nach Kleinviehberg vergleichen. Hat ein paar steilere Stellen, ist aber insgesamt recht kurz und einfach nicht gut als Training zu fahren. Man kann dort weder mit einem schönen Rhythmus hochfahren, noch stellt die Steigung wirklich eine Hürde da. Und die folgende Abfahrt macht aufgrund ihrer Steilheit - vor allem durch die Ortschaft hindurch - erst Recht keinen Spaß. Sicherheit geht vor - uns das macht diese Abfahrt zu einer "Bremsgummi-Abfahrt". Muss nicht sein, zumal landschaftlich auch nichts Außergewöhnliches ins Auge fiel.

Die Saison neigt sich also dem Ende zu, aber wie alle Jahre wieder gibt es Ende Oktober noch das "Kirtarennen" bei Dingolfing. Ich hatte ja schon mal gesagt, dass man sich von dem Namen nicht irritieren lassen und nach einer "Kirta" ("dingolfingisch" für Kirchweih, wenn ich das richtig verstehe) in Rennnähe suchen sollte, denn die ist irgendwo in Dingolfing selbst. Etliche Kilometer vom Rennort entfernt, der sich auf dem Lande befindet. Dort führte der Kurs jahrelang über Landstraßen, wo das geringe Verkehrsaufkommen eine Durchführung des Rennens ohne Sperrung und sogar ohne Einbahnstraßenregelung dennoch relativ sicher ermöglichte. Okay, "relativ sicher" heißt im Endeffekt meistens nur, dass ich früher oder später doch einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen muss, weil ich dieses Pech einfach irgendwie anziehe (in Pleisdorf 2011 gleich 2x während eines einzigen Rennens), aber die meisten anderen Fahrer kamen in der Regel ohne heikle Situationen durch. Bei meiner letzten Teilnahme, die wohl 2010 gewesen sein müsste, war das Verkehrsaufkommen auf diesen Landstraßen aber erstaunlich hoch. Ich sinnierte damals darüber, woran das liegen könnte. Ob an dem Tag irgendein Hauptverkehrsweg aufgrund einer Baustelle oder sonstigem gesperrt war und die Umleitung ausgerechnet über die Straßen der Rennstrecke ging, oder ob der Trend, das in Deutschland einfach immer mehr Autos unterwegs sind, dazu führte, dass das Verkehrsaufkommen auch auf diesen vermeintlich wenig befahrenen Landstraßen schon so hoch geworden ist, dass man sich Gedanken zur Sicherheit machen müsste. Die Optionen wären quasi eine Sperrung gewesen - oder ein neuer Streckenverlauf auf weniger stark befahrenen Straßen. Mit meinen Sicherheitsbedenken war ich damals offensichtlich nicht allein, auch der Veranstalter scheint dieses Problem sehr zur Kenntnis genommen zu haben - und reagierte mit einer neuen Strecke 2011. Was ich so von Teilnehmern gehört habe, gehören die Verkehrsprobleme dort auch der Vergangenheit an. Das ist gut. Für alle Beteiligten - für Teilnehmer und Autofahrer.

Also wer am 19.10. noch ein Straßenrennen fahren will, der kann das beim Kirtarennen bei Dingolfing tun. Die Ausschreibung steht auf rad-net. Und jetzt mag der ein oder andere Leser meines Blogs vielleicht denken: "Moment mal - haben Rennen, die auf rad-net ausgeschrieben sind, nicht eine Streckensperrung?" An dieser Stelle muss ich sagen, dass Hörensagen nicht gut ist, weil man dann auch falsche Dinge aufschnappen und verbreiten kann. Mir wurde 2011 mal von einem veranstaltenden Verein eines Straßenrennens gesagt, dass alle über rad-net ausgeschriebenen Rennen seit 2011 eine Vollsperrung der Rennstrecke benötigen. Eine Einbahnstraßenregelung reiche angeblich nicht mehr. Damit erklärte ich mir auch, wieso die Dienstagabend-Kriterien in Kulmbach und das Rennen in Pförring nur beim BRV ausgeschrieben werden, nicht aber auf rad-net. Doch auch ein Rennen wie in Schleiz ist über rad-net ausgeschrieben - und dort hatte mir ein Teilnehmer des 75er-Rennens im letzten Jahr schon erzählt, dass er von dem Gegenverkehr (u.a. ein Reisebus) geschockt war. Ich selbst war dieses Jahr auch geschockt, als mir nach einer Rechtskurve in einer Abfahrt Gegenverkehr entgegenkam. Ich habe sogar über das Kontaktformular mal in Schleiz nachgefragt, ob man sich dieses Problems bewusst ist und ob man sich überlegt, was man hier zur Gewährleistung der Sicherheit tun könne. Keine Antwort. Schade, Schleiz ist ja ein wirklich tolles Rennen, aber ich finde nicht gut, dass solche Sicherheitsmängel unter den Tisch gekehrt werden. Beim Kirtarennen aber scheint man sich sehr wohl um die Sicherheit zu kümmern. Und das ist gut so.

Nur zurück zum Thema, wieso das Kirtarennen auf rad-net ausgeschrieben ist, aber dennoch nicht mal eine Einbahnstraßenregelung zu haben scheint? Meine Erkenntnis ist einfach, dass es scheinbar wirklich egal ist, ob ein Rennen aus rad-net ausgeschrieben ist oder nicht - auch Elkofen war auf rad-net ausgeschrieben und der Veranstalter hat eine ganz tolle Sache gemacht: Die haben den Rennverlauf aus dem Führungsauto heraus gefilmt. Finde ich natürlich klasse, aber in dem Video sah ich auch Gegenverkehr auf der Strecke. Sprich: Keine Vollsperrung, nicht einmal eine Einbahnstraßenregelung. Es gibt also de facto Rennen, die über rad-net ausgeschrieben sind, aber eine geringere Sicherheit als die Dienstagabend-Kriterien in Kulmbach haben, wo wir ja mit Einbahnstraßenregelung fahren dürfen. Wie sicher oder unsicher Rennen wie in Elkofen oder bei Dingolfing dann tatsächlich sind, das lässt sich eigentlich nur herausfinden, indem man mal selbst teilnimmt. Die Erkenntnis ist jedenfalls, dass man sich nicht blindlings darauf verlassen darf, dass man die Straße für sich allein hat, nur weil ein Rennen auf rad-net ausgeschrieben wurde. Man sollte sich weiterhin stets informieren, wie die Streckensicherung bei einem Rennen aussieht, damit sich auch auf "wilde Rennen" einstellen kann. "Wilde Rennen" sind für mich halt Rennen mit Gegenverkehr. Das sind für mich aus Sicherheitsgründen einfach Rennen, die ich nur fahre, wenn die Streckenführung so gewählt wurde, dass man Gegenverkehr rechtzeitig erkennen kann. In Pleisdorf ist das nicht der Fall gewesen, deswegen fahre ich dort ja nicht mehr. In Pförring z.B. ist das aber sehr wohl der Fall, da man einen sehr guten Streckenverlauf gewählt. Auf die neue Strecke beim Kirtarennen scheint dies ebenfalls zuzutreffen. Und eine Zielkamera nutzt man dort auch schon seit vielen Jahren. Okay, falls Andreas Rühling hier mitliest, dann weiß ich schon: 2008 ... trotz Zielkamera ... ja, das blieb auch bei mir hängen, weil du auch bei deinem Ausflug in den Lizenzbereich des öfteren übersehen wurdest und mal das Zitat geliefert hast: "Ich reg mich schon gar nicht mehr auf" ;)

Alles in allem wollte ich nur sagen: Wenn einem die Sicherheit bei einem Rennen wichtig ist, sollte man nicht blindlings auf "rad-net" vs "nicht-rad-net" vertrauen, sondern sich stets individuell informieren. Ich selbst kenne die neue Strecke des Kirtarennens noch nicht, kann also keine Empfehlung aussprechen, aber was ich "so gehört" habe, sollte das dennoch ein Tipp für den Saisonausklang sein. Nur wie gesagt: Das ist KEINE Empfehlung meinerseits, weil ich jetzt nur auf "Hörensagen" vertrauen kann. Und dieses "Hörensagen" hat ja schon dazu geführt, dass ich dachte, dass alle Rennen auf "rad-net" eine Vollsperrung hätten, was sich ja definitiv nicht als wahre Gegebenheit herausgestellt hat. "Hörensagen" ist einfach nicht viel wert. Aber die Dingolfinger engagieren sich auf jeden Fall, nutzen zeitgemäße Technologie zur Ergebniserfassung und halten den Verkehr an den Knotenpunkten der Strecke in der Regel aufgrund ihrer zahlreichen Streckenposten auch rechtzeitig an. Allein das "Meldesystem" in der kurvigen Abfahrt der alten Strecke hat mich mächtig beeinruckt. Da standen die Helfer in Sichtlinien verteilt und kommunizierten per Flaggen von oben nach unten, dass die Fahrer jetzt in die Abfahrt gegangen sind. Dadurch wussten die Streckenposten ganz unten an der Abzweigung auch immer rechtzeitig, dass sie den Verkehr anhalten mussten. Das ist aufwändig, aber der Veranstalter des Kirtarennens hat die notwendigen Helfer, um diesen Aufwand Jahr für Jahr zu bewältigen. Und wer weiß? Vielleicht ist so ein ausgeklügeltes Flaggen-Meldesystem auf dem neuen Kurs gar nicht mal mehr nötig?

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