Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Sonntag, 25. Dezember 2011

Die Krise im Radsport ...

... tja, laut einer gewissen Pappnase soll die Krise in Radsport ihre schlimmste Zeit ja eigentlich überstanden haben. Würde diese Pappnase mal einen Blick in die Terminkalender seiner Landesverbände für nächstes Jahr werfen, wüsste er, dass es scheinbar mehr zu kriseln droht denn je zuvor. Ich habe den "geheimen" (wieso nicht auf rad-net eingetragenen?!?) Terminkalender für Thüringen aufgespürt - und das ergab einige Verschiebungen in meinem Rennkalender (der auf meiner Sport-Website zu finden ist). So könnte es sein, dass mein letztes Saisonrennen Tour de Hesselberg Mitte August (!!!!!!!!!) sein könnte. Der Rennkalender scheint nach dem 1. Juni-Wochenende generell erschreckend leer zu sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Hobby- oder C-Fahrer ist. Man müsste schon AB-Fahrer oder auf gleichem Niveau sein. Fahrer, die weniger Talent und/oder Zeit für den Sport mitbringen, werden ab Juni erstaunlich viel Zeit für intensive Trainingseinheiten haben - und das mitten während der eigentlichen Hochsaison!!!

Wieso überhaupt scheint die Saison schon so früh (für mich) zu enden? Tjaaaaa ... vermutlich wird der Napoleoncup auf Anfang Juni vorgeschoben, also muss ich nicht bis Ende September ausharren. Und Anfang September scheint es nächstes Jahr auch kein Rennen mehr zu geben. Das Ausbleiben der offiziellen Entscheidung über eine Fortsetzung des GCC in Nürnberg ist gewiss kein gutes Zeichen, immerhin haben andere GCC-Veranstalter sogar schon die Anmeldung freigeschaltet - u.a. auch Rad am Ring, das am gleichen Termin wie Nürnberg geplant ist.

Was mir ebenfalls noch schmerzt: Der RSV Greiz führt leider nur noch ein statt zwei Rennen durch - und streicht ausgerechnet Greiz-Pohlitz! Nachdem es dieses Jahr bereits kein Jedermannrennen gab und es mich daher irrsinnigerweise nach Wartenberg verschlug (was für ein Reinfall!), ist nächstes Jahr nur noch dieses mörderische Kriterium geplant ... also dieses Kriterium, das ich aufgrund der technisch extremst anspruchsvollen, mega-engen Kurven nie wieder fahren werde, weil es mich fahrerisch einfach gänzlich überfordert.

Nun ja ... wenigstens auf die Dienstagabendserie in Kulmbach ist ab 24.4. noch Verlass ...

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Marketing vs Eigenmeinung

Als ich das Preismodell für das Jedermannrennen im Rahmen der DM in Zwenkau nächstes Jahr gesehen hatte, wurde mir ja gleich klar, dass ich darauf sehr gerne verzichten werde. Die niedrigste Startgebühr betrug 39 Euro und bei Jedermannrennen bedeutet das aufgrund des Preisgeldverbots durch den BDR: Ja, 39 Euro, ohne Chance auf "Rabatt" durch ein gutes Abschneiden im Rennen - denn als "Rabatt" kann man die eher symbolischen Preisgelder im Hobbybereich wohl bezeichnen. Um das nicht falsch zu verstehen: Ich fordere hier nicht höhere Preisgelder im Hobbybereich, ich finde die Preisgelder in "Rabatt-Höhe" absolut okay. Wer mehr Preisgelder verdienen will, soll auch mehr leisten -> Lizenzrennen!

In Meiningen konnte man dieses Jahr für eine Startgebühr von 10 Euro antreten und da es ein Hobbyrennen war, gab es für die ersten 10 Fahrer auch die gewohnten Preisgelder. Feine Sache - wie man es in Meiningen auch bei den Kriterien immer gewohnt ist. Und ich erwähnte es ja bereits: Wer die DM in Meiningen als Hobbyfahrer verpasst hat, ist selbst schuld! Und es soll jetzt keiner sagen "Oh, davon wusste ich aber nix ..." - oder muss man wirklich auch im Radsportbereich von einer "BILD-Generation" sprechen? Wenn die Meinung bzw. die Rennplanung nicht vorgegeben wird, ist man selbst nicht in der Lage seine Rennplanung zu gestalten? Wirklich?!? Denn dieser Verdacht drängt sich mir aktuell auf ...

Für Meiningen gab es kein aggressives Marketing. Es gab die Ausschreibung und jeder Hobbyfahrer konnte sich dementsprechend selbst überlegen, ob er dort starten möchte oder nicht. Für Zwenkau gibt es ein wesentlich aggressiveres Marketing - und siehe da: Jetzt bereits sind über 100 Fahrer angemeldet, obwohl die Startgebühr für die günstigsten Plätze bei 39 Euro lag, aktuell werden 49 Euro fällig. Wie ist so etwas zu erklären?!?

Mal sehen, was denn gleich ist: Sowohl in Meiningen als auch in Zwenkau sind Hobbyfahrer startberechtigt. Beide Rennen sind Deutsche Straßenmeisterschaften. Das wäre es an Gemeinsamkeiten. Zumindest für Hobbyfahrer.

Anders ist: Zwenkau ist ein Jedermannrennen, es sind also auch Lizenzfahrer startberechtigt, die nicht A- oder B-Klasse sind. Dadurch sind also generell mehr Fahrer startberechtigt und eine höhere Teilnehmerzahl wäre somit nur logisch. So weit, so gut. Ebenfalls anders ist die Startgebühr - 39 bz.w 49 bzw. 59 Euro im Gegensatz zu 10 Euro. Sollte nun die Meinung bestehen, dass ein Rennen besser ist, nur weil die Startgebühr höher ist, wäre eine höhere Teilnehmerzahl logisch - aber es handelt sich in beiden Fällen um Rennen bei einer Deutschen Meisterschaft, die Organisation ist also in beiden Fällen das Beste vom Besten. Die Startgebühr spricht also eher gegen eine höhere Teilnehmerzahl, die aber jetzt bereits defintiv besteht. Durch das Jedermannrennen gibt es im Gegensatz zu Meiningen auch keine Preisgelder ("Rabatte"), weshalb es also nur den berühmten feuchten Händedruck zu "gewinnen" gibt - neben dem Rennsieg, versteht sich. Prämientechnisch ist Zwenkau also ebenfalls unattraktiver als Meiningen es gewesen ist.

Erklären sich die höheren Teilnehmerzahlen also wirklich nur durch die Startmöglichkeit für Lizenzfahrer? Oder obsiegt hier Marketing über Eigenmeinung, weil sich doch (zu) viele Hobbyfahrer nicht selbst über Rennmöglichkeiten informieren, sondern sich lieber bequemerweise durch das aggressive Marketing profitorientierter Veranstalter informieren lassen - und dafür einen entsprechenden Aufpreis zahlen?

Was auch der Grund dafür sein mag, dass der Run auf die Startplätze in Zwenkau so viel höher als dieses Jahr in Meiningen ist - ich selbst bin froh, dass ich mich nicht nur informieren lasse, sondern selbst aktiv nach geeigneten Rennmöglichkeiten suche. Das spart mir bei diesem ohnehin schon recht kostspieligen Hobby wenigstens ein bisschen Geld. Und genau das kann ich natürlich auch jedem anderen Hobbyfahrer nur wärmstens empfehlen, der für 50 Euro lieber 5 statt nur 1 Rennen fährt.

Montag, 19. Dezember 2011

Saisonrückblick 2011 - Teil 5

Der Juli fing gar nicht gut an - ich war am Tag vor Altenkunstadt gesundheitlich angeschlagen. Kein Fieber, aber ich fühlte mich sehr schwach und hatten auch einen deutlich erhöhten Ruhepuls. Es sah also schlecht aus für das Doppelwochenende mit Strullendorf. Am Morgen von Altenkunstadt war der Puls aber wieder normal, also wagte ich mich an den Start. Beim Warmfahren erinnerte ich mich an meine Vorbelastung vor Cadolzburg unter gleichen Umständen - und wollte entsprechend mehrere Belastungsphasen einbauen, um den Kreislauf wieder zu aktivieren. Das war auch gut so, denn die erste Belastungsphase lief gar nicht. Ich hing total in den Seilen. Beim zweiten Versuch sah es immer noch nicht danach aus, als ob ich mehr als 1 oder 2 Runden am Stück würde schnell fahren können. Die dritte Belastungsphase legte den Schalter dann aber um und danach ging es auf die 15 Karusselrunden ... oder besser gesagt 14, denn das durch die Masse an (11) Teilnehmern überforderte Wettkampfgericht hat sich durch Maiks Rundengewinn wohl irgendwie verzählt. Der Zieleinlauf, bei dem das Wettkampfgericht noch die richtige Reihenfolge des 5-köpfigen Hauptfelds hätte feststellen müssen, war auf den Plätzen 4 bis 6 mehr ausgewürfelt als genau beobachtet und notiert, was mich zum Glück aber nicht betraf, da ich trotz meiner angeschlagenen Physis auf Platz 3 einkommen konnte.

Tags darauf ging es wieder zum gewohnt bestens organisierten Kriterium nach Strullendorf, wo ich im zweiten Anlauf nach dem Sturz 2010 endlich meinen ersten Rennsieg landen wollte. Durch Altenkunstadt am Tag davor war ich eigentlich auch sogar ganz optimistisch, obwohl ich in den Wochen zuvor gesehen hatte, dass Maik nochmal 1, 2 Stufen besser als im Vorjahr fuhr. Leider regnete es, was für mich natürlich kein Vorteil war. Ich hoffte noch, dass die zahlreichen unbekannten Einzeltäter durch die regennasse Fahrbahn abgeschreckt würden, aber Einzeltäter zeichnen sich leider nur selten durch zu wenig Mut aus. Vor der ersten Wertung, die es diesmal wieder alle 3 Runden gab, war ich schlecht positioniert und fuhr die erste Wertung daher nicht mit. Dabei wurde der Abstand zu den Punkteträgern aber schon zu groß, weil die unerfahrenen Einzeltäter nach dem Sprint natürlich nicht durchzogen, sondern erstmal die Beine hochnahmen. So war das Rennen erneut schnell für mich gelaufen, weil ich das Loch alleine nicht zufahren konnte. Gegen Mitte des Rennens konnte ich mich dann zwar an Klaus und Henry Thiel rankämpfen, aber der Kraftaufwand dafür war wohl zu hoch, denn bei den ausstehenden Wertungen sah ich kein Land gegen die beiden. Am Ende verteidigte ich also nur noch den bedeutungslosen vierten Platz gegen Sven Beck aus Meiningen, was somit wenigstens die geglückte Revanche für Meiningen 2010 gewesen ist.

Eine Woche drauf folgte noch am heißesten Wettkampftag des Jahres das Rundstreckenrennen mit 30 Karusselrunden in Vaterstetten. Meine Beine waren eigentlich alles andere als frisch, aber die Form schien eine Woche zu spät doch zu stimmen, denn ich konnte bei diesem Highspeed-Rennen mit dem Feld mithalten - bei einem Schnitt von 41,9 km/h!!! Das war persönlicher Rekord, noch nie war ich bei einem Hobby- oder Jedermannrennen so schnell unterwegs!!! Zwar konnte ich ob des hohen Grundtempos auch wieder wie z.B. in Altenburg in der entscheidenen letzten Runde nichts bewegen, weil man eben nicht mehr gut sprinten kann, wenn das Grundtempo der Runde schon das persönliche Limit des Tages ist, aber ich gewann einen Prämiensprint im Duell mit Christian Weis - die Revanche für Altdorf 2010! Dabei war der Kampf um die Prämie auf der Strecke relativ einfach im Vergleich zu dem Kampf nach dem Rennen: Die Verantwortlichen schickten mich hin und her, jeder reichte die Verantwortung weiter - denn es wurden zwei völlig falsche Fahrer an die Prämienausgabe übermittelt. Erst nachdem über eine Stunde vergangen war und niemand die Prämien abgeholt hatte (die falschen Fahrer waren ja sicherlich schon längst wieder daheim, weil sie nichts von Prämiengewinnen wussten), hat mir die freundliche Dame der Prämienausgabe geglaubt, wobei ich ja auch noch einige andere Fahrer als Zeugen angeschleppt hatte (danke hier auch an die Fahrer für ihre "Zeugenaussagen" - auch wenn das jetzt so nach Gericht klingt). Aber die sonstige Arroganz der Verantwortlichen war eine ziemliche Frechheit. Fehler machen und sich dann noch nicht mal die Aussagen aller Beteiligten anhören wollen, weil man ja gottgleich und somit unfehlbar ist. Man macht dort keine Fehler, nein, nein ... aber man macht auch nicht gerade viel richtig und hat vor allem kein Niveau, dafür umso mehr Arroganz. Dabei ging es nicht nur um die falsche Prämienwertung, sondern auch um den falschen Zieleinlauf, der ab Platz 4 oder 5 scheinbar ausgewürfelt wurde. Organisatorisch ungenügend ...

Mit dem Stress wegen der schlechten Organisation in Vaterstetten und dem höchst unfreundlichen Verhalten der Verantwortlichen ging der Juli auch schon zuende, denn das typische Sommerloch hatte sich wieder geöffnet. Weiter geht es also in Teil 6 mit den Rennen ab August ...

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Kurz erwähnt ...

Ich habe meine schrottige, verstaube Website doch mal wieder geupdatet. Der Blog hier bleibt aber der Ort für alles Aktuelle. Auf der Website gibt es jetzt nur die Ergebnisse von 2011 in der Übersicht ebenso wie die vorläufigen Renntermine für 2012. Außerdem werde ich den Saison-Rückblick 2011 wohl noch nachreichen, den ich hier im Blog veröffentlicht hatte. Die Website dient also nur noch als abgespecktes Archiv, die umfangreichen Erlebnisberichte zu den Rennen mit jedem kleinen Drum und Dran gibt es nicht mehr. Alles Erwähnenswerte wird aktuell immer hier im Blog erwähnt.

Zu nass ... zu windig ...

Dienstag, 13. Dezember 2011

Rennkalender 2012

Der Rennkalender für 2012 steht nun weitestgehend mitsamt der angebotenen Rennklassen. Nachdem die Rennveranstalter ihre Termine ja "eigentlich" bis Ende September schon auf rad-net eintragen sollten (manche pöhse Purchen haben das aber noch nicht getan), blieb eigentlich nur noch die Frage nach den Rennklassen, die in Bayern nun aber durch den Terminkalender auf der BRV-Website weitestgehend geklärt wurde. In Thüringen muss man sowieso nicht großartig rätseln, da ist ja sowieso schon seit Jahren klar, dass man statt C- und Hobbyrennen einfach Jedermannrennen durchführt - Ausnahmen bestätigen die Regel. Dieser Trend hält 2012 nun in Bayern Einzug - zumindest in Nordbayern. Die Suche nach Hobbyrennen in Nordbayern könnte auch die Suche nach dem Topf mit Gold am Ende eines Regenbogens sein. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zu Thüringen: Aus irgendeinem Grund werden teilweise C- und Jedermannrennen bei der gleichen Veranstaltung angeboten!!! Sinn und Zweck der doppelten Startmöglichkeit für C-Fahrer erschließt sich einem da nicht so wirklich auf den ersten Blick ...

Aber sei es wie es sei. Die Szene-Landschaft steht vor einer Veränderung. Bei nur einem einzigen Hobbyrennen in meinem persönlichen Rennkalender wird die "Gefahr" einer Amateur-Lizenz zunehmend geringer, ähnlich wie in Thüringen. Auch als Hobbyfahrer kann man jetzt hier und da mal bei einem C-Rennen reinschnuppern, wenn man denn möchte - ohne dass man gleich ein ganzes Jahr lang riskiert permanent "Nummer [HOBBYFAHRER], bitte das Rennen beenden" hören zu müssen. Der ein oder andere Hobbyfahrer hat auch schon seinen Lizenzantrag ausgefüllt, andere folgen noch. Und ist es schlimm, wenn alles von Hobby zu Jedermann wird? Keineswegs! Die Jedermannklasse wird dann stattdessen zur inoffiziellen D-Klasse. Wer bei C-Rennen nicht mitkommt, fährt halt Jedermann. Es ist aber gut, wenn man die Möglichkeit hat sich bei C-Rennen mal selbst zu überprüfen. Da es keine Tageslizenzen gibt, gab es diese Möglichkeit bisher nicht. Nächstes Jahr ist also für viele Hobbyfahrer eine tolle Chance um mal zu sehen, wo sie denn eigentlich im Vergleich zu C-Amateuren stehen - denn das Auftreten von C-Fahrern bei Jedermannrennen ist nicht das gleiche wie bei C-Rennen! Das musste ich 2008 schon feststellen. Wenn man sich wirklich mit C-Fahrern vergleichen will, dann muss man dies eben auch bei einem C-Rennen machen, nicht bei einem Jedermannrennen ...

Zwei Dinge noch: Eine Amateur-Lizenz kann man zu jedem Zeitpunkt während der laufenden Saison beantragen und in der Gebührenordnung des BDR ist für 2012 eine "Jedermann-Karte" neu. Was es mit dieser ominösen Karte auf sich hat, wird sich noch zeigen. Vermutlich soll es zur Identifikation der Fahrer bei Jedermannrennen dienen, damit der BDR nicht mehr 2 oder 3 Profile für den gleichen Fahrer in seiner Jedermann-"Kilometerstatistik" erstellt. Diese Jedermann-Lizenz sollte es dann also auch hoffentlich indirekt dem Challenge-Magazin erleichtern, eine korrekte bundesweite Jedermann-Rangliste zu führen.

Ja, die Szene-Landschaft wird sich 2012 ändern ...

Freitag, 9. Dezember 2011

Saisonrückblick 2011 - Teil 4

Der Juni fing zunächst mit der "Trainingsmaßnahme" in Pförring an. Beim Rennen der Senioren 1 über 50 lange Kilometer konnte ich nochmal richtig gut Rennkilometer sammeln und hatte auf den letzten Kilometern ausnahmsweise mal den richtigen Spürsinn fürs Rennen. Ich blieb weitestgehend ruhig und windgeschützt, was bei dem starken Seitenwind einfach nur bedeutete, dass ich stets Fahrer zu meiner Linken haben musste, wurde dann aber doch zum Ende hin kurz eingeklemmt. Ich fuhr halt auf der rechten Seite - da wird man einfach schneller eingeklemmt, ist halt so! Aber für den 2. Platz im Sprint konnte ich mich dann doch noch rechtzeitig lösen. Wirklich gut organisierte "Trainingsmaßnahme", bei der man sogar eine Zielkamera verwendete. Somit war diese "Trainingsmaßnahme" eigentlich sogar besser organisiert als die meisten offiziellen Rennen in Bayern!!! <--- Drei Ausrufezeichen, oh ja! 2012 bin ich dort wieder am Start, ist fest eingeplant!

Nachdem das Rennen während der Woche an einem Donnerstag war, ging es nur wenige Tage zum nächsten offiziellen Rennen - was von der Organisation her gleiche mehrere Stufen unter der "Trainingsmaßnahme" in Pförring lag. In Heilsbronn bei Ansbach ließ man uns zwar ohne Startgebühr starten, dafür standen auch nur 10 km auf dem Plan. Ansbach ist nur 'ne Stunde entfernt und ein Teamkollege wollte dort eigentlich starten, also war ich eben auch am Start. Rückblickend eine Fehlentscheidung. Der Teamkollege startete dann kurzfristig doch bei einem anderen Rennen und das Rennen in Heilsbronn selbst war ja mal eine richtige Witzveranstaltung: Man gab uns "Nummernleibchen" aus billigem Stoff. Wozu hat man da atmungsaktive Radtrikots, wenn man durch so einen Schrott den Treibhauseffekt am eigenen Leibe nachempfinden darf?!? Vom eigentlichen Trikot war im Endeffekt auch gar nix mehr zu sehen, weshalb es wohl am besten gewesen wäre, wenn man ohne Oberteil gestartet wäre - einfach nur das dämliche Nummernleibchen übergestreift und los. Dann hatte man auch noch eine ungewohnt hohe Anzahl an Fahrern mit "fetten Reifen" - wo kamen die nur her?!? Mittlerweile zählen solche Fahrer bei Hobbyrennen normalerweise zu Exoten, weil es weitestgehend bekannt ist, dass das keine Larifari-Veranstaltungen, sondern vollwertige Radrennen sind. Und solche Fahrer vergessen bei einem Rennen natürlich gleich jegliche Verkehrsregeln, sprich: Das Rechtsfahrgebot! Die Straße ist ja abgesperrt, also kann man kreuz und quer über die Fahrbahn eiern. Und wenn das dann nicht nur 1 oder 2 Fahrer so tun, sondern 5 bis 10, dann ... hmmm ... naja ... dann ist das nicht gerade spaßig. Dort starte ich ganz gewiss nicht wieder ... was für ein dämliches "Rennen" ...

Die Woche drauf sollte es in Wartenberg besser laufen, obwohl ich gar nicht so recht dort fahren wollte. Aber Matthias war dort am Start und ich wollte trotz einiger kurzfristig aufgetretener Schaltungsprobleme irgendwie etwas dazu beitragen, dass er das Ding vielleicht würde gewinnen können. Am Ende kam Platz 2 für ihn heraus - aber ohne mein Zutun. Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech hinzu - so in etwa konnte man meinen Auftritt in Wartenberg umschreiben. Am Start hatte ich gleich so eine Pappnase vor mir. Oder eigentlich nicht. Ich hatte mich normal hinter Maik aufgestellt, doch besagte Pappnase musste sich noch irgendwie dazwischen quetschen. Da ich scheinbar immer noch zu gutmütig und nachsichtig bin, habe ich ihn passieren lassen, obwohl ich mir bei einem Blick auf ihn schon dachte, dass es ein Fahrer ohne Plan sein würde. Und genau das wurde mir beim Start zum Verhängnis. Der Vogel kam nicht in sein Pedal und HIELT AN statt einfach erst mal weiterzufahren. Links und rechts von mir drängten die restlichen Fahrer des Startfelds vorbei, was mich ebenfalls zum Absteigen zwang. Alternativ hätte ich einfach um ihn herumfahren und andere Fahrer abdrängen und somit gefährden können - und vielleicht auch sollen. Denn was brachte es mir, dass ich mich hier korrekt und sauber verhielt?!? Ich fuhr vom Start weg dem Feld hinterher - mit Schaltungsproblemen!!! Bis zur Zielkurve hatte ich mich die ersten Runden immer wieder rangekämpft, aber durch die Schaltungsprobleme konnte ich dann nicht den richtigen Gang für die Kopfsteinpflasterpassage auflegen und ließ dort jedesmal wieder abreißen. Nach ein paar Runden mit irrsinnig hohem Schnitt konnte ich das Loch dann gar nicht mehr zufahren und wurde 3 Runden vor Schluss sogar aus dem Rennen genommen. Schaltungsprobleme, Idiot am Start - es kam alles zusammen. Zwei Lektionen hat das Rennen gehabt: Bei Schaltungsproblemen sollte man nicht denken, dass es schon "irgendwie gehen wird", und man sollte nicht zulassen, dass sich Idioten in der Startaufstellung vor einen drängeln dürfen. Nächstes Jahr ist Wartenberg jedenfalls nicht mehr in meinem Rennkalender, weil die langwierige zweistündige Anreise für nicht einmal 20 Rennkilometer einfach unsinnig ist.

Die Woche drauf stand dann ein Saison-Highlight auf dem Plan: Die Deutschen Nachwuchs-Meisterschaften in Meiningen. Doch mit dem Schaltungsdefekt würde das nicht klappen. Also was habe ich getan? Tja, das gleiche wie 2007: Ein neues Rad gekauft! Nach 4 Jahren durchaus okay, denke ich, wenn man mal wieder ein neues Rad kauft. Mit nur einer Trainingsfahrt auf dem neuen Rad war ich dann in Meiningen am Start und hatte einen riesen Spaß! Top-Organisation - eben eine Deutsche Meisterschaft! Es war DAS (Erlebnis-)Highlight der Saison und hat bei mir eine Sucht nach Straßenrennen ausgelöst. Schade, dass sich das in Meiningen wohl nicht wiederholen wird. Selbst die Parkplatz-Situation für die Teilnehmer war absolut vorbildlich organisiert. Das Rennen fand im Stadtzentrum auf dem Marktplatz statt - bei vergleichlichen Rennen muss man dann teilweise sehr weit abseits von Start/Ziel einen Parkplatz suchen, nicht aber hier! Die Parkplätze die Teilnehmer waren schon im Vorfeld auf der Website angegeben und von den Helfern wurden uns Teilnehmerkarten gereicht, durch die wir dann dort parken konnten - WIR, die Teilnehmer, wie es sich gehört! Exklusive, kostenlose Teilnehmerparkplätze direkt bei Start/Zeil - das war einfach das i-Tüpfelchen auf diese Top-Organisation in Meiningen! Alle Hobbyfahrer, die hier nicht dabei waren, sind selbst schuld!!!

Abgeschlossen wurde der Juni mit der Vereinsmeisterschaft im EZF, bei der ich sensationellerweise als bester "Normalo" auf Rang 5 landete. Es fehlten aber auch ein paar gute Zeitfahrer, muss erwähnt werden. Ich konnte jedenfalls durchaus unter Beweis stellen, dass ich als Zeitfahrer doch nicht ganz so schlecht bin wie man z.B. durch das EZF im Hirschbachtal 2010 hätte annehmen können. Der Kurs ließ der Vorteil von Zeitfahrmaterial schrumpfen - und schon war ich eben ähnlich wie beim Napoleoncup konkurrenzfähig!

Weiter geht es dann ab Juli ... mit mehr Karusselfahrten und nur noch wenigen "schönen Rennen" ...

Dienstag, 6. Dezember 2011

Saisonrückblick 2011 - Teil 3

Nach Lichtenstein war zunächst ein Wochenende Pause mit offiziellen Rennen - die Landesverbandsmeisterschaften standen in den jeweiligen Bundesländern wieder an. Durch die vielen Rennklassen ist unsere Hobbyklasse daher an diesem Wochenende meistens zum Zusehen verdammt. Die Woche drauf durften wir dafür erstmals in Schrobenhausen am Start, wo ich 2008 mein erstes Regenrennen fuhr - und schlecht beraten ein Fiasko erlebte. Schrobenhausen scheint für mich ein verfluchter Ort zu sein, denn diesmal war das Rennen schon nach 2 Sekunden gelaufen: Das Hinterrad hatte sich beim Losfahren gelöst. Bis es wieder richtig drin war, war der Abstand zum Feld leider schon zu groß um wieder ranzufahren. Also eigentlich nicht, das hätte bei Fairplay des Feldes schon noch gelangt. Leider gab es kein Fairplay, ähnlich wie im Jahr zuvor beim Sturz in Strullendorf, wo die 4 Fahrer an der Spitze genüsslich das Tempo verschärften. Auch diesmal wurde vermutlich losgeheizt wie bekloppt, aber das kann ich halt nicht so genau sagen, weil für mich nur ein 36-km-langes und sehr einsames Einzelzeitfahren wurde. Die sich permanent GEGEN DIE FAHRTRICHTUNG warmfahrenden Lizenzfahrer haben dann irgendwie perfekt zu der ganzen Sache dazu gepasst. Schade, Straßenrennen in Bayern sind so rar und Schrobenhausen wäre eigentlich ein Rennen für mich gewesen, weil es eine schöne flache Sprintankunft hatte. Aber wie schon 2008 konnte ich leider nicht herausfinden, was für mich bei diesem Rennen möglich gewesen wäre. Das mit dem fehlenden Fairplay jedenfalls merke ich mir wie ein Elefant ...

Die Woche drauf nahm ich mit viel Wut im Bauch in Pleisdorf bei einer "Trainingsmaßnahme" und dem einzigen Rennen für Hobbyfahrer in der Oberpfalz teil. Außer meinen Teamkollegen und einem weiteren Vereinsfahrer waren mir aber keine der Fahrer von anderen Rennen bekannt. Deswegen wurde aber keineswegs ein leichtes Rennen draus! Das Renntempo war richtig hart und ich war umso erfreuter, dass ich die lange Steigung jedesmal überleben konnte. Am Ende kam ein 7. Platz heraus, was für ein Kletterrennen ein richtig gutes Ergebnis für mich war. Endlich ging es also wieder aufwärts!

Eine Woche später folgte ein thüringisches Wochenende mit dem Kriterium in Altenburg und dem Straßenrennen in Schleiz. In Altenburg lief es leider ganz und gar nicht gut. Neben den teils sehr wilden Manövern einiger Spezialisten, die den Rest des Teilnehmerfeldes scheinbar für luftdurchlässig hielten, hatte ich durch die Trainingskriterien in Kulmbach schon nicht mehr so die besten Beine. Ich merkte langsam die ungewohnte dienstägliche Zusatzbelastung, was dazu führte, dass ich das Grundtempo in den Wertungsrunden nur gerade so am Limit mitgehen konnte. Da ich zu Beginn der ersten Wertungsrunde zu weit hinten lag, um beim Sprint noch reinhalten zu können, lag ich auch bei Nachlassen des Tempos nach der Wertungsabnahme immer noch sehr weit hinten. Neben einem Loch, das von vor mir zurückfallenden Fahrern gelassen wurde, die freundlicherweise auch noch Schlangenlinien anfingen zu fahren und sich von mir was anhören mussten, sorgte dann ein weiteres Problem dafür, dass ich einfach nicht in eine Position für Punkte kommen sollte: Das Tempo schlief zwischen den Wertungsrunden so ein, dass sich das Feld in voller Straßenbreite staute. Das kam einem Überholverbot gleich, das erst in der nächsten Wertungsrunde aufgehoben wurde. Da war ich wieder am Limit und so nahm das Rennen seinen Lauf. Erst im letzten Drittel war das Tempo auch zwischendurch mal etwas "normaler", wodurch das Feld endlich nicht mehr in voller Straßenbreite fuhr und ich überholen konnte. Ich kam aber nicht weg und in den Wertungsrunden war das Grundtempo weiterhin zu hoch für mich. Am Ende ging ich entsprechend leer aus. Es war ein richtig schlechtes Rennen, weil ich ausnahmsweise unter meinen Möglichkeiten geblieben bin. Das Durchschnittstempo war mir nämlich zu niedrig - auf Renndistanz gesehen. Ich fühlte mich noch lange nicht ausgelastet. Aber in den Wertungsrunden war das Tempo für mich halt am Limit und so war ich mit einer Platzierung außerhalb der Top Ten einfach unter Wert geschlagen - an diesem Tage. Manchmal bin ich sehr wohl am Optimum, lande aber ebenfalls außerhalb der Top Ten. Dann aber weil ich an dem Tag einfach nicht besser war ...

Das war ich aber am nächsten Tag in Schleiz. Bei übelstem Wind konnte ich mich in der 12-köpfigen (von fast 100 Startern!) Spitzengruppe behaupten und verschärfte auch zwei Mal das Tempo. Allerdings merkte ich nach der 2. Tempoverschärfung, die nix brachte, dass meine Beine doch ganz schön schwer waren. Kurz bevor es in die gefährliche Steilabfahrt nach Railla ging, fuhren wir noch eine andere Abfahrt in eine Ortschaft, in der ich schon fast den Verdacht hatte, dass man uns am Ende der Abfahrt in eine uneinsehbare Links-Rechts-Kurvenkombination schicken würde, obwohl man uns an der Stelle auch weniger gefährlich geradeaus und dann in der Ebene und bei besserer Übersicht hätte "kurvig" fahren lassen können. Aber der Streckenposten, der uns am Ende der Abfahrt nicht geradeaus fahren ließ, war rechtzeitig zu sehen, weshalb das eigentlich kein Problem werden sollte. Die ersten beiden Fahrer hatten sich aber scheinbar nicht die Mühe gemacht, sich vor dem Rennen mit dem Streckenverlauf zu beschäftigen, und verpassten die Rechtskurve. Interessant war an dieser Stelle, dass man in Thüringen scheinbar anders mit solch unglücklichen Situationen umgeht als in Bayern. Hätte man in Bayern jetzt noch volle Kanne das Tempo verschärft, kam hier gleich das Signal an die Gruppe, dass man auf die beiden Kamikaze-Fahrer warten solle. Gesagt getan - Fairplay ist ja toll, auch wenn das hier nicht unbedingt angebracht war. Das war schließlich keine unglückliche Situation mit Sturz oder Defekt, sondern Eigenverschulden von zwei übereifrigen Abfahrern. Dass Fairplay in Thüringen aber so groß geschrieben wird, merke ich mir dann ebenso wie das Gegenteil in Bayern. Ich werde mich also hüten, das Unglück anderer gleich auszunutzen - in Thüringen, wo das ungeschriebene Gesetz Fairplay verlangt. Getreu der Devise "Wie du mir so ich dir" oder auch "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus" orientiere ich mich in Bayern natürlich an dem ungeschriebenen Gesetz, das mir dort von den Teilnehmerfeldern "erklärt" wurde ...

Ach ja, am Ende kam in Schleiz noch Platz 8 heraus, die Zielsteigung verlief ein bisschen unglücklich, nachdem mir ein Schlangenlinienfahrer das Vorbeifahren an ihm sehr schwer machte und mich einiges an Zeit und Nerven kostete. Vielleicht hielt er sich auch für Michael Schumacher und wollte Kampflinie fahren, obwohl er deutlich langsamer war - wer weiß?!? War aber ganz zufrieden, zumal ich nach der Steigung als Solist zwischen zwei Trios den Rückstand nach vorne stabil hielt und den Vorsprung nach hinten sogar ausbauen konnte. Schleiz hat echt Spaß gemacht und ist 2012 wieder ganz fest geplant - aber wieder "nur" die 30 km. 75 km bei diesem Streckenprofil sind für einen echten Hobbyfahrer dann doch schon eine sehr harte Nuss. Für Lizenzverweigerer nicht, aber für echte Hobbyfahrer nunmal. Aber 30 km ist ja auch schon eine der längeren Renndistanzen, die man als Hobbyfahrer im Jahr bewältigen darf. Nicht vergleichbar mit 10- oder 15-km-Rennen ... zu denen ich im nächsten Teil des Rückblicks ab Juni kommen werden ...

Sonntag, 4. Dezember 2011

Saisonrückblick 2011 - Teil 2

Nach den Statistiken aus Teil 1 lege ich in Teil des Saison-Rückblicks mal mit den Rennen los. Und da ging es Anfang April beim Jedermann in Sonneberg los. Neues Rennen - und nahezu die komplette thüringische Jedermann-Elite am Start (nur Sören Hamann vermisste man trotz seines Namens in der Startliste am Start). Das Rennen schien zunächst gut zu laufen, auch die schwerste Steigung vor dem Ziel bewältigte ich gut. Doch was danach kam, war leider eine typische Schwäche meinerseits: Der fehlende Renninstinkt in Bezug aufs Verhalten des Hauptfelds. In kleinen Gruppen habe ich schon des öfteren so meine Erfolge mit den richtigen Antritten zum richtigen Zeitpunkt gehabt - oder eben auch mit dem "cool bleiben", wenn andere antraten. Aber was ein großes Feld anbelangt, habe ich mich schon oft getäuscht. 2008 in Schrobenhausen dachte ich z.B., dass auf Start/Ziel eher normal gefahren werden würde und Tempoverschärfungen woanders erfolgen würden - aber es war genau andersrum. Und dann hatte ich mich einfach falsch positioniert, war zu Beginn der Tempophase hinten - und hinten lässt man ganz schnell abreißen und kann eben auch keinen Rettungsanker mehr auswerfen. In Sonneberg erwischte mich das gleiche Schicksal. Ich rechnete einfach nicht damit, dass nach der Steigung Tempo gefahren werden würde. Aber genau das war der Fall! Als ich das merkte, musste ich ebenfalls Tempo fahren - und brach dann an einer kurzen Steigung über die Kuppe hinweg ein. Innerhalb von 5 Sekunden hatte ich 50 Meter Rückstand gefressen, so derbe stand ich da! Nach dem erfolglosen Kampf zusammen mit Klaus von den Ramazzottis bildeten wir mit weiteren Verfolgern die erste Verfolgergruppe des Hauptfelds, in der ich in der letzten Runde zu meiner Zufriedenheit sehr gut über den Zielanstieg kam. Alles in allem ein guter Auftakt - und ein tolles Rennen, bei dem ich 2012 wieder dabei bin!

Die Woche drauf stand Cadolzburg an und erneut lief es an den Steigungen ganz gut. Nur die Positionierung vor der Zielabfahrt ist mir gleich drei Mal misslungen. Aber es war eben auch ein großes Hauptfeld - und was hatte ich im vorherigen Absatz über meinen Renninstinkt bei großen Feldern gesagt? Tja. Die Leistung war im Vergleich zum Vorjahr dennoch deutlich besser, aber die Platzierung deutlich schlechter - das Jedermannrennen in Cadolzburg etabliert sich immer mehr als eines der wichtigsten Jedermannrennen Bayerns. Hoffentlich gibt es 2012 erneut eine Ausgabe, auch wenn es nach einem Blick in den BDR-Kalender für 2012 schlecht aussieht.

Nachdem ich also eine gute "Kletter-Frühform" hatte, fuhr ich optimistisch zum Sachsenring. Für mich erneut ein neues Rennen - und eine ganz neue Erfahrung. Ein Rennen auf einer Rennstrecke. Super breite Fahrbahn, aber auch sehr rasante Kurven - und die erste Kurvenabfahrt im "Omega" war gleich mal der Alptraum schlechthin. Die wirkenden Fliehkräfte waren einfach nicht mal ansatzweise mit denen zu vergleichen, die man sonst auf normalen Straßen erlebt. Vom Gefühl her war ich kurz vor einem üblen Abflug, ich empfand schon fast Todesangst - ungelogen! Und das gemischt mit dem frühen Rennbeginn und meinen Magenproblemen zu solch frühen Zeiten sorgte für Übelkeit im Rennen. Irgendwann verlor ich dann auch den Anschluss, weil ich vor Übelkeit fast vom Rad fiel. Nach einigen Runden hatte sich das aber erledigt und aus der Angst wurde langsam schon fast Spaß, denn das Omega war für diese Hochgeschwindigkeits-Kurvenabfahrt ausgelegt. Ob ich 2012 aber wieder dort fahre, ist aufgrund des frühen Termins, der nicht in meinen sonstigen Rennkalender passt, eher fraglich.

Nach dem Fiasko vom Sachsenring wollte ich einige Kilometer weiter westlich einige Tage später beim Kriterium in Lichtenstein punkten. Die Kletter-Laufräder kamen raus, die Kriteriums-Laufräder rein - und bei Ankunft an der Strecke bereute ich diese Entscheidung. Das war ja ein halbes Berg-Kriterium! Ja, und dann hatte ich gleich in der ersten Runde zu Beginn der Steigung eine super schlechte Position am Ende des Feldes - und dieses brach an der Steigung auseinander. Ich war im abgetrennten Teil und konnte die Lücke nach vorne nicht mehr schließen. Wenigstens rollte ich noch zwei weitere Fahrer auf, die in den folgenden Runden aus der ersten Gruppe rausfielen, was mir ein bisschen Mut machte, aber das Rennen an sich gefiel mir gar nicht. Dämlicher Kurs, sehr kleines Starterfeld, wodurch man eben auch sehr schnell in einem abgetrennten Teil den Anschluss nach vorne verpassen konnte. Überhaupt: Bergkriterien haben mir einfach noch nie Spaß gemacht ...

Danach begab ich mich erstmals nach Kulmbach zu den sagenumwobenen Dienstagabend-Kriterien. Ein "Trainings-Kriterium" - was mag das sein? Wie ich feststellen musste: Eine Mords-Gaudi! Viel besser als die offiziellen (Hobby-)Kriterien! Man fährt nicht wie bekloppt los, sondern rollt sich die ersten 3 Runden (Wertung alle 4 Runden) normal ein und beginnt dann mit der ersten Wertungsrunde den Tanz. Zwischendurch gab es immer wieder Ruhephasen, in denen man auch mal attackieren konnte. Das wollte ich zwar eigentlich gar nicht, ich wollte mich auf die Sprints konzentrieren - aber wenn man zufälligerweise die Startnummer des Ausreißer-Kings Nils Bräutigam bekommt, dann scheint sich die Angriffslustigkeit auf einen zu übertragen. War aber auch okay, konnte durch eine Attacke meinen einzigen Punkt einfahren. War restlos begeistert und baute die Trainingskriterien dann regelmäßig in meinen Rennkalender ein. 2012 wird diese Serie zum festen Bestandteil meines Rennkalenders, denn ich war in der Endabrechnung doch allen Ernstes auf Platz 6 - trotz der Lizenzfahrer und der starken Hobbyfahrer, die sich dort ebenfalls regelmäßig trafen. Kriterien können Spaß machen, wenn sie nicht permanent am Anschlag gefahren werden und auch länger als nur 15 oder 20 km sind. :)

Für nächstes Jahr müssen die Top 5 das Ziel sein und andere Kriterien werde ich dafür kaum noch fahren. Denn auch das muss gesagt sein: Durch die Dienstags-Kriterien hatte ich eine hohe Belastung, die dazu führte, dass ich an den Wochenenden meistens recht platt gewesen bin. Die Erkenntnis dessen ließ bei mir aber auf sich warten. Diesmal weiß ich es vorher und werde meinen Rennkalender entsprechend um diese Dienstage herum aufbauen. Das bedeutet weniger Reiserei am Wochenende wegen 20-km-Kriterien - und entsprechend mehr Frische bei den einzelnen Rennen.

Mittwoch, 30. November 2011

Nürnberg 2012

Ich hatte das Nürnberger Radrennen ja vor einigen Wochen bereits nicht mehr als das Nürnberger "Altstadtrennen" bezeichnen wollen, weil sich ja nur noch Start und Ziel in der Altstadt befinden, das Rennen selbst aber zu einem schönen Straßenrennen übers Land geworden ist - oder war? Es wird aufgrund Sponsorenmangels immer wieder von Problemen gesprochen und dass man das Rennen vielleicht nicht weiterhin würde durchführen können. Gerüchte gibt es derzeit so einige ...

Ein Gerücht besagt, dass nur noch das Jedermannrennen durchgeführt werden könnte, weil man kein Geld mehr für das Amateurrennen habe. Klingt auch alles logisch, schließlich kann man mit Lizenzfahrern kaum Startgebühren einnehmen, muss ihnen aber gleichzeitig nicht gerade niedrige Preisgelder auszahlen, die vom BDR vorgeschrieben sind. Zudem sind die Startfelder bei Amateurrennen aufgrund des Sicherheitsaspekts auf ein vernünftiges Maß reduziert - mehr wie 200 Starter sind bei Straßenrennen offiziell nicht zulässig, auch wenn ich 2008 in Zusmarshausen durch Nachmeldungen, die der Veranstalter gerne entgegennahm, fast 250 Fahrer am Start vorfand. Bei Jedermannrennen hingegen gibt es kein vorgeschriebenes Limit - weder bei der Größe des Starterfelds, noch bei der Höhe der Startgebühr. Nur eine Sache ist vorgeschrieben: Es darf keine Preisgelder geben - damit dürfte man in Nürnberg ja kein Problem haben.

In einem Pressebericht wurde nun aber ausgerechnet das Jedermannrennen als Verlustgeschäft ausgemacht. Dazu nahm auch das Challenge-Magazin in einem Artikel Stellung. Und dieser Artikel wiederum ist nun auch Grund für meinen Beitrag zu dem Thema.

Doch vielleicht erst noch zu dem Artikel der "normalen Presse": Dort werden erstmals Zahlen genannt. Man nimmt ca. 25.000 Euro mit dem Jedermannrennen ein - so in etwa hatte ich das auch überschlagen. Allerdings belaufen sich die Ausgaben für das Jedermannrennen auf 35.000. Das finde ich verwunderlich und würde hier Mismanagement als Problem ausmachen. Die Transponder-Mieten und allgemeine Rennabwicklung durch Mikrotiming können diese Summe kaum allein ergeben. Da das Jedermannrennen aber mittlerweile ein recht großes Straßenrennen und zudem landkreisübergreifend ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass nicht gerade niedrige Genehmigungsgebühren anfallen. Welche Ausgaben sonst noch anfallen könnten, erschließt sich mir zunächst aber nicht. Tatsache ist jedoch, dass man im letzten Jahr mehr oder weniger eine Rekordteilnehmerzahl in Nürnberg hatte (ohne dass ich jetzt exakte Zahlen vorliegen habe). Eine Fehlkalkulation wäre also das angesprochene Mismanagement gewesen. Wenn man weiß, dass man "nur" 25.000 Euro einnimmt, muss man das bei der Streckenwahl berücksichtigen. Als Fahrer finde ich es wie gesagt toll, dass wir nicht mehr nur ein paar Runden durch die Nürnberger Häuserschluchten drehen dürfen, sondern übers Land fahren dürfen, aber dieser Genuss für uns Fahrer scheint auch mit entsprechenden Mehrkosten verbunden zu sein. Auf dem Altstadtring an sich, den die Amateure befahren, könnte man ein Jedermannrennen mit so vielen Teilnehmern aber nicht durchführen - das wäre ein heilloses Chaos und würde mit zahlreichen Stürzen enden ... wirklich ZAHLREICH!!!

Weg vom möglichen Mismanagement in Nürnberg, hin zum Artikel im Challenge-Magazin. Dort wird angesprochen, dass Jedermannrennen in der heutigen Radsportwelt in Bayern irgendwie nicht so richtig laufen würden. Das ist ja keine neue Erkenntnis. Der Begriff "Jedermann" wird in Bayern immer noch mit "Hobby und RTF" gleichgesetzt. Die meisten Vereine sind - obwohl sie langsam aber sicher ausbluten - immer noch der festen Überzeugung: Wer Rennen fahren will, MUSS Lizenz fahren. Da in Bayern aber weitestgehend Hobby- statt Jedermannrennen ausgeschrieben werden, überlegt man sich das als Hobbyfahrer natürlich zwei Mal, ob man tatsächlich eine Lizenz nimmt. Aus persönlicher Erfahrung muss ich sagen: Ist man NUR Hobbyfahrer in Bayern, sollte man bloß keine Lizenz nehmen! Der Unterschied ist trotz des von Jahr zu Jahr steigenden Niveaus im Hobbybereich weiterhin zu gravierend. Nur wenn man bei den Hobbyrennen unterfordert ist, sollte man den Wechsel hin zum Lizenzsport vornehmen. Es gibt jedenfalls noch diese klare Trennung, die man in Thüringen z.B. nicht hat. Dort gibt es kaum C-Rennen, aber auch kaum Hobbyrennen - die meisten Rennen sind Jedermann. Als Hobbyfahrer kann man in Thüringen also ruhig auch zu einer Lizenz greifen, weil man das meiste Jahr über sowieso Jedermannrennen fährt.

Das allein sorgt aber auch nicht gleich für größere Starterfelder bei Jedermannrennen in Thüringen - zumindest nicht im Ausmaße des German Cycling Cup. Selbst beim GCC-Rennen in Schleiz finden sich sogar weniger Teilnehmer als in Nürnberg ein. Die mangelnde Akzeptanz der Veranstalter in Bayern für das, was ein Jedermannrennen heutzutage ist, dürfte also gar nicht mal das entscheidende Problem sein. Die mangelnde Werbung schon eher - aber die ist in Nürnberg kein Problem. Nürnberg bewirbt sein Jedermannrennen weiterhin ausgiebigst, da macht das Challenge-Magazin eine falsche Annahme. Es sind eher die wenigen anderen Jedermannrennen in Bayern, die durch mangelnde bzw. gänzlich fehlende Werbung zum Scheitern verurteilt sind. Oder wer, der nicht aus Bayern ist, kann denn spontan andere Jedermannrennen in Bayern außer Nürnberg nennen?

Es ist also sicherlich richtig, dass Bayern in gewissem Sinne eine Insel ist, auf der man immer noch nicht mitbekommen hat, was Jedermannrennen heutzutage sind bzw. wer bei so etwas teilnimmt. Sprich: Rennfahrer! Natürlich auch Touristiker, aber eben auch Rennfahrer. Es handelt sich nicht um eine Tourisitk-Veranstaltung. Aber "Jedermann" ist auch kein Zauberwort, das sofort jeden Fahrer in Bayern, der irgendwo noch ein altes Rennrad rumstehen hat, sofort an die Startlinie schleift. Wenn man ein Jedermannrennen durchführt, muss man einfach wissen, wie man die Teilnehmer anspricht und wie viele man ansprechen kann. Hat man eine grobe Kalkulation der Einnahmen, kann man das gegen die vermuteten Ausgaben gegenrechnen und dementsprechend auch die Strecke planen. Und an der Stelle mangelt es scheinbar in Nürnberg. Es ist daher gut möglich, dass es keine Wiederholung des schönen Straßenrennens geben wird. Mal sehen, was man sich in Nürnberg überlegt. Irgendwas sagt mir jedenfalls, dass man lizensierte Fahrer nur noch bei der Bayern-Tour in Nürnberg sehen wird. Wo die Jedermännern dann hoffentlich rumfahren dürfen, wird sich noch zeigen.

Aber bitte: Noch mehr Teilnehmer als in diesem Jahr bitte nicht! Lieber ein weniger kostenintensiver Kurs als ein zu großes Teilnehmerfeld, bei dem nur die Sturzgefahr exponentiell ansteigt. Der einzige Grund, weshalb ich in Nürnberg auf einer GCC-Distanz aus dem "Startblock der Verdammten" gestartet bin, war die einigermaßen überschaubare Teilnehmerzahl. Bei den Neuseenclassics starte ich aus Sicherheitsgründen (und des sportlichen Aspekts wegen - wenn man über 1 Minute warten muss, bis man nach den ersten Fahrern losfahren kann, ist der sportliche Wert ja doch eher fragwürdig ... Thema "Verfolgungsrennen") nur auf der nicht-GCC-Distanz, in Schleiz sieht es ebenso aus, weil man selbst auf der "Kurzdistanz" schwere 75 km auf der Thüringer "Achterbahn" bewältigen müsste - Nürnberg ist im Endeffekt also das einzige GCC-Rennen, bei dem man (bisher) auch gut auf einer GCC-Distanz starten konnte. In gewissem Sinne also sogar das beste GCC-Rennen?!? Vielleicht liegt das aber auch nur an meiner Sichtweise: Ich sehe mich nicht als Kunde und ein Radrennen nicht als Geschäft - ich bin Wettkampfsportler und sehe ein Radrennen als sportlichen Leistungsvergleich ... was für mich als Hobbysportler in Nürnberg von allen GCC-Events mit Abstand am besten möglich ist.

Donnerstag, 24. November 2011

Spaßige Trainingseinheit

Ja, wie kann man bei diesem Dauernebel des Grauens eine spaßige Trainingseinheit absolvieren? Man geht erstmals seit 19schlagmichtot in die Tennishalle und verliert in einer Stunde ein Doppel 4:6 und 3:6, schlägt dabei aber ein Ass und gewinnt einen Ballwechsel, bei dem man eine halbe Becker-Rolle hingezaubert hat. So macht das Wintertraining Spaß :)

Samstag, 19. November 2011

Saisonrückblick 2011 - Teil 1

Den Saisonrückblick starte ich diesmal mit Zahlen, bevor ich dann später auf die Rennen eingehe.

Die Radsport-Saison geht vom 1.11. bis 30.10. - und so ergibt sich auch meine Jahresleistung, also die Jahreskilometer. Vielleicht müsste ich es als Saisonkilometer bezeichnen, aber ist egal - 12 Monate sind 12 Monate. Ich lasse die Kilometer von Excel in meinem Trainingstagebuch zusammenzählen - ganz praktisch. Und da war mein Rekord bisher aus dem Jahr 2008: 13381 km. Und was stand in meinem Trainingstagebuch 2011 am Ende? 12963 km - meine zweithöchste Kilometerleistung. Hier gab es also keinen neuen Rekord, aber ich hatte es auch mit Rennkilometern übertrieben und konnte durch meine Plattheit oftmals nicht am Gruppentraining teilnehmen, wo sich gut 100er sammeln ließen ...

Weiter zu den Rennkilometern, die ich schon angerissen hatte. Mein bisheriger Rekord stammte auch hier aus 2008: 901 km. Das war aber auch Lizenz. Mein Rekord als Hobbyfahrer stammte aus 2010: 688 km. 2011 hatte ich es mit den Rennkilometern übertrieben, deswegen verwundert es auch nicht, dass ich meine Hobby- und Gesamtrekord neu aufstellte: 1400 km. Das wird sich 2012 so nicht toppen lassen.

Aus wie vielen Rennen setzten sich diese 1400 km zusammen? Unter dem Eintrag "Rennteilnahmen" hatte ich 2008 eine 19 stehen, die ich 2010 mit 23 bereits übertraf. Dieses Jahr standen am Ende 37 zu Buche, was sich 2012 ebenfalls nicht toppen lassen dürfte. Es wäre zumindest besser für meinen Akku ;)

Dann mal zu den Rennplatzierungen selbst. Ich rechne jetzt die Rennen, die als "Trainingsmaßnahmen" ausgeschrieben wurden, nicht mit. Somit also auch nicht den 3. AK-Platz in Pleisdorf (AK ist sowieso Schwachsinn) und den 2. Platz in Pförring. 2006 fing es mit meinen ersten 3 Top-Ten-Platzierungen an. 2007 wurden es schon 7 Top-Ten-Platzierungen, wobei ich AK-Platzierungen nie mitrechne. Da wäre 2007 z.B. ein 2. AK-Platz in Nürnberg vorhanden, aber das ist einfach zu lächerlich, weil ich als 12. oder 14. ins Ziel kam. Nürnberg war 2007 ein einziges Chaos, was die Wertung anbelangte. 2008 war dann mein Lizenzjahr, wo ich mit einem 9. Platz beim Jedermann-Kriterium in Gera immerhin eine einzige Top-Ten-Platzierung hatte. 2009 fiel ich ein Vierteljahr verletzt aus, kam aber immerhin erneut wie 2007 auf 7 Top-Ten-Platzierungen - bei 10 Rennen plus der Vereinsmeisterschaft. Meine beste Top-Ten-Quote! 2010 kam ich dann auf insgesamt 12 Top-Ten-Platzierungen plus dem 2. Platz bei der Kurzdistanz-Staffel beim Citytriathlon in Amberg, was ich mal nicht dazu zähle, aber der Vollständigkeit halber erwähne. Tja, und 2011? Habe ich meine bisherigen Rekord von 12 Top-Ten-Platzierungen übertroffen, obwohl ich 2011 einige "Fehlschüsse" durch Defekt und Sturz hatte? Pförring und Pleisdorf nicht mitgerechnet, kam ich auf 10 Top-Ten-Platzierungen - also so oder so kein neuer Rekord. Aber da habe ich ja schon ein Ziel für 2012: Mehr als 12 Top-Ten-Platzierungen ;)

Abschließend noch die Podestplatzierungen, mit denen es 2007 anfing. Strullendorf (2) und Altdorf (3) waren da meine ersten beiden Platzierungen auf dem Treppchen. Nach dem "Zwischenjahr" 2008 (= Lizenzjahr), folgte 2009 mit Platz 3 in Strullendorf ein weiterer Podestplatz, aber kein neuer Saisonrekord. Der folgte dann 2010 mit drei Podestplätzen in Altenkunstadt (2), Bamberg (3) und Altdorf (3). Und das war auch mein Saisonrekord, denn 2011 landete ich nur in Altenkunstadt (3) und Kulmbach (3) bei offiziellen Rennen auf dem Treppchen. Pförring wollte ich als Trainingsmaßnahme schließlich nicht dazuzählen. Es gab aber zwei weitere Podestplätze bei Teamwertung: Platz 1 in Nürnberg und Platz 3 beim Napoleoncup - mein ersten Podestplätze bei Teamwertungen überhaupt! Und somit ergeben sich gleich zwei weitere Ziele für 2012: Mehr als 3 Podestplatzierungen im Einzel und mehr als 2 Podestplatzierungen im Team!

Offiziell stehe ich ja auch bei 8 Podestplatzierungen, weshalb ich nächste Saison hoffentlich ein erstes rundes Jubiläum feiner kann, also 10 Podestplatzierungen. Also es gibt einiges zu erreichen nächste/diese Saison (wir sind ja schon in der 2012er Saison). Und wenn Maik mal irgendwo nicht am Start ist, fällt ja vielleicht auch zufällig mit mehr Glück als Können ein erster Sieg ab - wer weiß?!? ;)

Samstag, 12. November 2011

Der Winter ist da!

Gestern war es definitiv so weit: Die Natur hat uns den ersten Wintertag des neuen Winters beschert. Nein, nicht weil es geschneit hat, aber wegen der winterlichen Höchsttemperatur von gefühlten 3 Grad. Mehr wurde es nicht mehr. Dabei sprachen die Wetterfrösche mal wieder von anderem Wetter. Bis zu 7 Grad und sonnig sollte es sein - die Realität sah Dauergrau und eiskalt aus. Langsam aber sicher sinkt also die Motivation eines Hobbyfahrers auf Straßentraining, der Weg dürfte somit langsam in die Wärme des Fitness-Studios führen. Aber auch Aktivitäten im Schnee finden langsam ihren Weg in den Kopf ...

Etwas enttäuscht und sogar angesäuert war ich dieser Tage, als ich auf der Website der Neuseenclassics lesen musste, dass die geplanten 50 km doch wieder nur 30 km sein werden. Tja, das hat man von diesem "Blind Date"-Tarif bzw. davon, dass man sich darauf eingelassen hat. Okay, es wurde mir schon geschrieben, dass man 50 km durchführen wolle, aber dies noch nicht sicher sei. Was hingegen nicht als unsicher genannt wurde, war das Teamrabatt von 10%. Tja, und der wurde ignoriert. Trotz Teamanmeldung ist der volle Einzelstarterpreis von meinem Konto abgebucht worden. Dass man direkt nach Ende des "Blind Date"-Tarifs ruckzuck die 50 auf 30 km zurückgeschraubt hat und den beworbenen Teamrabatt nicht gewährt, lässt die ganze Sache zu diesem Zeitpunkt gewiss nicht im besten Licht dastehen. Aber vielleicht bekomme ich ja noch irgendwann im Laufe der nächsten Monate bis zum Rennen doch die 10% Rabatt zurücküberwiesen. Und wenn die 30 km wenigstens gut organisiert sind, sollte es dennoch ein brauchbares Rennerlebnis werden. Ich hoffe nur, dass Schrobenhausen nächstes Jahr tatsächlich nur noch ein Kriterium ist, denn wenn man dort wieder ein Straßenrennen für Hobbyfahrer hätte, würde es mich doch schon wurmen, dass ich wegen so eines Mini-Rennens fast bis nach Leipzig fahre. Aber wenigstens gibt es dort ja noch die Teamwertung als Bonus - momentan das Einzige, worauf ich mich freue ...

Sonntag, 6. November 2011

Erster Ausblick auf 2012

Nach 2009 gab es 2011 wieder die Champions-Wertung - die bundesweite Rangliste des Challenge-Magazins. Leider hat sicherlich so ziemlich jeder in der Szene mitbekommen, dass die Rangliste leider sehr fehlerlastig war und ist, was mehrere Gründe hat. Das fängt schon mal damit an, dass die Daten durch die Veranstalter teilweise nach Belieben verändert werden. Manche Veranstalter ignorieren generell die Teams/Vereine der Fahrer und schreiben stattdessen deren Wohnorte in die Ergebnisliste. Eine engere Zusammenarbeit mit den Veranstaltern wäre natürlich wünschenswert, da der BDR (wie immer) nix tut - zumindest nix, was dem Sport guttun würde. Der BDR selbst hat bei seinem ulkigen Jedermannportal eine noch ulkigere Rangliste (oder "Kilometerstatistik", wie ich sie nenne), deren Sinn und Zweck sich mir noch nicht so recht erschließt. Dem Rennsport im Breitensportbereich nützt diese Rangliste rein gar nix, zumal sie unnötigerweise der Champions-Wertung Konkurrenz macht. Beim BDR kann man aber davon ausgehen, dass man sich irgendeinen finanziellen Profit davon erhofft. Die Champions-Wertung hingegen ist nicht profitorientiert, sondern eine rein ehrenamtliche Sache. Mag sein, dass der BDR auch deswegen nicht einfach mit dem Challenge-Magazin zusammenarbeitet, weil es sich für den BDR "nicht lohnen" würde. Gleichzeitig steht aber zu befürchten, dass eben jener BDR dafür sorgen könnte, dass die Veranstalter das Challenge-Magazin nicht unterstützen. Aber genau das wäre von Nöten für 2012 ...

Wie könnte eine fehlerfreie Rangliste funktionieren? Jeder (willige) Jedermannfahrer müsste sich eigentlich nur registrieren. Er würde dann eine ID erhalten, die er bei der Anmeldung zu Rennen angeben kann. Diese würde auch im Ergebnis aufgeführt sein. Die Identifikation der Fahrer wäre eindeutig. Funktionieren würde das in der Praxis aber sicherlich nur, wenn der BDR mit an Bord wäre. Mit anderen Worten: Auch 2012 wird mit Fehlern in der Champions-Wertung zu rechnen sein, der einzigen echten bundesweiten Rangliste für Jedermänner. Ranglisten machen Sportlern ja ebenso Spaß wie Ergebnislisten - wenn nicht sogar noch mehr. Für mich persönlich fällt 2012 wenigstens der Ärger mit den Fehlern in der Teamwertung weg, die noch größer als in der Einzelwertung sind. So hat unser Team 2011 laut ausgewerteten Rennen 700,6 Punkte, aber in der Rangliste sind es ein ganze Stück weniger, was uns auch einige Plätze kostet - oder auch nicht? Denn wenn bei uns so viele Punkte fehlen, können auch bei anderen Teams viele Punkte fehlen. Das trübt die Freude an der Rangliste ein bisschen, aber es sei immer daran erinnert: Das Challenge-Magazin wird von den Betreibern ehrenamtlich in ihrer Freizeit gemacht! Die Szene muss also dankbar sein, dass es diesen Versuch überhaupt gibt - und ich meinerseits bin es auch. Die Fehler sind aber vorhanden, also müssen sie auch mal angesprochen werden. Die Problemlösung ist wie erwähnt in weiter Ferne und ohne den BDR nicht machbar - und der dürfte so schnell kein Interesse daran haben. Also auch 2012 wird es nur eine "pi-mal-Daumen-Rangliste" geben, aber man kann es eben nicht ändern. Es sei denn, das Challenge-Magazin hätte die grandiose Idee schlechthin, damit der BDR durch eine Kooperation auch finanziell profitieren könnte - nur dann dürfte es zu einer fehlerfreien Rangliste für Jedermänner kommen können.

Eine andere Sache, auf die ich im Hinblick auf 2012 schon mal zu sprechen kommen möchte, ist die Team-Landschaft. Und dabei muss ich mit einem Rückblick beginnen. Als ich 2005 mit Radsport anfing und der Jedermann-Boom ins Rollen kam, war Bayern mit dem Team Blue Essentials gleich mal ganz weit vorne dabei bei der Entwicklung. Das Team war nicht nur das erste Jedermannteam Bayerns, es war auch in Sachen Sponsoring wegweisend für die Szene. Dabei zeichnete sich das Team auch noch dadurch aus, dass sie eben nicht nur die Big Events fuhren, sondern auch normale Rennen. Nach dem Aus des Teams entwickelte sich die Szene dann weitestgehend an Bayern vorbei.

Jedermannrennen sind in Bayern weiterhin eher selten, Hobbyrennen werden immer noch bevorzugt. Die Bereich Breiten- und Amateursport werden also noch weitestgehend getrennt. Ob es auch an dieser Tatsache liegen mag, dass in Bayern eigentlich kein Team in die Fußstapfen der Blue Essentials getreten ist, kann man nicht so leicht sagen. Tatsache ist nur, dass man bei den meisten Rennen in Bayern nur Einzelstarter sieht - oder mal mehrere Fahrer im gleichen Trikot vom ausrichtenden Verein. Mit unserem Team wurde ein Versuch unternommen, den Trend, den es in Bayern ja schon mal gab, wieder in Mode zu bringen. Klar, wir waren im wesentlichen ein bayrisch-thüringisches Team, kein reines bayrisches Team - aber wenn ich an 2012 denke, so dürfte es bei den Hobby- und Jedermannrennen in Bayern wieder recht "teamfrei" zugehen.

Man kann davon ausgehen, dass die Solis aus Dachau rund um ihren "Motor" Armin Praml als Team Flagge bekennen werden. Und wohl gemerkt: Das ist ein Vereinsteam! Und falls jetzt jemand meinen sollte, dass das was schlechtes sei, so stimmt das natürlich nicht! Wieso sollten nicht auch Vereine aktive Rennfahrer im Breitensportsektor haben? Und zwar mehr als nur 1 oder 2? Ich finde das gut und würde es noch besser finden, wenn auch andere Vereine ihre Breitensportler nicht immer zu "Lizenz oder nur RTF" drängen, sondern es absegnen würden, dass auch Breitensportler ihren Spaß bei Rennen haben dürfen, ohne dass sie gleich eine Lizenz nehmen müssten. Das sollte jedem selbst überlassen sein und natürlich auch von der jeweils individuellen Leistungsfähigkeit abhängen.

Und ansonsten? Die Ramazzottis werden wohl weiterhin als dynamisches Duo unterwegs sein, womit sie dann schon das zweitgrößte, regelmäßig am Start stehende Team in Bayern stellen dürften. Der Rest des Feldes wird wohl wieder weitestgehend aus Einzelstartern bestehen. Gleich "nebenan" in Thüringen sieht es natürlich völlig anders aus. Dort hat man die Löwen aus Weimar, die Speichen aus Gera, das Merkur-Team (das ja einen weitestgehend thüringischen Kern hat) und das Neff-Team - also man hat fast mehr Teams als Rennen im Rennkalender 2012. Zumindest hat Thüringen bisher noch nicht sonderlich viele Termine bei rad-net eingetragen. Ich bin jedenfalls gespannt, was sich bei den Löwen so ergibt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, was bei denen passiert, drum will ich nicht großartig rumspekulieren. Bei den Speichen aus Gera soll der Einsatz jedenfalls gesteigert werden. Merkur wird sicherlich auch keine kleineren Brötchen backen wollen. Und Neff? Naja, da weiß ich auch nur das, was deren Website preisgibt ... und die hüllt sich bisher in Schweigen, was 2012 anbelangt.

Und sonst? Beim GCC kommt man ja teilweise auch mit Teams aus weiter entfernten Regionen des Landes in Berührung (das war jetzt nicht zwingendermaßen als Wortspiel gedacht), teilweise sieht man die dann sogar bei normalen Rennen. So geschehen dieses Jahr mit den Zebra-Trikots von Team Westpoint. Das wird sich 2012 aber nicht wiederholen, denn zum einen sind die beiden Zebras nach ihrem Umzug nach Bayern bereits Ende der abgelaufenen Saison zum Team Strassacker aus Baden-Württemberg gewechselt, zum anderen gibt es Team Westpoint generell nicht mehr. Stattdessen haben die Chemnitz-Brüder mit Team Tigersprung ein neues Team gegründet, das die Szene mit neuen Trikots bereichern wird. Aber ob man wieder so ein geniales, auffallendes Design wie bei Team Westpoint hinbekommen wird, wage ich zu bezweifeln. Zumindest dann, wenn das, was man momentan auf ihrer Website sehen kann, tatsächlich die finalen Trikots sind. Ich finde das einfach schade, weil ich auf schöne Trikotdesigns und schöne Trikotfarben stehe. Die Westpoint-Trikots fand ich einfach echt klasse. Auch Univega und die Löwen aus Weimar haben ja tolle Trikot-Designs. Und die Farbe vom Strassacker-Trikot ist sowieso ein Traum!

Was bringt 2012 also im Teambereich? In Bayern wohl nur ein Trauerspiel, aber in Thüringen wird es gewiss wieder ein Hauen und Stechen um die Vorherrschaft geben, die die Löwen dieses Jahr mit einer beeindruckenden Saison für sich beanspruchen konnten. Die Speichen aus Gera haben aber schon beim Napoleoncup angedeutet, dass sie die Löwen fordern können und sicherlich auch wollen. All das betrachte ich nächstes Jahr wieder als teamloser Fahrer, werde es aber gewiss mit Spannung verfolgen. Und bei Rennen mit Teamwertungen würde ich mich jederzeit freuen, wenn ich bei irgendeinem Team als Gastfahrer unterkomme. Und wenn nicht, dann klappt es hoffentlich mit einem Mischteam. Beim Napoleoncup gab es ja schon einen Vorgeschmack auf Team X ;)

Montag, 31. Oktober 2011

Offizieller Saisonwechsel

So, das offizielle alte Radsportjahr ist nun vorbei. An meine 13,4k Jahreskilometer aus 2008 kam ich fast heran - knapp 13k wurden es. Dabei hatte ich beim ersten Rennen Anfang April schon so viele km wie noch nie zuvor. Dass ich dann im restlichen Jahr nicht mehr ganz so viele Kilometer gesammelt habe, liegt sicherlich auch an den seltenen Gruppentrainings. Aber 2008 war ja auch mein Lizenzjahr, also für mich als Hobbyfahrer war das dann doch die bisherige Jahresbestleistung. Ich habe also zumindest nicht zu wenig getan. Manchmal ist weniger aber mehr und das Ziel für die neue Saison ist definitiv mehr Qualität bei den Kilometern - das heißt auch, dass ich es mit den harten Kilometern nicht so übertreiben werde und mehr Wert auf Pausen und regeneratives Training legen werde. Mal sehen, ob 2012 dann ein klarer Schritt nach vorne werden kann. Immerhin war 2011 ein ständiges Vor und Zurück. Persönlichen Bestleistungen standen teils sehr enttäuschende Ergebnisse gegenüber. Aber mehr dazu in den folgenden kalten Monaten, wenn ich wieder einen mehrteiligen Saison-Rückblick verfassen werde.

Nebenbei bemerkt: Habe mich heute (am letzten Tag der alten Saison) bereits für das erste Rennen 2012 angemeldet - die Neuseenclassics ... als Gastfahrer beim Radsportteam Reichenbach ;)

Freitag, 28. Oktober 2011

Leistungsdiagnostik-Event im Bodyfit am 2. November

Für Mitleser aus der Region dürfte es interessant sein zu wissen, dass es am 2.11. einen Event im Bodyfit Fitness-Center in Rosenberg gibt. Infos dazu gibt es direkt im Bodyfit und auch auf der Trainx-Seite von Michael Geisenberger. Es handelt sich um eine Leistungsdiagnostik.

Ich weiß nicht, ob ich Michael schon mal namentlich genannt habe, aber seit 2008 ist er quasi mein "Internetcoach". Vorgeschichte hierzug ist, dass wir beim Kirtarennen 2006 beide im Starterfeld waren und Michael dann das Video zum Rennen sah. So kam es zu einer Kontaktaufnahme und ich bin dann auch 2007 mal im Team von Michael (Team Optime) als Gastfahrer Tour de Hesselberg mitgefahren. 2008 machte er einen Trainerschein und verpasste mir nach meinem harten Aufprall in der Lizenzklasse einen Trainingsplan, durch den ich besser klettern können wollte. Das zeigte auch gleich Wirkung, selbst wenn ich bei Lizenzrennen immer noch hinterherfuhr - aber nicht mehr ganz so erbärmlich wie zuvor. 2009, nach meiner vierteljährigen Verletzungspause des Grauens, kam ich auch wieder durch seine Pläne so gut in Schwung, dass ich gleich beim ersten Rennen mit dem Hauptfeld durchkam - was mir zuvor noch nie beim ersten Saisonrennen gelungen war!

2010 habe ich meine Pläne eigentlich schon weitestgehend selbst geschrieben und nur zum Kontrollcheck an ihn geschickt, damit da keine groben Fehler drin sind. Und 2010 lief ja eigentlich auch ganz gut, was den Formaufbau anbelangte und so weiter und so fort. 2011 wollte ich ihn mal in Ruhe lassen ;) - aber irgendwie war das alles ja nicht so das Gelbe vom Ei. Jetzt gibt es wieder den Gegencheck und zusätzlich die von ihm durchgeführte Leistungsdiagnostik, die mir vermutlich erschreckende Erkenntnisse zu meinen Pulsbereichen liefern wird. Aber durch diesen Test und die erneute Zusammenarbeit hoffe ich einfach mal, dass ich nächstes Jahr eine Schippe drauflegen kann - sowohl von der Leistung, als vor allem auch von den Ergebnissen her.

Ach ja, nachdem ich nächstes Jahr quasi "Freelancer" bin, also ohne Team, werde ich bei Rennen mit Teamwertungen auf jeden Fall mit Mischteams fahren oder als Gastfahrer. Die ersten beiden Gastfahrerrollen sind schon weitestgehend dingfest, für momentan drei weitere Rennen bin ich noch auf der Suche. Die Zollernalb-Tour wollte ich ebenso wie eigentlich dieses Jahr schon endlich mal mitfahren, habe nun aber gelesen, dass man dort ein Zeitfahren eingebaut hat. Wenn man es wie beim Napoleoncup machen würde, also dass die Jedermänner mit normalem Material starten müssten, wäre es wieder ein Thema für mich, aber wenn Zeitfahrmaterial erlaubt ist, fällt das Etappenrennen für mich flach - auch wenn ich gerne mehr Etappenrennen als nur den Napoleoncup fahren wollen würde. Aber Zeitfahrmaterial macht viel aus und als "Normalo" hätte ich somit von vornherein keine Chance auf eine gute Platzierung. Ich sage mal ganz klar "Nö, du!" zum Materialkrieg im Jedermannbereich - zumindest bei Etappenrennen. Bei Zeitfahren ist das ja okay, denn dort gewinnen so oder so die Zeitfahrspezialisten. Und wenn Zeitfahren die eigene Leidenschaft ist, dann ist es auch verständlich, wenn man mehr Geld dafür ausgibt und sich teures Zeitfahrmaterial leistet. Aber wenn man dieses teure Material nur 1 oder 2 Mal im Jahr benötigen würde, wäre es doch irgendwo Wahnsinn, wenn man deswegen gleich ein sündhaft teures Zeitfahrrad kauft, das 363 Tage im Jahr nur als Staubfänger dienen würde. Jedenfalls schade, dass ein eigentlich, was ich so mitbekommen habe, schönes Etappenrennen für Jedermann dadurch für mich kein Thema sein wird. Zeitfahren mit Zeitfahrmaterial ist eben nix für jedermann, sondern für Zeitfahrliebhaber ... beim Napoleoncup nimmt man Rücksicht darauf, daher ist und bleibt der Napoleoncup auch sowieso meine persönliche Nummer 1 ;)

Freitag, 21. Oktober 2011

Hagel, Regen, Kälte, Nebel

Eigentlich fehlte gestern und heute nur noch Schnee für einen richtigen Winterbeginn. So hingegen kann man das noch als unerfreuliches Herbstwetter bezeichnen, was die letzten zwei Tage hier herrschte. Gestern vormittag noch sonnig, die Prognose sonnig, der Regenradar regenfrei - also auf geht's! Gleich aus Sulzbach raus komme ich in einen Hagelschauer, fahre aber nach einem Blick zum Himmel weiter, weil ich nur eben diesen Schauer erblicken konnte. Richtung Neukirchen schien der Himmel hell zu sein. Also weiter nach Neukirchen und es bleibt trocken. Hinter Neukirchen dann beim Bahnhof ab zur B14 - plötzlich ist die Straße pitschnass. Als ich zur B14 einbiege, sind meine dicken, wetterfesten Überschuhe dann zu meinem Leidwesen durchnässt gewesen, was kein gutes Zeichen war. Richtung Weigendorf kam dann auch noch Regen dazu und der Himmel sah nach Dauerregen aus. Da ging nix mehr. Also in Weigendorf abgebrochen und über Etzelwang zurückgefahren. Ich war nicht nur total durchnässt, auch jede Menge Straßendreck hatte meine Kleidung "bereichert". Wenn man von trockenem Wetter ausgeht und dann bei 5 Grad so ein Regen einsetzt, dann kann man zwar etwas engagierter kurbeln, um nicht total abzukühlen, aber etwas Angst vor einer Erkältung bekommt man bei so etwas dennoch.

Die Angst war aber unbegründet, heute war wieder alles okay. Nur das Wetter wollte nicht so recht. Temperaturen um den Gefierpunkt, dichter London-Nebel bis 14 Uhr - Wetterprognose "sonnig, nur vereinzelt Quellwolken". Ja, sonnig mich doch am ... naja. Bei so einem deprimierenden Wetter und dem Negativerlebnis vom Vortag, lässt man das Rad Ende Oktober dann doch lieber stehen. Man sollte nicht schon zu Beginn der Vorbereitung die mentale Kraft verpulvern, schließlich geht es als Hobbyfahrer um den Spaß. Es ist ja keine Arbeit. Spontan entschied ich mich dann am Abend zur Teilnahme am Fußballtraining in Schlicht, was mir dann richtig Spaß machte - zumal ich endlich mal ohne Weh-Wehchen durchs Training kam. Nur die vorderen Oberschenkelpartien sagen mir gerade, dass sie beim Radsport nicht viel zu tun haben und meckern nun etwas rum. Aber das legt sich schon bis Montag, denn erst dann fahre ich wieder Rad - am Wochenende pfeife ich zwei Mal in Amberg. Montag soll das Wetter dann auch besser sein: Sonnig! Aber hoffentlich nicht so sonnig wie gestern und heute ...

Freitag, 14. Oktober 2011

Aus alt mach neu

Während ich schon mit der Vorbereitung auf die neue Saison begonnen habe, fährt Matthias als letzter Fahrer unseres Teams morgen noch bei Dingolfing das letzte Radrennen der alten Saison. Auf neuem, längeren Kurs trifft er dort auf ein Fahrerfeld mit vielen Fragezeichen, denn die meisten Namen kennt man von den anderen Rennen eher nicht. Die Konkurrenz dürfte also überschaubar sein, auch wenn erfahrungsgemäß auch immer der ein oder andere "Namenlose" dabei ist, der richtig gut und schnell radfahren kann. Ich traue Matthias dennoch einen Podestplatz zu.

Dass die neue Saison aber schon näher als der offizielle Beginn am 1.11. ist, drückt auch die Deadline des Frühbucherrabatts bei den Neuseenclassics aus: Die ist nämlich am 31.10., also noch in der offiziell alten Saison. Wenn das jemand verrückt findet, dann will ich nicht widersprechen, aber laut Website gibt es nächstes Jahr als "GCC-freies" Rennen 50 statt 30 km - und das für 14 Euro! Aber hallo - da bin ich doch dabei! Der Termin ist der Pfingstmontag, was gut und schlecht ist. Gut, weil ich dann trotz der Streichung von Wartenberg aus meinem persönlichen Rennkalender dennoch ein offizielles Rennen habe, aber auch schlecht, weil ich dann wohl am Dienstag nicht in Kulmbach beim Trainingskriterium mitfahren kann. Es gibt zwar 3 Streichergebnisse, aber naja ... ursprünglich wollte ich nächstes Jahr bei jedem Trainingskriterium am Start stehen und dafür das ein oder andere kleinere Hobbykriterium streichen, wo sich wegen 15 oder 20 Karusselrunden die Anreise nicht lohnen würde. Aber 50 km Straßenrennen sind einfach entschieden besser als jegliches Kriterium, also auch besser als die Trainingskriterien in Kulmbach.

Oh, und für das Rennen bei den Neuseenclassics dürfte es auch eine Teamwertung geben. Die Anmeldung ist schon freigeschaltet, aber es gibt noch keine Ausschreibung mit genauen Infos. Da hat der Veranstalter irgendwie den zweiten vor dem ersten Schritt gemacht, aber ich habe schon per Web-Formular nachgefragt, wie das nun aussehen wird, also ob man allen ernstes schon bis 31.10. sein Team anmelden muss oder nicht. Weiß ich doch schließlich jetzt noch nicht, mit wem ich Ende Mai 2012 als Team in Leipzig am Start stehen werde! Meine Glaskugel ist verstaubt ... und ich finde das Putztuch nicht ...

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Okay - Startschuss :)

Die Sonne schien, seit knapp 3 Wochen Saisonpause ... also gut, dann eben heute schon Trainingsbeginn für 2012 :)

Durchs Hirschbachtal hat es dann auch richtig Spaß gemacht, weil die Sonne lachte, aber als es wieder Richtung Sulzbach ging, zogen Wolken auf und minderten das Spaßgefühl etwas. Unglaublich, wie viel höher das Pulsniveau gleich wieder liegt. Andererseits ... das Pulsniveau lag niedriger als Mitte März - 3 Wochen vor dem Saisonauftakt in Sonneberg! Also passt das schon für den Anfang. Das Wichtigste ist sowieso, dass die Frische einfach wieder spürbar vorhanden ist.

Oh, und das erste sichere Rennen dürfte Cadolzburg werden ... wie auch 2010 bereits. Und 2010 war ja eigentlich eine richtig gute Saison im Gegensatz zu der durchwachsenen Saison 2011. Die einzige Alternative als Saisonauftakt wäre wohl der Sachsenring. Aber nachdem der Sachsenring dieses Jahr für mich ein Negativ-Erlebnis und in gewissem Sinne der Auftakt zu meiner "Seuchenserie" war, setze ich als abergläubischer Sportler vielleicht besser auf Cadolzburg als gutes Omen ;)

Dienstag, 11. Oktober 2011

Von Ranglisten und Teamwechseln

Ich habe heute mal wieder beim Jedermannportal des BDR vorbeigesehen. Okay, es sieht immer noch alles sehr unprofessionell aus, das Web-Design könnte schon fast von mir stammen *hust*, aber die Ergebnisse vom Napoleoncup wurden hinzugefügt - und zwar tatsächlich hinzugefügt! Nachdem ja u.a. das Kulmbacher Kriterium nicht zur Rangliste hinzugefügt wurde, obwohl es sämtliche Kriterien der "Generalausschreibung" erfüllt, war das ja keine Selbstverständlichkeit. Der Hauptzweck des Jedermannportals ist ja sicherlich die Unterstützung der Event-Veranstalter großer Veranstaltungen, da der BDR ja seinen Teil vom bei diesen Events üppigen Kuchen auch abbekommt. Die kleinen Jedermannrennen, die von Vereinen statt von Event-Veranstaltern veranstaltet werden, erhalten deutlich weniger Punkte - denn welcher Verein kann auch schon Jedermannrennen über 100 km veranstalten? Und das Wertungssystem ist nun mal sehr, sehr kilometerlastig. Die Message der BDR-Rangliste ist also (unfreiwillig oder beabsichtigt?), dass normale Jedermannrennen nicht so viel wert sind und man sie daher gar nicht erst fahren sollte. Man sollte sich nur für die Zaster-Events anmelden, wo man wohl selbst auf Position 1000 durch die gefahrenen Kilometer immer noch mehr Punkte als der Sieger eines 50-km-Rennens erhält. Oder so ähnlich - zu genau habe ich mit diesem Quasi-RTF-System der BDR-Rangliste nicht beschäftigt ...

Aber was mir heute auffiel: Die gefahrenen bzw. gewerteten Kilometer sind doch nicht ganz so entscheidend. Ich habe nämlich bei 5 km weniger als Maik Hamann dennoch ein paar Punkte mehr - und stehe vor ihm. Da aber um die 80% von Maiks und meinen Rennen eh nicht (richtig) gewertet wurden, ist das von vornherein Unfug, aber dennoch zeigt das auch, dass das Wertungssystem wohl doch nicht zu 80 oder 90% von den gefahrenen Kilometern abhängt. Weil wie gesagt: Ich habe laut BDR 5 km weniger als Maik, aber dennoch mehr Punkte - obwohl Maik natürlich jedesmal vor mir platziert war. Hmmm ... und wenn ich das jetzt nochmal so ausformuliere, muss ich mich gleich schnell fragen: Hä?!? Wie kann ich in der Rangliste vor einem Fahrer sein, der seinerseits bei jedem Saisonrennen vor mir platziert war?!? Der BDR müsste einfach erst mal auf die Reihe bekommen, die Ergebnisse jedes Fahrers komplett diesem Fahrer zuzuordnen statt 2 oder 3 Fahrerprofile für den gleichen Fahrer aufzumachen. Und dann müssten natürlich auch alle (!) Rennen richtig ausgewertet werden, nicht nur die Zaster-Rennen. Also mal abwarten, ob nächstes Jahr langsam ein Schuh aus der BDR-Rangliste wird. Was dieses Jahr anbelangt, ist sie natürlich nix (mit X!) wert, da kann man nur die Champions-Wertung des Challenge-Magazins ernstnehmen. Allerdings haben beide Ranglisten Probleme mit der Zuordnung der Fahrer und beide Ranglisten können ein verbessertes Wertungssystem gebrauchen, das schlicht und ergreifend leistungsgerechter sein müsste. Ich kann nur wiederholt auf mein dynamisches Wertungssystem verweisen, denn nur dann kann vermieden werden, dass Kilometer und subjektive Aufwertung weniger spezieller Rennen für eine Verzerrung der tatsächlich erbrachten sportlichen Leistung sorgen.

Neben den beiden Jedermann-Ranglisten wollte ich auch noch Teamwechsel ansprechen, weil ich dieser Tage zwei Fälle von Teamwechseln zur Kenntnis genommen habe, die ich merkwürdig finde. Klar, im Jedermannbereich ist nix reglementiert und man kann natürlich zu jedem beliebigen Zeitpunkt wechseln. Es sei denn, man hat entsprechende Sponsoringverträge unterschrieben. Ist dies nicht der Fall und man trennt sich vielleicht im Streit, kann man natürlich sofort zu einem anderen Jedermannteam wechseln. Wieso auch nicht? Aber trennt man sich im Guten, dann frage ich mich, wieso man die Saison dann nicht normal beendet, sondern schon vor Saisonende plötzlich das neue Teamtrikot überstreift. Vielleicht sehe ich die Sache mit zu viel Loyalität, aber trennt man sich im Guten, sollte man sich eigentlich erst nach Ablauf der Saison trennen und somit erst in der neuen Saison erstmals fürs neue Team starten. Aber das ist halt auch so eine Sache. Beim Fußball hatte ich das mal so vorgehabt, hatte einen Wechsel mehrere Monate im Vorfeld angekündigt, weil ich das für eine Frage des Anstands hielt - und die Reaktion des aktuellen Vereins war, dass ich bei keinem Spiel mehr eingesetzt werden sollte. Und schwupps - schon folgte der sofortige Wechsel, der durch den Verband aber mit einer Spielsperre "belohnt" wurde.

Man sollte also vielleicht auch jeden Fall individuell betrachten. Hat man mit offenen Karten gespielt und das vorherige Team segnet auch einen Wechsel vor Saisonende ab, ist doch alles in bester Ordnung. Trennt man sich im Streit ... ist es wohl ganz gut, dass die Sache im Jedermannbereich nicht reglementiert ist. Mich hat das damals im Fußball eine halbe Saison gekostet - eine seltsame Vorstellung von Nachwuchsarbeit seitens des DFB, dass ein Spieler, der gar keine andere Wahl als einen sofortigen Vereinswechsel hat, dadurch bestraft wird, dass er seinem Hobby nicht weiter nachgehen darf. Das führte dann auch dazu, dass ich einen geplanten Wechsel nicht mehr im Vorfeld ankündigte und nach dem letzten Spiel quasi mit der Tür ins Haus fiel. Aber anders ging es aufgrund meiner negativen Erfahrung eben nicht. Nur das ist halt Fußball und Vergangenheit, jetzt ist der Radsport die Nummer 1 ... und ich sehe entspannt auf die neue Saison, auch wenn ich aktuell nicht weiß, mit welchen Daten ich mich zu den Rennen anmelden und in welchen Trikots ich am Start sein werde. Aber das lässt sich ja auch alles recht kurzfristig und während der laufenden Saison entscheiden, weil einem nicht durch Reglementierungen die Hände gebunden werden, wenn man das nicht rechtzeitig regelt ...

Sonntag, 9. Oktober 2011

Statistiken zum Napoleoncup

Der Napoleoncup schwirrt immer noch in meinem Kopf herum, weshalb ich mir mal einige Zahlen angesehen habe. Da wäre zunächst die offensichtlichen Zahlen: Die Platzierungen. Im Vorjahr war meine beste Einzelplatzierung (jeweils Gesamt, nicht AK) Platz 12 auf der 1. Etappe, dem Zeitfahren. Nach einem enttäuschenden 19. Platz auf der 2. Etappe, dem Rennen, fiel ich in der Gesamtwertung auf Platz 16 zurück. Dieses Jahr war das Starterfeld ja bekanntermaßen größer, weshalb ich auch umso erfreuter bin, dass ich diesmal als schlechteste Einzelplatzierung etwas besseres als meine beste Einzelplatzierung im Vorjahr hatte. Nach Platz 8 auf der 1. Etappe, fiel ich mit Platz 11 auf der 2. Etappe nur auf Gesamtplatz 11 zurück - und blieb somit also unter dem 12. Platz der 1. Etappe des Vorjahres. So sieht eine platzierungstechnische Verbesserung aus ;)

Aber auch die Leistung war besser, was die besseren Platzierungen nach sich zog. Das sieht man beim Vergleich der individuellen Zeiten, speziell von der 1. Etappe natürlich. Im Vergleich zu den Fahrern, die auch im Vorjahr schon auf der Kurzdistanz am Start waren, gab es ebenfalls größtenteils Verbesserungen. Auf Sören Hamann verlor ich statt 53 Sekunden nur noch 25, auf Jens Matzel statt 21 nur noch 14. Das waren auch schon die einzigen beiden Starter des Vorjahres, auf die ich dieses Jahr noch Zeit verloren habe. Auf Frank Hässelbarth verlor ich im Vorjahr noch 39 Sekunden, dieses Jahr war ich plötzlich 18 Sekunden schneller - da war der Geraer aber offensichtlich auch einfach nicht gut drauf, das war also gewiss nicht einfach nur eine verbesserte Leistung meinerseits. Auf Holger Rommstedt hatte ich im Vorjahr 48 Sekunden Rückstand, dieses Jahr waren es nur noch 43 Sekunden - da hat sich also auch Kollege Rommstedt zum Vorjahr gesteigert! Jörg Koppe war im Vorjahr 3 Sekunden hinter mir - dieses Jahr wurden 19 draus, bei Ralph Kuniß wurden aus 8 15 Sekunden Rückstand auf meine Wenigkeit. Verbessert hat sich auch Fabian Schurig, der nach 22 Sekunden Rückstand im Vorjahr nur noch 11 Sekunden auf mich hatte - und wieder mal beim Rennen zulegen konnte.

Die 2. Etappe ... da muss ich zunächst mal sagen: Die Siegerzeit im Vorjahr betrug 1:06.57, meine Zeit 1:10.57 - also genau 4 Minuten hinter dem Sieger. Dieses Jahr betrug die Siegerzeit 0:56.14 - also mal eben über 10 Minuten schneller!!! Das gesteigerte Niveau des Rennens schlug sich aber auch in der Zeit des Hauptfeldes nieder, in dem ich ebenfalls mit 0:59.48 über den Zielstrich rollte. Das war immerhin noch über 7 Minuten schneller als die Siegerzeit des Vorjahres! Bei meinem Rückstand auf den Sieger hat sich aber nicht viel geändert, es waren wieder fast 4 Minuten. Hmmm ... es war halt auch wärmer und das Kopfsteinpflaster in Lützeroda war weg. Das wird sicherlich auch etwas geholfen haben, auch wenn ich mit dem Kopfsteinpflaster in Lützeroda eigentlich gar nicht so ein Problem hatte. Das kurze Stück zwischen Closewitz und Cospeda störte mich da schon eher - und das war immer noch vorhanden und bremste mich jedesmal mehr als die Konkurrenz. Schon etwas merkwürdig, dass ich auf Kopfsteinpflaster in Steigungen weniger Probleme als die Konkurrenz, bei Kopfsteinpflaster in Abfahrten aber mehr Probleme als die Konkurrenz hab. Hmmm ...

Samstag, 8. Oktober 2011

Wasserstandsmeldung

Sodala, was habe ich in meiner zweiten Erholungswoche nach meiner bisher intensivsten Saison gemacht? Heute mal wieder ein Fußballspiel gepfiffen. Gleich zwei Elfmeter, je einer pro Seite. In der "Kommentatorensprache" hätten die Vergehen in beiden Fälle vielleicht "nicht gereicht", aber wenn ich klare Vergehen erkenne - egal ob das dann eine Notoperation oder Amputation oder sonst was zur Folge hat -, dann wäre es mir einfach auch zu doof und peinlich, wenn ich sagen würde "Nö, war nix."

Wieso habe ich "Kommentatorensprache" und "nicht gereicht" in Anführungszeichen gesetzt? Das Kommentatoren-Opfer, das beim gestrigen Länderspiel wieder mal für akkustische Inkompetenz Geld bekommen hat, nachdem er auf RTL jahrelang als Verbalterrorist die Vierschanzentournee malträtierte, sprach von einer Szene, bei der ein "kleines Foul" im Strafraum zu sehen war. Dazu meinte er, dass das "in Schiedsrichtersprache" lauten würde: Das hat "nicht gereicht". Es kotzt mich einfach an, dass das Fernsehen und die Seuche an inkompetenten, regelunkundigen Fußball-Kommentatoren ständig Blödsinn verbreitet und ihren eigenen Blödsinn dann irgendwann zu angeblichen offiziellen Regeln machen oder, wie in diesem Fall, zur angeblichen Sichtweise der Schiedsrichter. Wenn ein Schiedsrichter ernsthaft sagen würde, dass "ein Foul für einen Elfmeter nicht gereicht" hätte, dann wäre der die längste Zeit Schiedsrichter gewesen - zumindest im Profibereich. Entweder ist es ein Foul oder nicht - SO und nicht anders sieht es aus Schiedsrichtersicht aus. Es gibt schließlich auch nicht "ein bisschen schwanger". Was wollen die Fußball-Kommentatoren denn dann machen, wenn eine Frau aus ihrer Sicht "nur ein bisschen schwanger" ist? Ihr nach 9 Monaten eine Diät empfehlen, weil ein Kind kann sie ja nicht in sich tragen, wenn sie "nur ein bisschen schwanger" ist?!?

Was habe ich diese Woche sonst noch getan? Am Mittwoch habe ich zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder gegen den Ball getreten. Ich habe im Vereinstraining des 1. FC Schlicht vorbeigesehen und musste feststellen, dass ich bei Spiel auf engem Raum doch sehr wenig Übersicht habe. Allerdings hatte ich das bei Spiel auf engem Raum auch früher schon, hehe. Im Gegensatz zu vor zwei Jahren hatte ich aber diesmal keine Außenbanddehnung im Knie, sondern nur einen geprellten Knöchel. Das ist ja absolut harmlos für Fußball-Verhältnisse.

Ach, und dann habe ich eben noch eine Erkenntnis gewonnen: Die Teilnahme am German Cycling Cup scheint nahezu keinen Werbeeffekt zu haben, selbst bei erfolgreicher Teilnahme nicht. Ganz interessant, herrschte doch bisher immer die Meinung, dass man ohne Teilnahme am GCC keine Sponsoren für ein Jedermannteam finden würde, weil ohne den GCC der Werbeeffekt zu gering wäre. Die Website-Statistiken unserer Team-Website widersprechen dem deutlich! Stattdessen muss ich zwei Rennen hervorheben, die von denen Vereinen zweier unser diesjährigen Teamfahrer veranstaltet wurden: Das Rennen in Sonneberg von Stefans Verein und die Deutschen Meisterschaften in Meiningen von Jans Verein! Diese Rennen sorgten laut Statistik für das größte Interesse an unserer Team-Website, aber auch Cadolzburg und Kulmbach waren nicht ohne. Die GCCs in Schleiz und Nürnberg hingegen schienen nahezu kein gesondertes Interesse hervorzurufen. Einzig unsere "Autopilot-Facebookseite" wurde nach Nürnberg plötzlich gefunden, aber leider konnten wir da gar nicht "re-liken", weil wir mit dem Fratzenbuch nicht gerade "per Du" sind. Wozu auch, wenn wir eine Website haben, die sich schlicht und ergreifend herzeigen lässt? ;)

Dienstag, 4. Oktober 2011

Video Napoleoncup

Mit jede Menge fernsehreifen Texteinblendungen, um die Spannung einigermaßen zu transportieren: Das Video zum wohl prestigeträchtigsten Jedermannrennens in Thüringen, wo sich wie jedes Jahr zum Saisonende nochmal ein Großteil der Szene traf, mit denen man sich die Saison über zahlreiche Duelle geliefert hat. Natürlich waren die stärksten Leute auf der Langstrecke am Start - dafür ist diese ja auch gedacht. Aber auch auf der Kurzstrecke war das Feld stark besetzt - halt nur mit mehr Hobbyfahrern und weniger Lizenzfahrern.







Die alte Saison ist jetzt zum Großteil aufgearbeitet und der Blick geht somit immer stärker zur neuen Saison, die ja offiziell am 1.11. beginnt - für mich aber schon früher. Ab Mitte/Ende Oktober werde ich schon wieder Grundlagen-Kilometer sammeln ...

Montag, 26. September 2011

Erfolgreicher Saisonabschluss

Nachdem meine Premiere als Etappenfahrer beim letztjährigen Napoleoncup durchwachsen lief, wollte ich mit der gewonnenen Erfahrung natürlich dieses Jahr einige Dinge besser machen. Und das klappte auch! Zunächst begann es damit, dass 30 Minuten vor Start dank Sören Hamann ein Mischteam für die Teamwertung aufgestellt werden konnte - Team X!

Dann kam die 1. Etappe, das EZF über 2 Runden auf dem Rundkurs von Lützeroda nach Closewitz, Cospeda und wieder zurück nach Lützeroda. Das Kopfsteinpflaster in der Steigung war leider weg - leider, weil ich auf dem Abschnitt letztes Jahr meistens besser klarkam als die Konkurrenz und Boden gutmachen konnte, den ich zuvor in der Steigung eingebüßt hatte. Ebenfalls weg war die Startrampe. Diesmal musste wir also flach starten, was für mich dann eine Premiere war und vielleicht auch etwas kostete. Was mir diesmal aber half, war der Verkehr auf der Strecke - und damit meine ich nicht die zwei PKWs, die mir kurz nach dem Start gleich ENTGEGENKAMEN!!! In Closewitz waren zwar die Sperrschilder aufgestellt, aber es war dort niemand, der den Verkehr auch wirklich aufhielt - dementsprechend musste einige Idioten einfach mal entgegen der Fahrtrichtung auf die Rennstrecke fahren. Zum Glück war es halt nur das Zeitfahren und nicht schon das Rennen, wo ein ganzes Fahrerfeld plötzlich mit einem entgegenkommenden Fahrzeug konfrontiert worden wäre.

Nein, ich meine den Teilnehmerverkehr. Als ich mich auf die 2. Runde begab, startete gerade ein anderer Fahrer. Der wurde gleich zum Fixpunkt und kurz vor der Abzweigung in Cospeda zog ich an ihm vorbei. Ich hatte dann in der Abfahrt auch gleich noch einen zweiten Fixpunkt vor mir - den Fahrer, der 1 Minute vor mir gestartet war! In der Abfahrt arbeitete ich mich schon weiter an ihn ran und sprintete dann in der Rampe gleich voll an ihm vorbei - und weiter zum Zielstrich. Es war das erste Mal, dass ich bei einem offiziellen EZF einen vor mir gestarteten Fahrer kassierte! Und das bei nur 6,5 km!!! In der Endabrechnung hatte ich meine Zeit aus dem Vorjahr deutlich unterboten: Statt 10:54 hatte ich diesmal 10:08. Das bedeutete Platz 8 gesamt und Platz 7 in meiner AK (unter 45). Sören wurde nur von Maik geschlagen, der eine Fabelzeit von 9:25 auf den Asphalt knallte. Sören hingegen hatte 9:43, war also 25 Sekunden schneller als ich - im Vorjahr war er als Sieger noch 53 Sekunden schneller als ich. So platt ich nach Nürnberg also schon war, so gut lief es dann irgendwie doch nochmal beim Saison-Highlight :)

Jan hatte mit 10:49 eine schwächere Zeit, aber sie reichte dennoch für einen spannenden Kampf um die Podestplätze in der Teamwertung. Dass die Ramazzottis über 1 Minuten Vorsprung hatten unterstrich deren Favoritenrolle, aber zwischen Platz 2 und 5 lagen nur 22 Sekunden - und wir auf Platz 4! Beim Rennen am Nachmittag ging es dann zunächst recht unruhig los im Feld. Speziell jüngere Fahrer sind etwas unsauber gefahren, wodurch mir zwei Mal fast das Vorderrad abgeschossen wurde. In beiden Fällen bliebe es bei leichteren Berührungen mit dem Oberkörper, aber zwei Fahrer lag dann nach der Abzweigung bei Closewitz plötzlich auf der Straße. Für beide war das Rennen beendet.

Nach ein paar Runden griffen 4 Fahrer an, aber kein Ramazzotti. Also blieben wir im Windschatten des Feldes. Doch dann sah ich zwischen Closewitz und Cospeda plötzlich, dass Sören vorne rausgefahren war. Zunächst schien es, als ob er nicht durchziehen wolle, weil er alleine war und niemand mitging. Sein Vorsprung wurde aber größer, weil das Feld nicht reagierte. Ich hatte die Hoffnung, dass Sören vielleicht zu den 4 Fahrern vorne aufschließen könnte, aber dann nahm der Ramazzottis-Express doch die Verfolgung auf. An dieser Stelle war dann mal Teamstrategie gefragt und ich versuchte die Verfolgungsarbeit zu stören - ohne wirklich zu wissen, wie das am besten umzusetzen ist. Als es dann wieder in den Anstieg ging, kam es dann zum Knackpunkt. Das Feld staute sich jedesmal in der Rampe, aber man wusste nie so recht, auf welcher Seite zuerst dicht sein würde. Manchmal war es die linke Seite, manchmal die rechte - ich orientierte mich nach rechts. Maik griff dann aber links an - und die Fahrer auf der rechten Seite bohrten erst mal nur etwas in der Nase. Ich musste also ohne Kollision nach links rüberziehen und dann ... äh ... nochmal kurz warten, weil wieder so ein Nasenbohrer vor mir rumgurkte. Als die Lücke dann doch endlich da war, trat ich so gut wie möglich an, um das Loch zur Gruppe um Maik herum doch noch zu schließen. Aber das klappte wie zu erwarten nicht. Dadurch, dass es so lange dauerte, bis ich freie Fahrt hatte, war das Loch einfach schon zu groß und ich hätte ja schneller als Maik fahren müssen, um wieder ranzukommen.

Bitter wurde es dann über die Kuppe hinweg. Alexander Loos zog noch an mir vorbei, ich konnte aber sein Hinterrad nicht mehr halten. Ich hatte, als ich endlich freie Fahrt hatte, einfach overpacet. Zusammen mit einem Fahrer von Speiche Leipzig fuhr ich hinterher. Das Team lag in der Teamwertung auf Platz 2, aber ich wusste gar nicht, dass das ein direkter Konkurrenz in der Teamwertung war. Der hatte irgendein schwarzes Trikot an, was im Fahrerfeld heutzutage ja sehr weit verbreitet ist. Dass auch Speiche Leipzig zu der erschreckend hohen Anzahl an Teams mit schwarzen Trikots gehört, wusste ich während des Rennens noch gar nicht. Vielleicht ein Einschub, wie viele Teams mir allein mittlerweile bekannt sind, die mit schwarzen Trikots herumfahren: Glatte Wade, Levrier, Merkur, Radsportteam Reichenbach, Team Felt-Bikemaster - und jetzt eben auch noch Speiche Leipzig.

Jedenfalls versuchte wir als Duo eine Runde lang nochmal an die Gruppe um Maik herum ranzukommen, doch das klappte einfach nicht - und dann ließ ich mich doch besser ins Feld zurückfallen. Die Rennsituation war jetzt sehr unübersichtlich und ich dachte schon, dass wir keine Chance mehr auf Platz 3 hätten, wenn ich nicht vielleicht doch nochmal eine Gruppe initiieren könnte, die ebenfalls einen Zeitbonus aufs Feld rausfährt. Also ich trat ich nochmal in der Steigung an, aber nicht zu heftig, damit ein paar Kurzentschlossene noch mitspringen würden. Leider gab es keine Kurzentschlossenen. Das war aber im Nachhinein verwunderlich, weil Speiche Leipzig nämlich als einziges Team nicht vorne vertreten war. Eigentlich hätten die also auch nochmal was versuchen müssen, um ihren 2. Platz zu verteidigen - aber da rührte sich einfach nix.

In der letzten Runde wollte ich dann bis kurz vor der Abzweigung bei Cospeda abwarten und antreten - genau so klappte es auch. Ich ging mit ein paar Metern Vorsprung in die Abfahrt und trat wie beim EZF in die Pedale ... aber mein neues Kletterrad ist in den Abfahrten einfach nicht mehr so schnell wie meine beiden Aluminium-Esel. Ich wurde von 4 oder sogar 5 Fahrern mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss überholt, wodurch diese zur Staugefahr zu werden drohten, wenn es in den Zielanstieg ging. Und genau das war auch so in etwa der Fall, was mir etwas den Wind aus den Segeln nahm. Hinter dem Rennen stellte sich heraus, dass der ganze Verkehr auch zum Teil durch Fahrer der Langstrecke (!) verursacht wurde, die sich mal eben bei der Zielankunft des Hauptfelds auf der Zielgeraden warmfahren mussten. Mehr dazu in einem weiteren Blog-Eintrag.

Im Endeffekt war meine Sprintmühe aber sowieso vergebens, da das komplette Hauptfeld die gleiche Zeit bekam. Hätte ich bei einer Ankunft an dieser Steigung nicht gedacht, weil es da eigentlich genügend optische Abstände hätte geben müssen. Das kostete mich noch ein paar Platzierungen in der Gesamtwertung, weil ich durch einige Ausreißer natürlich zurückfiel, aber auf die unmittelbare Konkurrenz, was im Endeffekt nur noch Thomas Schmalz war, nix mehr gutmachen konnte. Der Vorsprung auf Thomas hätte aber sowieso nicht gereicht, um noch die 6 Sekunden auf ihn gutzumachen, also ist die Sache auch nicht so wild gewesen.

In der Teamwertung reichte es jedenfalls für Platz 3, weil Speiche Leipzig eben niemanden vorne hatte und wir somit einen Platz gutmachen konnten. Optimaler Saisonabschluss. Ich selbst war auf Platz 11 im Rennen (gesamt) und auf Platz 10 in der Gesamtwertung - AK oder Gesamt, weiß ich gerade nicht. So genau hatte ich mir das nicht mehr angesehen, weil mir die Teamwertung wichtiger war und ich meine Platzierung vom EZF - genau wie im Vorjahr - leider nicht verbessern konnte. Ich warte noch auf die Ergebnisse auf der Website, um den kompletten Überblick zu haben.

Aus irgendeinem Grund habe ich mir meine Durchschnittsgeschwindigkeiten nicht richtig gemerkt. Ich war der Meinung, dass ich im Rennen 37,1 km/h hatte - und beim EZF bin ich total am Rätseln. Vielleicht 37,5 km/h, vielleicht 38,5 km/h - mein Tacho hatte wieder seinen typischen Fehler, wenn ich mit Pulsmesser fahre, und zeigte schon vor dem Start an, dass ich mit 3 km/h stehen würde. Und zum Ausrechnen müsste ich die genaue Distanz wissen. Ich nehme 6,5 km an und dann wären es 38,5 km/h - 3 km/h schneller als im Vorjahr. Aber hallo!!! Im Rennen war der Schnitt sogar 4 km/h höher als im Vorjahr!!! Mit so einer Leistung kann man sich gut in die Saisonpause verabschieden ;)

Dienstag, 20. September 2011

GCC für Frauen?

Was ist das jetzt für ein Titel, mag man sich fragen. Als ich mir die Ergebnisse des einzigen GCC-Etappenrennens (Riderman) angesehen habe, begann die Ergebnisliste immer mit den Frauen. Und da fiel mir erstmals der Wald auf, trotz oder gerade wegen der vielen Bäume! Die Gesamtwertung las sich bei den Frauen nicht wie das Ergebnis eines Rennens, sondern eher wie das Ergebnis eines sehr langen Zeitfahrens, bei dem entsprechend große Zeitabstände zustandekamen. Was mir dadurch so richtig klar wurde: Die Frauen fahren beim GCC doch eigentlich nur "tote" Rennen!

Was macht den Reiz eines Rennens gegenüber eines Zeitfahrens aus? Natürlich der DIREKTE Vergleich mit der Konkurrenz! Man muss auch taktisch agieren und ein Rennen lesen können. Bei Attacken kann es zu Zweckgemeinschaften kommen - ob nun vorne oder im Hauptfeld. Oder eben auch nicht. Dann kann eine Ausreißergruppe schon mal recht flott enteilen und auch mehrere Minuten Vorsprung rausfahren. Es kann aber auch wieder alles zusammenrollen, dann gibt es einen Massensprint mit Sekundenabständen. Ein Rennen ist schlicht und ergreifend spannender, weil der Rennverlauf und somit auch das Ergebnis nicht so leicht vorherzusehen ist wie bei einem Zeitfahren, wo die üblichen Verdächtigen auch üblicherweise auf den üblichen Plätzen landen.

Beim GCC ist das zum Leidwesen der Frauen aber nicht der Fall. Sie verteilen sich auf die verschiedenen Fahrergruppen und wissen in der Regel nicht, wie die Rennsituation ist. Wie viele Fahrerinnen sind vor ihnen, wie sind die zeitlichen Abstände? Oder ist man vielleicht sogar die aktuell Führende?!? Man (frau) weiß es nicht! Und die Siegerin? Wie kommt sie ins Ziel? Wie die Siegerin? Oder doch eher wie eine scheinbar Geschlagene, die mitten im Hauptfeld nur noch in der breiten Masse über den Zielstrich rollt? Es wäre schließlich auch sehr merkwürdig, wenn man auf Position 30 oder 50 im Hauptfeld bei der Zieldurchfahrt die Arme heben und jubeln würde. Wäre es für die Siegerin aber nicht schöner, wenn sie ihren Sieg nicht erst bei der Siegerehrung, sondern schon bei der Zieleinfahrt feiern könnte? Wenn der Streckensprecher den Zuschauern auch sagen könnte "Hier kommt die Siegerin!" oder "Jetzt sprintet hier das Feld um den Sieg!"?!?

Wie attraktiv können die Rennen des GCC für Frauen in der aktuellen Form eigentlich sein? Es ist doch eher eine Art Gruppentraining, bei dem man ständig nur Kilometer "im Pulk" abspult, immer im Windschatten, immer nur in der passiven Mitfahrerrolle. Oder wie oft sieht man schon eine Frau bei der Tempoarbeit in einer Gruppe bei einem GCC-Rennen? Kann das alles in dieser Form wirklich erfüllend sein für die Teilnehmerinnen an den GCC-Rennen? Wenn man seine Konkurrentinnen erst bei der Siegerehrung zu Gesicht bekommt? "Oh, du warst also die Erste? Oh, und du warst also die Dritte ... nett euch beide kennenzulernen, ich wurde heute Zweite ... glaube ich?!?"

Da es beim GCC aber sowieso keine Gesamtergebnisse mehr gibt, sondern strikt nach Männern und Frauen getrennte Ergebnisse, wäre es doch eigentlich nur logisch, wenn man den Frauen auch ihren eigenen Block und somit ihr eigenes Rennen schenken würde. Und da es sich um Breitensportveranstaltungen handelt, bringt man die Frauen einfach gleich komplett bei der Kurzstrecke an den Start. Wobei von "kurz" beim GCC ja nicht wirklich die Rede sein kann. Die Kurzstrecken sind häufig zwischen 60 und 80 km lang. Für mich als Hobbyfahrer schon das oberste Limit, was ich an einem Tag an Rennkilometern fahren kann. Würde man also alle Teilnehmerinnen des GCC auf der Kurzstrecke versammeln, hätte man bestimmt auch ein großes Feld. Start 5 Minuten hinter den Männern, mit eigenen Führungsfahrzeugen. Der direkte Vergleich - und die Siegerin müsste auch mal die Nase in den Wind halten. Und lohnen wird sich das spätestens, wenn die Siegerin bei der Zieldurchfahrt die Arme hochreißen kann und vom Streckensprecher durchgesagt wird. Glückwünsche gibt es dann gleich nach der Zieldurchfahrt, wie bei Rennen eigentlich üblich.

Und wenn einer Fahrerin 60 bis 80 km dann doch zu kurz sind, sie sich also unterfordert fühlt, gibt es ja den lizensierten Frauenradsport als Steigerung. Und eine Steigerung muss es auf jeden Fall geben können. Wenn Breitensportrennen länger und somit auch härter als Lizenzrennen sind, dann würde im Radsport irgendwas schief laufen - aber das ist eine generelle Aussage, die nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer betrifft ...

Mittwoch, 14. September 2011

Zwischenmeldung

Für das Video und einen Rennbericht zu Freising hatte ich noch keine Zeit, daher nur eine Zwischenmeldung. In Freising waren wir mit 40,4 km/h 0,6 km/h schneller als im Vorjahr - also die erhoffte Steigerung des Schnitts ist eingetroffen und ich konnte sie auch mitgehen. Ich habe auch mein "Preisgeld" zum Vorjahr verdoppelt ;)

Ansonsten wollte ich nur sagen, dass ich ab sofort sehr vorsichtig sein werde, was Rennen mit Vorüberweisung anbelangt. Verbände verlangen grundsätzlich nur von Sportlern, dass sie sich benehmen. Wenn ein Sportler trotz Anmeldung nicht zu einem Rennen erscheint, wird er bestraft. Andersrum gilt das leider nicht. Verlangt ein Verein wie z.B. der RV Scherzvogel München Vorüberweisung, aber man ist aus gutem Grunde verhindert und entschuldigt sich ordnungsgemäß, dann ist das Geld trotzdem futsch. Der Kasperleverein regt sich dann fast noch darüber auf, dass man es wagt sich entschuldigen zu lassen, und zu einer möglichen Rückzahlung der 15 Euro (halbes Vermögen!) heißt es frech "Pech gehabt". Ich glaube, ein bisschen Freundlichkeit hat noch niemandem geschadet, aber in München scheint man von Freundlichkeit nicht sonderlich viel zu halten ... stattdessen scheint man auf diese 15 Euro voll angewiesen zu sein. Armer Verein ...

Da muss ich auch an meine Vorüberweisung für das damals größte geplante Beben in Erfurt denken. Das Geld war ja auch futsch, nachdem die Jungs vom Beben-Team leider an Gauner geraten waren, die die bereits überwiesenen Meldegebühren einfach nur nutzten, um mehr Insolvenzmasse zu haben - kurz vor der LAN haben sie dann den Antrag gestellt und somit für ein richtiges Beben in der LAN-Szene gesorgt. Bei mir führte es damals auch zu einer solchen Ernüchterung, dass ich in der Folge nur noch auf 2 oder 3 LANs gegangen bin und dann keinen Bock mehr hatte. Aber diesmal wird das anders sein: Durch diese Münchner Scherzvögel werde ich gewiss nicht den Spaß an Radrennen verlieren. Aber ich fahre eben nicht mehr beim Rennen jedes Scherzvereins und werde auch sehr vorsichtig bei Rennen mit Vorüberweisung sein.

Trotz der 15 verlorenen Euro und der verpassten Prämien habe ich diese Saison übrigens fast genau so viele Prämien wie in meinem bisher "lukrativsten" Jahr 2007 erzielt und meine Bilanz für Startgebühren und Preisgeldern fällt dieses Jahr besser aus als im letzten Jahr. Und nächstes Jahr habe ich von vornherein mindestens 15, vielleicht sogar 30 Euro weniger Ausgaben an Startgebühren ;)