Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 28. Oktober 2013

Saisonwechsel

Was ist ein "Saisonwechsel"? Naja, ein Blog-Eintrag, in dem ich sowohl das Saisonabschluss-Rennen in Sachen Radsport erwähne als auch den für mich verspäteten Saisonbeginn in Sachen Fußball. Okay, ich hatte zwar zwischendurch schon 'n paar Mal mittrainiert und auch eine Woche vor der Zollernalb-Tour in Etzelwang mitgespielt, aber regelmäßig Fußball trainieren tu ich erst jetzt nach dem Kirtarennen in Dingolfing.

Dort nahm ich nämlich erstmals seit 2010 wieder teil, weil das Wetter im Gegensatzu zu meinen vorherigen letzten Teilnahmen um Welten besser war. Kein Dauerregen bei 5 Grad, sondern strahlend blauer Himmel bei "kurz/kurz"-Temperaturen. Erstmals erlebte ich auch den neuen Kurs, der meinen Fähigkeiten aber leider nicht wirklich so entgegenkam. Start und Ziel befand sich jedenfalls schon mal nicht dort, wo ich es vermutet hatte (in der kurzen flachen Passage durch den Ort Loiching), sondern am Ende des steilsten Abschnitts der Steigung - und der befand sich am Ende der Steigung, die sich hinter Start/Ziel wie ein sehr zäher Kaugummi noch in die länge zog. Nicht steil, aber eben dennoch stets leicht bergauf. Das erinnerte mich gleich an Werneck 2008, wo ich in einer ähnlichen Passage dem hohen Grundtempo in dem Abschnitt Tribut zollen und abreißen lassen musste. Das hatte mich 2008 total gewurmt, weil es zwar ein ABC-Rennen war, ich aber in allen anderen Passagen, inklusive der "richtigen" Steigungen, zu meinem eigenen Erstaunen gut mit dem Feld mitkam. Nur so leicht ansteigende Passagen, die sich über 1 km erstrecken, sind seit jeher eine der größten Schwierigkeiten für mich. Und genau so eine Kaugummi-Steigung hatte man ab Start/Ziel.

Am Start stand ich eigentlich recht früh in Reihe 1 und dachte mir, dass ich zumindest keine Probleme damit haben würde, dass ich noch mal abbremsen müsste, weil mir beim Start jemand das Vorderrad blockieren würde. In den letzten Sekunden vor dem Start fiel mir aber auf, dass die Fahrer links von mir alle so sonderbar nach rechts versetzt aufgestellt waren. Der Start war halt in der Steigung selbst, weshalb die Leute wohl etwas seitlich losrollen wollten. Da sah man die Erfahrung, die ich nicht hatte, weil ich ja sonst nie in einer Steigung anfahren muss. Da rechts von mir aber zwei Magnesium-Pur-Fahrer standen, denen ich nicht vors Rad fahren wollte, ging ich dieses diagonal versetzte Losfahren nicht mit - und musste nach dem ersten Abdrücken gleich wieder anhalten, weil mir der Kollege links von mir das Vorderrad wegzufahren drohte. Also wenn die Leute neben einem am Start nicht gerade losfahren, dann kann selbst ein Start aus Reihe 1 nicht ohne Behinderung sein. Wieder was gelernt.

War aber alles in allem halb so wild, da es sich ja um kein Kriterium handelte. Ich blieb ruhig, rollte erneut an, klickte ein - und fertig. Die erste Runde verlief unspektakulär und es ging in die 2. Runde. Der steilste Abschnitt war hinter uns, ich konnte das Tempo der Gruppe gut mitgehen (laut Streckensprecher noch 15 Fahrer zu dem Zeitpunkt) und dann wurde es "flacher". Ich dachte mir jetzt eigentlich, dass das Grundtempo etwas nach unten gehen würde - doch Pustekuchen! Es gibt halt genügend Fahrer, die in solchen Abschnitten im Gegensatz zu mir richtig gut drücken können. Und das tat irgendwer ganz vorn. Vom Gefühl her dachte ich mir "Okay, jeden Moment müssen die da vorn jetzt etwas langsamer werden" - nix da! Auf diesen Moment musste ich vergebens warten. Stattdessen platzte ich selbst weg. Ein Fahrer klebte an meinem Hinterrad, das Loch nach vorn wurde recht schnell recht groß - aber der Fahrer an meinem Hinterrad schien auch nicht schneller zu können, sonst wäre er ja schon längst an mir vorbeigefahren. Stattdessen krächzt der Vogel zu mir nach vorn "Fahr schneller!". Ich schrie nur zurück "Können vor Lachen!!!" - was soll das?!? In jedem Rennen findet sich so ein Scherzvogel. Wenn das Hinterrad, an dem er lutscht, für ihn zu langsam ist, wieso sucht er sich dann nicht ein anderes Hinterrad?!? Bin ich sein persönlicher Wasserträger?!?

Whatever. Der Schnitt nach der ersten Runde war glaub irgendwas mit 38 km/h. In der Folge verlief das Rennen dann so, dass ich erstmal alleine fuhr, der Scherzvogel nach vorne hin wegfuhr (er konnte also sehr wohl schneller als ich - hätte er halt einfach früher die Initiative ergriffen ... selbst schuld!) und ich stattdessen einen anderen Fahrer aufrollte. Mit dem blieb ich dann auch größtenteils über die restlichen Anzahl der insgesamt 7 Runden à 6,8 km zusammen, auch wenn wir zwischendurch auch von zwei verschiedenen Gruppen des Rennens mit u.a. den Senioren 2 aufgerollt wurden. Die erste Gruppe sauste dabei in der Steigung mit so einem Tempo an uns vorbei, dass ich gleich abwinken musste. Keine Chance deren Tempo mitzugehen. Die zweite Gruppe fuhr dann einen Tick langsamer und somit genau auf meinem Niveau. Da konnte ich eine Runde lang noch mal etwas Renn-Feeling erleben, denn wenn man nur alleine bzw. zu zweit unterwegs ist, dann kommt nicht wirklich Renn-Feeling auf. Es sei denn, man würde alleine oder zu zweit VOR dem Hauptfeld fahren. ;)

Zu Beginn der letzten Runde fuhr ich dann wieder möglichst gleichmäßig mit der kleinsten Übersetzung nach oben - und musste kurz vor Ende der Steigung feststellen, dass mein Wegbegleiter deutlich hinter mir zurückgefallen war. Eine Runde zuvor hatte ich noch rausgenommen und auf ihn gewartet, weil er durch das Finish des "5-Runden-Rennens" kurzzeitig etwas irritiert war und wohl dachte, dass das Rennen vorbei wäre. Aber jetzt befanden wir uns in der letzten Runde und der Abstand war so groß, dass ich jetzt einfach in der EZF-Modus ging. Am Ende fuhr ich dann mit 34 Sekunden Vorsprung auf meinen langzeitigen Wegbegleiter auf Platz 12 ins Ziel, was in meiner AK Platz 7 (von 7, lol) bedeutete. Der Schnitt lag immerhin noch bei 33,3 km/h, was ich ganz okay fand. Saisonende, kaum noch trainiert, sehr viel im Wind gefahren - das hat schon gepasst.

Die Organisation war jedenfalls ganz gut. Dass die Transponder ähnlich wie bei Tour de Hesselberg ein "Aufkleber" waren, war ja auch ganz gut. Ich finde diese Aufkleber seit Tour de Hesselberg ja generell am besten. Wiegen nix und scheinen auch zu 100% zuverlässig zu sein. Leider waren die hier an Nummernschildern angebracht, die man an der Sattelstütze befestigen musste. Okay, das ist bei den Profis normal, aber als Hobbyfahrer machst du dir natürlich Sorgen wegen Kratzern. Die Teile mussten mit Kabelbinder befestigt werden und hinterher musste man die Kabelbinder wieder abschneiden. Bei einem Kollegen erlebte ich auch gleich, wie er sich wunderschön einen Kratzer in den Lack ritzte. Bei mir sind die Kratzer stattdessen auf dem Nummernschild zu sehen gewesen. ;) Die Streckensicherung war jedenfalls sehr gut, man konnte hier ohne jegliche Sicherheitsbedenken ein Radrennen fahren. Wenn das Wetter immer so gut wäre, wäre das dann jedes Jahr wieder eine angenehme Saisonabschlussfahrt - auch wenn ich der Meinung bin, dass einige der Teilnehmer extra für dieses Rennen noch bis in den späten Oktober hinein ernsthaft trainieren. Auch wenn es vorher immer die üblichen Understatements gibt ;)

Runter vom Rad, ran an den Ball: Gestern gegen Großalbershof gespielt, 4:0 gewonnen. Dazu das 3:0 per Flanke vorbereitet. Hmm ... ich glaube aber auch, dass ich zwei Fehlpässe gespielt habe, aber für 2x Training während der Woche war diese Fehlerquote ja absolut okay. Da habe ich früher mehr Fehlpässe gespielt. ;) Ansonsten lässt sich eigentlich nix weiter zu dem Spiel schreiben. Überlegen wie Peps Bayern, gefühlte 70% Ballbesitz, deutlich mehr Pässe gespielt, Eckenverhältnis "viel zu 2", Chancenverhältnis "sehr viel zu gar nix" - und auch die miese Chancenverwertung war des Champions-League-Siegers absolut ebenbürtig. ;)

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