Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Freitag, 11. Mai 2012

Prognose Schleiz

Ich hatte ja schon mal durchblicken lassen, dass die Übersetzer-Branche eine Eigenart hat, die in anderen Branchen absolut undenkbar wäre: Man muss kurzfristige Aufträge mit absolut lächerlich knappen Deadlines übernehmen. Zumindest sind das vom Gefühl her mittlerweile mindestens die Hälfte aller Aufträge, die man so bekommt. Hat man eine Verletzung und braucht einen Termin beim Ortho-Quacksalber-Päthen, dann soll muss man mal locker einen Monat oder länger auf diesen Termin warten. Die Verletzung bleibt halt so lange unbehandelt. Im Baugewerbe werden die anvisierten Deadlines sowieso grundsätzlich verfehlt. Wie viele Fahrbahnbaustellen sind schon nicht nur um Tage oder Wochen, sondern sogar um Monate verspätet fertiggestellt worden? Und der Arbeitsbeginn an Baustellen ist sowieso nicht "in 5 Minuten", sondern auch das kann sich über Wochen oder sogar Monate ziehen, bis mit der Arbeit überhaupt mal begonnen wird. Ist ja irgendwie auch logisch. Man kann nicht alles auf einmal machen. Immer eins nach dem anderen. Nur in der Übersetzer-Branche geht man ständig davon aus, dass wir wohl sonst nix zu tun haben, nur auf einen Auftrag warten und den dann auf magische Weise mit einem Fingerschnipp erledigt haben. Ist ja schließlich "nur" eine Übersetzung. Kann ja nicht so viel Aufwand sein.

Jedenfalls muss ich daher diejenigen weiterhin vertrösten, die das Sonneberg-Video sehen wollten. Ich habe heute weiterhin keine Zeit, werde aber dafür gnadenlos Wochenendaufträge abblocken. Insofern sollte ich Samstag ein Zeitfenster finden, aber eigentlich hatte ich fürs Wochenende - abgesehen vom Rennen am Sonntag - auch andere Dinge geplant. Wie eigentlich fast jedes Wochenende. Das ist der Nachteil meines Jobs, der mir zwar ermöglicht, während der Woche auf flexible Weise Trainingseinheiten zu fahren, mir aber häufig alles andere als stressfreie, erholsame Wochenenden zulässt.

Daher kommt auch jetzt schon meine Prognose zu Schleiz, bevor ich feststellen muss, dass es schon Sonntag Nacht ist und die Anfahrt zum Rennen beginnt. Für das Rennen ist allerbestes Winterwetter angesagt - mitten im Mai! Hoffentlich schneit es nicht. Die eisige Kälte dürfte sich aber normalerweise durch einen geringeren Schnitt bemerkbar machen. Letztes Jahr hatte ich laut Ergebnisliste 35,7 km/h, auf meinem Tacho standen aber nur 34 km/h. Nachdem ich in Karbach schon mit dem bisher niedrigsten Schnitt, den ich je bei einem Rennen hatte, ins Ziel kam, hoffe ich also mal doch, dass ich mich wenigstens mit einem 33er-Schnitt ins Ziel retten kann. Wird natürlich nicht leicht, weil die Kletterform einfach nicht stimmt und auch nicht besser werden will. Im Training lässt sich eh nicht mehr dran arbeiten, der Rennplan lässt ein solches Training dieses Jahr ja leider nicht zu. Die Form kann also nur von Rennen zu Rennen kommen.

Generell wollte ich nach der Absage von Coschütz Schleiz als zweites Saison-Highlight fahren, was ob meiner derzeitigen Verfassung aber nicht so gut ist. Ich hoffe zwar dennoch, dass ich meinen 8. Platz aus dem Vorjahr verbessern kann, und ich schiele auch aufs Podest, aber zu meinen "Neben-Highlights", neben dem logischen Saison-Highlight Napoleoncup, werde ich stattdessen Pförring und Schrobenhausen nächste Woche machen, die dann zugleich die Generalprobe für das "Rennen aller Rennen" sein werden. In Schleiz geht es vor allem um die Frage: Wie ziehe ich mich an? Und hoffentlich reicht es dann für die Top 5. Aber wenn einem Klettern und Kälte mal so gar nicht liegen, dann wird das alles nicht so einfach. Auch wenn man jetzt sagen könnte "Ist ja nur die 30-km-Strecke" - ja, aber das ändert ja nix an diesem anspruchsvollen Streckenprofil! Und schon das letzte Jahr hat ja gezeigt, dass auch auf der "nicht-GCC-Strecke" gute Fahrer aus der Region am Start sind, die man nur nicht kennt, weil sie eben keine Rennen außerhalb ihrer Heimatregion fahren. Nur weil man Fahrer nicht kennt, heißt das halt noch lange nicht, dass sie nicht schnell Rad fahren können. Und wie ja auch Sonneberg am Beispiel von Andreas Wolf zeigte: Vermeintliche "No Names" können teilweise verdammt gut klettern. Und dann muss der Sprinter eben kapitulieren ...

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