Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Dienstag, 20. März 2012

Jedermann-Autor und Jedermann-Rennfahrer

Wie ich neulich schon erwähnte, habe ich diesen Winter zum Schreiben eines E-Books genutzt, das jetzt auch auf Amazon für Amazon Kindle erhältlich ist. Mehr dazu in meinem Autoren-Blog, den ich natürlich auch rechts in meinen Links habe. Außerdem habe ich den RSS-Feed für den Blog hier eingebunden. Natürlich alles, um möglichst viel Werbung für mein Autoren-Abenteuer zu machen ;)

Ich bin jetzt also quasi ein "Jedermann-Autor", nachdem ich die letzten Jahre schon ein "Jedermann-Rennfahrer" oder kurz "Jedermannfahrer" war. Doch was genau ist ein Jedermannfahrer eigentlich heutzutage? So einfach lässt sich das ja gar nicht beantworten. Ich denke, dass die Schere ganz schön weit auseinandergeht - und diese Trend ist noch lange nicht an einem Ende!

Betrachtet man zunächst mal die Hobby- und Jedermannrennen in Deutschland, so ist hier allein schon eine klare "Zweiklassen-Gesellschaft" zu erkennen. Mindestens 80% aller Hobby- und Jedermannrennen sind maximal 60 km. Betrachtet man sich hingegen die größten und bekanntesten Jedermannrennen, darunter natürlich die GCC-Rennen, so gibt es dort Langdistanz-Rennen zwischen 100 und 150 km - und "Kurz"distanz-Rennen, die ebenfalls über das sonstige Limit von 60 km gehen. Normalerweise würde man denken, dass die Mehrheit den Standard ausmacht, aber speziell in der öffentlichen Wahrnehmung sind eher die GCC-Distanzen der Standard.

Betrachtet man dann auch mal die Teilnehmer dieser zwei verschiedenen Welten von Jedermannrennen, hat man ebenfalls "getrennte Lager". Zum einen wären da die regelmäßigen Fahrer, für die jedes rennfreie Wochenende entweder eine Qual oder auch mal eine willkommene Erholungsmöglichkeit ist. Als Jedermannfahrer regelmäßig Rennen über 100 km fahren, jedesmal um die 50 Euro Startgebühr berappen, durch halb Deutschland reisen, am Tag vorher anreisen und übernachten - gibt es so was wirklich? Nein, das gibt es natürlich nicht. Zum einen gibt es ja gar nicht genügend Rennen über solchen Distanzen, um an so etwas regelmäßig teilnehmen zu können, zum anderen würde man als Hobbyfahrer vor allem mental an seine Grenzen kommen. Die Woche über Arbeitsstress und dann jedes Wochenende Reise- und Wettkampfstress? Das geht natürlich nicht.

Insofern hat man also von vornherein zwei "Arten" von Jedermännern: Die regelmäßigen Fahrer, die in ihren Bundesländern und den angrenzenden Bundesländern bei den Rennen bis 60 km am Start sind und meistens zwischen 10 und 15 Euro Startgebühr bezahlen, und die "Event-Fahrer", die sich nur wenige Highlights im Jahr aussuchen, bei denen sie es dann richig "krachen" lassen: Hohe Startgebühren, zusätzliche Übernachtungskosten, lange Renndistanzen (selbst bei einer so genannten "Kurz"distanz). Und die "Event-Fahrer" kann man ebenfalls in zwei Lager teilen: Die Amateure mit Voll-Sponsoring, die in ihren Jedermann-Teams besser betreut werden als sie es bei ihrem Verein oder einer möglichen Lizenz-Renngemeinschaft werden würden, und die Genussradler, die das Jahr über sonst nur RTFs fahren und sich ein oder zwei Mal im Jahr ein Rennen gönnen, egal wann und wo sie ins Ziel kommen.

Jedermannrennen sind also nicht gleich Jedermannrennen und Jedermannfahrer sind nicht gleich Jedermannfahrer. Ich zähle ja zu den regelmäßigen Fahrern. Möglichst viele Rennen mit möglichst wenig Zeit- und Geldaufwand. Alles wird aus der eigenen Tasche bezahlt - aber für mein Hobby tue ich es gerne. Die Startgebühren sollten im Vergleich zu den Lizenzfahrern halt im Rahmen bleiben. Wir Jedermannfahrer, die in einem Verein sind, zahlen schließlich die gleiche Mitgliedschaftsgebühr im Verein, die gleichen Benzinpreise, die gleichen Materialpreise - aber erhalten bei weitem nicht die gleichen Preise wie Lizenzfahrer. 10 bis 15 Euro Startgeld - kein Ding. Ab 20 verziehe ich langsam das Gesicht.

Stellt sich jetzt nur noch die Frage: Welche Art von Jedermannfahrer seid ihr, die ihr hier gerade mitlest? ;) Wobei ... es lesen ja nicht nur Jedermannfahrer hier mit. Nochmal Gruß an den Fahrer mit dem eigenen Blog, der den Kalender des Thüringischen Verbands lesen wollte. Im ersten Lizenzjahr gleich mal in die B-Klasse aufzusteigen - Helm ab! So sehen sportlich erfolgreiche Fahrer aus. Jahrelang C-Klasse fahren kann schließlich jeder, der jahrelang einen Lizenzantrag ausfüllen kann. Die guten, ehrgeizigen Lizenzfahrer steigen halt in B- und A-Klasse auf. Aber das ist ja gewiss keine neue Erkenntnis ;) (ebenso wie die Erkenntnis, dass ich leider weit davon entfernt bin, ein guter Lizenzfahrer zu sein)

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