Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Mittwoch, 1. Juli 2015

Antrittstraining in Kulmbach

Nachdem die Fahrweise beim C-Kriterium in Dachau mit all diesen heftigen Antritten für mich so ungewohnt war, habe ich die letzte Woche über ein bisschen was im Training in diese Richtung hin trainiert. Viel kann man in einer Woche natürlich nicht machen, aber zum Abschluss dieses kleinen "Notfallprogramms" wollte ich die unwirtschaftliche Fahrweise der C-Klasse mal auf das Dienstagabendkriterium übertragen, indem ich von Beginn an nach jeder Kurve erst mal etwas anziehen würde. Dabei spielte es mir in die Karten, dass ein weiterer Fahrer von Beginn an vorne weg fahren wollte. Also absolvierten wir die erste Runde erst mal als Duo, dann kam der Kollege mit dem KFZ-Zeichen ABG hinzu, danach war aber trotz des flotten Beginns auch das Feld in der 2. Runden auf der Gegengeraden wieder dran. Da das Feld jetzt scheinbar erstmal durchschnaufen, ich aber das Fahrverhalten bei einem C-Kriterium in den ersten Runden simulieren wollte, trat ich gleich erneut an. Ja, das war lustig, das hat Spaß gemacht.

Die Beobachtung dabei: Es gab zwar einige Fahrer, die dann ebenfalls gleich zu frühen Antritten und somit möglichen Fluchtversuchen animiert wurden, aber auch das gnadenlose Feld, dass trotz des höheren Anfangstempos keiner noch so kleinen Gruppe eine Wertung überlassen wollte. Die ersten 8 Runden und somit die ersten 2 Wertungen wurden dann entsprechend flott gefahren: 43,3 km/h tauchten zwischendurch als Durchschnittstempo auf meinem Tacho auf. Sehr gut, denn genau das wollte ich ja simulieren. Im Gegensatz zu Dachau kam ich ohne Probleme mit.

Allerdings ist das im Endeffekt keine neue Erkenntnis. Dass ich einen 43er-Schnitt fahren kann, weiß ich ja schon seit einigen Jahren. Die Art und Weise, wie dieser Schnitt zustande kommt, ist halt der springende Punkt. Und daran scheiterte diese Situation wieder etwas, weil die Fahrer in Kulmbach einfach vernünftig durch die Kurven fahren, also nicht zu dritt oder zu viert nebeneinander und ohne Stau, wodurch mehr Geschwindigkeit beibehalten wurde und nach der Kurve auch nicht so heftig angetreten werden musste wie in Dachau. Zudem war ich natürlich auch wesentlich entspannter. Keinerlei Anzeichen von übertriebener Nervosität am Start, kein rasender Puls, keine Schnappatmung. Aber diese Erkenntnis hatte ich ja schon nach Dachau: Ich muss die hohe Anspannung zu Beginn eines Lizenzrennens in den Griff bekommen. Das allein würde schon eine Menge ausmachen.

Naja. Jedenfalls war's ja mal ganz lustig, dass ich zu Rennbeginn so offensiv gefahren bin wie sonst eher in früheren Jahren. Zuletzt bin ich ja immer sehr kräfteschonend zu Rennbeginn gefahren, habe mich lieber versteckt und nur eine brauchbare Position gehalten. Kollege H.H. fragte zwar anfangs auch mal mit einem freundlichen Lächeln und einem Augenzwinkern durch die dunklen Radbrillengläser hindurch nach, ob wir denn heute einen Vogel hätten, aber ebenfalls mit einem Augenzwinkern will ich an dieser Stelle mal mit Verspätung folgendes antworten: Es hat vom Feld ja niemand verlangt, dass es dieses hohe Anfangstempo mitgeht. Selbst schuld. ;)

Da ich nur die Anfangsphase simulieren wollte, hielt ich mich danach etwas zurück, was teilweise auch daran lag, dass ich kaum etwas sehen konnte. Der Schweiß hatte die Brillengläser so verschmiert, dass den Kopf gelegentlich seitlich wegdrehen musste, um etwas besser erkennen zu können, was da vor mir eigentlich los ist. War ein kleines Handicap an diesem Tage. In der zweiten Rennhälfte gab es dann in der Zielkurve leider mal wieder einen Sturz, dessen Hergang ich nicht sah, aber es lag scheinbar etwas Unkraut auf der Straße. Weiß nicht, ob der gestürzte Fahrer da zu weit innen durch die Kurve fahren wollte. Ich selbst fahre die Zielkurve zwar auch gerne weit innen an, aber diesmal nicht, weil es dort ganz schön sandig war. Und am Ende wurde das Feld auch noch in zwei Runden von einem Lastzug eingebremst, der zwischendurch auch noch Schlangenlinien fuhr. Dadurch war der Schnitt am Ende nur noch bei 41,7 km/h, aber selbst ohne diesen Lastzug hätten wir nur einen knappen 42er-Schnitt gehabt, weil die zweite Rennhälfte wirklich verhältnismäßig ruhig gefahren wurde. Da waren auch wieder mehrere Runden mit unter 40 km/h dabei. Und woher ich das wieder weiß? Tja, Rosis Daten-Service auf Strava sei Dank. ;)

Nach der Enttäuschung von Dachau habe ich mich auch noch kurzfristig für das Jedermann-Kriterium in Altenkunstadt einen Tag vor Strullendorf angemeldet. Vielleicht senkt das meine Anspannung für Strullendorf, wenn ich am Tag zuvor schon ein Rennen fahre. Die zweite Chance auf eine Feldankunft bei einem Lizenzrennen ist ja auch schon fast meine letzte Chance. Da meine Form seit Wochen nicht mehr ansteigt, zweifel ich an Sinn und Zweck eines "Pfalz-Wochenendes". Aber mal sehen. Bis Ende Juli müsste ich mich fürs Bellheim-Wochenende anmelden, bis dahin entscheide ich das. Jetzt erstmal Strullendorf und dann in zwei Wochen Schmölln. Danach entscheide ich über das Pfalz-Wochenende oder ein mögliches Saisonende. Ohne die Pfalz-Wochenenden im August wäre ja eh nix mehr los. Kulmbach endet wie immer Ende Juli, im ganzen August gibt es dann in Bayern, Thüringen und Sachsen zusammen (!) nur ein einziges C-Rennen: Beim Altmühlpreis des TSV Gaimersheim. Und da ist die Zielsteigung mal so ganz und gar nicht mein Ding, da wäre ein Start selbst beim C-Rennen reichlich sinnfrei, fürchte ich. Also entweder Pfalz oder Saisonende - ich hoffe einfach mal auf Pfalz. ;)

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