Chronologisch gesehen sollte ich erst etwas zu Schmölln schreiben, aber das wollte ich gleich mit dem geschnittenen Video verbinden. Das Video ist aber noch nicht geschnitten, insofern erst mal ein paar mit Zehnfingersystem verfasste Worte zu Kulmbach.
Eigentlich war Schmölln nach zwei schlechten Wochen, in denen ich nicht intensiv trainieren konnte und nur auf der Suche nach so etwas ähnlichem wie Frische war, so anstrengend, dass ich Dienstag nicht nach Kulmbach fahren wollte. Die Wetterprognose für nächste Woche ist aber nicht so erfreulich, also bin ich doch gefahren, um schon mal sicherheitshalber die Nummer zurückgeben zu können. Beim Rennen an sich fühlten sich meine Beine erfreulicherweise ganz normal an, nicht wie zwei Wochen zuvor, als ich komplett einknickte. Auch der Durchschnittspuls war anfangs erstaunlich niedrig. Der wollte erstmal gar nicht über 160 klettern. Es lief unterm Strich wirklich ganz gut, die Anstrengungen vom Sonntag schienen kein großes Problem gewesen zu sein.
Nachdem ich zwischendurch mal bei einem Sprint "traditionell" Fünfter wurde, nutzte ich drei Runden vor der vorletzten Wertung das nachlassende Tempo im Feld für eine Attacke. Wir waren generell recht gleichmäßig mit 42,0 km/h im Schnitt unterwegs, aber wenn das Tempo dann mal nachlässt und man relativ weit vorne positioniert ist, dann kann man ja ruhig mal antreten! Ganz untypisch für mich ging ich dabei gar nicht aus dem Sattel, sondern drückte im "wechselbergischen Stil" im Sitzen die Pedale mit so viel PS runter, dass ich mich gleich richtig schön absetzen konnte. Die Beine fühlten sich auch toll an. Zwei Fahrer setzten zunächst nach, die wollte ich rankommen lassen. Dahinter setzte dann auch noch Sören Hamann nach, der seine Kulmbach-Premiere feierte, also wurde der auch noch mitgenommen. Rene Haber, der eigentlich schon zu unserer lustigen Fluchtgesellschaft gehörte, fiel aber wieder zurück, wodurch wir im Endeffekt also doch nur als Trio unterwegs waren. So gut sich die Beine anfangs angefühlt hatten, so sehr knickte ich im Laufe der zweiten Flucht-Runde auch schon wieder ein - und plötzlich waren wir ein Quartett! Ein ILB-Trikot hatte sich noch zu uns gesellt. Optimale Situation für uns, denn so würden die Geraer natürlich nicht nachführen. Der Vorsprung aufs Feld war zu Beginn der Wertungsrunde auch so groß, dass man schon sicher davon ausgehen konnte, dass wir durchkommen würden. Dennoch knickte ich mit jedem Meter mehr und mehr ein, war dann aber über meinen ersten Kulmbacher Punkt in dieser Saison dennoch froh. Danach schluckte uns das jagende Feld wieder, aber am Ende rollte ich dann dennoch mit diesem persönlichen Erfolg der ersten erfolgreichen Fluchtaktion dieses Jahr mit einem Schnitt von 41,6 km/h ins Ziel. Und dass ich beim Sprint nur Fünfter wurde, lag wieder mal an der fehlenden Spritzigkeit im Sprint: 53,5 km/h Top-Speed, das ist natürlich viel zu wenig. Insofern konnte ich meinen ersten Punkt ja nur per Flucht holen. ;)
Nächste Woche halte ich mir noch offen, aber vermutlich werde ich eher nicht starten. Vor zwei Wochen wurde ich auch mehrere Plätze hinter einem Fahrer platziert, den ich trotz meiner zwei Runden Rückstand selbst ein Mal überrundet hatte. Hat mich in der Gesamtwertung auch die vielleicht entscheidenen Punkte gekostet, um in der AK-Wertung in die Top Ten und in der Gesamtwertung unter die Top 20 zu kommen. Naja, ist halt so. War ja auch nicht das erste Mal, dass ich hinter einem Fahrer gelandet bin, den ich überrundet hatte. Ist im Falle der Dienstagabendrennen zwar nicht weiter tragisch, dennoch kommt man sich ziemlich veräppelt vor. :(
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