Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Mittwoch, 25. Juni 2014

Saison-Highlight Schleiz

Pünktlich zum Rennen in Schleiz sind die Temperaturen mal wieder in den Keller gegangen. Immerhin war es trocken und ich konnte die Beinlinge nach dem Einrollen ablegen - das war schon eine Steigerung zu den den Vorjahren! Los ging es dann an der Seite von Kay. Was wir beide leider nicht wussten: Wir standen hinter zwei Fahrern, die beim Rennstart lieber anhalten statt loszufahren. Ich habe das ja im Laufe der Jahre hier schon des öfteren mal erwähnt, dass manche Leute am Start eines Rennens stehenbleiben, wenn sie nicht beim ersten Versuch ins Pedal kommen. Stehenbleiben ist dann aber FALSCH. Richtig wäre gewesen, dass man einfach erst mal weiterfährt - denn dazu muss man ja gar nicht ins Klickpedal kommen. Treten kann man auch so. Die Folge in dieser Situation war, dass Kay mit seinem Vorderrad gegen das Bein des Vordermannes fuhr und sich aufregte, hehe. Ich selbst rechne ja mittlerweile immer mit solche Anfängerfehlern, wenn ich nicht in Reihe 1 stehe, und rolle daher stets sehr verhalten an, um rechtzeitig reagieren zu können. Lustig war es dennoch nicht, dass ich dann erst mal meinen Weg um diese beiden "Steher" zu finden (wow, Wortspiel mit Bezug zum Bahnradsport, hehe!).

Danach war es so, dass der Hindernislauf bis zu ersten Kurve etwas komplizierter war als in den Vorjahren. Es war wirklich erschreckend, wie unglaublich langsam die meisten Fahrer losrollten. Aber sie waren halt kreuz und quer über die Fahrbahn verteilt, es gab keine Fahrlinien, keinerlei Ordnung - also all das, was ich an der Dienstagabendserie in Kulmbach so liebe, fehlte hier. Als ich dann mit ein bisschen Risiko fast über die Randsteine (Kerbs) fahren musste, war ich an den langsamen Fahrern vorbei, aber auch ganz schön im Wind. Das Feld weiter vorn war schon schön in die Länge gezogen. Dadurch bin ich ausnahmsweise mal nicht von vorne in die erste Abfahrt gegangen, sondern im Verkehr. Der Vorteil war, dass ich dann im Gegenhang vom Windschatten profitierte und gleich mit Schwung vorbei an die Spitze ziehen konnte. Ich probierte hier gleich erstmals das, was ich im Laufe der Woche mal probiert hatte. Ein kleiner Trick, um meine zu geringe Grundgeschwindigkeit an Steigungen zu kaschieren. Und genau das klappte wirklich gut. Ich nahm den Schwung mit, fuhr dann wieder im Sitzen ganz normal, war aber dennoch sogar mit etwas Vorsprung ganz vorne, wodurch ich erstmals die Schikane frei fahren konnte - und das war super! In den vergangenen Jahren war das immer etwas heikel, weil ich auf die vor mir fahrenden Fahrer und deren Linien reagieren musste. Jetzt weiß ich: Diese Fahrlinien waren Schrott. :D Wenn man da frei durchfahren kann, geht das richtig flott, aber total sicher. Ich konnte also entspannt in die lange Steigung rauf nach Oberböhmsdorf gehen, aber gerade jetzt fing es auch noch an zu nieseln! Ich dachte, ich spinn! Kälte und Nässe - die größten Feinde für meine so temperaturabhängige Beinmuskulatur. Und schon ging es auch mit den Problemen los: Meine Grundgeschwindigkeit war klar zu niedrig, die Freistaatler und auch andere Fahrer zogen an mir ganz schön flott vorbei, aber ich hatte einen Knoten in den Beinen. Ich blieb aber bis zur Kuppe auf Schlagdistanz und wollte das dann im kurvigen Abschnitt durch Oberböhmsdorf wieder zufahren, weil ich davon ausging, dass das Feld dort viel Zeit verlieren würde. Auf den hinteren Teil des Feldes traf das auch zu, aber als wir aus Oberböhmsdorf rausfuhren, war der hintere Teil des Feldes leider der abgehängte Teil. Es klaffte schon ein meterlanges Loch, das ich nicht so ohne weiteres zufahren konnte. Es ging die Abfahrt runter und dann links rum - da sah ich das Ende des Feldes noch vor mir. Ungefähr 10 Sekunden Rückstand...

Aber hinter der Kurve ging es dann schon los, da entschwand das Ende der Spitzengruppe meinem Blick. Vermutlich 14 Fahrer waren es wohl - und ganz bestimmt mit 4 Fahrern vom Freistaatler-Team. Das sah also gleich zu Beginn richtig schlecht aus für die Teamwertung. Ich hatte auch keine echte Unterstützung bei der Verfolgung, es gab zu Beginn der Abfahrt nur mal einen Kommentar "Die sind eh weg" - bei 10 Sekunden!!! Also ich war auf mich allein gestellt und kämpfte bis zu Beginn der Steigung auf der B4, die ich vor dem Rennen als die für mich persönlich schwierigste Phase ausgemacht hatte - weil es einer dieser flachen Kaugummi-Steigungen ist, mit denen ich schon immer die größten Probleme hatte. Steile Rampen? Kein Ding! Aber flach ansteigende Passagen, die sich über eine längere Distanz hinweg ziehen? Und meine Befürchtung bewahrheitete sich auch gleich: Ich fand überhaupt keinen Rhythmus, die Beine fühlten sich einfach nur grottenschlecht an. Von hinten überholten mich auch gleich mehrere Fahrer, von vorne kam mit der Freundin vom Loos Alex aber auch jemand zurück - die Spitzengruppe war dennoch auf und davon. Und auch die Fahrer, die jetzt an mir vorbeifuhren, machten sich aus dem Staub, denn ich konnte deren Pace einfach nicht mitgehen. Zum Glück zog mich Alex' Freundin noch bis zur Ortschaft, wo es kurz eben wurde. Ihr Tempo war zu dem Zeitpunkt gerade das, was ich mitgehen konnte - aber eben auch nur mit ihr als Pacemaker. Ohne sie hätte ich noch mehr Zeit auf die 4 Fahrer verloren, die mich gleich im unteren Teil der Steigung überholt hatten. Im oberen Teil der Steigung konnte ich dann aber plötzlich ganz brauchbare Führungsarbeit in unserem Verfolgerduo absolvieren, fand ich. Die Beine fühlten sich etwas besser an, ich hatte endlich einen Rhythmus - und das Quartett vor uns schien sich auch nicht mehr weiter abzusetzen. Dennoch war das schon eine größere Lücke als die 10 Sekunden, die ich in der Abfahrt hinter Oberböhmsdorf noch auf das Ende der Spitzengruppe hatte. Das sah alles immer schlechter aus...

Eingangs Kirschkau traute ich meinen Augen kaum: Da rollten wir schon Teilnehmer der Mittelstrecke auf, die ja 15 (!) Minuten vor uns gestartet waren. Bis Kirschkau betrug unsere Rennzeit aber ungefähr 20 Minuten, würde ich schätzen. Was waren das für Teilnehmer, die vom Start bis nach Kirschkau 15 Minuten verlieren konnten?!? Ich hatte ja schon des öfteren angemerkt, dass viele Hobbyfahrer keine Ahnung haben, was genau bei einem Rennen abgeht. Da heißt es über die kleinen Kriterien immer wieder "Pfff, 20 km - das ist ja voll der Witz, viel zu einfach! Bei so was fahre ich nicht mit!" und bei einem Rennen wie in Schleiz scheint es auch immer noch bei so einigen Hobbyfahrern verpöhnt zu sein, sich "nur" für die Kurzstrecke anzumelden. Dabei spielt die Renndistanz nicht die entscheidende Rolle. 20 km können härter sein als 50 km - je nach dem, wer denn am Start ist und wie hoch das Renntempo dementsprechend wird. Und auf der Mittelstrecke waren hier offenbar so einige Fahrer dabei, die das ganze komplett mit einer RTF verwechselt haben müssen. Oder besser gesagt: Es waren wohl Fahrer von der Sorte "Ich bin nicht hier, um ein Rennen zu fahren..." - ja, äh ... alles klar. Man kann nur von Glück sprechen, dass diese Teilnehmer am rechten Straßenrand gefahren sind und schnellere Fahrer nicht behinderten. Auf den kleinen Sträßchen, die man ab Kirschkau hatte, hätten diese Teilnehmer nämlich durchaus für Behinderungen sorgen können. Aber egal wie viele Fahrer der Mittelstrecke wir noch aufrollten, keiner war eine Behinderung für uns. Also genug über Hobbyfahrer, die ihr eigenes Leistungsvermögen entweder überhaupt nicht einschätzen können oder Sinn und Zweck eines "Rennens" gegenüber einer RTF nicht kapieren (wollen?). Es gibt doch schließlich für jede Art Hobbyfahrer die passende Veranstaltungsform...

In Kirschkau selbst machte ich in der leichten Abfahrt Druck und fuhr alles von vorne. Es lief einfach gut, die Beine machten jetzt mit. Die Regentropfen von Beginn des Rennens waren schon längst vergessen und die Sonne kam auch endlich raus. Langsam wurde es das richtige Wetter für mich - aber leider eine halbe Stunde zu spät. Am Ende der Abfahrt bog ich dann jedenfalls im Kriteriumsmodus um die 90-Grad-Kurve und knallte gleich rein in den kurzen Stich aus Kirschkau heraus. Und als ich um die Kurve geknallt war, sah ich auch die vier Fahrer vor mir nur noch wenige Meter entfernt. Es schien fast so, als ob sie hinter der Kurve auf mich gewartet hätten. ;) Über die Kuppe hinweg war das Loch noch nicht ganz geschlossen, aber es folgte jetzt eine längere abfallende Passage, in der ich das Loch auf die Gruppe schnell schließen konnte - vielleicht sogar etwas ZU schnell! Ich muss kurz vor einem leichten Knick in der Straße etwas bremsen, weil die vier Fahrer vor mir vier verschiedene Linien fuhren - und auf einem "Radweg" passen nicht so viele Fahrer nebeneinander. Das wurmte mich ein bisschen, aber als die Straße wieder gerade war, wurden aus 4 immerhin 2 Fahrlinien (immer noch eine zu viel in einer so kleinen Gruppe, aber egal), was mir das Überholen der letzten beiden Fahrer dieser Gruppe ermöglichte. Ich hing dann noch kurz etwas hinter Teamkollege Markus fest, der sein erstes Radrennen fuhr (sonst Triathlet), aber dem Soli-Fahrer an der Spitze dennoch besser folgen konnten als die anderen zwei Fahrer in dieser Gruppe. Ja, ein Soli-Fahrer - der wie vielte im Renngeschehen mag er wohl gewesen sein? Ich ging davon aus, dass er nur Nummer 5 war und 4 Solis in der Spitzengruppe sein müssten. Die Teamwertung also eigentlich schon gelaufen, wenn nix ungewöhnliches mehr passieren würde...

Der Soli-Fahrer war laut Startliste Manfred Bock und war ganz klar als erfahrener Rennfahrer zu erkennen. Er war der einzige Fahrer in der Gruppe, der vernünftig um Kurven fuhr. Die Gruppe stand jetzt jedenfalls so - mit einem kleinen Makel. Als ich mich einige Kilometer später mal umdrehte, fiel mir auf, dass wir nur zu fünft waren. Komisch, in Kirschkau war Bianca noch an meinem Hinterrad, aber ich hatte mich dann einige Kilometer lang nicht mehr umgedreht. Aber das war halt so. In unsere Gruppe kehrte jetzt jedenfalls ein gewisser Rhythmus ein und es folgte bald Pahnstangen, wo ich aufgrund der leicht kurvigen Ortsdurchfahrt unbedingt vorne fahren wollte. Das hat auch so geklappt, ich führte die Gruppe nach Pahnstangen hinein, deutete auch den Gegenverkehr wie in einem Gruppentraining den nachfolgenden Fahrern an (schon wieder Gegenverkehr?!?) und fuhr dann schön mit Schwung um die leichten Kurven. Das hat richtig Spaß gemacht! Keine schweren Kurven, sondern leichte Vollgaskurven - wenn man so etwas ohne Gefahr schneiden kann, dann ist das einfach eine feine Sache. Am Ortsausgang wurde es dann wieder gerade, ich gab die Führung an Manfred ab - und musste mich gleich wieder hinter ihm einreihen! Was war passiert? Tja, genau DAS ist die Frage! Hinter uns klaffte ein Loch. Unsere Begleiter schienen mit der leicht kurvigen Ortsdurchfahrt in Pahnstangen schon wieder ähnliche Probleme wie in der leichten Abfahrt hinter Kirschkau gehabt zu haben. Wenn ich so etwas erlebe, entsteht für mich immer kurzzeitig der Eindruck, dass ich richtig gut durch Kurven fahren könne - aber das kann ich natürlich nicht, das sieht man ja bei jedem Kriterium ;)

Unterm Strich ist so etwas natürlich schlecht, weil der "abgehängte" Teil der Gruppe dann im Wind wieder ranfahren muss. Gleichzeitig kam ich schneller wieder in die Führung, weil ich ja gleich hinter Manfred wieder reinfuhr. Auf diese Weise würde die Gruppe nicht sonderlich wirtschaftlich unterwegs sein und mir schoss in der Situation schon der Gedanke durch den Kopf, dass es vielleicht besser wäre, wenn ich mich mit Manfred zusammen absetzen könnte. Würde es nämlich nach jeder noch so kleinen Kurve so aussehen, dann würden er und ich sowieso die meiste Zeit über im Wind verbringen. Als wir dann vor Crispendorf links abbiegen mussten, platzte mir dann der Kragen. Ich fuhr hinten in der Gruppe und wir hatten eine schöne breite Kurve, wo man schnell durchfahren konnte - aber vor mir wurde unnötig stark gebremst, es taten sich wieder 3 verschiedene Fahrlinien auf (zur Erinnerung: wir waren eine 5er-Gruppe!), aber ich schlängerte mich wie ein Slalom-Fahrer gekonnt durch die Lücken hindurch - und nahm den Schwung dann gleich mit auf die Gerade. Mir reichte es jetzt einfach, also zog ich durch und hoffte, dass Manfred gleich mitspringen würde. Das war aber leider nicht der Fall...

Der Abstand wuchs aber etwas an, also fuhr ich einfach mal weiter. Als es dann in die Abfahrt hinunter nach Möschlitz ging, wo kurz vor Beginn der Abfahrt abermals Gegenverkehr auf der Straße war (Einbahnstraßenregelung scheint leider auch bei der 5. Auflage des Rennens am Schleizer Dreieck immer noch ein Fremdwort zu sein), wollte ich eigentlich voll durch die Rechtskurve unten knallen - überlegte es mir dann aber aus Sicherheitsgründen doch anders: Das Straßenpflaster war in einem arg schlechten Zustand, sehr viele "übertrieben gestopfte" Schlaglöcher wirkten optisch schon fast wie kleine Buckel, über die man mit einem BMX-Rad drüberspringen würde - vor allem aber waren diese Buckel auf der Ideallinie. Ich nahm also etwas raus, um diese Buckel abseits der Ideallinie umfahren zu können, was mich natürlich schon etwas Zeit gekostet haben dürfte. Danach ging es dann in die Steigung aus der Ortschaft heraus, die ich kürzer in Erinnerung hatte - aber sie zog sich doch ganz schön in die Länge. Hui, da konnte ich froh sein, dass ich mit einem komfortablen Vorsprung in diese Steigung gefahren war! Kurz vor der Kuppe holte mich Manfred dann auch ein. Ich fing aber nicht mit Spielchen an, sondern fuhr mit ihm an meinem Hinterrad eine ganz normale Führung - in der Hoffnung, dass er alleine zu mir aufgeschlossen hätte und wir jetzt zu zweit Richtung Ziel fahren könnten. Als ich dann oben aus der Führung ging, musste ich aber leider feststellen, dass er die anderen drei Fahrer auch wieder im Schlepptau hatte. Na gut, die Alleinfahrt hatte dennoch Spaß gemacht. Langsam aber sicher verbessere ich mich in diesem Bereich...

Danach fuhren wir dann zum Autobahnzubringer, wo sich die Autos in beide Richtungen so stauten wie früher in den Schulferien, wenn man den Grenzübergang nach Tschechien oder Polen überqueren wollte (diesen Vergleich wird man "im Westen" leider nicht verstehen, sorry). War schon ganz lustig. Ansonsten war es aber nicht so lustig, weil Manfred klar den stärksten Eindruck an den Steigungen machte - und die anderen drei Fahrer waren mir an der langen Steigung auf der B4 und zuvor schon auf dem Schleizer Dreieck auch davongefahren. Das sah nicht gut aus. Ich hatte keinen Teamfunk, aber es ging ja für unsere Gruppe noch um Platz 14. Die Anzeichen deuteten aber eher auf Platz 18, weil ich einfach der schwächste Kletterer in der Gruppe war. Als wir dann in den asphaltierten Waldweg einbogen, rechnete ich eigentlich gleich mit einer Tempoverschärfung - zumindest von Manfred. Aber nein, zu meiner Überraschung kam da gar nix, wodurch ich aufgrund meiner geänderten Fahrweise mit den zusätzlichen PS des Wiegetritts einen Vorsprung rausfahren konnte. Damit hatte ich ja gar nicht gerechnet! Ich hatte diesen Abschnitt durch den Wald aber auch vorher nicht abgefahren, ich wusste also nicht, was genau auf mich warten würde. Es gab eine rad-net Berg-Challenge, bei der von 1,7 km Länge die Rede war. Hatte ich overpacet? Nein! Denn von 1,7 km Länge konnte nicht mal ansatzweise die Rede sein! Das war nur ein kurzer Stich, danach war ich schon oben - und mit Vorsprung!

Jetzt würde dann ein letzter kritischer Teil warten: Im Internet zeigte der Streckenverlauf eine Weggabelung, an der man leicht rechts weiterfahren sollte. Von den Satellitenbildern her dachte ich mir noch, dass das ein nicht asphaltierter Feldweg sein müsste, aber egal wen ich vor dem Rennen gefragt hatte: Diejenigen, die die Strecke abgefahren waren, verneinten alle. Der Weg sollte also doch asphaltiert sein. Und da ich nur einen einzigen asphaltieren Weg fand, folgte ich ihm brav. Irgendwann sollte dann laut Streckenkarte eine überspitze Linkskurve folgen. Und "irgendwann" kam dann auch irgendwann ;), als ich durch die Büsche hindurch am Ende einer leichten Abfahrt einen Feuerwehrmann als Streckenposten sah. Okay, dachte ich mir, jetzt muss ich mich rechts einordnen, um die Linkskurve gut faaaaAAAAAAAAA... WAR ZUR HÖLLE?!?!? Links war die Straße zuende, stattdessen erspähte ich im letzten Moment eine RECHTSkurve!!! Wer macht denn so einen Blödsinn?!? Die Streckenkarte war offensichtlich falsch - und das auch noch an einer so unübersichtlichen Stelle inmitten von Büschen und Bäumen!!! Ich musste scharf bremsen, kam aber noch heil um die Kurve. Der Schwung war weg - und der Vorsprung auch. Wir bogen dann also doch wieder geschlossen auf die alte Strecke, wo ich noch bis zur Brücke führen und dann die Führung abgeben wollte. Aber jetzt gingen die Spielchen los...

Manfred schüttelte mit dem Kopf. Jetzt gab es zwei Optionen: Entweder die Beine hochnehmen - oder die Beine voll belasten. ;) Ich trat also voll in die Pedale, weil ich ja gerne sinnfrei antrete, und hatte abermals einen kleinen Vorsprung. Diesmal aber wirklich nur sehr klein. Dennoch konnte ich bis zum Kreisverkehr vorne bleiben - aber dann zog Manfred an mir vorbei. Auf der Zielgeraden kam es dann doch zu einem Belauern wie auf der Bahn. Schlussendlich zog Manfred dann aber das Finish an, ging kurz vor Beginn der leicht ansteigenden letzten Linkskurve aus dem Sattel - aber sprintete nicht schnell genug. Ich konnte nämlich im Sattel sitzen bleiben und dennoch sein Hinterrad halten. Das ist immer ein gutes Zeichen, wenn der Vordermann schon sprintet, man selbst aber noch im Sitzen das Hinterrad halten kann. Platz 14 war dann nur noch Formsache.

Unterm Strich war es der vielleicht unterhaltsamste Platz außerhalb der Top Ten, den ich jemals eingefahren habe. Aber ich hatte auch beide Rennziele verpasst: In der Teamwertung leider nur Platz 2, in der Einzelwertung nicht unter den Top Ten. 6 Minuten Rückstand auf den Sieger bei 46 km sind auch eine Menge Heu, obwohl ich ja schon derber auf die Fresse bekommen habe. *hust* Albstadt *hust*

So, das war jetzt viel Text. Ich habe keinen Bock auf Korrekturlesen, also Tippfehler und sonstiges kann man sicherlich gut finden. ;) Ein kleines Video folgt auch noch.

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