Bei der drittletzten Wertung war ich zwar wieder mal nicht nah genug dran, um um die Punkte sprinten zu können, aber nah genug, um einfach normal durchzufahren. Während also die Sprinter die Beine hochnahmen und das Feld dahinter auch erst mal etwas langsamer machte, zog ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheit ohne zusätzlichen Antritt an der Spitze vorbei und vor so auf die Gegengerade. Schön gleichmäßig, denn es war ja gerade wieder eine dieser flotten Wertungsrunden, die mich jedesmal ans Limit bringen. Zu meiner positiven Überraschung gesellte sich dann ein Strullendorfer zu mir, Florian Neumann. Da würden zumindest die Strullendorfer schon mal kein Tempo machen im Feld, das war gut. Auch ansonsten lief es relativ gut, weil das Feld zu bummeln schien. Der Schnitt war bis zu dem Zeitpunkt zwar nur zwischendurch mal im höheren 42er-Bereich, aber dennoch wurde relativ gleichmäßig auf Zug gefahren. Es schien also so, als ob ich endlich mal im richtigen Moment was probieren würde. Es schien, als ob das Feld endlich mal piano machen würde. Denn man muss auch klar sagen: Florian und ich waren wirklich nicht mit dem höchsten Tempo unterwegs. Aber der Vorsprung war gut und wir konnte uns gemeinsam die Glocke zur Wertungsrunde anhören. 3 Runden am Stück hatte ich also vorne verbracht, vor dem Hauptfeld - das war mir in dieser Saison ja auch noch nicht gelungen. Nach 3,5 Runden war der Spaß aber vorerst vorbei, denn drei Verfolger holten uns ein. 2+3 - das ist eine ungeliebte Zahl bei einem Kriterium. Aus dieser neuen Gruppe wäre ich zwar noch die Nummer 4 gewesen, aber selbst dieser Punkt blieb mir nicht vergönnt, weil ein einzelner Fahrer aus dem Hauptfeld noch angesprintet kam. Aber nach fast 4 Runden als "Flüchtling" war ich einfach schon zu breit...
All die Mühe umsonst - das macht doch keinen Spaß mehr! Und dann in der Schlussrunde auch noch trotz vollem Sprints (57,5 km/h - Bestwert für diese Saison in Kulmbach, aber 2 km/h unter meinem bisherigen Bestwert von vor 2 Jahren) hinter zwei Frauen ins Ziel gerollt. Okay, das waren auch wirklich zwei der besten Fahrerinnen, die in Deutschland derzeit aktiv sind. Zumindest im Amateur-Bereich. Die sind schon sehr gut. Aber mein Anspruch war ja in dieser Saison, dass ich in der Gesamtwertung der Dienstagabendserie unter die ersten 10 komme. Ich wollte mich bei den Sprints eigentlich mit Korndörfer, Hamann, Hauser und den besten Hobby-Sprintern messen - und natürlich auch immer mal wieder durchsetzen bzw. Punkte ersprinten. Und dann dürfte ich beim Zielsprint einfach nicht hinter Frauen landen, selbst wenn sie so hervorragende Rennfahrerinnen sind wie diese beiden. Man setzt sich als Sportler halt Ziele, aber für diese Saison muss ich ganz klar sagen: Ziel verfehlt! :(
Es geht einfach weniger als gar nix. Null Verbesserung, nur Stagnation - und von den Platzierungen her sogar Rückschritt! Obwohl meine individuelle Leistung eigentlich gar nicht mal so schlecht und zumindest besser als im Vorjahr ist, wo ich ab Meiningen eigentlich fast bei jedem Hobbyrennen ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen konnte, fehlt mir einfach die Wettbewerbsfähigkeit. Das ist jetzt einfach meine Erkenntnis - und das ist frustrierend. Ich kann nur mitrollen, aber ich kann nicht in den entscheidenen Situationen vorne fahren. Das ist doof, das will ich mir jetzt eigentlich nicht mehr antun. Gleichzeitig habe ich aber auch in dieser Saison wieder viel Zeit und Energie in den Aufbau einer eigentlich guten Form gesteckt. Was also tun? Die nächsten Wochen sind sowieso keine Hobbyrennen in meinem Wirkungsradius, danach steht mit Altenburg wieder ein eigentlich ganz unterhaltsames Rennen an. Allerdings ist es nur unterhaltsam, wenn die Form gut genug ist. Das gilt aber im Endeffekt für jedes Rennen. Zudem fielen mir zwei Ausschreibungen für Rennen im August auf, die bei mir neu auf den Plan gekommen sind: Niederfrohna und Gaimersheim. Letzteres ist sogar ein Straßenrennen - und ich dachte schon, mit Schleiz und Schmölln wäre es das schon gewesen. Aber nein, jetzt hat man plötzlich noch ein Straßenrennen, bei dem man als Hobbyfahrer starten darf - und das sogar in Bayern! Na bitte, geht doch! Müssen doch nicht immer nur Karusselrennen sein, bei denen man uns Hobbyfahrer in Bayern an den Start lässt. Tolle Sache von den Leuten aus Gaimersheim, die ja - wenn ich nicht ganz verpeilt bin - auch immer das inoffizielle Rennen in Pförring durchführen. Oh, und Wernberg ist jetzt auch ausgeschrieben - der August wäre theoretisch also voll...
Vermutlich ist es jetzt am besten, wenn ich Pause mache. Geht die Form dann verloren? Ja, vermutlich schon. Aber selbst mit meiner eigentlich guten Form bin ich ja nicht wirklich wettbewerbsfähig. Ist schon zum Heulen. Mal in Altenburg sehen, wo ich dann stehe und ob ich dann die Rennen im August fahren werde. Es würde sicherlich auch helfen, wenn die Temperaturen bei den Rennen ausnahmsweise mal die 20-Grad-Hürde überspringen würden. Bei der Kälte (und Nässe), die es scheinbar immer pünktlich an den jeweiligen Renntagen hat, wollen die Beine doch eh nicht so recht...
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