Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Donnerstag, 24. Juni 2021

Die Saison läuft - mehr oder weniger

Vor zwei Wochen war es so weit: Nachdem monatelang fast nur Profis Radrennen fahren durften, durfte in Meiningen endlich wieder jeder Rennen fahren, der Bock hatte - und daher war eben auch fast JEDER am Start. ;) Alles bunt durchgemischt, riesige Starterfelder, Stimmung durch Zuschauer an der Strecke - und das Wetter spielte auch gut mit. Der einzige Wermutstropfen war halt, dass es keine Lizenzrennen gab - obwohl der Veranstalter sogar Ergebnislisten nach Lizenzfahrern gefiltert erstellte. Schade, dass der BDR so etwas nicht als Option für Ranglistenpunkte ansieht. Das hat jetzt auch nix damit zu tun, dass man die Lizenz-Ranglisten im letzten und dieses Jahr in die Tonne kippen kann, weil es schlicht und ergreifend an Startmöglichkeiten fehlt und man mit diesem Rennen wenigstens schon mal 1 Rennen mehr in eine halbwegs relevante Rangliste hätte einfließen lassen können ... nein, es wäre auch vorher schon eine zeitgemäße und meiner Meinung nach sinnvolle Option gewesen! Gerade so stark besetzte Rennen wie in Meiningen, wo nach Monaten des Quasi-Verbots zahlreiche Fahrer ganz wild mit den Hufen scharten, sind ja auch sportlich keinen Deut weniger wert als ein Kriterium mit 20 Fahrern (im Gegenteil!). Ich glaube, ich hätte sogar noch 1 Pünktchen für die Rangliste bekommen, wenn der BDR solche Rennergebnisse nunmal ins Ranglistensystem integrieren würde. Dass das nicht der Fall ist, ändert aber nix an dem Spaß, den die meisten Teilnehmer in Meiningen hatten. Es war ein Fest des Radsports und nach Monaten der Negativität endlich mal wieder eine richtig positive Nachricht für den deutschen Radsport. Es gab auch gleich diverse Berichte über das Rennen, wohl vor allem auch in thüringischen Medien ... nur auf der Website des BDR wurde das Rennen mit keiner einzigen Silbe erwähnt. Drum erwähnen wir diesen Haufen jetzt auch nicht mehr... Für mich war ein Start eigentlich etwas unsinnig, weil ich nach Monaten mit viel zu wenig Training (zu viel Regen, zu kalt - ich bin und bleibe eben ein Schönwetterfahrer) gerade erst mein durchwachsenes Grundlagentraining abgeschlossen hatte. Die 3 Runden wären daher auch völliger Schwachsinn gewesen, aber die 2 Runden habe ich dann einfach mal in Angriff genommen - und hatte eines der intensivsten Rennen, die ich überhaupt je gefahren bin! Ohne anaerobes Training haut das schon rein, wenn so viele andere Fahrer offensichtlich so viel besser drauf waren und für eine sehr hohe Intensität sorgen konnten. Das war für mich RPE 20, falls das jemandem was sagt, und auch die aufgezeichnete Durchschnittsleistung gehört zu meinen intensivsten Rennleistungen. Die Härte dieses Rennens ist aber auch der Grund, weshalb ich jetzt von einem weiteren Rennstart erstmal absehe. Das war halt schon ein ziemlicher Overkill. Das einzige Rennen in meinem jetzigen ersten Aufbau-Block mit ersten anaeroben Einheiten wäre zudem in Polen gewesen, was mir jetzt einfach zu weit vorkommt. Vom Kopf her, von der Form her, vom Gewicht her - denn mein Gewicht will nicht so recht runtergehen. Ich habe immer noch 4-5 kg mehr als die letzten Jahre und das Rennen in Polen hätte eine Bergankunft gehabt - äh ... da kann ich mich nicht für motivieren und probiere lieber mal einen Trainingsblock vernünftig durchzuziehen. Mit Schwellenkreuzen bin ich seit gestern erstmal durch, das ging gestern auch gleich eine Stufe besser. Konnte gut was auf die Pedale bringen, war sogar meine fünftbeste Wattleistung über 30 Minuten überhaupt, seit ich mir Ende August 2016 eine Wattmessung zugelegt habe. Ganz so schlecht kann ich derzeit also gar nicht drauf sein, aber gerade daher spare ich mir lieber ein Rennen und ziehe lieber noch 1,5 Wochen das Aufbautraining vernünftig durch. Letzte Woche war ich dabei auch etwas angeknockt, weil ich an einem vermeintlichen Regenerationstag doch eine höhere Belastung hatte als ich bisher angenommen hatte: Ich pfiff nämlich mein erstes Fußballspiel seit Oktober. Und da ich seit Ende Dezember so 'ne "Smartwatch" habe, habe ich die scherzhafterweise mal beide Halbzeiten aufzeichnen lassen. Und siehe da: Ich bin doch allen ernstes auch als Schiri bei einem einseitigen Amateurspiel 7,2 km gelaufen und habe dabei 700 Kalorien verbraten. Und gefühlt war das noch eher ein leichteres Spiel. Ich habe schon mehr zu tun gehabt. Das zeigt mir also jetzt erst so richtig auf, wie viel die Pfeiferei zum Wochenpensum beitragen kann - und wie sehr das auch Übertraining begünstigen kann, wenn man diese Belastung komplett ignorieren würde. Mal sehen, wann es wieder ein Rennen gibt, bei dem nicht nur ein exklusives Teilnehmerfeld startberechtigt ist. Die Terminliste für Rennen ist ja seit letztem Jahr eher eine Liste der Absagen. Im Juli sehe ich schon mal keine Startmöglichkeit, aber im August hoffe ich dann wie im letzten Jahr auf Bellheim. Ende August soll bei der D-Tour auch ein Jedermannrennen in der Nürnberger Region stattfinden. Eine Strecke und Anmeldung dafür gibt es schon, nur eine offizielle Ausschreibung konnte ich noch nicht finden, auch keinen Zeitplan. Ich bin aber trotzdem mal optimistisch, dass das stattfindet, und werde die Strecke auch auf jeden Fall ein paar abfahren - zwar nicht komplett, aber in Teilen. Die Organisatoren muss man hier auch für eine wirklich attraktive und anspruchsvolle Streckenführung loben - die haben da nicht gekleckert! Ich sage eine höhere Selektion als früher beim Schleizer Dreiecksrennen voraus, als das noch ein großes Straßenrennen war. Die Gruppen dürften sich im Laufe der 100 km ganz schön verkleinern und am Ende könnte ich mir vorstellen, dass maximale Gruppen aus 20 Fahrern zusamemn sein werden. Vielleicht rollt hinter Kalchreuth Richtung Ziel in Nürnberg nochmal die ein oder andere Gruppe zusammen, aber solange durch die Fränkische fährt, wird es eine Sache nicht geben: Man wird sich nicht im Feld ausruhen können, denn es geht ständig hoch/runter und auch die Kurven laden zum Entstehen von Löchern ein. Bestenfalls im Trubachtal kann man mal kurz etwas durchatmen...