Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 30. Dezember 2013

Saison-Rückblick 2013

2013 fing mit meinen anhaltenden "undiagnostizierbaren" Knieproblemen links an. Als der Schnee langsam taute, traute ich mich dennoch wieder aufs Rad. Hilfreich waren dann Termine beim Physio-Therapeuten, der eigentlich am Rücken etwas bearbeiten sollte. Nachdem ich meine Probleme aber genau so wie jedem Arzt zuvor geschildert hatte, wusste der gleich wo er ansetzen musste: am äußeren Oberschenkelmuskel! Ilio-Tiabiales-Syndrom - und bald war der Spuk am linken Knie vorbei. Voller Vorfreude nahm ich also das Training Richtung Cadolzburg auf - und eine Woche vor dem Rennen zwickte plötzlich das rechte Knie. Aber noch schlimmer als links ...

Ich hatte aber schon bezahlt, weil bei Barzahlung eine "Nachmeldegebühr" fällig geworden wäre (der Begriff an sich ist blanker Hohn, denn man meldet sich ja schließlich nicht nach - aber lästern werde ich im dazugehörigen Läster-Beitrag #2 vermutlich), also quälte ich mich dennoch an den Start. Ich hielt mit Schmerzen gerade so durch und lieferte gleich mal meine schlechteste Leistung in Cadolzburg ab, aber das war ja zu erwarten. Danach konnte ich fast gar nicht mehr trainieren, zumindest kein Radfahren (Fußball ging komischerweise), aber sobald das Problem rechts, das ebenfalls dem Ilio-Tibiales-Syndrom geschuldet war, wieder okay war, ging es quasi ohne Training gleich ins erste Doppelwochenende der Saison: Kulmbach und Nürnberg! Quasi ohne Training gleich zwei Rennen an zwei Tagen? Ist das sinnvoll?!? Normalerweise nicht ;)

Es lief aber überraschenderweise besser als erwartet. In Kulmbach fand das Kriterium sogar trotz Regens vor und nach unserem Rennen auf trockener Fahrbahn statt, aber es war trotzdem so kalt, dass ich aufgrund meiner Erfahrung mit unterkühlender Muskulatur lieber Beinlinge anzog. War auch die richtige Entscheidung. In der heißesten Rennphase verlor ich zwar den Anschluss ans Hauptfeld, brach aber nicht vollkommen ein und fuhr am Ende sogar wieder ins bummelnde Hauptfeld rein - nur die Wettkampfleitung bekam das nicht mit. Wurst, denn die Wahrheit liegt im Radsport auf der Straße. Zur Hölle mit dem Ergebniszettel. ;) Tags darauf war es noch kälter bei Dauerregen in Nürnberg. Ich verlor ohne das notwendige Training erwartungsgemäß auch schon in Runde 2 am "Burgberg" den Anschluss an die Spitze, obwohl der Burgberg auch für mich als Anti-Kletterer mit dem notwendigen Training normalerweise kein Ding ist. Also keine wirklich gute Leistung, aber am Ende sogar Platz 2 in der AK, wodurch ich auch an der "Siegerehrung" teilnehmen sollte. "Siegerehrung" in Anführungszeichen, weil man das in Nürnberg nochmal üben sollte ...

Weiter ging es nach etwas richtigem Training schon bald in Schleiz, wo bei Kälte und Nässe abermals die Beinlinge angezogen wurden. Bei meiner dritten Teilnahme erstmals die Top Ten verpasst, aber Podest in der Altersklasse und Sieg in der Teamwertung - hat wieder Spaß gemacht, vor allem wegen der letzten Kilometer, die meine bis zu dem Zeitpunkt beste fahrerische Leistung der Saison gewesen sind, würde ich sagen. In der Folge traute ich mich dann auch mal zur Dienstagabendserie in Kulmbach, wo der Schnitt in den beiden Vorjahren immer so bei 41 lag. Das traute ich mir am Anfang zwar noch nicht zu und rechnete mit einer Überrundung, aber zu meiner Überraschung kam ich mit dem Feld ins Ziel - und das sogar mit einem 42er-Schnitt! Das sollte dieses Jahr auch das Niveau in Kulmbach werden. Ich konnte dieses Niveau zwar halten, aber hatte keine Chance mit Ausreißversuchen und tat mir auch bei den Sprints sehr schwer. Eine Saison zum Vergessen, was die Gesamtwertung der Dienstagabendserie anbelangte, aber das sportliche Niveau war auch höher als in den vorherigen beiden Jahren.

Und genau das könnte mir sogar was gebracht haben. Ich zog mir nach Schleiz zwar eine dumme Gehirnerschütterung beim Altherrenfußball zu (Altherrenfußball ist KRIEG!!!), aber dennoch folgte beim ersten Auftritt nach einer weiteren Trainingszwangspause überraschenderweise fast mein 1. Rennsieg in Meiningen. Bis zur Zielkurve sah's noch gut aus, dann ließ ich mich von der Strecke drängen, kam aus dem Pedal - und wurde auf Platz 3 zurückgestuft. Das war bitter und zugleich ein Deja Vu, hatte ich doch bereits 2010 beim gleichen Rennen in der gleichen Kurve einen fast identischen Vorfall erlebt. Damals nahm ich mir vor, dass ich ab sofort in Kurven genau so rücksichtslos wie Andere fahren würde - ein Vorsatz, den ich dummerweise vergessen hatte. Die Gehirnerschütterung muss daran Schuld gewesen sein ;)

Nach zwei frustrierenden Mini-Rennen auf Kriteriumskursen in Altenkunstadt und Strullendorf, die leider auf Endspurt ausgetragen wurden und entsprechend sinnfrei waren, ging ich dann zum dritten Mal in Altenburg an den Start. Und das machte dann gleich mal richtig Spaß, denn dort fährt man auf einem Kriteriumskurs wenigstens noch ein Kriterium und hat somit jede Menge Action und Spaß - und das ganz erfolgreich, denn ich konnte zum ersten Mal überhaupt in Altenburg punkten. Die Form wurde weiterhin besser, denn ich konnte endlich ohne Trainingszwangspausen agieren, und gipfelte mit meinem zweiten 3. Platz in Bamberg, obwohl ich an dem Tag ziemlich in den Seilen hing und schon überlegte, ob ich dort überhaupt an den Start gehen sollte. Es entwickelte sich aber zweifelsohne zu einem absoluten Saison-Highlight, denn fast alles, was im Hobbybereich sprinten kann, war dort am Start. Sich dann aufs Podest zu kämpfen, das macht dann schon Spaß - denn ein geschenkter 3. Platz war das auf keinsten!

Die Form schien also rechtzeitig zum anvisierten Saison-Highlight zu passen: Die Zollernalb-Tour in Albstadt! Ein Etappenrennen über 3 Tage - ich war schon gespannt, wie ich 3 Tage am Stück verkraften würde. Der erste Tag war mehr oder weniger ein typisches Hobby-Kriterium, aber natürlich auf Endspurt. Bei einem Etappenrennen würden Punkte keinen Sinn machen - es sei denn, man hätte eine zusätzliche Punktwertung. Falls der Veranstalter hier mitlesen sollte, was er aber sicherlich nicht tut, dann wäre das doch mal 'ne Idee, oder? ;) Es war jedenfalls sehr heftig und ich verlor gleich mal über eine Minute aufs Hauptfeld, befand mich in der 2. Gruppe aber eigentlich in guter Gesellschaft. Da waren Leute dabei, die sich bei Lizenzrennen in die Ergebnisliste fahren können. ;) Tag 2 war dann ein Fiasko: 70 km bei Weltuntergangswetter. Und dann auch noch eine Serpentinenabfahrt auf regennasser Fahrbahn - super! Nachdem ich eine Serpentinenabfahrt noch nicht mal bei Trockenheit im Rennen gefahren bin, konnte das ja eigentlich nicht gut gehen. Dennoch steigerte ich mich von Runde zu Runde und war am Ende trotz über 20 Minuten Rückstand auf den Sieger eigentlich noch ganz zufrieden. Ich hatte mich durchgekämpft, was nicht jeder behaupten konnte, war nicht gestürzt und lag noch im Rennen. Wäre schon bitter gewesen, wenn ich zur 3. Etappen nicht mehr hätte antreten dürfen - denn da hatte ich endlich auch mal Spaß! Zwischendurch in der zu dem Zeitpunkt schnellsten Rennrunde vom Feld abgesetzt und als Solist bei Start/Ziel vom Sprecher durchgesagt - YEAH! Am Ende mit dem Hauptfeld ins Ziel gekommen und in der Gesamtwertung auch noch etwas verbessert - weil einige das Ziel der 3. Etappe nicht sahen. Oder den Start. Wie auch immer. Bei einem Etappenrennen gilt der Spruch "To finish first, you have to finish first" eben mehr als bei sonstigen Rennformen. Egal, wie gut man bei einem Etappenrennen auf den einzelnen Etappen sein mag - wenn man die letzte Etappe nicht beendet, dann war alles für die Katz, dann ist man nicht klassiert! Anstrengend war's, eine neue Erfahrung - aber nächstes Jahr versuche ich es wohl nochmal. Aber dann auf der "light"-Distanz, da die mir als Hobbyfahrer sicherlich eher liegen sollte. Ich fuhr ja fast als einziger Hobbyfahrer inmitten eines Heeres von Lizenzfahrern - und da der Veranstalter die ausgeschriebene Teamwertung der "Maxi"-Distanz kommentarlos gestrichen hatte, spielt dieser vermeintliche Bonus auf der Maxi-Distanz auch keine Rolle mehr für mich. Dann gleich als Solist auf der Light-Distanz - und entsprechend konkurrenzfähig ;)

Nach Albstadt ging es dann noch in Grünwald bei bestem Wetter an den Start - und durch einen eigentlichen Anfängerfehler (inneres Pedal in der Kurve unten) nahm ich mir aussichtsreich liegend selbst eine Top-Platzierung, indem ich mir das Pedal an einer Bordsteinkante und den Reifen an einer weiteren Bordsteinkante schrottete. Der Schnitt lag bei fast 43 km/h und war Beleg für meine eigentlich gute Form dieses Jahr, obwohl ich eigentlich erst ab Anfang Juli normal trainieren konnte. Da müsste 2014 doch eigentlich was gehen - falls ich noch fahre. Ich bin ja immer noch am Überlegen. Nach Grünwald wollte ich das Rad eigentlich in die Ecke stellen oder verkaufen. Stattdessen brachte ich es "intuitiv" zur Reparatur - und nachdem ich nochmal Geld ins Rad gesteckt hatte, musste ich doch noch was fahren.

Ohne Radtraining, aber dafür mit Muskelkater durch intensives Fußballtraining, ging es nach Begutachtung der Wetterprognosen nicht nach Freising, nicht nach Grimma, sondern nach Zeitz - und dort folgte aus dem "Vorruhestand" heraus mit Platz 3 ein weiterer Podestplatz! Ich wollte dann auch noch das Kriterium in Aichach mitnehmen, wo ich aber schon merkte, dass das fehlende Training und vor allem der mentale Abschluss mit der Saison nach Grünwald langsam bemerkbar werden würde. Nur mit Ach und Krach konnte ich den Anschluss ans Feld halten, ersprintete mir bei der Schlusswertung aber dennoch irgendwie 2 Punkte, was mich im Ergebnis lustigerweise auf Platz 6 brachte - viel besser als ich es an diesem Tag verdient hatte! Und weil das Wetter Ende Oktober ausnahmsweise auch nochmal richtig gut war, nutzte ich das Kirtarennen bei Dingolfing als Saisonabschlussfahrt. Auch dort war ich in meinem Rennen scheinbar einer von eher wenigen Hobbyfahrern - und die am Start befindlichen Lizenzfahrer standen auch offensichtlich noch viel besser im Saft als ich, der eigentlich nur als "Touri" wegen des guten Wetters am Start war. Dadurch glich das Rennen eher einer Mischung aus Einzel- und Paarzeitfahren, was natürlich nicht ganz so spaßig war, aber das lag auch vor allem daran, dass trotz des guten Wetters viel zu wenig Fahrer am Start waren. Da bricht die Sache eben viel schneller auseinander. Ich glaube sogar fast, dass weniger Fahrer als bei dem wesentlich schlechteren Wetter der vergangenen Jahre am Start waren. Das bringt mich wieder zu einer der typischen "Ausreden" mancher Jedermänner, warum sie manche Rennen nich fahren: "Wetter zu gut, Sonne zu warm, Himmel zu blau" ;) - aber mehr zu diesem Thema demnächst ...

Unterm Strich also eine ganz gute Saison mit mehreren Podestplätzen und guten Durchgeschnittsgeschwindigkeiten, die ich mir mit so wenig Training eigentlich nicht zugetraut hätte. Aber auch der absolute mentale Tiefpunkt in Grünwald. Momentan zocke ich Fußball und würde gerne 'n festen Tennispartner finden - denn allein macht Tennis keinen Sinn. Wenn das aber nicht klappt, wird es im Sommer dann wohl doch wieder aufs Rad gehen - denn das ist wenigstens eine Sportart, die man auch alleine betreiben kann, wo man nicht von anderen Leuten abhängig ist. Oder was heißt "alleine betreiben KANN"? Eigentlich MUSS man sie alleine betreiben ... doch auch zu diesem Thema demnächst mehr ;)

Samstag, 21. Dezember 2013

Video Dingolfing

Hoppala ... da lag ja noch ein Video auf der Platte ;)


Kirtarennen Dingolfing 2013 (Jedermannrennen) von EyTschej

Wer sich an meinen Rennbericht nicht erinnern kann: Am Start musste ich nochmal abbremsen, weil das halt 'n Start am Berg war (da rollte nix) und der Fahrer links von mir (aus Kamerasicht rechts von mir) zu mir rüberzog. Da wollte ich nicht gleich am Start riskieren, dass mir jemand das Vorderrad wegfährt, also habe ich einfach nochmal angehalten. War einfach echt krass, wie die Fahrer (nicht nur der Fahrer links von mir, das waren mehrere) nicht geradeaus, sondern mit Zug nach rechts losgefahren sind. Aber ich hatte ja auch schon mehr als nur einmal festgestellt, dass man bei Radrennen, egal wie viele man schon gefahren ist, immer mal wieder was Neues erleben kann ...

Als Orientierung dazu, wie sehr allein der Fahrer neben mir rüberzieht, empfehle ich einen Blick auf den Mittelstreifen der Straße. Da die Kamera auf der Straßenseite steht, zu der die Fahrer rüberziehen, sieht das eigentlich nach einem "relativ geraden" Start aus, aber wenn man den Mittelstreifen zur Orientierung nutzt, dann wird das Rüberziehen deutlich. ;)

Montag, 9. Dezember 2013

Kart in Nürnberg

Da ich derzeit recht wenig Sportmöglichkeiten habe, testete ich mal die Kartbahn in Nürnberg. Ist ganz lässig dort. Grip-Niveau viel besser als in Wackersdorf, was eine andere Fahrtweise erfordert. Weniger heftiges Driften, feineres Fahren ist dort gefragt. Wie gesagt: Das Grip-Niveau ist halt einfach besser. In Wackersdorf ist man ja selbst dann am Driften, wenn man eigentlich gar nicht zum Driften ansetzt - zumindest war das im letzten Monat so. Letztes Jahr fand ich das Grip-Niveau in Wackersdorf noch etwas besser. Aber hat wohl auch mit den Reifen zu tun. In Nürnberg scheinen die da auch Reifen mit etwas mehr Grip zu verwenden, aber die Bahn an sich hat auch mehr Grip aufgrund des Fahrbahnbelags, finde ich.

Die Anzeigetafel mit den eigenen Rundenzeiten ist auch viel besser. In Wackersdorf ist das alles so klein und an einer Stelle, wo man sich eigentlich aufs Anbremsen der nächsten Kurve konzentrieren muss. In Nürnberg ist die Anzeige viel größer und auch an einer Stelle, wo man sich das locker ansehen kann. Da sag ich auch, dass ich von anfangs 31er-Zeiten recht schnell auf 29er-Zeiten kam. Damit war ich dann schon recht zufrieden, aber nach etwas Hilfestellung von einem Streckenarbeiter konnte ich am Ende sogar eine 28,6 in meiner drittletzten von insgesamt 35 gezeiteten Runden fahren. Die Beszeiten auf dem Kurs sind 26er-Zeiten, aber mit 2,5 Sekunden Rückstand auf die besten Fahrer, die sicherlich auch weniger Masse haben, kann ich mal ganz gut leben. Jetzt müsste sich nur 'ne Truppe für ein Rennen finden, das Training habe ich ja schon recht erfolgreich absolviert. ;)

Was ich auch nett finde in Nürnberg: Man bekommt seine Zeiten per E-Mail geschickt und hat am Geburtstag eine Gratis-Fahrt. Die Entfernung ist für mich quasi die gleiche wie nach Wackersdorf, aber mit mehr Autobahn. Also für Einzelfahrten würde ich dann definitiv nach Nürnberg fahren. Und hey - wenn ich auf der Rückfahrt von Radrennen an Nürnberg vorbeikomme, könnte ich ja ruhig auch immer noch 10 Minuten auf der Kartbahn Gas geben. ;) Also mein Test der Kartbahn Nürnberg war "janz jut" ;)

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Winter-Lästern #1 - Vereinssport

So, schluss mit lustig: Ich werde den Winter über mal über verschiedene Dinge lästern, die es einfach verdient haben, das man über sie lästert. Unangenehme Wahrheiten - na und? Ich sorge ja nicht für diese unangenehmen Wahrheiten, ich stelle sie nur fest. In Teil 1 widme ich mich mal dem Vereinssport, weil mir dazu neulich mal wieder was auffiel ...

In der DDR hatte man es ja nicht so mit Vereinssport. Ich kann mich nur noch grau daran erinnern, dass ich irgendwie im "Trainingszentrum Geräteturnen" anfing und dann Leichtathletik machte. Das war auch wieder ein "Trainingszentrum" oder so. Keine Ahnung, ob meine Eltern da überhaupt was für mich unterschreiben oder zahlen mussten. Es schien mir recht unkompliziert zu sein - und vor allem zweckmäßig. Man wollte einer Sportart wettkampfmäßig nachgehen - zack, fertig. Es wurde regelmäßiges Training angeboten, über anstehende Wettkämpfe wurde man informiert - alles optimal. Die Sache mit dem Vereinssport im Westen ist dann doch ein ziemlicher Unterschied, muss ich nach all den Jahren einfach sagen - aber kein positiver ...

"Vereinsmeierei" - das ist so ein Schlagwort, das vor allem im Radsport häufig genannt wird, wenn Leute ihren Sport außerhalb eines Vereins betreiben, quasi ganz allein, nur für sich. Man hat keinen Bock auf das, was in einem Verein an Nebenerscheinungen auftritt. Das kann bei den Mitgliedsgebühren schon anfangen, geht über sportartfremde Vereinsveranstaltungen bis hin zur Grüppchenbildung und der üblen Nachrede. Seit die Sache mit der DDR vorbei ist, war ich schon in verschiedensten Sportarten im Verein. Sehen wir uns die doch mal an ...

Fußball: Mein erster Sportverein war ein Fußballverein - der erste von mehreren. "Vereinsmeierei" wird hier groß geschrieben, was mir in den ersten Jahren viele ungewohnte Probleme bereitete, die ich aus den lockeren Sportgemeinschaften in Reichenbach beim Geräteturnen und bei der Leichtathletik nicht kannte. Fußballvereine sind aber dennoch die besten Sportvereine in Deutschland, um das gleich mal vorwegzunehmen. Daher gibt es auch so viele, sie sind einfach breitenkompatibel. Die Mitgliedsgebühren sind relativ niedrig, vor allem für aktive Sportler. Die profitieren nämlich von ganzjährigem Training, das kostenlos ist, sowohl draußen als auch in der Halle. Bei den Spielen wird alles für einen gemacht und die Trikots werden auch kostenlos gewaschen. Anschaffungskosten hat man als Spieler sowieso keine, die Vereine haben stets genügend Trikotsätze für all ihre Mannschaften. Welche Kosten entstehen dann überhaupt neben der Mitgliedschaftsgebühr, die sich bei den Vereinen pi mal Daumen im mittleren zweistelligen Bereich bewegt? Fußballschuhe und Schienbeinschoner muss man in der Regel selbst kaufen. Je nach Verein gibt es aber vielleicht auch Zuschüsse oder sogar komplett kostenlose Schuhe. Bei den Schiris hatten wir vor Jahren mal einen Gastredner von 1860 München, wenn ich mich nicht ganz irre, der davon erzählte, dass die aktiven Schiris der Löwen ihre Fußballschuhe vom Verein umsonst bekommen. Und wohl gemerkt: Es handelt sich bei den Schiris ja nicht um Profi-Schiris, nur weil der Verein im Profi-Bereich aktiv ist. Das sind ganz normale Schiris, die in allen möglichen Klassen pfeifen - vor allem in den unteren, denke ich. Die breite Masse an Schiris pfeift ja eher in den unteren Klassen. Jedenfalls gibt es auch Vereine, wo man die Fußballschuhe komplett umsonst bekommt. Alles in allem lohnt sich eine Vereinsmitgliedschaft für aktive Sportler im Fußballbereich, zumindest finanziell. Das ist wirklich der Wahnsinn, was die zahlreichen Fußballvereine da bieten können. Und auch die Vereinsmeierei lässt sich in den Griff bekommen ...

Leichtathletik: Auch der Leichtathletik blieb ich noch ein paar Jahre treu, aber wäre der Trainer nicht gleichzeitig Schulsportlehrer gewesen, weiß ich nicht, ob wir überhaupt Training gehabt hätten - und eine Trainingsstätte. Trainingspartner eh kaum, denn der Trainer verpackte das Training in eine Art Trainingsangebot der Schule, wo also auch alle Schüler ganz normal mittrainieren konnten. Was Wettkämpfe anbelangte, war man aber doch schon sehr auf sich allein gestellt. Anfangs brachten wir noch kleine Grüppchen zusammen, später war ich dann noch allein bei ein paar Wettkämpfen - aber wirklich allein, ohne Trainer. Das sah ich aber auch teilweise bei anderen Sportlern, dass die ohne Trainer ganz allein am Start waren. Bei einem Wettkampf in Cham gab es aber auch eine Ausnahme: Eine Truppe aus Sachsen. Tja, ex-DDR halt. Dort hat Sport doch noch einen etwas höheren Stellenwert. Das Training in der Schule hatte sich aber nach ein paar Jährchen erledigt und dann war's das. Zumindest in Sulzbach. In Amberg hätte ich wohl weiterhin trainieren können, aber wenn man noch unter 18 und somit ohne Auto ist, dann nützt einem ein Verein in einer anderen Stadt irgendwie nicht wirklich so viel. Unterm Strich brauchte man die Vereinsmitgliedschaft nur für seinen Starterpass. Ich habe auch nur einen einzigen LA-Verein kennengelernt, der implodierte halt - und fertig. LA-Vereine scheinen mir am Tropf zu hängen und sie sind wohl nur etwas für leistungsorientierte Sportler mit entsprechendem Talent, die es so weit bringen wollen, dass sie vom Verband gefördert werden. Für Freizeitsportler eher kein Thema, nicht breitenkompatibel.

Tennis: Tennis-Vereine sind auch nicht breitenkompatibel, um das vorwegzunehmen - aber die wollen das auch gar nicht sein, habe ich den Eindruck. Mitgliedsbeiträge um die 100 Euronen, kaum Wettkämpfe/Turniere, keine Trainingsmöglichkeit im Winter, im Sommer muss man für Trainingsstunden in der Regel den Vollpreis zahlen, weil die Trainer nicht vom Verein, sondern von Tennis-Schulen sind, keine Zuschüsse zur Ausrüstung, keine Garantie auf einen Spielpartner - und allein geht Tennis halt auch nicht. Bei den Gebühren für Mitgliedschaft und Training ist klar, dass das eigentlich nix für einen Freizeitsportler ist, der nur so nebenbei mal gelegentlich ein bisschen gegen den gelben Filzball dreschen will. Die Tennis-Vereine bewahren sich so aber wohl auch bewusst eine gewisse Exklusivität, damit die vereinseigenen Sandplätze in den Freiluftmonaten nicht überbelegt sind. Eine zu hohe Mitgliederzahl ist also nicht erwünscht, die Kosten für die Instandhaltung der eigenen Tennisanlage müssen also durch die höheren Mitgliedschaftsgebühren reingeholt werden. Wenn man aber in der Liga-Mannschaft des Vereins ist, die im Jahr glaub ... äh ... 5 oder 6 Spiele oder so haben?!? ... dann gibt es doch noch etwas umsonst: ein Mittagessen nach dem Ligaspiel. Also wenn man mal umsonst Mittagessen will, dann sollte man 100 Euro pro Jahr auf das Konto eines Tennis-Vereins überweisen ...

Radsport: Und dann natürlich noch die Radsport-Vereine. Hier wird Vereinsmeierei ganz besonders groß geschrieben. Radsport-Vereine sind generell breitenkompatibel, was man über Tennis- und Leichtathletik-Vereine ja nicht sagen kann, aber sie sind auch sehr selbstzerstörerisch veranlagt. So bemühen sich die meisten Vereine offenbar um weniger Breitenkompatibilität und mehr Exklusivität. Die Mitgliedschaftsgebühren bewegen sich auch vom unteren bis in den oberen zweitstelligen Bereich. Man kann davon ausgehen, dass die Vereine mit den höheren Gebühren eher auf Exklusivität ausgerichtet sind. In diesen Vereinen möchte man idealerweise nur Leistungssportler, die dann auch entsprechend finanzielle Zuschüsse zu ihren Rennstarts erhalten und oftmals auch die komplette Vereinskleidung umsonst, während Hobbysportler - egal ob auf Wettkampfbasis aktiv oder nicht - in der Regel gar keine Unterstützung vom Verein erhalten. Das führt dann auch berechtigterweise zu der Meinung vieler "Jedermänner", dass ihnen eine Vereinsmitgliedschaft nix bringt - und da haben sie Recht! Es wird im Verein zwar regelmäßig Gruppentraining angeboten, was eine Vereinsmitgliedschaft auch für nicht-aktive Wettkampfsportler (RTFler) theoretisch attraktiv und somit breitenkompatibel machen sollte, aber da man an RTFs auch ohne Vereinsmitgliedschaft teilnehmen kann, bleiben auch viele Radtouristiker lieber ohne Verein - oder schließen sich zu vereinslosen Gruppierungen zusammen. Das geschieht vor allem auch im Rennbereich, wo es heutzutage zahlreiche Jedermann-Teams gibt, die meistens vereinslose Gruppierungen sind. Vereine gegen Jedermann-Teams - das vielleicht größte Schlachtfeld im deutschen Radsport. Ein Schlachtfeld, das komplett unnötig wäre, wenn die Vereine einfach nur wie auch im Fußball mit der Zeit gehen würden.

Weiter mit dem Radsport: Der Rennbereich ist mittlerweile ein sehr kontroverses Thema. Früher wurden Rennen durch Vereine veranstaltet und man musste in der Regel auch Vereinsmitglied sein, um an diesen Rennen teilnehmen zu können. Durch steigende Kosten können sich aber immer weniger Vereine die Durchführung eines Rennens leisten. Aus für die Fahrer attraktiven Straßenrennen werden zuschauerfreundlichere und kostengünstigere Kriteriumsrennen - die berüchtigten Karussellfahrten auf 1-km-Rundkursen. Das ist okay für Leistungssportler, die sich jeden Herausforderungen stellen, aber wenn man eher als Hobbysportler unterwegs ist, dann möchte man eben doch nicht ständig nur im Kreis fahren müssen. Und da gibt es heutzutage fast nur noch Angebote in Form von kommerziellen Jedermannrennen, die nicht von Vereinen, sondern von Event-Unternehmen durchgeführt werden. Das beinhaltet höhere Startgebühren für die Sportler, aber die Zahlen geben dem Konzept auch Recht: Für ein "richtiges" Straßenrennen zahlen Hobbysportler einfach gerne etwas mehr als für eine "Karussellfahrt". Und für die Teilnahme an diesen Jedermannrennen ist keine Vereinsmitgliedschaft nötig. Wäre auch überflüssig, weil die meisten Vereine für die Teilnahme an solchen Rennen keine Zuschüsse bieten. Die Startgebühren für diese Rennen sind so hoch, wieso sollte man da als Hobbysportler auch noch eine Vereinsmitgliedschaft für null Unterstützung bei der Ausübung seines Hobbys zahlen?

Wie reagieren die Vereine im Radsport? Sie lästern! Also das, was ich jetzt auch gerade mache. "Böse Jedermänner" - hallo, liebe Vereine: Diese bösen Jedermänner sind alle potenzielle zahlende Vereinsmitglieder! Die Vereine sollten mal mit der Zeit gehen. Auch Rennsport ist mittlerweile Breitensport. Die sinkende Zahl von Leistungssportlern erklärt sich u.a. auch dadurch. Wenn man es nicht in die höchste deutsche Leistungsklasse oder gar in ein Profi-Team schaffen will, dann kann man eben auch bei Breitensport-Rennen seinen Spaß haben. Diesen Spaß haben mittlerweile auch viele Radsportler, die aber alle in keinem Verein sind. Das sind Mitgliedschaftsgebühren, die den Vereinen sehr wohl fehlen! Aber da sind die Vereine halt selbst dran schuld, weil sie weiterhin nur sagen: hopp oder topp - Lizenzrennen oder keine Unterstützung. Und die bösen Jedermann-Teams nehmen den Vereinen zudem auch noch die Sponsoren weg - was natürlich Blödsinn ist. Die Sponsoren sponsern dort, wo sie die meiste Gegenleistung erwarten können. Es geht um Präsenz. Es gibt keinen Sponsorenmangel im Radsport, aber viele Vereine vergraulen die Sponsoren genauso wie sie Breitensportler vergraulen. Statt über Jedermann-Teams zu lästern sollte man sich mal ansehen, wieso die für Sponsoren attraktiver sind. Statt Jedermann-Fahrer abzulehnen, sollte man ihnen eine Vereinsmitgliedschaft schmackhaft machen. Sponsoren und Mitglieder - davon gibt es eine ganze Menge, die Vereine müssten das nur mal erkennen und zugreifen! Sie sind aber einfach nicht anpassungsfähig genug. Die Radsport-Landschaft hat sich in den vergangenen Jahren gravierend verändert und wer sich nicht ebenfalls verändert, der geht eben vor die Hunde. Statt zu lästern, sollte man also mal im Jedermannbereich zusehen, lernen und nachmachen. Tut man das nicht, gibt es bald keine Vereinsmeierei mehr im Radsport - weil es keine Vereine mehr geben wird. Stattdessen nur noch Event-Unternehmen, die teure Jedermannrennen anbieten, an denen Einzelfahrer und vereinslose Jedermann-Teams teilnehmen. Soli Dachau ist nächstes Jahr mit einem Jedermann-Team am Start, das schon jetzt für mehr Medienpräsenz gesorgt hat als die Lizenzfahrer des Vereins in den letzten 5 oder 10 Jahren - und daher findet man auch Sponsoren für die Sportler in diesem Team. So was hat Zukunft ...

Ergo: Fußballvereine bieten Mitgliedern wirklich eine ganze Menge, weshalb es kaum noch vereinslose Hobbymannschaften gibt. Radsportvereine hingegen sind sturrköpfig und wollen einfach die Zeichen der Zeit nicht erkennen, weshalb sie akut vom Aussterben bedroht sind ...

Freitag, 22. November 2013

Knalltrauma

Mal wieder 'n paar Worte von mir ...

Gestern beim Hallentraining mal wieder was neues, auch nach X Jahren Fußball: Bekam 'nen Fußball von der Seite aufs Ohr und hatte gleich voll das Pfeifen. Ohr auch ganz dumpf, wie unter Wasser. Heute dann erst bei einem ersten HNO-Arzt, der seine Praxis nicht mehr dort hat, wo es im Internet noch steht. Nach einer Extra-Tour dann die Frage der Praxishelferin: "Haben Sie einen Termin? Wir haben heute Terminsprechstunde." "Nein, das ist gestern Abend erst passiert." "Wieso haben sie denn keinen Termin ausgemacht?" - uuuuuuuuund tschüss. Da ich armseliges Wesen leider nicht über hellseherische Fähigkeiten verfüge, ging es also zur anderen HNO-Praxis in Sulzbach. Dort war alles ganz unproblematisch. Meine "Internet-Diagnose" vom Vorabend bestätigte sich dann: Knalltrauma. Wenigstens nix ernsthaftes, nur das Pfeifen wird wohl etwas bleiben, was jetzt aber nicht gerade neu für mich ist. Seitdem ich mal in Augsburg die Scorpions und Meat Loaf ohne Ohrenstöpsel live erlebt habe, habe ich sowieso immer ein leichtes Grundpfeifen in den Ohren.

Warum überhaupt Hallentraining? Naja, weil die Saison draußen vorbei ist. Am letzten Sonntag noch ein 1:1 auswärts erzielt und somit 2 Siege und 1 Unentschieden aus meinen 3 Saisoneinsätzen geholt. Beim Unentschieden sicherlich meine schlechteste Leistung, aber sei's drum. Ich sollte mal wieder weite Einwürfe üben, denn die klappen überhaupt nicht mehr. In "Internet-Deutsch" würde man auch sagen: EPIC FAIL!!! ;)

Die Woche zuvor war das Kart-Fahren vom Radverein (RSG Schwandorf, ihr wisst schon). Immerhin Platz 7 diesmal - in Quali und Rennen. Das war eine Steigerung zum Vorjahr, aber der neue Kurs taugte mir nicht so. In jeder Kurve quietschte und rutschte das Kart - dabei habe ich 6, 7 Kilo weniger an Gewicht mitgebracht als im Vorjahr. Bei so viel Sliding tut man sich auch mit dem Überholen etwas schwerer, obwohl es einfacher war, immer mal wieder "Wheel on wheel" zu fahren. Der alte Kurs taugte mir unterm Strich trotzdem besser. Das ganze Quietschen und Rutschen ist aber sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass Kart-Fahren eigentlich für Kinder gedacht ist bzw. Erwachsene mit Kinderkörpern. :D

Noch was zum Radsport: Meine Überlegungen mit dem Lösen einer Lizenz haben sich erübrigt. Ab Mai (und Lizenz wollte ich ungefähr ab Juni nehmen) gibt es sowieso nur 2 C-Rennen. Also wie schon 2008: Die Veranstalter wollen keine "halben Hobbyfahrer-Felder" über eine Stunde lang auf der Strecke fahren lassen. Zu Saisonbeginn sind C-Rennen ja definitiv noch nix für Hobbyfahrer, da geht es durch die Fahrer, die erst im Laufe der Saison in B- und A-Klasse auftauchen, sehr flott zur Sache. Der Gedanke an eine Lizenz kam mir ja im Endeffekt erst durch Grünwald, wo das C-Rennen fast mit der gleichen Durchschnittsgeschwindigkeit wie das Hobbyrennen ablief. Aber den derzeitigen mir bekannten Planungen musste ich leider entnehmen, dass es 2014 in Grünwald wohl kein C-Rennen gibt. Konkret hätte ich ab Juni nur in Dachau beim Kriterium von forice Dachau und im Juli in Ingolstadt eine Startmöglichkeit als C-Fahrer. Den reinen Startgeldlieferanten für KT/A-Fahrer spiele ich ja gewiss nicht mehr. Wozu also eine Lizenz lösen, wenn einem als C-Fahrer so gut wie gar keine Startmöglichkeit geboten wird? Und dann diskutieren gerade die Vereine immer über die bösen, bösen Jedermänner und die bösen, bösen Jedermannrennen, wo (ehemalige) C-Fahrer Zuflucht suchen. Ist doch nur logisch, wenn es einen solch eklatanten Mangel an C-Rennen gibt.

Heute ging der Skisprung-Weltcup in Klingenthal los. Skispringen ... da mein Knie wieder mitspielt, sollte das diesen Winter auch mal wieder anstehen. ;)

Samstag, 2. November 2013

Terminüberschneidungen

Mir schmerzen gerade die Adduktoren, drum greife ich mal ein Thema auf, das mir dieser Tage des öfteren begegnet ist: Terminüberschneidungen.

Den Trend zu Terminüberschneidungen habe ich in den letzten Jahren schon des öfteren kritisiert. Ich stellte u.a. die Frage in den Raum, warum manche Veranstalter ihren Renntermin unbedingt an den Termin des örtlichen Dorffestes klammern müssten, obwohl das Dorffest bei den meisten Rennen weit, weit weg von der Rennstrecke stattfindet und eigentlich keine direkte Verbindung vorhanden ist. Ausnahmen sind Kriterien wie das Bergkriterium in Dachau und vor allem das Kriterium in Altdorf, wo die erste Kurve direkt an einem Karussell vorbeigeht. ;) ;) ;)

Jahrelang war das leidige Thema der Terminüberschneidung auch der Grund, weshalb ich noch nie an dem Jedermannrennen in Münchenbernsdorf teilnehmen konnte, was einige der dortigen Teilnehmer ja gerne zu weit mehr aufblasen als es eigentlich ist. Diese Überschneidung war meistens mit Cadolzburg und vor allem Karbach, was auch nächstes Jahr wieder der Fall sein wird. Wenn man als Hobbyfahrer aber die Wahl zwischen einem Straßenrennen und einem Rundstreckenrennen hat, dann fällt diese Wahl eigentlich nicht sonderlich schwer, trotz der Terminüberschneidung. Auf Rundstreckenrennen ist mal gepfiffen, die sind nix besonderes - aber Straßenrennen sind halt von Jahr zu Jahr seltener. Zumindest ordnungsgemäß durchgeführte Straßenrennen. ;)

Wird das Thema der Terminüberschneidungen und der steigende Trend hierzu in den letzten Jahren aber auch mal kritisch von den Radsport-Portalen im Internet aufgegriffen? Gibt es z.B. mal einen Kommentar zu den sich jährlich wiederholenden Überschneidungen mit Münchenbernsdorf oder Strullendorf und Elkofen Anfang Juli? Challenge-Magazin? Fehlanzeige! TOUR? Erst recht nicht! Radsport-News? Naja, die sowieso nicht, die veröffentlichen ja nur die Werbetexte der kommerziellen Veranstalter. Zumindest drängt sich einem dieser Eindruck auf, wenn man dort mal in den Bereich der Jedermann-News blickt.

Allerdings habe ich heute im Challenge-Magazin dann doch etwas zu einer "Terminüberschneidung" gelesen. Diese setze ich aber in Anführungszeichen, denn es handelt sich um zwei Rennen in Bochum und Dresden. Wer das geografisch nicht ganz einordnen kann: Bochum ist quasi Holland/Belgien und Dresden ist quasi Polen/Tschechien. Keine Ahnung, wo man da eine Terminüberschneidung sehen kann. Ich will jetzt gar nicht mal auf Google Maps nachsehen, wie groß die Entfernung zwischen diesen beiden Städten ist. Wer in Bochum starten will, der will höchst wahrscheinlich nicht extra bis nach Dresden fahren, um an einem Radrennen teilzunehmen - und umgedreht. Allerdings sind beide "Rennen" kommerzielle "Jedermann-Events". Und die sehen ihre Zielgruppe ja vermutlich sowieso bundesweit und ignorieren dabei gnadenlos alle nicht-kommerziellen Rennveranstaltungen. Wurst. Ich warte mal auf die Ausschreibung aus Dresden, ob sich die weite Anreise lohnen könnte oder nicht. Bochum ist für mich aufgrund der enormen Anreisedistanz auf keinsten lohnenswert ...

Eine weitere "Terminüberschneidung" habe ich in Zusammenhang mit Schleiz aufgefasst. Und das ist jetzt wirklich witzig, liebe Leute: Da heult jemand rum, dass sich der Termin eines Radrennens (!) in Deutschland (!) mit dem Termin einer Radltour (!!!) in Schweden (!!!) überschneidet. Ach ja, was fällt eigentlich den ganzen Veranstaltern ein, die den 1. Mai als Termin für ihr Rennen nutzen, obwohl für den gleichen Tag angekündigt wurde, dass in China ein Reissack umfallen soll? Schwierig, was soll man da am 1. Mai bloß tun? Radrennen in Deutschland fahren oder Reissack in China beobachten?

Montag, 28. Oktober 2013

Saisonwechsel

Was ist ein "Saisonwechsel"? Naja, ein Blog-Eintrag, in dem ich sowohl das Saisonabschluss-Rennen in Sachen Radsport erwähne als auch den für mich verspäteten Saisonbeginn in Sachen Fußball. Okay, ich hatte zwar zwischendurch schon 'n paar Mal mittrainiert und auch eine Woche vor der Zollernalb-Tour in Etzelwang mitgespielt, aber regelmäßig Fußball trainieren tu ich erst jetzt nach dem Kirtarennen in Dingolfing.

Dort nahm ich nämlich erstmals seit 2010 wieder teil, weil das Wetter im Gegensatzu zu meinen vorherigen letzten Teilnahmen um Welten besser war. Kein Dauerregen bei 5 Grad, sondern strahlend blauer Himmel bei "kurz/kurz"-Temperaturen. Erstmals erlebte ich auch den neuen Kurs, der meinen Fähigkeiten aber leider nicht wirklich so entgegenkam. Start und Ziel befand sich jedenfalls schon mal nicht dort, wo ich es vermutet hatte (in der kurzen flachen Passage durch den Ort Loiching), sondern am Ende des steilsten Abschnitts der Steigung - und der befand sich am Ende der Steigung, die sich hinter Start/Ziel wie ein sehr zäher Kaugummi noch in die länge zog. Nicht steil, aber eben dennoch stets leicht bergauf. Das erinnerte mich gleich an Werneck 2008, wo ich in einer ähnlichen Passage dem hohen Grundtempo in dem Abschnitt Tribut zollen und abreißen lassen musste. Das hatte mich 2008 total gewurmt, weil es zwar ein ABC-Rennen war, ich aber in allen anderen Passagen, inklusive der "richtigen" Steigungen, zu meinem eigenen Erstaunen gut mit dem Feld mitkam. Nur so leicht ansteigende Passagen, die sich über 1 km erstrecken, sind seit jeher eine der größten Schwierigkeiten für mich. Und genau so eine Kaugummi-Steigung hatte man ab Start/Ziel.

Am Start stand ich eigentlich recht früh in Reihe 1 und dachte mir, dass ich zumindest keine Probleme damit haben würde, dass ich noch mal abbremsen müsste, weil mir beim Start jemand das Vorderrad blockieren würde. In den letzten Sekunden vor dem Start fiel mir aber auf, dass die Fahrer links von mir alle so sonderbar nach rechts versetzt aufgestellt waren. Der Start war halt in der Steigung selbst, weshalb die Leute wohl etwas seitlich losrollen wollten. Da sah man die Erfahrung, die ich nicht hatte, weil ich ja sonst nie in einer Steigung anfahren muss. Da rechts von mir aber zwei Magnesium-Pur-Fahrer standen, denen ich nicht vors Rad fahren wollte, ging ich dieses diagonal versetzte Losfahren nicht mit - und musste nach dem ersten Abdrücken gleich wieder anhalten, weil mir der Kollege links von mir das Vorderrad wegzufahren drohte. Also wenn die Leute neben einem am Start nicht gerade losfahren, dann kann selbst ein Start aus Reihe 1 nicht ohne Behinderung sein. Wieder was gelernt.

War aber alles in allem halb so wild, da es sich ja um kein Kriterium handelte. Ich blieb ruhig, rollte erneut an, klickte ein - und fertig. Die erste Runde verlief unspektakulär und es ging in die 2. Runde. Der steilste Abschnitt war hinter uns, ich konnte das Tempo der Gruppe gut mitgehen (laut Streckensprecher noch 15 Fahrer zu dem Zeitpunkt) und dann wurde es "flacher". Ich dachte mir jetzt eigentlich, dass das Grundtempo etwas nach unten gehen würde - doch Pustekuchen! Es gibt halt genügend Fahrer, die in solchen Abschnitten im Gegensatz zu mir richtig gut drücken können. Und das tat irgendwer ganz vorn. Vom Gefühl her dachte ich mir "Okay, jeden Moment müssen die da vorn jetzt etwas langsamer werden" - nix da! Auf diesen Moment musste ich vergebens warten. Stattdessen platzte ich selbst weg. Ein Fahrer klebte an meinem Hinterrad, das Loch nach vorn wurde recht schnell recht groß - aber der Fahrer an meinem Hinterrad schien auch nicht schneller zu können, sonst wäre er ja schon längst an mir vorbeigefahren. Stattdessen krächzt der Vogel zu mir nach vorn "Fahr schneller!". Ich schrie nur zurück "Können vor Lachen!!!" - was soll das?!? In jedem Rennen findet sich so ein Scherzvogel. Wenn das Hinterrad, an dem er lutscht, für ihn zu langsam ist, wieso sucht er sich dann nicht ein anderes Hinterrad?!? Bin ich sein persönlicher Wasserträger?!?

Whatever. Der Schnitt nach der ersten Runde war glaub irgendwas mit 38 km/h. In der Folge verlief das Rennen dann so, dass ich erstmal alleine fuhr, der Scherzvogel nach vorne hin wegfuhr (er konnte also sehr wohl schneller als ich - hätte er halt einfach früher die Initiative ergriffen ... selbst schuld!) und ich stattdessen einen anderen Fahrer aufrollte. Mit dem blieb ich dann auch größtenteils über die restlichen Anzahl der insgesamt 7 Runden à 6,8 km zusammen, auch wenn wir zwischendurch auch von zwei verschiedenen Gruppen des Rennens mit u.a. den Senioren 2 aufgerollt wurden. Die erste Gruppe sauste dabei in der Steigung mit so einem Tempo an uns vorbei, dass ich gleich abwinken musste. Keine Chance deren Tempo mitzugehen. Die zweite Gruppe fuhr dann einen Tick langsamer und somit genau auf meinem Niveau. Da konnte ich eine Runde lang noch mal etwas Renn-Feeling erleben, denn wenn man nur alleine bzw. zu zweit unterwegs ist, dann kommt nicht wirklich Renn-Feeling auf. Es sei denn, man würde alleine oder zu zweit VOR dem Hauptfeld fahren. ;)

Zu Beginn der letzten Runde fuhr ich dann wieder möglichst gleichmäßig mit der kleinsten Übersetzung nach oben - und musste kurz vor Ende der Steigung feststellen, dass mein Wegbegleiter deutlich hinter mir zurückgefallen war. Eine Runde zuvor hatte ich noch rausgenommen und auf ihn gewartet, weil er durch das Finish des "5-Runden-Rennens" kurzzeitig etwas irritiert war und wohl dachte, dass das Rennen vorbei wäre. Aber jetzt befanden wir uns in der letzten Runde und der Abstand war so groß, dass ich jetzt einfach in der EZF-Modus ging. Am Ende fuhr ich dann mit 34 Sekunden Vorsprung auf meinen langzeitigen Wegbegleiter auf Platz 12 ins Ziel, was in meiner AK Platz 7 (von 7, lol) bedeutete. Der Schnitt lag immerhin noch bei 33,3 km/h, was ich ganz okay fand. Saisonende, kaum noch trainiert, sehr viel im Wind gefahren - das hat schon gepasst.

Die Organisation war jedenfalls ganz gut. Dass die Transponder ähnlich wie bei Tour de Hesselberg ein "Aufkleber" waren, war ja auch ganz gut. Ich finde diese Aufkleber seit Tour de Hesselberg ja generell am besten. Wiegen nix und scheinen auch zu 100% zuverlässig zu sein. Leider waren die hier an Nummernschildern angebracht, die man an der Sattelstütze befestigen musste. Okay, das ist bei den Profis normal, aber als Hobbyfahrer machst du dir natürlich Sorgen wegen Kratzern. Die Teile mussten mit Kabelbinder befestigt werden und hinterher musste man die Kabelbinder wieder abschneiden. Bei einem Kollegen erlebte ich auch gleich, wie er sich wunderschön einen Kratzer in den Lack ritzte. Bei mir sind die Kratzer stattdessen auf dem Nummernschild zu sehen gewesen. ;) Die Streckensicherung war jedenfalls sehr gut, man konnte hier ohne jegliche Sicherheitsbedenken ein Radrennen fahren. Wenn das Wetter immer so gut wäre, wäre das dann jedes Jahr wieder eine angenehme Saisonabschlussfahrt - auch wenn ich der Meinung bin, dass einige der Teilnehmer extra für dieses Rennen noch bis in den späten Oktober hinein ernsthaft trainieren. Auch wenn es vorher immer die üblichen Understatements gibt ;)

Runter vom Rad, ran an den Ball: Gestern gegen Großalbershof gespielt, 4:0 gewonnen. Dazu das 3:0 per Flanke vorbereitet. Hmm ... ich glaube aber auch, dass ich zwei Fehlpässe gespielt habe, aber für 2x Training während der Woche war diese Fehlerquote ja absolut okay. Da habe ich früher mehr Fehlpässe gespielt. ;) Ansonsten lässt sich eigentlich nix weiter zu dem Spiel schreiben. Überlegen wie Peps Bayern, gefühlte 70% Ballbesitz, deutlich mehr Pässe gespielt, Eckenverhältnis "viel zu 2", Chancenverhältnis "sehr viel zu gar nix" - und auch die miese Chancenverwertung war des Champions-League-Siegers absolut ebenbürtig. ;)

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Saisonausklang

Ein besseres Wetter zum Radfahren als gestern wird man dieses Jahr vermutlich nicht mehr haben. Umso besser war es, dass ich die Chance nutzte, um eine für mich ungewöhnlich lange Runde (82 km) zu drehen und dabei mal wieder etwas "fremdes Territorium" zu erkunden. Die Radsport-Saison neigt sich eben dem Ende zu. Ganz im Gegensatz zur Fußball-Saison, die noch voll am Laufen ist. Donnerstag, Samstag und Sonntag war ich als Schiri im Einsatz. Eigentlich 3 einfache Spiele, aber der Volkssport "Schiri-Hetze" hat mal wieder aus jeder Mücke einen Blauwal gemacht. Kleingeister ...

Also zurück zum Radsport. Ich habe gestern mal die Steigung von Offenhausen nach Entenberg bewältigt. Auf dem Weg dorthin konnte ich den Deckersberg von Happurg aus in 11 Minuten bewältigen - persönliche Bestzeit, aber immer noch nicht unter 11 Minuten. Die Sekunde hole ich nächstes Jahr aber schon noch irgendwo raus. ;) Die Steigung nach Entenberg kommt im Gegensatz zum Deckersberg aber auf keinsten fest in mein Trainingsprogramm. Am ehesten würde ich die Steigung mit dem Teil von Hohenstadt rauf nach Kleinviehberg vergleichen. Hat ein paar steilere Stellen, ist aber insgesamt recht kurz und einfach nicht gut als Training zu fahren. Man kann dort weder mit einem schönen Rhythmus hochfahren, noch stellt die Steigung wirklich eine Hürde da. Und die folgende Abfahrt macht aufgrund ihrer Steilheit - vor allem durch die Ortschaft hindurch - erst Recht keinen Spaß. Sicherheit geht vor - uns das macht diese Abfahrt zu einer "Bremsgummi-Abfahrt". Muss nicht sein, zumal landschaftlich auch nichts Außergewöhnliches ins Auge fiel.

Die Saison neigt sich also dem Ende zu, aber wie alle Jahre wieder gibt es Ende Oktober noch das "Kirtarennen" bei Dingolfing. Ich hatte ja schon mal gesagt, dass man sich von dem Namen nicht irritieren lassen und nach einer "Kirta" ("dingolfingisch" für Kirchweih, wenn ich das richtig verstehe) in Rennnähe suchen sollte, denn die ist irgendwo in Dingolfing selbst. Etliche Kilometer vom Rennort entfernt, der sich auf dem Lande befindet. Dort führte der Kurs jahrelang über Landstraßen, wo das geringe Verkehrsaufkommen eine Durchführung des Rennens ohne Sperrung und sogar ohne Einbahnstraßenregelung dennoch relativ sicher ermöglichte. Okay, "relativ sicher" heißt im Endeffekt meistens nur, dass ich früher oder später doch einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen muss, weil ich dieses Pech einfach irgendwie anziehe (in Pleisdorf 2011 gleich 2x während eines einzigen Rennens), aber die meisten anderen Fahrer kamen in der Regel ohne heikle Situationen durch. Bei meiner letzten Teilnahme, die wohl 2010 gewesen sein müsste, war das Verkehrsaufkommen auf diesen Landstraßen aber erstaunlich hoch. Ich sinnierte damals darüber, woran das liegen könnte. Ob an dem Tag irgendein Hauptverkehrsweg aufgrund einer Baustelle oder sonstigem gesperrt war und die Umleitung ausgerechnet über die Straßen der Rennstrecke ging, oder ob der Trend, das in Deutschland einfach immer mehr Autos unterwegs sind, dazu führte, dass das Verkehrsaufkommen auch auf diesen vermeintlich wenig befahrenen Landstraßen schon so hoch geworden ist, dass man sich Gedanken zur Sicherheit machen müsste. Die Optionen wären quasi eine Sperrung gewesen - oder ein neuer Streckenverlauf auf weniger stark befahrenen Straßen. Mit meinen Sicherheitsbedenken war ich damals offensichtlich nicht allein, auch der Veranstalter scheint dieses Problem sehr zur Kenntnis genommen zu haben - und reagierte mit einer neuen Strecke 2011. Was ich so von Teilnehmern gehört habe, gehören die Verkehrsprobleme dort auch der Vergangenheit an. Das ist gut. Für alle Beteiligten - für Teilnehmer und Autofahrer.

Also wer am 19.10. noch ein Straßenrennen fahren will, der kann das beim Kirtarennen bei Dingolfing tun. Die Ausschreibung steht auf rad-net. Und jetzt mag der ein oder andere Leser meines Blogs vielleicht denken: "Moment mal - haben Rennen, die auf rad-net ausgeschrieben sind, nicht eine Streckensperrung?" An dieser Stelle muss ich sagen, dass Hörensagen nicht gut ist, weil man dann auch falsche Dinge aufschnappen und verbreiten kann. Mir wurde 2011 mal von einem veranstaltenden Verein eines Straßenrennens gesagt, dass alle über rad-net ausgeschriebenen Rennen seit 2011 eine Vollsperrung der Rennstrecke benötigen. Eine Einbahnstraßenregelung reiche angeblich nicht mehr. Damit erklärte ich mir auch, wieso die Dienstagabend-Kriterien in Kulmbach und das Rennen in Pförring nur beim BRV ausgeschrieben werden, nicht aber auf rad-net. Doch auch ein Rennen wie in Schleiz ist über rad-net ausgeschrieben - und dort hatte mir ein Teilnehmer des 75er-Rennens im letzten Jahr schon erzählt, dass er von dem Gegenverkehr (u.a. ein Reisebus) geschockt war. Ich selbst war dieses Jahr auch geschockt, als mir nach einer Rechtskurve in einer Abfahrt Gegenverkehr entgegenkam. Ich habe sogar über das Kontaktformular mal in Schleiz nachgefragt, ob man sich dieses Problems bewusst ist und ob man sich überlegt, was man hier zur Gewährleistung der Sicherheit tun könne. Keine Antwort. Schade, Schleiz ist ja ein wirklich tolles Rennen, aber ich finde nicht gut, dass solche Sicherheitsmängel unter den Tisch gekehrt werden. Beim Kirtarennen aber scheint man sich sehr wohl um die Sicherheit zu kümmern. Und das ist gut so.

Nur zurück zum Thema, wieso das Kirtarennen auf rad-net ausgeschrieben ist, aber dennoch nicht mal eine Einbahnstraßenregelung zu haben scheint? Meine Erkenntnis ist einfach, dass es scheinbar wirklich egal ist, ob ein Rennen aus rad-net ausgeschrieben ist oder nicht - auch Elkofen war auf rad-net ausgeschrieben und der Veranstalter hat eine ganz tolle Sache gemacht: Die haben den Rennverlauf aus dem Führungsauto heraus gefilmt. Finde ich natürlich klasse, aber in dem Video sah ich auch Gegenverkehr auf der Strecke. Sprich: Keine Vollsperrung, nicht einmal eine Einbahnstraßenregelung. Es gibt also de facto Rennen, die über rad-net ausgeschrieben sind, aber eine geringere Sicherheit als die Dienstagabend-Kriterien in Kulmbach haben, wo wir ja mit Einbahnstraßenregelung fahren dürfen. Wie sicher oder unsicher Rennen wie in Elkofen oder bei Dingolfing dann tatsächlich sind, das lässt sich eigentlich nur herausfinden, indem man mal selbst teilnimmt. Die Erkenntnis ist jedenfalls, dass man sich nicht blindlings darauf verlassen darf, dass man die Straße für sich allein hat, nur weil ein Rennen auf rad-net ausgeschrieben wurde. Man sollte sich weiterhin stets informieren, wie die Streckensicherung bei einem Rennen aussieht, damit sich auch auf "wilde Rennen" einstellen kann. "Wilde Rennen" sind für mich halt Rennen mit Gegenverkehr. Das sind für mich aus Sicherheitsgründen einfach Rennen, die ich nur fahre, wenn die Streckenführung so gewählt wurde, dass man Gegenverkehr rechtzeitig erkennen kann. In Pleisdorf ist das nicht der Fall gewesen, deswegen fahre ich dort ja nicht mehr. In Pförring z.B. ist das aber sehr wohl der Fall, da man einen sehr guten Streckenverlauf gewählt. Auf die neue Strecke beim Kirtarennen scheint dies ebenfalls zuzutreffen. Und eine Zielkamera nutzt man dort auch schon seit vielen Jahren. Okay, falls Andreas Rühling hier mitliest, dann weiß ich schon: 2008 ... trotz Zielkamera ... ja, das blieb auch bei mir hängen, weil du auch bei deinem Ausflug in den Lizenzbereich des öfteren übersehen wurdest und mal das Zitat geliefert hast: "Ich reg mich schon gar nicht mehr auf" ;)

Alles in allem wollte ich nur sagen: Wenn einem die Sicherheit bei einem Rennen wichtig ist, sollte man nicht blindlings auf "rad-net" vs "nicht-rad-net" vertrauen, sondern sich stets individuell informieren. Ich selbst kenne die neue Strecke des Kirtarennens noch nicht, kann also keine Empfehlung aussprechen, aber was ich "so gehört" habe, sollte das dennoch ein Tipp für den Saisonausklang sein. Nur wie gesagt: Das ist KEINE Empfehlung meinerseits, weil ich jetzt nur auf "Hörensagen" vertrauen kann. Und dieses "Hörensagen" hat ja schon dazu geführt, dass ich dachte, dass alle Rennen auf "rad-net" eine Vollsperrung hätten, was sich ja definitiv nicht als wahre Gegebenheit herausgestellt hat. "Hörensagen" ist einfach nicht viel wert. Aber die Dingolfinger engagieren sich auf jeden Fall, nutzen zeitgemäße Technologie zur Ergebniserfassung und halten den Verkehr an den Knotenpunkten der Strecke in der Regel aufgrund ihrer zahlreichen Streckenposten auch rechtzeitig an. Allein das "Meldesystem" in der kurvigen Abfahrt der alten Strecke hat mich mächtig beeinruckt. Da standen die Helfer in Sichtlinien verteilt und kommunizierten per Flaggen von oben nach unten, dass die Fahrer jetzt in die Abfahrt gegangen sind. Dadurch wussten die Streckenposten ganz unten an der Abzweigung auch immer rechtzeitig, dass sie den Verkehr anhalten mussten. Das ist aufwändig, aber der Veranstalter des Kirtarennens hat die notwendigen Helfer, um diesen Aufwand Jahr für Jahr zu bewältigen. Und wer weiß? Vielleicht ist so ein ausgeklügeltes Flaggen-Meldesystem auf dem neuen Kurs gar nicht mal mehr nötig?

Freitag, 4. Oktober 2013

Kriterium Aichach 2013

Das Wetter war sonnig (und Hauptsache trocken), drum fuhr ich erstmals das Kriterium in Aichach Ende September mit. In den Vorjahren scheiterte eine Teilnahme teilweise an den Terminüberschneidungen mit den Werraclassics in Hildburghausen, teilweise hatte ich die Saison schon beendet. Diesmal ging es trotz einsetzenden Formverlusts doch an den Start, das Rennen mit den Reichenbachern zusammen in Zeitz hatte einfach nochmal etwas Motivation geliefert.

In den Vorjahren war das Rennen immer für Hobbyfahrer, dieses Jahr für Jedermann. Gut, das hat in Bayern nicht viel zu bedeuten, weil sich viele bayrische Lizenzfahrer immer noch scheuen, bei einem Jedermannrennen an den Start zu gehen. Doch wieso eigentlich? A- und B-Fahrer, für die Jedermannrennen also sicherlich unter ihrem Niveau wären, dürfen ja gar nicht starten. Und C-Fahrer? Genau für die sind Jedermannrennen doch eigentlich die einzige Möglichkeit Rennkilometer zu sammeln, wenn bei einer Veranstaltung kein C-Rennen angeboten wird. Und in Aichach gab es kein C-Rennen. Was meine "Recherche" aber ergeben hat, waren gar nicht mal so viele C-Fahrer am Start. Einige sollen sich sogar beim Profirennen (KT Elite) an den Start gestellt haben. Dennoch war das Jedermann-Kriterium ganz schön flott.

Zunächst überraschte mich, dass der Kurs Höhenmeter hatte. Heilsbronn und Lichtenstein lassen grüßen - das waren ja auch schon zwei Kriteriumskurse, wo ich von den Höhenmeter kalt erwischt wurde. Allerdings war die Steigung in Aichach nicht ganz so heftig. Es handelte sich um die Start/Ziel-Gerade, auf der man trotz der Steigung generell noch "rollen" konnte. Also eine nur leicht ansteigende Steigung. Dummerweise sind gerade leicht ansteigende Steigungen meine größte Schwäche überhaupt, wenn das Feld in solchen Passagen voll auf Zug fährt. Dann bekommen ich einfach nicht genügend Druck auf die Pedale - oder kurbel mir mit einer zu kleinen Übersetzung einen Wolf. In beiden Fällen habe ich immer Probleme den Anschluss zu halten - und genau an dieser Stelle waren die Wertungsabnahmen?!?

Es gab auch noch ein paar Prämiensprints. In den Ersten wollte ich gleich mal reinhalten, um zu sehen, wie ich auf dieser leicht ansteigenden Zielgeraden, auf der heute auch noch ein starker Gegenwind für zusätzliche Schwierigkeit sorgte, im Sprint klarkommen würde. Leider merkte ich gleich, dass ich nicht den gleichen Punch wie Christian (Weis) aufs Pedal bringen konnte. Und wenn ich mal bedenke, dass der Kurs durch die Höhenmeter und den starken Gegenwind im Vergleich zu anderen Kriteriumskursen nicht gerade ein Highspeed-Kurs war (und es zudem noch recht frisch war), dann war es ohnehin schon gut genug, dass ich bei diesem Prämiensprint überhaupt vorne dabei war - denn das Feld knallte allen Ernstes mit einem 40er Schnitt um den Kurs. Das konnte ja gar nicht gutgehen - und das tat es auch nicht. Ich hing in der Folge nur noch am Ende des Feldes, das nach den Sprints teilweise in zwei Stücken gebrochen ist. Zwei Mal konnte ich Lücken selbst wieder zufahren - und musste es auch. Ich wartete vergebens darauf, dass mal etwas Ruhe einkehren würde. Es blieb stets ein gleichmäßig hoher Zug im Feld - bis zu Beginn der letzten Runde! Da ging der Zug aus dem Feld plötzlich raus - und das nutzte ich gleich, um nach vorne zu rollen. Auf der Gegengeraden steckte ich dann leider hinter einem Fahrer fest, der offensichtlich kein Interesse an der Schlusswertung hatte, wodurch ich nicht sofort auf die antretenden Fahrer reagieren konnte. Mein Fehler hier: Kein freies Vorderrad! Ich fuhr dann nur auf Position 8 um die Zielkurve, aber auf der Zielgerade sprinteten nur 3 Fahrer ganz vorne voll, der Rest machte mir das Überholen trotz eines bescheidenen Top-Speeds von 51,9 km/h einfach genug, um wenigstens noch 2 Krümel für den 4. Platz der Schlusswertung zu ergattern. Und so hing ich zwar während des Rennens ständig am Ende des 15-köpfigen Feldes, landete im Ergebnis aber auf Platz 6.


Kriterium Aichach 2013 (Jedermannrennen) von EyTschej

Das war ein wirklich guter Abschluss der Kriteriumssaison. Und mit Platz 6 stellte ich ja auch mein bisher bestes Ergebnis im südbayrischen Raum ein. Für die Top 5 reichte es noch nie - und mehr war an diesem Tag auch gewiss nicht drin. Das war also aus meiner Sicht das Optimum. Und so erinnere ich mich wieder an den breit lächelnden Andreas Kofler, wie er vor einigen Jahren mal so schön nach einem Sprung in die Kamera sprach: "Dees paaaaßt schooo ..." ;)

Ach ja: In Aichach hatte man eine Zielkamera im Einsatz. Löblich, löblich! Langsam aber sicher kommen immer mehr Radsportvereine in der Gegenwart an. Geht doch! Daumen hoch!!!

Samstag, 28. September 2013

Video Zeitz

Hab das Video zu Zeitz hochgeladen, auch wenn die Sprinteinläufe kaum zu erkennen sind :/


Radrennen Zeitz 2013 (Hobbyrennen) von EyTschej

Fahr morgen noch das Kriterium in Aichach, weil ich die Startgebühr schon überwiesen habe - und das Wetter gut aussieht. Okay, könnte wärmer sein, aber Ende September ist es heutzutage eben nicht mehr so angenehm warm wie noch vor einigen Jahren. Ich denke z.B. an 2009, wo Ende September der Napoleoncup bei richtig angenehmen Temperaturen von um die 20 Grad stattgefunden hat. Die Lust zum Radfahren vergeht bei den jetzigen Temperaturen einfach langsam ...

Dienstag, 24. September 2013

GESCHAFFT!!! JA! JA! JA!

Okay, für alle Freunde der Sportunterhaltung: Daniel Bryan - YES YES YES ;)

Für alle anderen: Nachdem ich im letzten Jahr nur 2/3 des Stöppacher Bergs geschafft hatte und dann schieben musste, war ich gestern mit Helmkamera zum zweiten Mal an der Steigung mit durchschnittlich 16 % und Spitzenwerten von um die 30 %. UND ICH HABE ES GESCHAFFT!!! Bin bis nach oben GEFAHREN!!! :)

Ich werde die Steigung dann auch noch auf meiner Website als eine der gezeiteten Steigungen hinzufügen, mit Start- und Ziel-Screenshot. Dieser gezeitete Bereich ist laut Bike Router Toaster 0,83 km mit 94 Höhenmetern - und die geschätzte Dauer auf Bike Route Toaster ist 6:28. Hmmm. Das scheint mir nicht zu stimmen, denn ich habe laut Video nur 5:45 gebraucht - obwohl ich teilweise mit 6 km/h gekrochen bin.


Rennrad-Tour östliche Hersbrucker Schweiz... von EyTschej

Was man im Video nicht sieht: Im oberen Drittel, wo ich letztes Jahr noch absteigen musste, wurde es so steil, dass ich plötzlich mein Vorderrad in die Luft hob. Das hatte ich dieses Jahr schon mal am Vorraberg erlebt, als ich am Ortsausgang von Vorra Richtung Hirschbach unterwegs war. Damals hatte ich wirklich sehr stark am Lenker gezogen, diesmal auch - aber diesmal konnte ich auch kaum weniger ziehen. Also bin ich dann aus dem Sattel gegangen, um das Gewicht aufs Vorderrad zu verlagern und dieses somit gegen die Straße drücken zu können. Hört sich wild an? Es kann ja jeder mal selbst dort hochfahren. ;) Im Video sieht die Steigung unten in der Ortschaft leider steiler als im Wald aus, deswegen vermittelt das Video keinen brauchbaren Eindruck von der Schwierigkeit dieser Steigung. Ich poste das Video vor allem als Beweis, dass ich es geschafft habe. ;) Aber wieso sieht man die Steilheit im Wald nicht so gut? Da fehlt einfach der "Kontrast". In der Ortschaft hat man die Häuser und Hauseinfahrten, die einen gewissen Eindruck von der Steilheit der Straße vermitteln. Dabei ist die Straße in der Ortschaft noch eher flach (wohl so um die 10 %). Im Wald sieht man nur Asphalt und Grün - dadurch wird die Steilheit einfach nicht gut vermittelt.

Also: Wer sich mal davon überzeugen will, dass die Steigung wirklich so krass zu fahren ist, der kann das jederzeit tun. Möglich ist es natürlich, das beweist mein Video. Wer schiebt, der hat irgendwas falsch gemacht - so wie ich im letzten Jahr. ;)

PS: Die 22 % auf dem Verkehrsschild sind gar nicht die Durchschnittssteigung. Das war eine Fehlannahme meinerseits, weil die steilsten Stellen um die 30 % haben. Daher lag der Verdacht nahe, dass die 22 % auf dem Verkehrsschild die Durchschnittssteigung sind. Aber offiziell soll das die Maximalsteigung sein. Da muss das Straßenverkehrsamt aber nochmal neu messen. ;) Außerdem habe ich noch andere Daten zu der Steigung von quäldich.de: 0,8 km und 128 hm (!) - also sogar noch wilder als bei Bike Route Toaster angegeben.

Mittwoch, 18. September 2013

Bildaz

Okay, also hier mal kurz die "Bildergeschichte" zum letzten Wochenende in Kurzform ...

Freitag Abend spontan Bock auf Fußball-Training gehabt und durch eigene Tollpatschigkeit für "Verfärbungen" gesorgt:


Sonntag dann in Zeitz ein Radrennen gefahren:


Montag dann mal lustigerweise meine bisherigen Radsport-Staubfänger abgelichtet:

Sonntag, 15. September 2013

Kopf-Chaos

Seit meinem Blackout in Grünwald ging es bei mir Kopf drunter und drüber. Die Motivation auf Radsport war wie weggeblasen, noch schlimmer als in meinem Lizenzjahr 2008. Eigentlich war ich auch direkt nach dem Rennen in Grünwald durch mit Radsport. Montag habe ich dann aber "intuitiv" das Rad zur Reparatur zu Radsport Schillinger nach Haselmühl gebracht, um nach meinem "nicht richtigen Missgeschick" das "nicht richtig platte Hinterrad" und das "nicht richtig gebrochene Pedal" unkaputt machen zu lassen. Das ganze kostete 'nen 100er und dann dachte ich mir "Okay, wenn du jetzt nochmal Geld in den Radsport gesteckt hast, dann musst du wohl noch etwas fahren".

Freitag hörte der Regen dann am Nachmittag sogar auf und ich überlegte kurz, ob ich mich wieder aufs Rad schwinge. "Nääääh" - hatte einfach keinen Bock. Stattdessen hatte ich Bock auf Fußball. Im Fußball-Training habe ich mir natürlich die Beinmuskulatur total zerschossen, aber das konnte mir reichlich wurst sein. Samstag vormittag habe ich dann dennoch eine lockere 40er-Runde gedreht, um einfach zu sehen, ob ich dennoch sprinten könnte. Sah eigentlich ganz okay aus, auch wenn ich kaum laufen konnte.

Angemeldet hatte ich mich für kein Rennen. Freising war vor Grünwald eigentlich in meinem Kalender, auch Grimma wäre eine Option gewesen. Ich habe eine Excel-Datei, in der ich immer die möglichen Termine in meinen Rennkalender eintrage. Also alles, was man als Hobbyfahrer im Umkreis von 250 km fahren kann. Dazu gehören auch Termine, bei denen ich teilweise schon weiß, dass ich dort wohl kaum fahren werde. Es kommt einfach alles rein - doch Zeitz hatte ich nicht drin. Genau das war aber heute (Sonntag früh) mein Ziel. Wieso? Weil die Wetterprognose von allen 3 Rennorten am trockensten war. Außerdem gab es eine Privatangelegenheit in Reichenbach (REICHENBACH!!!), also konnte man zwei Dinge miteinander verknüpfen. Und so fuhr ich ausnahmsweise spontan zu einem Rennen, das gar nicht in meinem Kalender stand. Mehr dazu folgt (morgen?) in Bildern ...

Sonntag, 8. September 2013

Dumme Frage ...

Gibt es in Bayern einen Radverein, der bei Kriterien auch Betreuer für die verschiedenen Rennklassen hat, die wissen, wie man einen technischen Defekt behebt? Würde schon in Freising Mitglied in diesem Verein sein, ansonsten: War eine überwiegend schöne Zeit seit 2005, aber wenn man technisch so unbegabt ist wie ich, dann ist es eben doch die falsche Sportart ...

Samstag, 31. August 2013

Rückblick Albstadt

Eine Woche nach der Zollernalb(tor)tour in Albstadt, möchte ich noch einen kleinen Rückblick machen. Beginnen möchte ihn mit einem Bilderrätsel: In der Galerie von der 3. Etappe bin ich auf insgesamt 5 Bildern zu finden - dann sucht mal schön ;)

Beim Zurücksetzen des Tachos beim gestrigen Training fiel mir auf, dass ich am Sonntag einen Top-Speed von 59,5 km/h hatte, was aber nicht sonderlich aussagekräftig ist. Einen richtigen Sprint bin ich eh nicht gefahren. Der Speed wird wohl auf der langen Geraden erreicht worden sein, auf dem Weg "zurück". Die Gerade ging leicht bergab und wir hatten starken Rückenwind. Vermutlich hatte ich den Top-Speed dann bei meiner zweiten Attacke an eben jener Stelle, aber ich würde generell sagen, dass man an dieser Stelle locker über 50 km/h hätte fahren können, ohne großartige Probleme. Dass wir dann insgesamt nur einen Schnitt von 38,1 km/h hatten, verdeutlicht dann auch schon ein bisschen, was für ein Wind das am Sonntag gewesen sein muss. Man konnte in der Gegenwind-Passage so richtig schön verrecken, also Hut ab an die 3 erfolgreichen Ausreißer.

Die Organisation war prinzipiell top. Was mir nicht so sehr gefiel, waren die Transponder: Die musste man mit Kabelbinder am Rahmen anbringen. Da ich wegen der unterschiedlichen Etappen mit zwei verschiedenen Rennrädern am Start war, musste der Transponder also jedes Mal umgebaut werden. Es gibt ja verschiedene Zeitmesssysteme. In Schleiz hat man den Transponder immer vorne am Lenker, was aber auch eine Befestigung mit Kabelbinder ist. Kabelbinder ist für mich grundsätzlich die dämlichste Methode. Bei der "ganz bekannten Zeitmessfirma" hat man Transponder mit Klettverschluss, die man sich ans Bein bindet. Ich mag dieses "Ungleichgewicht" am Bein zwar auch nicht unbedingt, aber wenigstens könnte man das bei einem Etappenrennen unabhängig von der gewählten Rennmaschine nutzen. Am besten ist und bleibt aber das System, das in den letzten Jahren bei Tour de Hesselberg im Einsatz war: Kein Transponder, der das Systemgewicht stört, sondern ein dünner Streifen Aufkleber, den man auf den Helm klebt. Ein "Einweg-Transponder", wenn man so will. Das System funktioniert aber einwandfrei, auch wenn man natürlich zunächst Zweifel hat. Alle andere Firmen kommen halt mit ihren fetten Plastik-Transponder-Teilen daher, aber die Firma, die bei Tour de Hesselberg zuständig war, hat ein viel cleveres System entwickelt. Man spürt das Gewicht nicht, man muss nicht mit Kabelbindern rummachen - man muss nur darauf achten, dass man nicht plötzlich einen anderen Helm aufsetzt. ;)

Kurz vor Beginn der 2. Etappe erwähnte der Streckensprecher noch, dass wir uns für die 2. Etappe einschreiben müssten. Hoppala - diese Info war uns irgendwie entgangen?!? Und dann kam auch gleich die Frage auf: WO sollen wir uns einschreiben? Bei einem anderen Jedermann nachgefragt, schon ging unser Weg ins Festzelt. Vermutlich ist das jedes Jahr gleich, deswegen hat der Veranstalter das wohl schon als selbstverständlich vorausgesetzt und nicht auf den Hinweiszettel geschrieben, den wir bei der Startnummernausgabe erhalten haben. Da stehen nämlich eigentlich nur unwichtige Dinge drauf bzw. Dinge, die auch auf der Website schon erwähnt sind.

Die 2. Etappe verlief am Samstag urplötzlich anders als eigentlich geplant. Als wir die Strecke am Abend davor noch abgefahren sind, standen die Hinweisschilder mit dem Parkverbot für den folgenden Tag noch dort, wo die Etappe eigentlich entlang verlaufen sollte. In unserer Unterkunft hörten wir von der Cheffin schon, dass sich einige Bewohner wohl wegen der Straßensperrung aufregen würden. Auf diese Beschwerden wurde wohl reagiert. Ich finde das erbärmlich seitens der entsprechenden Bewohner, weil das bei Straßenradsport-Veranstaltungen einfach zu häufig vorkommt. Da soll eine Straße mal für ein paar Stunden gesperrt werden, schon muss man sich wie Tarzan auf die Brust klopfen. Aber was ist, wenn mal wieder 3 oder 4 Tage lang die Hauptstraße durch eine Ortschaft gesperrt wird, weil "Kirwa" ist?!? Da muckt niemand auf, da sind die Bewohner ganz ruhig und still. Es ist also weniger die Straßensperrung, die die Leute stört, als vielmehr der blinde Hass auf Straßenradsport. Bei der negativen öffentlichen Darstellung der vergangenen Jahre ja auch kein Wunder, dass engstirnige Geister im Straßenradsport ein Feindbild ausmachen. Vor allem in Albstadt kann man das nur als enttäuschend bezeichnen, denn es ist keineswegs so, dass nur eine einzige Straße durch den Ort führt. Es gibt dort schon fast mehr Straßen als Häuser. Umleitungen sind kein Problem und sein Auto kann man ruhig auch mal 2 Minuten zu Fuß von der Haustür entfernt parken. Ein bisschen Bewegung hat noch niemandem geschadet. Dabei ist die Zollernalbtour aber eigentlich doch ein Aushängeschild für Albstadt. Eine richtig tolle Veranstaltung, die sowohl Frauen-Teams aus dem lizensierten Bereich in den Ort und die Hotels bringt, die aber eigentlich auch Jedermann-Teams als zahlende Bewohner der Hotels und Pensionen nach Albstadt bringt.

"Eigentlich" - denn die Zollernalbtour ist auch leider ein typisches Beispiel für etwas, das ich schon vor einigen Monaten hier im Blog kritisch angemerkt hatte. "Kein Teamgedanke in der Jedermannszene". Wenn man den GCC zum Quasi-Synonym für "Jedermannszene" macht, dann sieht das natürlich anders aus, aber an alle GCC-Dauerfahrer da draußen sei nur mal gesagt: Seht in die Datenbank der Champions-Wertung des Challenge-Magazins. Da seht ihr dann, dass die Anzahl der GCC-Rennen, über die sich die GCC-Teilnehmer jeden Winter aufregen ("boah, soooo viele Rennen"), nur ein geringer Bruchteil der Gesamtzahl an Hobby- und Jedermannrennen in Deutschland ist. Und bei dem Großteil der Rennen gibt es nunmal keinen Teamgedanken. Natürlich gibt es bei den meisten Rennen auch keine gesonderte Teamwertung, aber die gibt es bei Lizenzrennen normalerweise auch nicht. Dennoch sieht man bei Lizenzrennen Teams am Start, die auch in der Regel für das Renngeschehen sorgen und ihre Fahrer vorne platzieren. Man braucht keine Teamwertung, um als Team fahren zu können. Aber für Albstadt war ja sogar eine Teamwertung ausgeschrieben - auf der Maxi-Distanz. Wieso also das Fehlen von Teams? Nur weil Albstadt nicht zum GCC gehört?

Vielleicht haben einige Teams, die letztes Jahr teilgenommen haben, aber schon gewusst, was kommen würde: Die kommentarlose Streichung der Teamwertung. So top die Organisation generell war, so enttäuschend war es auch, dass der Veranstalter die Teamwertung ohne Erklärung gestrichen hat. Anhand der Ergebnisse des Vorjahres nehme ich einfach an, dass das auch im Vorjahr so war. Nur wie gesagt: Auch ohne Teamwertung kann man als Team auftreten! Und da hätte ich gerade in Badem-Württemberg mehr erwartet. Es gibt da doch z.B. das Nattheimer Team, das bei Tour de Hesselberg immer so dominant mit seinen 20, 30 Fahrern aufgetreten ist. In Albstadt kein einziger Nattheimer am Start. Hmmm. Straßacker kommt einem bei Badem-Württemberg auch noch in den Sinn, aber auch deren schönes Trikot glänzte durch Abwesenheit. Hmmm. Das Trikot von Team Drinkuth hingegen war vertreten, sogar gleich zwei Mal - aber auf zwei unterschiedlichen Distanzen. Einer startete bei Light, der andere bei Maxi. Was Einzelstarts mit einem "Team" zu tun haben, das müsste man mir mal erklären. Wir hingegen waren mit 4 Fahrern auf der Maxi-Distanz am Start und brachten auch alle 4 ins Ziel. Nicht unsere Schuld, dass andere Teams erst gar nicht am Start sind oder es nicht mit mindestens 3 Fahrern ins Ziel schaffen. Das übliche Argument "das Rennen ist zu klein/kurz/leicht" zählte ja sowieso nicht. 150 Rennkilometer an 3 Tagen muss man erst mal durchstehen. Von 35 Startern auf der Maxi-Distanz gelang das nur 26 Leuten. Das Rennen ist, ähnlich wie der leider nicht mehr existierende Napoleoncup, ein wahres Juwel unter den Jedermannrennen. Solche Startmöglichkeiten - noch dazu zu diesem Preis (50 Euro für die 3 Etappen) - gibt es einfach viel zu selten. Man darf auch nicht vergessen, dass das ein RICHTIGES Rennen auf ABGESPERRTEN Straßen ist. Nicht solche Pseudo-Rennen wie die Transalp, wo man auf NICHT abgesperrten Straßen der Illusion eines echten Etappenrennens hinterherjagt. Wenn man wirklich mal ein echtes Etappenrennen fahren will, dann zählt die Zollernalbtour zu den ganz wenigen Startmöglichkeiten für Jedermänner.

Ach, ich habe schon wieder so viel genörgelt. Meine Stimmung ist nicht so gut, ist aber meine eigene Schuld, nur stehe ich dennoch zu den inhaltlichen Dingen, die ich jetzt erwähnt habe - weil die einfach wahr sind. Die Wahrheit ist aber häufig unbequem. Hat man also ein Problem damit, sollte man einfach selbst proaktiv für eine andere Wahrheit sorgen. Fertig.

Montag, 26. August 2013

Zollernalbtour - 3. Etappe

Die 3. Etappe der Zollernalb(tor)tour fand nicht mehr im Dauerregen statt, was schon mal gut sein sollte. Die Straßen waren zu Rennbeginn dennoch wieder etwas nasser, weil es zwischendurch immer mal wieder leicht regnete. Allerdings trockneten die Straßen nach 1/3 der Renndistanzen langsam ab - bis sich das Wetter dazu entschied, nur noch in der nördlichen Hälfte des Rundkurses zu nieseln. Über die Hälfte des Rennens über hatten wir auf diesem 4-km-Rundkurs also einmal nasse Straßen und Kurven, einmal trockene Straßen und Kurven - hab ich so auch noch nicht erlebt. Heikel war dabei vor allem die erste Kurve in der nördlichen und somit nassen Hälfte. Da rutschte mir das Hinterrad des öfteren leicht weg, aber was ich mitbekommen habe, ist diesmal kein einziger Fahrer gestürzt - nach dem Anblick der gestürzten Fahrer auf den ersten beiden Etappen auf jeden Fall eine erfreuliche "Randnotiz".

Der Rennverlauf an sich war für mich persönlich der beste der 3 Etappen. Ausnahmsweise legte das Feld mal nicht gleich wie die Feuerwehr los, sondern rollte die erste Runde mit einem lockeren 36er-Schnitt um den Kurs. Da ich vom Freitag her gewohnt war, dass auf der leicht antsteigenden Start/Ziel-Passage voll angezogen werden würde, trat ich auch vom Kreisverkehr aus schon kräftig in die Pedale, um bloß kein Loch reißen zu lassen. Diese Befürchtung war aber unbegründet, denn ich musste stattdessen nach rechts hin ausweichen - das Feld schob sich zusammen, da war kein Zug drin. Ich selbst hatte "bergauf" aber so einen schönen Schwung mitgenommen, dass ich scherzhafterweise einfach gleich durchzog - und in eine Wand hineinfuhr, die der Gegenwind verursacht hat. Ich drehte mich um und sah, dass das Feld (natürlich) nicht reagierte - aber es sprang auch sonst niemand weg. Alleine hatte das ja keinen Sinn, speziell bei diesem starken Gegenwind. Ich wählte also gleich eine Übersetzung, auf der ich mich nicht kaputtfahren würde, und nutzte es halt stattdessen als Warmup - denn auch der ist diesmal wieder sehr knapp ausgefallen und bestand nur aus reinem G1-Kurbeln. Da war das schon okay und ich konnte auch gleich antesten, wie sich die Strecke bei den Windverhältnissen alleine fahren lässt. Sogesehen war mir also auch schon sehr früh klar, wo man auf gar keinen Fall ein Loch zum Feld lassen sollte: "hinwärts".

Danach pendelte sich der Schnitt langsam bei ungefähr 37 ein, was ich so mitbekam. Es gab dann auch noch andere Antritte, u.a. von Jonathan und Hannes. Zwischendurch waren dann mal 2 Fahrer etwas länger vorne weg, wurden aber zu Beginn der Gegenwindpassage irgendwann gestellt. Es erfolgte keine Gegenattacke, aber das Feld fing auch nicht an zu bummeln - es blieb ein gleichmäßiger Zug im Feld. Erst in der Rückenwindpassage wurde es etwas behöbiger, was ich gleich nutzte, um mich im Feld vorzuarbeiten. Wurde dabei zwar auch fast vom Rad geholt, weil ein Fahrer einen unmotivierten Schlenker einbaute und die Fahrbahn super eng war (die Hauptstraße wurde in der Mitte einfach getrennt für Hin- und Rückweg), aber ich denke, ich lerne langsam, wie man solche Leute aus dem Weg schreit. Hat ja auch in Bamberg schon ganz gut geklappt. ;) Ich fuhr dann jedenfalls bis an Position 2 fuhr, holte dort nochmal etwas Luft - und als ein anderer Fahrer von hinten in die Führungsposition fuhr, setzte ich von Position 3 aus zu einem Antritt an, rechtzeitig vor Beginn der Kurvenpassagen vom Freitag. Ein Blick zurück - wieder keine Reaktion im Feld, aber leider auch kein weiterer Fahrer, der in Angriffslaune war. Da war mir natürlich schon klar, dass das maximal bis zur Gegenwindpassage halten würde, aber ich wollte endlich mal die Kurvenpassage im Start/Ziel-Bereich ohne "Stau" fahren. Und das war schon sehr erfrischend. Endlich mal mit Schwung durch die Kurven, hinterher nicht so stark antreten müssen - und bei der Zieldurchfahrt höre ich dann auch noch, wie der Sprecher erwähnt, dass das gerade die schnellste Rennrunde war. Wenn man so eine Runde als Solist vor dem Feld beendet, dann geht das natürlich runter wie Butter. Meinen Namen hat er auch gleich erwähnt, weil der Streckensprecher die Anzeigedaten des Zeitmesssystems entsprechend genutzt hat - an allen 3 Tagen. Das ist schon ganz cool gewesen - vor allem, weil er in aller Regelmäßigkeit irgendjemanden aus unserem Team durchsagen konnte. Egal ob Tilman, Hannes, Jonathan oder auf diese 3. Etappe eben auch mal ich - ein Sonderpreis fürs aktivste Team wäre gewiss an uns gegangen ;)

Sonderpreise für Teams gabs aber nicht, auch die ausgeschriebene Teamwertung wurde aber kommentarlos gestrichen. Wenn man das so handhabt, dann verwundert es wohl auch nicht, wenn sich die Fahrer für die Teilnahme an der Zollernalbtour nicht zu Teams zusammensuchen. Speziell Mischteams sind ja nicht möglich, weil Teams in einheitlichem Trikot fahren müssen. Das ist etwas, dass der Veranstalter mal überdenken sollte. Ich mag ja Teamwertungen, deswegen würde ich einfach "Mischtrikots" für "Mischteams" zulassen. Die Alternative wäre, dass es von vornherein keine Teamwertung mehr gibt. Aber eine Teamwertung auszuschreiben und sie dann kommentarlos zu streichen - das ist ein NO GO! Und klar, wir waren am Sonntag das einzige Team, das noch die Mindestzahl von 3 Fahrern hatte. So what? Wir waren am Start, wir haben uns ins Ziel gekämpft - und dann werden wir dafür bestraft, dass wir das einzige Team waren, dass dies getan hat? Määäääh ...

Aber noch zum Rennen zurück. Nach meiner Attacke, die sich ungewollt bis zum Ende der Gegenwindpassage fortsetzte, obwohl ich schon lange im Regenerationsmodus fuhr, um beim Einholen durchs Feld nicht gleich durchgereicht zu werden, setzte es gleich eine Konterattacke von Jonathan. Das Feld setzte nicht gleich entschlossen nach, also konnte ich mich noch vor den 4 Kurven am Wendepunkte vor der Spitze des Feldes behaupten - und dann teamtaktisch fahren. Sprich: Ideallinie, aber in den Kurven selbst habe ich dann so gebummelt wie das Feld heute ständig in der Kurvenpassage vom Freitag. In der letzten Kurve hörte ich dann von hinten ein gereiztes "MENSCH, WEG DAAAAA!", aber meine Güte - ein Rennen ist ein Rennen ist ein Rennen. Taktik und somit auch Team-Taktik gehören dann einfach dazu. Ist ja nicht mein Problem, wenn mich die Leute noch in die Kurvenpassage fahren lassen, wären sie halt schon vor Beginn der Kurvenpassage an mir vorbeigefahren. Aber auch Jonathan hat mir hinter dem Rennen erzählt, dass mal jemand zu ihm sagte, er sollte schneller nachfahren, obwohl vorne einer von uns weg war. Bei Jedermannrennen trifft man schon teilweise auf komische Leute, die 1 und 1 nicht zusammenzählen können. Was bedeutet es wohl, wenn Fahrer das gleiche Trikot anhaben? Hmmm ... könnten die dann vielleicht Teamkollegen sein? ;)

Am Ende schaffte ich es mit dem Feld auf Platz 16 ins Ziel und Tilman, der nach meiner Attacke einem Spitzenduo nachsetze, es aber leider nicht mehr aufrollen konnte, kam auf Platz 3 ins Ziel. Also zwei Podestplätze auf den 3 Etappen und der inoffizielle Teamsieg - ich denke, das war schon ganz gut so. Man kann ja nicht alles gewinnen. Tilman hatte in der Gesamtwertung ja auch Pech mit seinen technischen Problemen am Samstag, Hannes verpasste eine noch bessere Gesamtplatzierung auch nur knapp. Und wo ich bei der Gesamtwertung bin: Die gibt es bisher nur für die Altersklassen. Die eigentliche Gesamtwertung scheint es ebenso wie die Teamwertung nicht zu geben. Komisch, komisch. Aber ansonsten eine gute Organisation. Gut angelegte 50 Euro ...

Sonntag, 25. August 2013

Zollernalbtour - 2. Etappe

Vor dem Start zur 2. Etappe schüttete es wie aus Eimern. Da verging mir schon eine ganze Menge, denn die insgesamt 3 Serpentinen in der Abfahrt wären schon bei Trockenheit ein ungewohntes Abenteuer für mich gewesen. Vom Start weg lief es auch gleich völlig falsch für mich, denn das Feld fuhr wie bei einem Eintages-Lizenzrennen wie die Feuerwehr los. Kein Einrollen, wie ich es durch den Napoleoncup für Etappenrennen kenne, sondern richtig Harakiri mit Anlauf. Das Grundtempo des Feldes an der Steigung war dann auch zu hoch für mich, weshalb ich gleich zu Beginn zurückfiel. Es fielen zwar im Laufe der Runde weitere Fahrer zurück, aber die sind teilweise nach der 1. Runde ausgestiegen. Dadurch hatte ich meistens nur einen einzigen Wegbegleiter, der die Abfahrt deutlich besser als ich runterkam. Hat aber dann hinterher meistens auf mich gewartet. Als er zu Beginn der letzten Runde am Anstieg einbrach, habe ich dann oben meinerseits auf ihn gewartet. Wir haben auch zwischendurch ein paar Scherze gemacht, denn 70 km bei dem Sauwetter - das will nicht allein oder schweigsam durchstehen müssen. Wir haben des beste aus der Situation gemacht, denke ich.

Die Serpentinen waren für mich teilweise wirklich sehr heikel, da kam ich teilweise sehr stark an den Rand, aber ging am Ende alles gut. Von der ersten Runde auch einen konstanten 31er-Schnitt gehalten: Also ein gleichmäßiges Rennen, kein Einbruch. Ich fuhr halt auf meinem Niveau und das war deutlich unter dem der Maxi-Distanz der Zollernalb(tor)tour. Am Ende Platz 28, den habe ich jetzt auch in der Gesamtwertung. Es waren ungefähr 20 Minuten Rückstand auf den Sieger. Nach vorne geht eigentlich auch nix mehr, sieht wohl nach Platz 28 auch am Ende aus. Es sind übrigens nur noch 31 Fahrer im Rennen. Durchkommen ist jetzt das Hauptziel ...

Samstag, 24. August 2013

Zollernalbtour - 1. Etappe

Satz mit X - das Niveau auf der Maxi-Distanz des Zollernalbtour ist trotz des überraschend kleinen Starterfeldes von nicht einmal 40 Fahrern dennoch ganz gut besetzt. Eine Menge Lizenzfahrer, eine Menge Tempohärte - und die haben die Leute auf der (für mich zu stark) ansteigenden Start/Ziel-Passage leider auch voll ausgespielt. Anfangs konnte ich den 39er Schnitt noch mitgehen, dann wurde das Feld durch einen Sturz im Kreisverkehr etwas seeeeeehr weit auseinandergezogen. Nochmal rangekämpft, aber dann dennoch auf der "Startsteigung" weggebrochen. Es bildete sich im Laufe des Rennens (20 km können ganz schön lang sein auf so engen, verwinkelten Kurs) dann eine etwas größere Verfolgergruppe, aber am Ende fraßen wir alle 1:02 Minute Rückstand auf die 17 Spitzenfahrer. Einer der Fahrer stürzte aber in der vorletzten Runde so schwer, dass er das Rennen nicht beenden konnte. Stattdessen wurde er abtransportiert, aber die Jury gab ihm die gleiche Zeit wie der Spitzengruppe. Vermutlich eine ähnliche 3-km-Regelung wie bei den große Rundfahrten?

Ich fahre ja diesmal für die Löwen aus Weimar als Gastfahrer mit. Mannschaftlich geschlossen glänzten wir auf den Plätze 21 (ich), 23 (Jonathan) und Hannes (24) - nur Tilman musste etwas aus der Reihe tanzen und fuhr mit der Spitzengruppe auf Platz 9 ins Ziel. Teamwertung gibt es irgendwie keine, aber sind wohl nur 2 Teams. Und "das andere Team" hat 3 Fahrer in Gruppe 1 gehabt. Daher haben wir jetzt 2:04 Minuten Rückstand in der Teamwertung - falls es die überhaupt noch gibt. Schon enttäuschend, wie der Jedermann-Boom abzuebben scheint. Vor 2 Jahren standen glaub noch 9 Teams in der Ergebnisliste und fast 90 Fahrer. Was ich aber mitbekommen habe, sind aber vor allem die guten Leute weiterhin am Start. War schon heftig und erinnerte mich eher an ein C-Lizenzrennen. Dort bin ich nach ähnlichen Distanzen bei der ersten schwierigen Phase weggebrochen.

Ursprünglich wollte ich auf den Flachetappen 1 und 3 auf Sprintsieg fahren, aber das kann ich vergessen. Auch die angestrebte Top-Ten-Platzierung in der Gesamtwertung wird nix, aber mal sehen, ob wir Tilman irgendwie unterstützen können, damit er heute gewinnt und das gelbe Trikot holt. Für mich hoffe ich wenigstens noch auf den Sprung unter die ersten 20.

Ach ja: Schnitt Spitze war 39 km/h, bei uns 38 km/h ... noch 'n paar Runden und die hätten uns überrundet. Wann wurde ich zuletzt überrundet? Hmmm ... also, mal abgesehen von Maik in fast jedem Hobby-Kriterium letztes Jahr ;)

Donnerstag, 22. August 2013

Auf zur Tour! ;)

Morgen geht es also zur Tour ... zur Zollernalbtour nach Albstadt! 3 Tage, 3 Etappen, insgesamt 150 km auf abgesperrter Rennstrecke - und alles mit Zeitnahme, versteht sich. Es handelt sich schließlich um ein Etappenrennen, da macht man nicht mit einem Punktesystem rum. 2 Flachetappen, 1 Kletteretappe - als Sprinter sollte man sich also an Kittel orientieren: erste und letzte Etappe gewinnen, dadurch auch der erste Träger des gelben Trikots sein - und es gleich auf der nächsten Etappe verlieren. Hört sich nach 'nem Plan an, oder? ;)

Ich hoffe, die Sache mit dem WLAN in der Unterkunft haut hin, dann gibt es tägliche Updates. Mal sehen, was mit 5.000 Kilometern in den Beinen bei so etwas möglich ist. 3 Tage hintereinander Wettkampfbelastung - das ist für mich Neuland. Jedenfalls habe ich seit Mitte Juli bereits nur noch auf dieses Ereignis und speziell die Kletteretappe hintrainiert, ließ dafür auch das Kriterium in Bamberg eher links liegen - und sprintete dennoch überraschend aufs Treppchen. Diesen Schwung würde ich gerne mitnehmen ;)

Montag, 19. August 2013

Meine "Regionalprojekt" bei Google Plus

Ich versuche nach wie vor das Internet dazu zu nutzen, dass die Fahrer aus der Region, die ja zahlreich unterwegs sind, aber ständig nur aneinander vorbeifahren, eine Stelle haben, wo man sich treffen und austauschen kann. Außerdem können sich Fahrer von außerhalb der Region auch Videos und Bilder aus der Region ansehen. Vielleicht möchte man dann ja mal hier eine "inoffizielle RTF" fahren. Man kann sich in einer kleinen Gruppe verabreden oder beim Samstags-Training der RSG Vilstal mitfahren, wenn ich idealerweise 1x im Monat eine Tour durch die östliche Hersbrucker Schweiz führe. Das beste an so einer "inoffiziellen RTF" ist ja: Man muss keine "Startgebühr" zahlen. Für was auch? Die Strecken sind genau so wenig abgesperrt wie bei einer RTF - nur die Strecke bietet so einiges fürs Auge und die Kletterbeine. Man hat hier einfach eine tolle Mischung, also lohnt es sich durchaus, dass man am Wochenende mal ins Auto steigt und hier mitfährt. Bei einer RTF steigt man schließlich auch vorher ins Auto ;)

- auf Google Plus geteiltes Video

- aktuelles Trainingsalbum auf Google Plus (ihr findet für weitere Monate weitere Trainingsalben)

Freitag, 16. August 2013

Video Bamberg 2013

Sodala, ich habe jetzt dann doch ganz flott sämtliche Rennvideos an den Start gebracht, denn das Video zu Bamberg ist das letzte noch fehlende Video:


Kriterium Bamberg 2013 (Hobbyrennen) von EyTschej

Von der Zollernalb-Rundfahrt wird es höchst wahrscheinlich keine bewegten Bilder geben, aber im September habe ich noch quasi drei "Nach-Tour-Kriterien" geplant. ;)

Donnerstag, 15. August 2013

Mittwoch, 14. August 2013

Video Meiningen & Update

Sodala, jetzt habe ich mal das Video zum Kriterium in Meiningen geschnitten und hochgeladen, natürlich wieder auf Dailymotion - wo sonst? ;)


Kriterium Meiningen 2013 (Hobbyrennen) von EyTschej

Meine Vorbereitung auf das Saison-Highlight nächste Woche, die 3-tägige Etappenfahrt in Albstadt, ist wohl weitestgehend abgeschlossen. Gestern war ich nochmal intensiv unterwegs und komme langsam an den Punkt, wo "Übertraining" droht. Es geht also langsam in den Regenerationsmodus, denn 3 Tage Rennen am Stück habe ich noch nie mitgemacht. Da die Auftaktetappe mit 20 km sehr kurz ist, sollte ich auf der Königsetappe am Samstag durchaus noch genügend Sprit im Tank haben. Sonntag geht es dann wohl nur noch ums blanke Überleben ...

Sonntag, 4. August 2013

Effizienter 3. Platz in Bamberg

Gestern wollte ich in Bamberg eigentlich meine Beine für einen möglichen Start heute in Vaterstetten testen, aber dann machte mein Körper stattdessen mit irgendwelchen Eindringlingen herum. Leichte Probleme im Hals, Schwächegefühl - ich schien mir einen Infekt gefangen zu haben. Nach dem Mittagessen ging es aber etwas besser, der Ruhepuls war auch nur im Bereich von 5 Schlägen erhöht, also fuhr ich dennoch nach Bamberg. Aus irgendeinem Grund waren kaum Bremser auf der Autobahn unterwegs, wodurch ich so früh wie nie vor Ort gewesen bin. Konnte mich dann gleich ausführlich mit Bernd zusammen auf dem Kurs einrollen. Optimal, denn schließlich ist das Einrollen in Bamberg immer so eine Sache.

Nach einem Blick in die Startliste war mir schon Angst und Bange, aber auch einige erspähte Nachmelder sorgten dafür, dass ich einen Podestplatz schon abschrieb. Die Zielgerade wurde offenbar erst neulich neu gemacht, was sehr erfreulich war, denn die Zielkurve war ja die letzen zwei Jahre ganz schön holprig geworden. Bernd und ich versuchten auch gleich die Zielkurve ein paar Mal hart anzufahren, aber irgendwas war immer falsch. Die beste Geschwindigkeit, die ich am Kurvenausgang erzielen konnte, waren 41 km/h. Also wer sich da nächstes Jahr warmfährt, der kann das ja mal vergleichen. ;) Ich denke aber, dass die Elite-Fahrer an der Stelle locker 45 km/h haben.

Aber mal zu den illustren Namen, die sich eingefunden hatten. David Groß, Jan Scheibe, Sven Beck, Christian Weis, Christian Rose - das machte gleich 5 starke und in der Hobbyszene bekannte Sprinter. Und ich glaube, dass alle im Gegensatz zu mir auch schon Rennen gewonnen haben. David und die beiden Christians in diesem Jahr erst. Und so souverän, wie Christian Rose in Altenburg gewonnen hatte, ging ich davon aus, dass der Sieg nur über ihn gehen würde. Doch bevor ich mir ums Rennen Gedanken machen konnte, musste ich mir nach dem Startschuss des U19-Rennens erst mal Gedanken über mich selbst machen: Nach dem Einrollen ging es mir nämlich wieder schlechter. So ein schwächliches, kränkliches Gefühl - ich zweifelte, ob das wirklich richtig war, dass ich hier starten würde. Aber der Ruhepuls war ja eigentlich im grünen Bereich gewesen. Kurz vorm Rennen ging es auch wieder etwas besser, also galt die Konzentration dann erst mal (nach 40 km Warmfahren!!!) der Ansage der Wettkampfleitung: Wertung jede 3. (!) Runde - also insgesamt 5 Wertungen.

Okay, das würde heftig werden, das würde Action geben. Ich ging eigentlich mit dem Plan ins Rennen, die erste Wertung gleich mal sausen zu lassen, weil sich da bestimmt alle zerlegen würden. Als die erste Wertungsrunde eingeläutet wurde, schnappte ich mir aber das Hinterrad von Christian Rose, der aber mit Position 2 eigentlich schon zu weit vorne war. Das Feld mischte sich daher auf der Gegengeraden auch wieder durch und ich fiel einige Positionen zurück. Die Leute vor mir bummelten, links und rechts wurde überholt - das übliche Lied. Eingeklemmtes Vorderrad, keine Chance zu reagieren. Egal, dachte ich mir. Rum um die 3. Kurve - und plötzlich tat sich links doch eine Tür auf. Wunderbar, dachte ich mir, das habe ich in den letzten Jahren doch schon ein paar Mal gut ausgenutzt! Allerdings war da ein örtlicher "Gelegenheitstäter" dabei, der direkt vor mir wohl den gleichen Gedanken hatte. Er ging aus dem Sattel, trat entschlossen an und schoss in die Lücke rein. Ich wollte mich an sein Hinterrad hängen - und hing mich fast daran auf, weil er nach dem kurzen Antritt plöztlich bremste. Oder zumindest nicht weitersprintete. Tür zu, Schwung weg - und vorne rechts setzte sich die Herde in Gang. Okay, also war klar, dass ich die 1. Wertung doch nicht mitsprinten würde. In der Zielkurve konnte ich dann noch zusätzlich bremsen, weil die Leute mal wieder in 2er-Reihe durch die Zielkurve fahren mussten und dementsprechend langsam waren, aber jut ... ich hatte heute nicht viel Kraft, aber diese hatte ich zumindest bei der 1. Wertung schon mal sparen können. Ich würde sie aber auch noch brauchen ...

In Bamberg hatte ich als höchstes Stundenmittel bisher 39,9 km/h, die 40er-Marke wurde noch nicht geknackt. Auch die ersten 3 Runden wurden heute mit unter 40 gefahren, aber nach der 1. Wertung griffen gleich mal Sven Beck und noch jemand an. Ich glaube fast, das war Felix Rohrbach, der vor zwei Jahren schon mal dem Feld durch eine Attacke davonfuhr. Mit Ach und Krach konnte ich dranbleiben, ließ aber teilweise wieder etwas zu viel Abstand zum Vordermann, aber es hielt sich noch in Grenzen. Rechtzeitig zur 6. Runde, in der die 2. Wertung erfolgte, hatte das Feld die Ausreißer auch wieder gestellt und nach der 3. Kurve kam es dann zu einem Deja Vu: Der exakt gleiche Gelegenheitstäter wie bei der 1. Wertung war erneut vor mir und fuhr erneut einen 3-sekündigen-Schein-Sprint in die einzige vorhandene Lücke hinein. Danach bremste er wieder, was mir so auf den Senkel ging, dass ich mal laut werden musste. Aber wirklich was Böses kam mir nicht über die Lippen, ich schrie nur gefrustet "EIEIEIEIEIEI!!!", weil ich so eine hirnlose Fahrweise einfach nicht verstehen wollte. Wieso stößt man in eine Lücke hinein, nur um gleich darauf abzubremsen?!? Keine Ahnung, was sich dieser Fahrer dabei dachte, aber ich denke mal, dass er am Ende auch 0 Punkte hatte. Dabei hätte er einfach nur durchziehen müssen. Es war schließlich der richtige Ansatz, denn durch mein Schreien erschreckte ich ihn wohl und er fuhr zur Seite, wodurch er die eigentlich schon geschlossene Tür wieder für mich aufmachte - und dann tat ich das, was er einfach auch hätte tun müssen: Ich habe den Sprint eröffnet. Wieder mal mein Bauern-Trick, dass ich den Sprint schon vor der Zielkurve fahre. Und als ich mich der Zielkurve näherte, wurde es ganz schön knapp zwischen Christian Weis und mir, denn Christian schien unbedingt vor mir in die Zielkurve fahren zu wollen. Ich setzte mich aber durch, fuhr als Erster des Hauptfelds in die Zielkurve - und fuhr dort auf einen überrundeten Fahrer auf!!! Normalerweise sollte man eigentlich innen vorbeiziehen, denn wenn so ein Fahrer unverhofft nach außen zieht, dann hat man in Bamberg nur noch eine hohe Bordsteinkante, keinerlei Auslaufzone. Ich hätte aber einiges an Schwung verloren, wenn ich innen vorbeigezogen wäre, also dachte ich mir "Augen zu und durch!" - ich versuchte es dennoch außen, weil da eigentlich noch Platz war. Zum Glück behielt der überrundete Fahrer seine Linie auch bei, wodurch ich also heil vorbeikam und sogar von ihm profitieren konnte: Denn Christian zog innen an ihm vorbei, war also nicht mehr an meinem Hinterrad, sondern schon im Wind. Zu meiner Freude konnte ich den Sprint auch tatsächlich von vorne durchziehen und mir 5 Punkte für den Gewinn der 2. Wertung holen.

Danach gab es in einigen Kurven noch ein etwas nervöses Rumgeeiere einiger Fahrer, was zu verbalem Unmut, Bremsen und Ausweichen führte - einmal in der 1. Kurve, wo man aber zum Glück eine kleine Auslaufzone hat. Sven vor mir musste da einem langsamen Fahrer ausweichen, der seine Linie in der Kurve nicht gehalten hat, sondern weiter nach außen geeiert ist. Die Auslaufzone war hier wirklich Gold wert, denn ich war gleich an Svens Hinterrad. Sven hat natürlich die Erfahrung und Reaktionsgeschwindigkeit, um hier gleich das Richtige zu tun - und ich musste daher auch nicht bremsen oder sonst irgendwie den Schwung verlieren, weil vielleicht ein unentschlossener Fahrer vor mir überlegt, wie er sich in diese Situation nun am besten verhalten sollte. Gut, wenn man in solchen Situationen einen erfahren Fahrer wie Sven vor der Nase hat.

Die 3. und 4. Wertung ließ ich dann wenig spektakulär wieder aus, weil ich mich nach wie vor etwas geschwächt fühlte. Als das Tempo nach der 4. Wertung auf der Gegengeraden einzubrechen drohte, reagierte ich gleich mit einem Scheinangriff. Ich wollte auf gar keinen Fall, dass das Feld jetzt kurz vor der Schlusswertung in den Regenerationsmodus gehen würde, denn dann hätte sich mein Kräftesparen bei der 3. und 4. Wertung gar nicht gelohnt. Ich wollte wieder Zug ins Feld bringen, also setzte ich die halbgare Scheinattacke und konnte mein Ziel auch erreichen. Leider setze sich Felix wie eigentlich schon zu erwarten ab - zusammen mit einem weiteren Fahrer! Etwas ärgerlich, denn die beiden konnten sich etwas zu viel Vorsprung erkämpfen. Als wir zum letzten Mal um die 3. Kurve fuhren, setzte ich erneut zu meinem langen Sprint von vorn an und musste fast dafür bezahlen, weil mir in der Anfahrt zur Zielkurve hin die Beine einschliefen. Glücklicherweise stach aber dennoch niemand innen rein und ich konnte die Zielkurve heil als Erster des Feldes durchfahren - wieder mal mit Christian Weis an meinem Hinterrad. Zu meiner Überraschung konnte ich meine Position auch diesmal verteidigen, was mir 4 weitere Punkte sicherte. Etwas schade war jetzt sicherlich, dass Felix vorne nicht alleine weg war. Mit 6 Punkten wäre ich auf 11 gekommen und somit auf einen mehr als Felix, denn er punktete "nur" bei der Schlusswertung. Ein sehr effizienter 2. Platz, muss ich sagen - Hut ab! Ich selbst kam mit meinen 9 Punkten aber auch noch aufs Treppchen, was ebenfalls recht effizient gewesen ist: Ich bin ja nur bei 2 der 5 Wertungen mitgesprintet, die anderen 3 ließ ich aus. Der Sieg ging mal wieder an David, was ich aber gar nicht mitbekommen hatte - weil ich halt nur 2 Mal mitgesprintet war und er da jedesmal hinter mir war. Ich schätze mal, er und ich hatten einfach die exakt gegenteilige Strategie. Also er hielt voll in die 1., 3. und 4. Wertung rein, gönnte sich dafür bei der 2. Wertung wohl eine Pause. Ich hatte jedenfalls echt keinen Plan, wie der Gesamtstand war. Umso erfreulicher war die Überraschung, dass ich auf Platz 3 war, obwohl ich körperlich geschwächt war und so viele starke Gegner am Start waren.

Ach ja, noch ein paar Daten: Nach der 2. Wertungsrunde hatte ich auf der Gegengeraden einen Schnitt von 41,4 km/h aufm Tacho - unglaublich! Hätte ich in Bamberg nicht für möglich gehalten. Direkt nach der Wertung dürfte der Schnitt also sogar auf über 41,5 km/h gewesen sein. Bis zur 1. Wertung war der Schnitt aber noch unter 40 - da sieht man schon, dass die 3 Runden zwischen der 1. und 2. Wertung wohl die schnellsten Runden des Rennens waren. Im weiteren Verlauf hielten wir nämlich "nur" einen 40er-Schnitt - am Ende exakt 40,0. Das war zwar nur 0,1 km/h schneller als vor 2 Jahren, aber dennoch wurde die 40er-Marke endlich geknackt! Mein schnellstes Rennen in Bamberg bisher - und das gilt auch für meinen Top-Speed im Sprint: 58,0 km/h - 0,2 km/h mehr als im letzten Jahr. Die Jahre zuvor kam ich nicht mal auf 54 km/h. Das heißt nicht, dass ich plöztlich schneller sprinten kann als früher, sondern dass ich einfach eine bessere Tempohärte habe, denke ich. Früher konnte ich wegen des hohen Grundtempos meistens nicht mehr voll sprinten, weil die Beine schon zu weich waren. Jetzt hingegen scheine ich das schon besser zu verkraften. Es lässt sich also immer noch eine Entwicklung feststellen ;)

Vaterstetten musste ich aber weglassen. Fühlte mich einfach zu kaputt. Ich will meinem Immunsystem Erholung gönnen, damit ich nicht wegen eines Infektes zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt krank werde. Gleichzeitig habe ich seit Mittwoch mal wieder Schmerzen am Knie, diesmal wohl am Kniekehlenband. Trat bei einer super lockeren Laufeinheit auf. Ich versteh's immer noch nicht. Wenn ich schnell gelaufen wäre, okay - aber ich lief fast 2 Minuten langsamer als zuletzt bei meinen Laufeinheiten! Übertrieben hatte ich es also wirklich nicht. Mal sehen, wie lange das Kniekehlenband jetzt schmerzt und inwiefern mich das beim Radfahren behindert. Wenn es nicht weggeht, muss ich halt ... nein, nicht zum Arzt, sondern zum Physiotherapeuten. Das habe ich nämlich gelernt: Bei solche Problemen gleich zum Physio, denn die Ärzte wissen eh nicht, was die Schmerzen verursacht. Die sagen dann nur, dass man sich eine Zeit lang schonen soll. Aber so was sagt man doch keinem Wettkampfsportler ...