Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Donnerstag, 9. Juli 2020

Zwischenmeldung 2020

Lange nix los hier - aber auch lange keine Rennen mehr. ;) Auf Strava schreibe ich ja immer mal wieder ein bisschen was zur Akutalität, drum ist es hier umso ruhiger. Wollte aber mal das letzte halbe Jahr und die aktuell Situation etwas erörtern.

Ende Dezember war ich ansatzlos erkältet. Meistens kann man das nachvollziehen, wo man sich erkältet bzw. einen Infekt geholt hat, in seltenen Fällen kommt es ansatzlos. Anfang September 2018, einen Tag vor der oberfränkischen Bergmeisterschaft, war so ein Fall. Ende Dezember jetzt eben wieder. Ging aber schnell vorbei, dennoch kam ich danach nicht mehr so recht in die Spur. Das waren vor allem Motivationsprobleme. Es ist scheinbar wirklich besser, wenn man seine persönlichen Saisonziele verfehlt, weil man dann in der Folge hungriger bleibt. Letzte Saison aber konnte ich zu meiner eigenen Überraschung alle drei persönlichen Ziele erreichen - und das hat direkt nach der Schlussetappe des Riderman zu einem mentalen Loch geführt, weil ich mich gleich mal fragen musste: Welche realistischen (!) Ziele setze ich mir jetzt überhaupt für 2020? Der richtige "Hunger" auf irgendwelche Zielsetzungen stellte sich aber nicht so recht ein und der Fitnessverlust ab Januar war zusätzlich demotivierend, obwohl ich krankheitsbedingt ja wirklich nur 5 Tage oder so pausieren musste. Bis Ende Dezember war ich aber eigentlich schon in einer guten Verfassung, das Training lief super, was mich auch motiviert hatte, aber wie gesagt: Irgendwie sorgte die Erkältung Ende Dezember für einen Knick. Seit Anfang März habe ich zudem ein gesundheitliches Handycap durch anhaltenden Rückfluss von Magenflüssigkeit, was immer wieder für Entzündungsherde sorgt, u. a. mein Kehlkopf ist seit Anfang März zu einem Großteil in Leidenschaft gezogen worden. Nächste Woche wird dann wenigstens endlich mal in den Magen geschaut (Spiegelung). Es ist schon etwas erschreckend, wie wenig die Medizin scheinbar tun kann, obwohl es sich bei Rückfluss von Magenflüssigkeit mehr oder weniger um eine Volkskrankheit handelt. Das ist keine medizinische Neuerung, das sollte eigentlich schon bekannt und erforscht sein. Ist für mich als Laie einfach nicht nachzuvollziehen, warum man durch solche Probleme monatelang gesundheitlich gehandycappt sein muss. Seit Anfang März, wie gesagt, bin ich quasi krank...

Dennoch ist Training halbwegs möglich, auch mit der ganzen Medizin, die ich wie ein Junkie die letzten Monate geschluckt habe, weil einem die Ärzte halt anders nicht helfen können/wollen. Insofern hoffe ich, ab August trotzdem wieder halbwegs "rennfit" sein zu können. Bisher habe ich ja durch das globale Problemjahr 2020 sowieso nichts verpassen können, aber das ist nur ein Zufall. Auch in einem ganz normalen Sportjahr wäre ich bisher kein einziges Rennen gefahren, weil das mit so einem gesundheitlichen Handycap einfach nicht geht. Wie gesagt, nächste Woche wird das endlich mal untersucht, dann hoffe ich einfach mal ganz optimistisch, dass mein Körper langsam wieder gesund (genug) wird, um noch an dem ein oder anderen Rennen teilnehmen zu können. Durch die Motivationsprobleme hatte ich im Februar sowieso schon für mich entschieden, dass 2020 nur ein Zwischenjahr wird.

Mal von meinem persönlichen Problemjahr 2020 abgesehen, haben wir ja aber auch ein globales Problemjahr 2020. Lange gab es keine Rennen, zwischendurch nur ein verkapptes Profirennen auf dem Sachsenring (bei dem immerhin auch zwei Fahrer mit Amateur-Lizenz in der Ergebnisliste auftauchten, also generell konnte man da wirklich nicht von einem Amateur-Rennen sprechen), erst Ende Juni ging es mit Amateur-Rennveranstaltungen wieder los. In Erfurt gab es da ein "etwas komisches" Rennen, zumindest war von der Ausschreibung her nicht wirklich klar, ob das ein Fixie-Rennen oder doch ein Rennen mit normalen Rennrädern war. Auf rad-net wurde über diese erste Amateur-Veranstaltung im Straßenrennsport übrigens kein einziges Wort verloren - war also wohl nicht so wichtig, dass es "wieder losging". Mittlerweile nehmen die Amateur-Veranstaltungen wieder zu, an diesem Wochenende findet mit der Erzgebirgstour sogar schon wieder das erste Etappenrennen statt, wobei das ein Jedermannrennen ist, also neben Amateurfahrern auch Hobbyfahrer am Start sein werden. Dass das nichts mit der Leistungsstärke zu hat, sollte einem ja mittlerweile klar sein, umso hochwertiger dürfte das Leistungsniveau dort ausfallen. Wird knüppelhart, ich wünsche allen Teilnehmern eine gute Leidensfähigkeit - durch meine Teilnahme 2017 habe ich ja eine Vorstellung davon, wie hart die Erzgebirgstour schon in einem "normalen" Jahr ist. Dieses Jahr sind aber auch noch diverse starke Fahrer zusätzlich am Start, weil es bisher eben sonst nicht viele Rennen gab. Also das wird gewiss kein Zuckerchlecken...

Ab August plane ich dann selbst mit Teilnahmen in Bellheim, am Sachsenring und evtl. in Diersbach. Je nach dem, wie es mir gesundheitlich dann geht. Im September Stadtsteinach, wobei ich bis dahin noch unbedingt abspecken müsste, weil ich meine Vorjahresleistung sonst bei weitem nicht erreichen können werde, evtl. das Kriterium in Freising, die Masters-DM in Görlitz ("dabei ist alles") und eventuell Notzingen. Durch das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober ist ja im Endeffekt schon klar, dass der Riderman und der Heideradcup keine behördliche Genehmigung erhalten werden. Die Absage steht aber vermutlich aus versicherungstechnischen Gründen immer noch aus, aber ähnlich wie im Fall von Rad am Ring sollte man sich hier keine falschen Hoffnungen machen. Riderman und Heideradcup SIND definitiv Großveranstaltungen.

Im Oktober, falls das Wetter noch mitspielt, sind sogar noch ein paar weitere Rennen geplant, zumindest in Bayern. Die LVM Straße bei Passau soll dann nämlich am 4.10. stattfinden und eine Woche später sogar Karbach. Im Gegensatz zu Fußballspielen werden Radrennen zwar nur sehr selten wegen der Witterung abgesagt, aber ich kann mir kaum vorstellen, bei diesen Rennen noch am Start zu sein. Schon allein, weil ich mir in den letzten beiden Jahren im September einen Infekt gefangen hatte und die Saison dann auch beendet habe. Natürlich hoffe ich, dass mir dieses Jahr im September keinen Infekt fange...