Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 21. Januar 2019

Lange nix "gebloggt"

Hab mich hier nach dem vorgezogenen Saisonende schon länger nicht mehr zu Wort gemeldet. Hätte in der Zwischenzeit durchaus was zu ein paar Erlebnissen bei der Schiedsrichterei bloggen können. Da war ich u.a. ein paar mal als Assistent (= Linienrichter) im Einsatz und habe erstmals ein Spiel im Kreis Bayreuth gepfiffen - und zwar in Schnabelwaid. Ja, so einen Ortsnamen gibt es. ;)

Nachdem mich das vorzeitige Saisonaus ganz schön gewurmt hatte, habe ich dann auch erst mal ein paar Monate Trainingseinheiten nachtragen müssen. Das war auch ein Grund, weshalb ich hier nichts mehr gebloggt hatte. Mittlerweile ist alles so weit nachgetragen und das Grundlagentraining für die neue Saison ist in vollem Gange. Mein mittlerweile viertes Trainingsjahr mit System nach Friel - ich kann also auf die Erfahrungen und Daten aus drei Trainingsjahren zurückblicken und darauf aufbauen. Das hilft, um ein noch besseres Bild davon zu bekommen, wo man aktuell steht, wie der Trainingsverlauf ist und wie man die nächste Zeit weitermacht. Im ersten Trainingsjahr waren da natürlich noch viele Fragezeichen, wie genau man die Theorie am besten in der Praxis umsetzt und was das alles bringt und so. Ich hatte anfangs quasi nur die ganzen Puzzle-Teile in der Hand, jetzt hingegen habe ich diese Puzzle-Teile schon ganz gut zusammengesetzt, wodurch man auch schon das Gesamtbild ganz gut erkennen kann.

Viel Lärm um Nichts - so in etwa könnte man die Lizenzklassenreform im Männerbereich bisher umschreiben. Im Endeffekt sollte das ja auch nie eine große Revolution werden oder so, sondern einfach nur eine Anpassung an die internationale Klasseneinteilung im Männerbereich sein, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Deutschland war halt jahrelang mehr oder weniger das einzige Land mit "Dreiklassensystem", während man in den meisten anderen (europäischen) Ländern wohl zwei Klassen hatte. U.a. in Österreich hatte man schon länger die Klassen "Elite-Amateure" und "Amateure" - und genau diese Bezeichnungen wurden jetzt ja auch übernommen. Dabei sei aber natürlich angemerkt, dass sich diese Klassen nur auf Rennen in der Altersklasse "Männer" beziehen. Bei Rennen für andere Altersklassen macht es keinen Unterschied, ob man "EA" oder nur "A" ist. Die Reform bezieht sich also von vornherein gerademal auf die ehemaligen "Hauptrennen", von denen es bei den meisten Veranstaltungen nur 1, teilweise 2 gab. Auf alle anderen Rennen hat diese Reform sowieso keinen Einfluss.

Für Rennen der betroffenen Altersklasse "Männer" (oder auch "Elite", was jetzt aber durch die neuen Leistungsklassen-Bezeichnungen irreführend wäre) wird sich Stand heute aber auch nicht wirklich viel ändern. Ursprünglich klang es ja noch nach einer richtigen Änderung, weil es hieß, dass die beiden Leistungsklassen nicht mehr gemeinsam fahren würden. In dem Zusammenhang war auch kurzzeitlich die Rede davon, dass es im Männerbereich immer zwei LVM-Meister geben wird und es auch in absehbarer Zeit eine DM für die Leistungsklassen "Amateure" geben solle. Kurz darauf ruderte man schon erstmals zurück, indem erklärt wurde, dass bei Meisterschaften weiterhin alle Leistungsklassen zusammen starten und auch zusammen gewertet werden. Beim letzten Präsentationsentwurf ist man sogar noch weiter zurückgerudert und befindet sich jetzt fast wieder dort, wo man vor Ankündigung der Reform gewesen ist. Dabei gilt aber auch, dass man weiterhin auf die neuen WBs warten muss, um hoffentlich eine präzisere Regelung in Text und Wort zu erhalten, weil die Ausführungen in der Präsentation Ungenauigkeiten beinhalten könnten. Als Beispiel hierfür wären die Aufstiegszeitpunkte zu nennen, die ursprünglich nur Ende Mai und Ende Juli sein sollten, was bedeutet hätte, dass man als "Amateur" ab 1.8. theoretisch alle Rennen hätte gewinnen können, ohne aufzusteigen und sich in der Folge bei Rennen der "Elite-Amateure" behaupten zu müssen. Ich glaube nicht, dass das jemals so geplant war und man einfach nur "vergessen" hatte, das in der Präsentation zu erwähnen. Das wurde aber mittlerweile nachgeholt. Alles in allem ist das aber ein Beispiel dafür, dass man die Präsentation nicht für das letzte Wort halten darf. Die endgültigen neuen Regelungen für diese Saison werden in den WBs kommen, denke ich.

Jedenfalls ist es bei weitem nicht mehr so, dass die Rennen von "EA" und "A" zwingend getrennt werden sollen, stattdessen ist der letzte Wasserstand wie folgt:

- bei Straßenrennen und LVMs: Gemeinsamer Start und gemeinsame Wertung möglich, wobei die "Amateure" eine Vorgabe erhalten sollen. Diese Vorgabe ist bisher nicht definiert.

- Rundstreckenrennen: Gemeinsamer Start möglich, aber getrennte Wertung.

- Kriterien: Gemeinsamer Start und gemeinsame Wertung möglich. (Ja, hier ändert sich also gar nix!)

- Etappenrennen und Zeitfahren existieren gar nicht. :D

In der Praxis wird sich also nicht viel ändern. In Regionen, wo man in der Vergangenheit die Trennung "KT/AB" und "C" hatte, wird man wohl weiterhin mit "EA" und "A" getrennte Rennen anbieten, in Regionen, wo man "KT/ABC" bevorzugte, werden weiterhin "alle in einem Topf" geworfen, was das Aufsteigen in diesen Regionen weiterhin schwieriger als in den Regionen macht, die getrennte Rennen anbieten. Drum meine Aussage: Viel Lärm um Nichts. Aber das ist auch nur eine Wasserstandsmeldung. Seit der ersten Präsentation mit der zwingenden Trennung der Leistungsklassen hat sich ja schon eine ganze Menge wieder geändert, drum ist nicht auszuschließen, dass sich auch bei der endgültigen Eintragung in die neuen WBs noch etwas ändern kann.

Zum Abschluss aber noch eine Neuerung, die ganz erfreulich ist: Der Riderman wird Teil einer Rennserie in Baden-Württemberg. Wohl gemerkt: Teil einer Rennserie für Lizenzfahrer! Ähnlich wie bei den Lizenzrennen im Rahmen des Heideradcup muss ich hier abermals hervorheben, dass das meiner Meinung nach ein Modell der Zukunft ist. Für Traditionalisten ist es sicherlich weiterhin ein Graus, dass Lizenzrennen in Jedermannrennen integriert werden, weil das ursprünglich ja andersrum war, aber da die meisten attraktiven großen Rennen nunmal nur mit großem finanziellen und personellen Aufwand durchzuführen sind, können Vereine das heutzutage einfach kaum noch selbst anbieten. Die Zusammenarbeit mit kommerziellen Veranstaltern ist hier ein guter Weg, der für den Lizenzradsport definitiv keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung darstellt - zumindest ist das meine persönliche Meinung. Lizenzrennen beim Riderman, beim Heideradcup und auch das Bundesliga-Rennen bei Rad am Ring sind eine super Sache, finde ich! Eine Win-Win-Situation!!!

PS: Auf der Website des Landesverbandes Rheinland-Pfalz gibt es die aktuelle Präsentation der Lizenzreform als PDF. Meine Schilderungen in diesem Beitrag beziehen sich auf die in dieser PDF veröffentlichten Informationen. Damit man also nachvollziehen kann, wovon ich schreibe, verlinke ich diese PDF hier (ACHTUNG: Wer NICHT weiß, was ein Link ist, der sollte ihn besser nicht anklicken, sonst könnte das Haus einstürzen oder so): Präsentation der Lizenzreform