Meine dritte Saison mit Training nach System - natürlich hoffe ich, dass ich 2018 abermals eine neue Stufe zünden kann. Beim bisherigen Training musste ich leider feststellen, dass ich die ersten zwei Wochen der Friel-Phase Grundlagen 1 nicht so gut durchziehen konnte wie im letzten Jahr, obwohl der Umfang der gleiche ist. Im Gegensatz zum Vorjahr habe ich mir diesmal nämlich keine Steigerung des Trainingspensums vorgenommen. Das hat sich wohl jetzt schon als die richtige Entscheidung erwiesen, denn ich habe die dritte intensive Woche einfach durch eine Regenerationswoche ersetzt - mein Kopf hatte es nötig!
In der Zwischenzeit habe ich auch mal wieder die Selbsttests nach Friel absolviert, also seine Fragen zu den eigenen Fähigkeiten und so. Aus irgendeinem Grund scheint Sprint immer noch eine große Schwäche zu sein, dafür scheine ich aber eine viel besserer Zeitfahrer geworden zu sein. ;) Man darf diese Fragen also sicherlich nicht überbewerten, aber dennoch gab es einige Änderungen zu den beiden Vorjahren, die sich plausibel anhören und meine Verbesserungen belegen. Das wäre also der eine theoretische Teil bei Friel zu Beginn eines neuen Trainingsjahres, der andere ist der Jahrestrainingsplan mit seinen jeweiligen Schwerpunkten. Und da bin ich noch etwas am Jonglieren, da steht noch nicht alles so fest wie in den beiden Vorjahren. Woran liegt das?
Da wäre zum einen das aktuelle Motivationsproblem, das eine unplanmäßige Regenerationswoche erfordert hat. Schon verschiebt sich natürlich alles ein bisschen. Da ich bei der Planung der Trainingsschwerpunkte auch noch keine Aktualisierung vorgenommen habe, stehen also auch die Inhalte der späteren Trainingsphasen noch nicht ganz fest. Sicherlich werde ich mich aber an mehr AA-Inhalten versuchen als in den ersten beiden Jahren. Gleichzeitig werde ich diese 90-sekündigen Belastungen mit CP6-Intensität in die Tonne kippen, weil ich nicht wirklich den Eindruck hatte, dass mir das im Hinblick auf die jeweiligen Rennen irgendwas gebracht hätte. Das einzige, was mir diese Intervalle brachten, waren ein paar KOMs auf Strava. Insofern werde ich für die Vorbelastungen in den "wichtigen" Wochen einen anderen Ansatz suchen. So viel zu den angedachten inhaltichen Änderungen im diesjährigen Trainingsplan.
Ein weiterer Grund, weshalb der Jahrestrainingsplan noch nicht ganz steht, sind auch die etwas späten Terminverschiebungen bei einigen Rennen. In den letzten Tagen gab es gleich für 3 Rennen meines Rennkalenders neue Termine: Kulmbach, Hockenheimring und Heideradcup. Die Verschiebung von Kulmbach vom 28.4. auf den 12.5. bedeutet auch, dass ich nun endgültig wie im Vorjahr erst am 1.5. ins offizielle Wettkampfgeschehen eingreifen werde. Ursprünglich hatte ich den frühen Termin von Kulmbach als Motivation dafür benutzt, besser durch den Winter zu kommen und Anfang oder Mitte April schon einzusteigen, aber jetzt belasse ich es wohl beim Einstieg beim ersten Dienstagabendrennen in Kulmbach und der anschließenden Teilnahme bei den bayerischen Zeitfahrmeisterschaften in Weiden. Und ja, diesmal gehe ich beim Lizenz-Wettbewerb an den Start. ;)
Der neue Termin von Kulmbach fiel dann zunächst mit dem ursprünglichen Termin vom Hockenheimring zusammen. An dem Wochenende hatte ich eigentlich einen Trip nach Hockenheim und am nächsten Tag nach Leimersheim geplant, weshalb es mit Kulmbach nix geworden wäre. Allerdings wurde der Termin für den Hockenheimring jetzt für den 4.8. verkündet, was die Planung entsprechend ändert. Ich starte also doch in Kulmbach, dafür aber nicht in Leimersheim - aber auch nicht am Hockenheimring. Am 4.8. ist das Gartenstadt-Kriterium in Bamberg. Mehr muss ich ja wohl nicht sagen. ;)
Für den Jahrestrainingsplan sollte man sich auch zwei oder drei klare Rennziele vornehmen. Aufgrund der ursprünglichen Termine lauteten die Ziele wie folgt: 1. Top Ten in Strullendorf, 2. Durchkommen bei der Oderrundfahrt und 3. Teilnahme am Heideradcup. Nun mag man denken: "Nanu? Heideradcup ist doch Jedermann, da muss man sich doch einfach nur anmelden, um teilzunehmen?" - Jein! Seit diesem Jahr hängen ja auch ein paar Radsportvereine der Region mit dran und haben erreicht, dass der ursprüngliche Jedermann-Event um zwei Lizenzrennen erweitert wurde. Ein Senioren-Rennen ab Senioren 2, wofür ich "noch zu jung" bin, und ein KT/AB-Rennen, wofür ich noch zu schlecht bin. ;) Der Termin am 16.9. schien mir daher aber optimal zu sein, um meinen Traum vom Aufstieg in die B-Klasse zu unterstreichen. Wäre mir der Aufstieg gelungen, hätte ich in Torgau also ein Lizenzrennen fahren dürfen. Darauf wollte ich im Schlussdrittel der Saison einfach hinarbeiten. Allerdings muss ich mir jetzt doch noch irgendwas anderes als drittes Saisonziel suchen, denn der Heideradcup wurde auf den 26.8. vorverlegt. Für den 25.8. habe ich mir aber meinen ersten Auslandsstart beim "Radweltpokal" in Österreich vorgenommen. Denke nicht, dass ich einen Tag nach einem Rennen in Österreich gleich bei einem Rennen hinter Leipzig am Start sein werde. Klingt mir etwas zu wild.
Also, ich bastel noch etwas an meinem Jahrestrainingsplan, um eben noch eine weitere Stufe zünden zu können - und die reicht dann hoffentlich für den Aufstieg in die B-Klasse. Einfach nur bei möglichst vielen Lizenzrennen durchkommen, ist für mich nach dieser Saison einfach kein Ziel mehr - denn genau das habe ich ja dieses Jahr erreicht. ;) Und wie beim Hochsprung, so muss man die Latte nach erfolgreicher Erfüllung eines Ziels eben weiter nach oben legen. ;)
Die beste Erkenntnis zum Jahresende ist aber auf jeden Fall dieses: Körperlich fühle ich mich wieder besser, zwar noch nicht wieder ganz beschwerdefrei, aber das bin ich seit 2009 sowieso nicht mehr gewesen. ;)