Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Samstag, 30. Juni 2012

Hart erkämpfter Podestplatz in Altenkunstadt

Das Rennen war eigentlich schon vorbei, die Sache sportlich entschieden - aber zum Kampf um Platz 3 musste ich noch zu einer Verlängerung mit dem Wettkampfgericht in den Ring steigen. War ja nicht das erste Mal und ich habe schon mal gesagt: Wenn man ganz sicher gehen will, dass man richtig platziert wird, sollte man unter die ersten Drei fahren. Tja, diese Meinung nehme ich hiermit zurück ...

In meinem Profil bei Google+ habe ich zwei Screenshots aus dem Video hochgeladen, eines davon ist vom Zieleinlauf. Kann sich ja jeder selbst ein Bild von machen. Das Fotoalbum, das ich jetzt mal als "Radrennen 2012" angelegt habe (ich teste immer noch herum, ob Google+ sinnvoll verwendet werden kann), dürfte auch ohne Anmeldung bei Google+ zu sehen sein. Den Beitrag zu den beiden Bildern habe ich aber nur mit meinem "Sport-Kreis" geteilt. Die Beiträge zu den Pässen der Region und den von mir dort gefahrenen Zeiten markiere ich immer als "Öffentlich". Wieso diese Unterscheidung? Naja, nicht alle Leute in meinen Kreisen interessieren sich für Sport, also nutze ich die Möglichkeit der "Kreise", um die Beiträge gezielt mit den Personen zu teilen, die theoretisch Interesse haben könnten. Um aber die Sachen mit den Pässen und dem "Quasi-BZF" ins Rollen zu bringen, wollte ich auch Leser des Blogs hier ansprechen, die aber noch nicht bei Google+ sind - oder noch nicht in meinem Sport-Kreis ;)

Zwischenzeitlich zeigte mein Tacho einen 41er-Schnitt an, am Ende 40,4 km/h mit einem Top-Speed von 57,8 km/h. Vor zwei Jahren hatte ich gemeinsam mit Maik und Henry als Spitzentrio 40,3 km/h (Top: 58 km/h). Das war also fast das gleiche. Nur Maik ist halt schneller geworden ;)

Der Speed ist aber auch mit Vorsicht zu genießen, weil ich meinem Tacho derzeit einfach nicht trauen kann. Vielleicht war der Schnitt nämlich auch nur 39,4 km/h, was dann dem Niveau des Vorjahres entsprechen würde. Allerdings hatte ich den subjektiven Eindruck, dass wir diesmal definitiv schneller unterwegs waren als im Vorjahr. Ich habe aber auch keine Form mehr, weshalb mein Eindruck täuschen kann. Und wieso sage ich, dass ich keine Form mehr habe, obwohl ich vor knapp 2 Wochen noch über eine ungewohnt gute Form berichtete?

Tja, es ist wohl so, dass die Form erst nach einer kurzen Pause nach der hohen Belastung von 2 Renntagen pro Woche von Mitte April bis Ende Mai zum Tragen kam. Da ich aber von vornherein nur auf Anfang Juni abgezielt hatte (Napoleoncup) und danach keine konkreten Rennplanungen mehr hatte (keine für mich persönlichen bedeutungsvollen Rennen mehr), war mein Formaufbau ja von vornherein ein "Brechstangen-Formaufbau" und mir war bewusst, dass die Form danach ziemlich schnell in den Keller gehen könnte. Genau das scheint wohl der Fall zu sein. Letzten Dienstag in Kulmbach ging es ja schon wieder etwas bergab, bei meiner lockeren Trainingsfahrt am Donnerstag hatte ich ebenfalls schlechtere Leistungswerte. Ich bin jetzt wieder ungefähr auf dem Niveau von Mitte Mai - und das war ja bekanntermaßen nicht so grandios.

Sorry noch an den Viertplatzierten, der zunächst als Dritter zur Siegerehrung gerufen wurde. Er nahm es aber super sportlich und mir war der dritte Platz dann schon fast peinlich. Die Wahrheit liegt aber bekanntermaßen nur auf der Straße, das Zielfoto habe ich veröffentlicht - und die Verwirrung ist ja auch nicht durch meine Schuld verursacht worden. Da man anhand des mittels 0815-Videokamera aufgenommenen Zielsprints klar erkennen kann, wie der Zieleinlauf nun war, kann ich die Vereine im Sinne der Vernunft weiterhin nur dazu ermuntern, auf Zielkameras zu setzen. Der Verband will nämlich auf jeden Fall diese Fehler und Streitereien durch Technologie lösen - aber leider durch Transponder-Technik! "Leider" daher, weil Transponder ausfallen können und man ohne Zielkamera dann keinen Deut schlauer ist, aber auch weil diese Lösung wesentlich kostspieliger ist. Und wer soll das bezahlen? Die Vereine? Falls dem so ist, dann sollten die Vereine diesem Schicksal vorbeugen und ihrerseits auf Zielkameras als Technologie setzen. Der Verband wird so oder so Technologie zur Pflicht machen, das wird sich nicht vermeiden lassen. Aber NOCH hätten die Vereine die Möglichkeit, bei der Art der Technologie mitzuentscheiden.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Aufschwung vorbei

Der kurzzeitige Aufschwung in Kulmbach ist schon wieder vorbei. Kein guter Tritt, keine Punkte. Zwei Mal habe ich es aber versucht: Einmal wie schon letzte Woche 2 Runden vor der ersten Wertung, aber das Feld ließ die Leine diesmal kürzer - und ich bekam einfach keinen Druck aufs Pedal. Zwischendurch stürzte Klaus dann in Kurve 2 unmittelbar vor/neben mir, als er in der Kurve mit dem Pedal aufkam. Sah ihn nach dem Rennen nicht mehr, aber außer den obligatorischen Schürfwunden ist ihm glaube ich zum Glück nichts weiter passiert. In der Folge war das Feld zunächst gespalten, weil das in einer Wertungsrunde passierte und der hintere Teil, der den Sturz mitbekam, rausgenommen hat. Wir versuchten noch "STUUUUURZ" nach vorne zu schreien und es hatte auch den Anschein, als ob die Nachricht angekommen wäre, aber dann fuhr man vorne doch wieder etwas schneller weiter und hinten äußerten einige Fahrer schon ihren Unmut darüber, dass die Fahrer vorne nicht rausnahmen. Immerhin hieß es vor einigen Wochen noch, dass man bei so etwas nicht voll weiterfahren und sich erstmal über die Sturzfolgen informieren solle, ob also was passiert ist, ob man weiterfährt, ob abgebrochen wird und so. Dieser Appell war scheinbar schon verhallt.

Jedenfalls habe ich in der Folgezeit auf eine weitere Chance für eine Attacke gewartet, denn in den Wertungsrunden war das Grundtempo wieder zu hoch für mich. Vor allem ab Mitte der Gegengerade wurde immer nochmal so stark angezogen, dass das für mich eigentlich schon ein Schlusssprint gewesen wäre. Man merkt einfach, dass dieses Jahr deutlich mehr Lizenz-Sprintkraft mitmischt als noch im Vorjahr. Das ist einfach ein klar spürbarer Klassenunterschied. Aber ist ja auch logisch: Die Lizenzklasse wird sportlich gesehen immer höher als der Jedermannbereich anzusiedeln sein, selbst wenn einige Jedermänner sich selbst eine Traumwelt erschaffen wollen, in der ihre "Erfolge" über denen von Lizenzfahrern bei Lizenzrennen stehen. Wer was draufhat und es auch beweisen will, der soll zumindest in die B-Klasse aufsteigen. Die meisten Jedermänner werden das aber wohl kaum schaffen, denn der zusätzliche Punch von Lizenzfahrern, wenn es zur Sache geht, hat einfach eine völlig andere Qualität als im Jedermannbereich.

Die zweite Attacke wagte ich dann jedenfalls direkt nach einer Wertungsrunde. Sah auch nicht schlecht aus, das Feld reagierte nicht. Zusammen mit Juri von den Strullendorfern und einem der jungen Sprinter ging es davon. Der junge Sprinter führte aber nicht mit, sagte dann auch noch was, dass er nicht mitführen könne, und fiel dann kurz darauf wieder zurück. Juri und ich zogen weiter, aber ich konnte sein Tempo kaum mitgehen. 1,5 Runden vor der Wertungsabnahme brach ich dann ein und musste Juri ziehen lassen. Schade, denn er rettete sich ins Ziel, der Zeitpunkt für diese Attacke war meinerseits also gut gewählt. Immerhin das. Ich selbst fiel aber zunächst hinter eine Gruppe aus 5 oder 6 Fahrern zurück. Ich dachte mir noch "Nanu, ist das Feld so stark geschrumpft?", da kam die nächste kleinere Gruppe angerauscht. Insgesamt zählte ich 4 Splittergruppen - und erst an die vierte konnte ich mich wieder dranhängen. Ich hatte so stark überzogen, dass ich keine Chance hatte, mich an die ersten 3 Gruppen wieder dranzuhängen. Gerade rechtzeitig hatte ich mich also dennoch gefangen und in der Folge liefen die ganzen Gruppen auch wieder zusammen. War aber interessant, dass die Attacke von Juri und mir dazu führte, dass das Feld plötzlich so auseinanderbrach.

Am Ende jedenfalls ein Satz mit x, 3 Minuten langsamer als in der Vorwoche, aber wenigstens sturzfrei geblieben. Das war heute sicherlich die wichtigste Erkenntnis. Am Wochenende habe ich mich mal für Altenkunstadt und Strullendorf angemeldet, werde aber nur fahren, falls das Wetter passt. Bin ja nur noch als Schönwetterfahrer unterwegs und kann bei Regen eh nicht um Kurven fahren.

Letzten Samstag war ich übrigens wieder auf Erkundungstour. In Vorra bog ich ab nach Stöppach. 2008 fuhr ich dort schon mal hoch. Eine schöne Quälerei. Bei Stöppach bog ich dann aber rechts nach Treuf ab und weiter nach Raitenberg. Ein ständiges Auf und Ab, auch wenn es nur kleine Wellen waren. Quasi "Schleiz light". Das Auf und Ab ging dann auch weiter, als ich nach Raitenberg an diesem einen Golfplatz entlang nach Eichenstruth fuhr, wo ich den Landkreis Bayreuth erstmals im Einzeltraining durchquerte. Es ging dann nach Viehhofen und in eine eigentlich schöne Abfahrt runter nach Velden. Leider war die Abfahrt an diesem Tag nicht ganz so schön, weil zwei Vollidioten bei Tempolimit 70 in einer Linkskurve, die um einen Felsen herum führte (also ohne Sicht auf die Gegenfahrbahn), unbedingt überholen mussten. Aber sie mussten mich wie ein Auto überholen, sprich: Komplett auf der Gegenfahrbahn. 5 Sekunden später kam dort ein Auto entgegen. Überholt haben sie mich übrigens mit klar über 100 km/h. Wie gesagt: Tempolimit 70 und eine nicht einsehbare Linksurve! Darf jeder selbst entscheiden, was man von solchen Individuen halten soll ...

Mittwoch, 20. Juni 2012

Google-Videos und Gratisaktion

Ich habe über die Migrations-Funktion von youtube alle alten Videos auf youtube geschoben - zumindest theoretisch. Ich hoffe, das Verschieben ging wirklich so einfach wie es mir vorkam. Jedenfalls sah ich diese Funktion schon längere Zeit bei youtube eingeblendet und habe sie jetzt eben mal genutzt. Die Google Video hatte ich seinerzeit verwendet, weil es dafür einen externen Uploader für die Videos gab - bei youtube ging es nur über den Browser, was mir nicht schmeckte. Vor allem daher, weil der erste Upload bei youtube gleich mal im Nirvana landete. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich ein Google-Konto habe und seither bequem per Mausklick diverse weitere Dienste des Google-Imperiums nutzen kann. Viel besser als sich jedesmal neu registrieren zu müssen. Aber das hatte ich ja vor einigen Monaten schon mal geschrieben: So ein kostenloses (!) Google-Konto ist wirklich eine feine Sache. Dadurch habe ich ja auch Google Plus, wo man gerne meine Richtzeiten für einige Steigungen in der Region einsehen und verbessern kann (was nicht so schwierig sein sollte, weil ich kein guter Kletterer bin - aber natürlich müsste man dafür aus der Region kommen, sonst fährt man diese Steigungen ja nie rauf!).

Abseits des Sports: Ich habe für Freitag (22.6.) einen kostenlosen Tag für mein Vampir-/Fantasy-E-Book bei Amazon festgelegt. Falls man das Angebot nutzen will: Man braucht nur ein Kindle-Reader oder die Kindle-Software auf dem PC installiert - die gibt es kostenlos bei Amazon. Sobald man seinem Amazon-Profil also einen Reader für das E-Book hinzugefügt hat, kann man mein kostenloses E-Book am 22.6. "kaufen" - aber auch andere kostenlose E-Books, versteht sich. Davon gibt es bei Amazon ständig irgendwelche ...

Kammbäck

Nachdem ich letzte Woche nur 2 Mal auf dem Rad saß und zuletzt wieder zwei freie Tage "eingebaut" hatte, fuhr ich gestern mal eben mein bisher schnellste Kulmbacher Dienstagabendkriterium. Okay, die 43,0 km/h, die rundenlang als Schnitt angezeigt wurden, stimmten nicht, weil der Tacho offensichtlich nicht ganz richtig eingestellt ist, aber am Ende waren es immer noch 42,2 oder 42,3 km/h, was ich von anderen Fahrern übereinstimmend in Erfahrung bringen konnte. Letztes Jahr hatte ich mit 42,7 km/h den besten Schnitt notiert - aber ich glaube einfach, dass ich lange Zeit einen falschen Code in den Tacho eingegeben hatte. Seitdem auf den Reifen nicht mehr die technischen Angaben zu der Radgröße stehen, kann ich eben nicht mehr nachsehen. Ich nahm dann einen "Standardwert", den "wir alle" nehmen. Näher erkläre ich das nicht ;)

Jedenfalls spricht die Zeit der Pulsuhr eine unzweideutige Sprache: Während ich beim schnellsten Kriterium (die angeblichen 42,7 km/h) im Vorjahr 1:15.30 h unterwegs gewesen bin, stoppte die Pulsuhr diesmal bei 1:14.30 h - also eine Minute flotter als beim flottesten Kriterium im Vorjahr.

Interessant ist jetzt, dass mir das Rennen gar nicht so schnell vorkam. Ich konnte dem Tempo erstaunlich gut folgen, nur bei den Wertungssprints reichte es wieder nur bis zu dem Abschnitt zwischen Kurve 3 und 4 - danach hatte ich den gewohnten "Spannungsverlust". Sowohl Oberkörper als auch Beine waren dann durch das erhöhte Tempo in den Wertungsrunden schon so weit ausgelastet, dass ich einfach nicht mehr die notwendige Körperspannung aufbauen konnte, um einen konkurrenzfähigen Sprint zu fahren. Ich konnte mich aber wie beim letzten Mal schon deutlich besser positionieren. Also rein von der Nase her passt es schon ganz gut, jetzt müssen halt nur noch die Beine mitspielen ...

Bei diesem High-Speed-Rennen konnte ich das aber gut verschmerzen, dass ich im Sprint keine Punkte holte. Das Rennen fing mit einer langsamen Runde an, wobei dann gleich mal jemand attackieren musste. Ich blieb im hinteren Teil des Feldes ganz lässig und auf der Gegengeraden war die erste Attacke bereits in der 2. Runde abgewehrt. Dann trat aber gleich der nächste Fahrer an. Ich beobachtete die Reaktion des Feldes, die aber ausblieb. Zwischen Kurve 3 und 4 trat ich also selbst an. Blick in den Rückspiegel: Immer noch keine Reaktion im Feld. Also ging es erst mal weiter. Ich verringerte sogar schon etwas den Rückstand zu dem ersten Angreifer, aber da wird noch 2 Runden bis zur ersten Wertung hatten, wollte ich jetzt bloß nicht die Brechstange rausholen und die Lücke mit aller Gewalt schließen. Stattdessen blickte ich abermals nach hinten und sah, dass das Feld immer noch Passivität ausstrahlte.

Ich versuchte einen eigenen Rhythmus zu finden, mit dem ich solo den 2. Platz würde erreichen können. Der Fahrer vorne nahm auch nicht unbedingt raus, um vielleicht auf mich zu warten, aber das war für mich auch egal. Ich bin ja nicht mehr im Wettkampftraining, habe also keine Form mehr (die hatte ich dieses Jahr eh noch nicht), und merkte schon frühzeitig, dass ich nach der ersten Wertung erstmal wieder ins Feld würde abtauchen müssen. Es machte klingelingeling und die Wertungsrunde wurde eingeläutet. Das Feld hielt immer noch Abstand und belauerte sich gegenseitig. Das war für mich einfach optimal, denn ich fuhr schon teilweise nur noch mit Kinderübersetzung rum. Auf der Zielgeraden sah es aber immer noch sehr gut aus, obwohl ich hinter mir schon zwei richtig gute Sprinter mit deutlichen Geschwindigkeitsüberschuss näher fliegen sah. Sei's drum, der Vorsprung reichte - Platz 2 und 3 Punkte!!! Schon nach 4 Runden war klar, dass das meine erfolgreichste Teilnahme an den Dienstagabendkriterien in dieser Saison sein würde.

Gleich danach versuchte ich mich zu sammeln, um nicht vielleicht durchs Feld durchzufallen, da griffen mit Michael Walter und Maik Hamann wie schon beim 2. Wertungslauf die zwei stärksten Einzelfahrer des Tages an. Seit dem 2. Wertungslauf war Michael nicht mehr am Start. Damals kam ja auch ein früher Angriff, aber keine Reaktion des Feldes. Und die blieb auch diesmal aus. Also für mich war das natürlich optimal, zumal der erste Ausreißer als Dritter im Bunde dabei war. Ich hatte ja schon meine 3 Punkte. Bis zur vorletzten Wertung dachte ich mit einem breiten innerlichen Grinsen auch, dass es immer nur um 1 Pünktchen ging und dieses unter mehreren Punkteträgern verteilt wurde. Was ich nicht mitbekam: Der erste Ausreißer konnte Michael und Maik nicht mehr folgen. Aber egal, meine 3 Punkte reichten am Ende trotzdem für einen guten 7. Platz.

Also: Bestes Saisonergebnis in Kulmbach bisher und eine neue persönliche Rekordzeit - die 1:15 wurde geknackt! Vom Gefühl her hätte es auch noch schneller sein können. Unter 1:14 ist auf jeden Fall drin! Aber wie kann das eigentlich sein? Keine Vorbelastung, letzte Woche nur 2 Mal auf dem Rad gewesen, kein Wettkampftraining mehr, keine aktive Erholung mehr (stattdessen komplette Ruhetage) - aber leistungstechnisch schein ich jetzt viel besser drauf zu sein als noch vor einem Monat, wo ich diese Leistung benötigt hätte. Interessant ist, dass wir wieder einmal Juni haben - und all die Jahre zuvor kam die Form immer Mitte Juni. Das war aber auch so erhofft und ich dachte, es würde am geplanten Formaufbau liegen. Jetzt drängt sich aber eher der Eindruck auf, dass Trainingssteuerung der größte Schwachsinn überhaupt ist und die Form so oder so einfach dann kommt, wenn sie halt kommt. Selbst wenn man fast gar nicht mehr fährt. Wie verrückt ist das? Oder sind wissenschaftliche gesteuerte Trainingspläne schlicht und ergreifend nur eine Art Placebo? Bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass ich grundsätzlich erst ab Juni konkurrenzfähig bin? Hatte ich dieses Jahr also von vornherein keine Chance auf gute Platzierungen, weil alle Rennen im April und Mai waren?!? Vor allem aber frage ich mich: Was zur Hölle soll ich jetzt mit meiner scheinbar guten Form anstellen?!? Völlig egal, wo die herkommt: Es gibt ja keine nennenswerten Rennen mehr ... obwohl ... angeblich soll der Vogtlandcup doch stattfinden! Aber leider erst Anfang September. Und ich glaube kaum, dass meine Zufallsform so lange Bestand haben wird ...

Ach ja, war wegen meinem Knie nochmal beim Arzt. Ich soll im Endeffekt nur weiterhin eine Dehnübung machen, die ich bereits seit Jahren (!) regelmäßig mache. Da könnte mir der Arzt genau so gut sagen, dass ich ein- und ausatmen soll, um am Leben zu bleiben. Ich werde also im Endeffekt abermals nur die "Eigentherapie eines Sportlers" anwenden können: Gegen den Schmerz arbeiten, das Gegenteil dessen tun, was die Ärzte einem raten. Funktioniert erstaunlich häufig. Insofern werde ich also bald mal wieder volle Kanne ein Fußballtraining mitmachen. Vielleicht wissen auch die Trainer im Fitnessstudio etwas. Eins ist jedenfalls klar: Die Ärzte sind ihr Geld nicht wert ...

Montag, 18. Juni 2012

Mitmachen, Nachmachen, Bessermachen

Ich leihe mir mal den Titel einer ehemaligen Sportsendung für Kinder aus, weil das einfach ein sehr schönes und passendes Motto hierfür ist:

Beitrag #2

und

Beitrag #1

In meinem Profil bei Google+ veröffentliche ich ab sofort einige "pi-mal-Daumen-Zeiten" für einige Steigungen in "meinem Revier", inklusive Kartenlinks, Distanz und Höhenmeter. Ist alles nur eine Spielerei, ein zusätzliches Bonbon für Einzeltrainingseinheiten.

Letzte Woche habe ich übrigens zwei Fußballspiele gepfiffen und mein Knie zeigte zum Glück nur leichte Reaktionen. Es war nicht so schlimm wie noch vor einigen Wochen nach dem Spiel in Etzelwang. Insofern würde ich gerne mal demnächst wieder selbst etwas Fußball in Schlicht spielen. Mal eine hoffentlich lockere Trainingseinheit mitmachen und schauen, wie das Knie die Sache überlebt. Tatsache ist aber auch, dass die Führung meiner Kniescheibe weiterhin unsauber ist. Das Problem, das Ursache dieser unsauberen Führung ist, bleibt also hartnäckig bestehen, trotz meine Nachforschungen im Internet und trotz diverser Lösungsansätze, die ich austeste. Wenigstens ist es bisher nicht schlimmer geworden.

Beim Radfahren vertrage ich jedenfalls die dickeren Übersetzungen, obwohl ich aus ärztlicher Sicht nur mit kleinen Übersetzungen fahren sollte. Naja, das zeigt im Endeffekt nur, dass der Arzt das eigentliche Problem noch nicht erkannt hat und seine Lösungsansätze für ein anderes von ihm vermutetes Problem sein dürften. Aber das kennt ja sicherlich so gut wie jeder Hobbysportler, dass Ärzte bei Sportverletzungen gerne mal Fehldiagnosen stellen.

Dienstag, 12. Juni 2012

Auf Kulmbach ist gepfiffen ;)

Oder besser gesagt: Wegen der unsicheren Wetterlage und weil ein Spiel, das ich Freitag pfeifen sollte, auf heute Abend vorverlegt wurde, werde ich heute pfeifen statt in Kulmbach wieder mal nur einen 3er einzufahren - denn ein 3er in Kulmbach ist halt nur das Minimum für die Teilnahme, das jeder Fahrer bekommt. Es gab für mich mit Ausnahme des ersten Rennens bisher leider nur Frust, sprich: Keine Punkte bei den Wertungen. Und weil ich am Sonntag auch recht "undynamisch" auf dem Rad vor mich hinrollte (Durchschnittspuls 112 - ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt auch mal getreten habe), lasse ich das alles als Schönwetterfahrer mal sein und teste stattdessen, wie mein Knie mit Bandage über 90 Minuten Laufleistung klarkommt. Das macht zum jetzigen Zeitpunkt doch mehr Sinn. Und nächsten Dienstag, wo die Wetterprognose aktuell deutlich besser ist, kann ich dann hoffentlich mit etwas mehr Frische wieder in Kulmbach am Start sein. Denn so viel ist klar: Nächste Woche wird am Dienstag NICHT gepfiffen! ;)

Und da ich ja meinerseits keine offiziellen Rennen mehr in meiner festen Planung habe, mal ein kleiner Rundumblick, was sonst so passiert. Okay, letzte Woche fiel ja der Napoleoncup aus. Aber am Sonntag gab es die 80 km von Greiz-Pohlitz - Hammer Rennen! Und ich bin froh, dass ich wegen meiner nicht vorhandenen Form schon nach der Absage des Napoleoncups für mich entschieden habe, dass ich Greiz-Pohlitz dann auch sausen lassen werde. Es hätte ein Test für die 82 km bei Tour de Hesselberg werden können, aber durch die lange Zeit ohne offizielle Rennen und vor allem ohne Straßenrennen habe ich die Saison inoffiziell halt schon beendet. Über den komischen Rennkalender dieses Jahr habe ich mich ja schon oft genug aufgeregt.

Jedenfalls war Greiz bärenstark besetzt. Im Klartext: Die beiden Vorjahressieger der 30 km von Schleiz - Alexander Loos und Alexander Akel (man muss wohl Alexander heißen, um in Schleiz die 30 km zu gewinnen? - landeten auf Platz 4 und 14. Jörg Adam, der mich in Sonneberg noch vor der Zielkurve überholte, landete auf Platz 24 - von 26 Finishern!!! Da hätte mir bloß die Wiederholung des Negativ-Erlebnisses von Pförring gedroht: Der letzte Platz :(

Freitag, 8. Juni 2012

Kulmbach 6/12 und Knie-Update

Eine ähnlich gute Platzierung bei der Dienstagabendserie in Kulmbach wie im letzten Jahr kann ich jetzt schon vergessen. Schon wieder eine Nullrunde! Zwei Mal Platz 6, zwei Mal der ganz besonders undankbare Platz 5 - und in der Schlusswertung Platz 7. So wird das nix bei einem Kriterium, da sammelt man 0,0 Punkte! Aber das Grundniveau ist ja doch schon besser. Ich bin näher an den Punkterängen dran. Daran wollte ich ja arbeiten. Zwischendurch war mir auch mal wieder kotzübel, weshalb ich am Ende sogar froh sein musste, dass ich nicht erneut den Anschluss ans Feld verliere.

Zum Schnitt lässt sich nicht viel sagen, weil ich meinen eigenen Daten nicht trauen kann. Von der Zeit her 40,6 km/h, aber eigentlich war das Tempo gleichmäßig hoch und mein Tacho zeigte über weite Teile des Rennens 41,3 km/h - bei der Zieldurchfahrt sogar 41,6 km/h. Keine Ahnung, ob wir 41 Runden gefahren sind oder ob mein Tacho spinnt. Da ich den Tacho aber immer so einstelle und die Distanz für eine Runde eigentlich zu stimmen schien (die Gesamtdistanz habe ich mir nicht angesehen, weil die ja eigentlich immer die gleiche sein sollte), sollten 41,6 km/h stimmen. Schon allein vom Gefühl her waren es eher 41,6 km/h als 40,6 km/h. Weiß der Geier. So oder so war das Tempo in den Wertungsrunden noch einen Tick zu hoch für mich, weil ich immer mit sehr dicken Beinen auf die Zielgerade kam, und für Ausreißversuche war das Tempo eh zu hoch. Das Feld ließ ja auch niemanden fahren, wie schon die Woche zuvor. Da wird zwischendurch leider nicht die ein oder andere Gruppe fahren gelassen wie noch im letzten Jahr. Es sind genrell auch mehr gute Lizenzfahrer am Start, die einfach für eine leichte Anhebung des Grundtempos sorgen und eben auch für die erhöhte Aufmerksamkeit bei Ausreißversuchen. Und diese guten Fahrer selbst sind zu viele, um sich zu einer Gruppe zusammenzuschließen - mehr als vier Fahrer kann man bei einer Ausreißergruppe bei einem Kriterium schließlich nicht gebrauchen. Und so vereiteln diese guten Fahrer sämtliche Attacken. Tjo ...

Mein Knie ist immer noch nicht wieder okay, was aber mittlerweile auch kein Wunder mehr ist. Ich habe mich im Internet schlau gemacht, weil die Ärzte nur mit den Schultern zucken können, und bei einem Patellaspitzensyndrom scheint man stets mit seinen Schmerzen allein gelassen zu werden. Überall heißt es "Schonen bis die Schmerzen weg sind", aber meine Fresse: Schmerzfrei bin ich die meiste Zeit über! Nur sobald ich mal wieder ein Lauftraining absolviere, kommen die Schmerzen zurück. Das heißt: Die Ursache für das Patellaspitzensyndrom ist noch immer nicht beseitigt und wird durch Passivität auch nicht beseitigt werden können. Was aber kann man aktiv dagegen tun? Wie gesagt: Die Ärzte können weiterhin nur "abwarten und Tee trinken" sagen. Für so etwas braucht man nicht jahrelang eine tode Sprache studiert zu haben, das könnte mir auch meine Oma raten. Die bekommt für so einen Rat aber nicht gleich einen Fuffi oder was auch immer so ein Rat wert ist, wenn man einen Doktor-Titel trägt.

In den meisten Fällen scheint eine Muskelverkürzung die Ursache zu sein. Die Preisfrage ist: Wie stellt man fest, ob und wo man so eine Verkürzung hat? Und Bonusfrage: Wie kann man diese Muskelverkürzung beheben? Einen ersten Ansatz habe ich aus dem Internet, einen Fortschritt stelle ich bisher leider nicht fest. Eine Kniebandage trage ich auch. Letzte Woche konnte ich dadurch schmerzfrei zwei Tage hintereinander (!) Lauftraining absolvieren, aber diese Woche scheint die Magie der Kniebandage schon wieder verpufft zu sein. Zuuuuuuum kotzööööön ...

Montag, 4. Juni 2012

Kulmbach zum Fünften

Letzten Dienstag war der 5. Wertungslauf der Dienstagabendserie in Kulmbach und meine vierte Teilnahme. Kurzum: Es läuft dieses Jahr einfach nicht!

Entgegen meiner bisherigen strategischen Ausrichtung wollte ich diesmal wieder durch Ausreißversuche punkten. Im Gegensatz zum Vorjahr oder zum 2. Wertungslauf, wo das Feld noch überraschend willig die zwei besten Starter des Tages fahren ließ, wurden heute nahezu alle Ausreißversuche gekontert. Da ich aber bei meiner Strategie blieb, attackierte ich zwischendurch zwei Runden lang mit 2, 3 Begleitern so hart, dass ich dann durchs Feld fiel, als dieses voll durchzog. Normalerweise ist es ja eher so üblich, dass nach dem Einfangen einer Gruppe das Feld erstmal langsam macht. Leider diesmal nicht und leider war meine Brechstange bei der sehr harten Attacke abgebrochen - und schon entschwand das Feld! :(

Der starke Gegenwind auf der langen Gegengeraden tat das übrige dazu und so musste ich mich erstmals überrunden lassen. Ich kam zwar am Ende immer noch mit fast 41 km/h ins Ziel, aber das Feld hatte fast 42 km/h. Ich kramte gleich mal meine Aufzeichnungen aus dem Vorjahr heraus und sah: Das heutige Renntempo wäre von all meinen Teilnahmen 2011 das zweitschnellste Rennen gewesen! Und gerade an solch einem Tag setzte ich auf eine Ausreiß-Strategie. Na super :(

Die Gesamtwertung kann ich mir jetzt schon abschminken. Einmal ausgelassen (wegen Pförring - was für ein Reinfall!) und schon 3x nur die 3 Anwesenheitspunkte. Damit habe ich schon 4 Streichergebnisse eingefahren, aber es gibt ja nur 3. Ich versuche jetzt wenigstens noch in die Top 15 zu kommen, das ist momentan noch ein realistisches Ziel. Mit den Top Ten sieht es dieses Jahr aber wirklich schlecht aus, zumal ich ja aus dem offiziellen Wettkampfgeschehen schon raus bin und nur noch larifari fahre. Seit letzten Dienstag nur 2 Mal auf dem Rad gesessen, auch heute werde ich nur etwas Lauftraining machen - alles schon in Hinblick auf Tennis und Fußball.

Der starke Wind letzten Dienstag bewirkte auf der Zielgeraden übrigens einen Top-Speed von 59,0 km/h - exakt mein Rekord aus dem Vorjahr. Dabei war gar kein 100%-Sprint dabei. Auch daran lässt sich schon erahnen, wie stark der Wind gewesen ist. Bei Rückenwind zwar nett, aber wenn man alleine dem Feld hinterherjagt, dann ist das Problem eher dieses: Bei Gegenwind verreckt man und bei Rückenwind gibt natürlich auch das Feld entsprechend Stoff. Unterm Strich kann man also trotz des Rückenwinds kaum Boden aufs Feld gutmachen und bei Gegenwind frisst man Meter um Meter. Und wenn das Feld halt auch gerade an solch einem Tag das bisher schnellste Kriterium der diesjährigen Dienstage absolviert, dann ist man einfach verraten und verkauft.

Morgen werde ich also nicht die Brechstange auspacken. Stattdessen arbeite ich morgen mal daran, mich in den Wertungsrunden besser zu positionieren, den richten schnellen Zug erwischen und bei den Sprints zu punkten. Sollte das Feld aber generell nicht so schnell und aufmerksam wie letzte Woche sein, trete ich vielleicht auch doch mal wieder an. Den richtigen schnellen Zug zu erwischen, ist jedenfalls immer so eine heikle Sache. Zu Beginn der Gegengeraden geht eigentlich meistens der erste schnelle Zug, aber dem geht Mitte der Gegengeraden meistens der Sprit aus. Danach geht entweder links oder rechts der zweite schnelle Zug, der schon der richtige sein kann. Aber es kann auch sein, dass noch ein dritter Zug in (!) Kurve 3 vorbeischießt oder der zweite schnelle Zug generell nach Kurve 3 so langsam wird, dass eben noch ein weiterer schneller Zug nach vorne schießt, weshalb es immer auch etwas Glück ist, an welchen Zug man sich versucht dranzuhängen. An der Stelle wird mir auch jedesmal wieder klar, wie wichtig gute Sprintanfahrer im Konzert der Profis sind. Ist ein Cavendish z.B. tatsächlich der beste Sprinter? Oder hat er nur die besten Anfahrer? Und wie würden die Sprints bei den Profis verlaufen, wenn gar kein Sprinter Anfahrer hätte und somit jeder das tun müsste, was auch ich tun muss: Sich im "Haifischbecken Massensprint" selbst und ganz allein behaupten ;)

Sonntag, 3. Juni 2012

Klettern im und ums Pegnitztal herum

Als ich 2008 mit Training im Pegnitztal anfing, waren nur ein paar vereinzelte Ausflüge mit den diversen Steigungen ums Pegnitztal herum dabei. Ich fand kein wirklich sinnvolles Trainingsprogramm dafür und daher blieb es beim gemäßigten Anstieg von Güntersthal nach Hartenstein - ansonsten fuhr ich nur flach herum und genoss die (Felsen)Landschaft.

Da die Zeit der Trainingsplanung aufgrund keiner vorhandener fester Renntermine und somit keiner Ziele seit einer Woche vorbei ist, habe ich mein Carbonrad mal wieder ausgepackt und wollte einige Alternativstrecken bewältigen. In Pommelsbrunn bog ich zunächst in den Anstieg rauf nach Heuchling ab, den ich schon ein paar Mal gefahren bin. Kam mir trotzdem immer noch relativ unverbraucht vor und diente zunächst mal dem Aufwärmen für das, was ich danach noch geplant hatte. Es ging dann die Abfahrt runter nach Fischbrunn, wo am Ortsausgang mal wieder die Polizei mit so einer Radarpistole schoss. Ein Blick auf den Tacho: 30 km/h. Okay, ich sollte auf der sicheren Seite sein. Etwas weiter auf dem kleinen Parkplatz kurz vor der Landkreisgrenze warteten die Kollegen, die Raser rauswinken würden. Der eine Polizist mit dem "Lollipop" bewegte sich dann so bedeutsam auf die Straße. Ich hörte kein Auto und konnte mir nicht vorstellen, dass die mich jetzt rauswinken würden. Aber der Cowboy-Schritt sah nicht gut aus. Und tatsächlich: Er hob seinen Lollipop! Ich hörte immer noch kein Auto und zeigte mit der Hand fragend auf mich. Der Polizist winkte mich mit seiner anderen Hand aber durch und blickte in die Ferne hinter mir - und jetzt hörte ich auch endlich ein Motorgeräusch. Wäre aber auch zu krass gewesen, wenn die mich wegen 30 km/h rausgewunken hätten ;)

Gleich danach fuhr ich in Hirschbach gekonnt an der Abzweigung nach Vorra vorbei (auch so ein steiler Anstieg) und bog dann erst in der Dorfmitte links ab in den Anstieg rauf nach Loch. Super enge Straße, total ungleichmäßige Steigung, zwischendurch immer wieder richtig hochprozentig - Frühjahrsklassiker-Feeling! Den Anstieg war ich erst ein einziges Mal gefahren - und hatte doch tatsächlich nur die ersten 1, 2 Minuten noch in Erinnerung. Danach muss ich wohl aufgrund Sauerstoffmangels den weiteren Verlauf der Steigung nicht mehr abgespeichert haben. Zumindest hatte ich den Anstieg nicht so qualvoll in Erinnerung.

In Kleinmeinfeld ging es dann links ab Richtung Artelshofen. Diesen Streckenabschnitt bin ich zuvor nur einmal aus der anderen Richtung gefahren. Und schon war da eine leichte Steigung im Weg, die ich gar nicht im Gedächtnis hatte. Als es dann in die etwas längere Abfahrt nach Artelshofen ins Pegnitztal ging, stand dort ein Schild, das vor einer steilen Abfahrt warnte - die RSG Lauf hatte schon ihre Schilder für ihren Radmarathon bzw. ihre RTF aufgestellt, die ... ich sehe auf die Uhr, es ist schon nach Mitternacht ... heute stattfinden. Ich fuhr also sehr vorsichtig in die Abfahrt, weil der Streckenverlauf immer mal wieder durch die Landschaft verdeckt war. Alles in allem war das wohl gar nicht nötig, denn steil wurde die Abfahrt erst am Ende. Aber dennoch war es erst mal gut, dass ich hier sehr vorsichtig und mit viel Bremsen fuhr. Ohne Streckenkenntnis und mit teils schlechter Streckeneinsicht sollte man im normalen Straßenverkehr nicht riskieren, dass man vielleicht plötzlich auf die Gegenfahrbahn treibt oder in einer Linkskurve rechts neben der Straße im Graben landet.

Im Pegnitztal angekommen fuhr ich dann nur bis Rupprechtstegen und wollte dort die "angeblich" steilere Variante des Anstiegs rauf nach Hartenstein testen. Gleich am Anfang eine 180-Grad-Kurve, die eigentlich auf Steilheit hindeutete - aber es war erstaunlich flach?!? Okay, aber nach der nächsten Rechtskurve türmte sich das Monster schon vor mir auf! Die Straße wurde neu gebaut und war prinzipiell toll zu fahren - wenn es halt nur nicht so steil gewesen wäre! Und kein Ende der Steigung in Sicht. Irgendwann dachte ich mir nur, dass ich eigentlich schon höher als Hartenstein sein müsste - aber immer noch kein Ende der Steigung in Sicht! Worauf hatte ich mich da bloß eingelassen?!? Irgendwann war ich aber doch oben und sah die Landschaft dort auch so wie noch nie zuvor - ich war definitiv höher als Hartenstein, mein Gefühl hatte sich nicht getäuscht! Dementsprechend folgte jetzt auch schon eine Abfahrt, die mich nach Hartenstein reinführte. Hammer Steigung von Rupprechtstegen bis Höflas! Ich nenne das Teil ab sofort den "Mortirolo des Pegnitztals". Heftig, heftig. Und beim Gedanken an den Anstieg habe ich schon fast Angst - ähnliche Angst wie beim Gedanken an den Hesselberg. Mal sehen, wie oft ich mich dort die nächsten Wochenenden hochquälen werde. Ich muss die Strecke dem Verein aber mal fürs Bergzeitfahren vorschlagen :D

Am Schluss fuhr ich dann auch erstmals die Steigung zwischen Achtel und Etzelwang umgekehrt. Bisher kannte ich den Abschnitt nur als Abfahrt, heute ging es mal bergauf - aber nach dem "Loch-Anstieg" und dem "Mortirolo des Pegnitztals" wirkte diese Steigung nur noch wie eine kleine, seichte Welle auf mich, die ich auch dementsprechend recht locker bewältigte. Den Mortirolo muss ich aber wirklich fest in ein Trainingsprogramm integrieren - denn wenn ich das Teil flott hochfahren könnte, dann könnte ich es auch nochmal in Karbach versuchen. Vermutlich würde Karbach dann sogar als "Baby-Anstieg" auf mich wirken. Also man sieht schon: Die Steigung von Rupprechtstegen nach Hartenstein über Höflas hat einen mächtigen Eindruck bei mir hinterlassen ...

Samstag, 2. Juni 2012

Offizielles Kriterium Kulmbach (Teil 2)

Nach dem kleinen Ärgernis beim Start ging es dann jedenfalls mit dem längsten Jedermann-Kriterium Bayerns los. Der "tolle" Streckensprecher hatte gerade erst noch rumgemotzt, dass ihm egal sein, dass noch jemand fehle, doch direkt nach dem Start musste er gleich sein tolles Wissen präsentieren, indem er sofort Maik erspähte, wie er sich gleich rechts Richtung Spitze orientierte. Da konnte der Sprecher wieder beweisen, wie toll er sich auch in der Jedermannszene auskennt, aber wenige Minuten zuvor wollte er das Rennen noch ohne den "Top-Favoriten" und "Seriensieger" starten. Wenn man wissen will, wie ein Streckensprecher wirklich gestrickt ist, dann muss man ihn einfach nur mal direkt ansprechen. Solange man sie einfach nur reden lässt, erwecken sie stets einen freundliche, aufgeschlossenen Eindruck. Doch das ist bei den meisten Streckensprecher (wohl gemerkt: Bei den meisten! NICHT bei allen!) der Fall. Spricht man sie aber direkt an, fällt deren Fassade sehr schnell ab und sie zeigen ihren wahren Charakter. Naja ...

Das Rennen war mit fast 30 Startern deutlich besser besetzt als im Vorjahr, auch von den Namen her. Ich rechnete mir von vornherein keinen Platz auf dem Treppchen aus. Ich wollte nach dem Start verhalten loslegen und die Nase nicht zu früh in den Wind stecken. Was mir aber gar nicht gefällt, ist wenn ich einigermaßen vorne dabei bin, das Tempo aber einschläft. Dann droht meistens der ein oder andere Zug, der seitlich an einem vorbeizieht, einem aber auch das Vorderrad zumacht. Man muss den schnelleren Zug dann erstmal vorbeiziehen lassen und wird durchgereicht. Bis man reagieren kann, ist man schon unnötigerweise weit hinten gelandet. Um solchen Situationen vorzubeugen, trete ich schon mal gerne testweise ein bisschen kräftiger in die Pedale. Der Puls will ja schließlich auch zu Rennbeginn schon mal testweise nach oben gejagt werden, damit er mitbekommt, was von ihm in der nächsten Stunde erwartet wird.

Und siehe da: Ich fuhr mal eben eine weitere "Führungsrunde", wie es die Statistiker in der Formel Eins ausdrücken würden, denn mit meiner leichten Tempoverschärfung setzte ich mich auf der Zielgeraden bei schönstem Gegenwind an die Spitze des Feldes und überfuhr auch die Linie als Erster. Danach ging ich natürlich wieder aus der Führung, denn es war ja nur ein "Anfahren". Fortan war ein guter Zug im Feld und ich musste meine Nase nicht mehr in den Wind halten. Die Kurven wurden dennoch recht langsam angefahren, weshalb wir meistens in 2er- oder gar 3er-Reihe dort durchfuhren. Das war alles nicht so optimal und ich testete ein bisschen rum, wie ich mich Richtung Wertungsrunde am besten wieder nach vorne kämpfen konnte. Ich denke, generell fuhr ich die Kurven heute nämlich gar nicht mal sooooo schlecht, aber sobald ich links und/oder rechts von mir andere Fahrer bei der Anfahrt der Kurve hatte, nahm mir das gleich entsprechend den Wind aus den Segeln. Vor allem in der einen Runde, wo ich in der Kurvenanfahrt auf Kurve 2 die Innenbahn wählte, aber dann eine Doppelreihe von außen so scharf reinzog, dass sie mich zu zerquetschen drohte. Da musste ich dann stark an Geschwindigkeiten rausnehmen und schon fast den Bordstein des Fußgängerwegs nachzeichnen, um eine Kollision mit der wilden Meute zu vermeiden.

Einschub: Was mir heute mal wieder deutlich auffiel: Während bei Lizenzrennen meistens wie an der Perlenkette gezogen durch die Kurven gefahren wird, kommt es bei Hobby- und Jedermannkriterien vor den Kurven oftmals zu einem Stau. Auf den Geraden fahren die Leute Tempo, bei der Anfahrt zur Kurve nehmen sie plötzlich immer raus. Nur dadurch überhaupt entstehen ja diese 2er- oder 3er-Reihen, durch die man nicht mehr die Ideallinie fahren kann und Tempo verliert. Und die Sturzgefahr steigt natürlich auch, denn man weiß ja nie, ob jemand von der Außenbahn zu scharf reinzieht, um den Fahrer auf der Innenbahn zum Bremsen zu nötigen, oder ob jemand von der Innenbahn plötzlich nach außen drängt. Dadurch würde ich schon generell sagen, dass die Sturzgefahr in Kurven bei Hobby- und Jedermannkriterien höher als bei Lizenz-Kriterien ist, obwohl bei Lizenz-Kriterien ja normalerweise ein wesentlich größeres Starterfeld um den Kurs rast. Und mehr Fahrer bedeutet normalerweise auch ein größeres Sturzrisiko. Ist das Tempo aber auch bei der Kurvenanfahrt so hoch, dass eine 1er-Reihe erzwungen wird, hat man relativ gesehen weniger Fahrer auf Strecke bzw. man hat keine Fahrer links und/oder rechts von sich, die irgendeinen Blödsinn anstellen könnten ;)

Wie dem auch sei: Generell wurde heute sehr sauber gefahren. Es gab keine wirklich heikle Situation und auch keinen Sturz. Wenn Kriterium immer so sauber gefahren werden würden, wäre das natürlich eine feine Sache. Es mag aber auch sein, dass der Rennverlauf zu dieser sauberen Fahrweise beigetragen hat. Denn kurz nach der ersten Wertung, die ich mir aufgrund des hohen Grundtempos und meiner schlechten Ausgangsposition schenkte, setzten sich zwei Fahrer ab. Ich war mir nicht sicher, wer genau, weil ich die beiden Trikots noch nicht kannte. Bei einem Fahrer dachte ich, dass es wohl Frank Hässelbarth im neuen Jenatec-Trikot sein könnte. Das bewahrheitete sich auch. Maik fuhr aber noch im Feld mit und der Abstand war auch nicht zu groß. Da wirklich gute Fahrer im Feld waren, dachte ich nicht, dass die Ausreißer wegkommen würde. In der zweiten Wertungsrunde waren die zwei aber immer noch vorne - und ich schenkte daher frühzeitig ab. Stattdessen spähte ich nach Maik, weil ich mir sicher war: Er würde die Wertung als Angriff nutzen und durchziehen. Mein Gespür war auch richtig, aber ich war nicht direkt an seinem Hinterrad. Da außer mir leider niemand gerochen hatte, was Maik vorhaben würde (obwohl das eigentlich eine Standard-Taktik von Maik ist), hatte ich also ein Loch zu ihm. Das wollte ich zusprinten, schaffte das bis zu Kurve 1 aber nicht komplett - und wurde dann von einem langsamen Fahrer ausgebremst, der wohl bei der Wertung schön reingehalten hatte und den wir daher jetzt erst aufrollten. Leider fuhr der nicht nur langsam, sondern auch etwas gedankenverloren, weil er die Ideallinie blockierte und mir somit den Weg zu Maik und einem weiteren Fahrer abschnitt. Ja, denn ein einziger Fahrer außer mir hielt seine Augen offen: Ein Teamkollege von dem zweiten Ausreißer, der sich als Marek Bosniatzki herausgestellt hatte. Also mal eben der Führende in der Champions-Wertung des Challenge-Magazins, der einzigen bundesweiten Jedermannrangliste so ziemlich aller Hobby- und Jedermannrennen.

Nachdem ich den langsamen Fahrer nach der Kurve überholen konnte, war das Loch zu Maik und seinem Begleiter leider schon zu groß für meine unterqualifizierten Beine. Zwei weitere Fahrer gesellten sich aber auf der Gegengeraden noch zu mir hinzu und einer machte auch gleich schön Dampf. Ich war schon mächtig am Kämpfen und verweigerte meinen Beinen den Waffenstillstand, den sie von mir einforderten, aber irgendwie biss ich mich an den beiden fest. Leider konnte ich dennoch nicht mehr die notwendige Qualität zum Tempo unseres Verfolgertrios beisteuern und der dritte Fahrer im Bunde schenkte sogar komplett ab. Gleich nach Kurve 2 kam das Feld dann auch schon wieder angerollt und da das recht flott ging, dachte ich noch, dass das Feld jetzt auch so flott weiterfahren und wir zumindest Maik und seinen Begleiter einholen würden. Aber wie schon bei der Attacke von Frank und Marek irrte ich mich. Das Feld nahm an Tempo raus und ließ das Loch größer werden. Hmmm ...

In der Folgezeit verschwanden alle vier Ausreißer aus unserem Blickfeld und das Rennen war mehr oder weniger gelaufen. Es war recht deutlich zu spüren, dass keine Einigkeit herrschte und sich das Feld nicht auf konsequente Tempoarbeit würde einigen können. Wie ich im Video sah, waren es dabei hauptsächlich immer wieder die gleichen zwei Fahrer, die dennoch für Tempo sorgten: Hans Dehler und ein Fahrer in blau-weiß. Sorry, das Trikot ist mir unbekannt, aber da das Starterfeld aus Fahrern aus ganz Bayern, Sachsen, Thüringen und sogar Hessen bestand, kann das natürlich schon mal vorkommen, dass man das ein oder andere Trikot eines engagierten Fahrers noch nicht kennt. Leider nutzte die Tempoarbeit der beiden nunmal nix, da der Rest des Feldes nicht so recht mitmachen wollte. Und wenn der Großteil des Feldes nicht mitmachen will, dann spare ich mir das natürlich auch, denn für wen würde ich denn dann Tempo machen? Für die Konkurrenz? Wozu?!? Zumal ich eh kein guter Tempobolzer bin.

Zwischendurch gab es noch ein paar vereinzelte Antritte, die aber alle im Keim erstickt wurden. Spannend wurde es erst wieder, als plötzlich eine "3er-Prämie" fürs Feld angekündigt wurde. Ich begab mich also von meiner Position am Ende des Feldes weg, wo ich wenigstens ganz sicher in 1er-Reihe durch die Kurve fahren und Kraft sparen konnte, weil ich mehr Tempo mitnehmen konnte, und arbeitete mich auf der Gegengeraden Stück für Stück nach vorne. Ganz vorne war ein Trio, dann mit kurzem Abstand ein weiteres Trio, dessen Ende ich selbst bildete. Das restliche Feld dahinter, aber stets mit kurzem Abstand. Nach Kurve 2 - der Kurs hatte übrigen nur 3 Kurven - wurden meine zwei Vorderleute plötzlich langsamer. Das hatte sich irgendwie schon bei der Anfahrt zu Kurve 2 angedeutet, aber da zögerte ich noch mit Vorbeifahren. Nach Kurve 2 aber musste ich reagieren. Die Ausgangssituation war dann nicht ganz optimal und mir fehlten am Ende auch ein paar Meter, um den Prämiensprint zu gewinnen, aber wie im Video erfuhr: Sowohl für Platz 1 als auch für Platz 2 gab es je 5 Euro. Ich hätte also eh nur den 2. Platz verteidigen müssen.

Nach der Prämie versuchte ich dann zunächst etwas weiterzufahren, auch wenn ich keinen Druck auf die Pedale bekam. Aber ich kurbelte zumindest engagiert weiter, immer in der Hoffnung, dass sich vielleicht doch nochmal eine Gruppe loslösen würde. Durch das hohe Tempo in der Prämienrunde hatte sich ja vielleicht sogar der Abstand nach vorne verringert? Ich drehte mich zwar schon einige Male um, ob das Führungsauto zu sehen ist, aber dem war nicht so. Und dann bestätigte der Streckensprecher sogar, dass wir den Rückstand durch die Prämienrunde verkürzt hatten. Aber das nützte alles nix, die ersten 4 Plätze waren weg - und ein weiterer Fahrer im Feld hatte Punkte. Es ging also doch nur noch um Platz 6 in der letzten Runde.

Tja, und da war das Tempo auf der Gegengeraden mal wieder einen Tick zu hoch für mich und ich konnte mich nicht weit genug vorarbeiten. Kurz vor Kurve 2 dann wieder dieses Phänomen, dass die Fahrer wieder viel zu früh den Anker auswarfen: STAU!!! Und leider hatte ich mich von dem hohen Tempo auf der Geraden täuschen lassen und nicht mit so einem Stau gerechnet. Spontan wählte ich die linke Seite, also die Außenbahn - und die wurde dann nach vorne dichtgemacht. Mein Vorderrad war nicht mehr frei und ich wurde zum Passagier. Der Schwung war weg und ich musste dann erst mal wieder Fahrt aufnehmen, weshalb ich auch bis zur Zielkurve nicht viel Boden gutmachen konnte. Und dann gab es einen Sonderfall von perfektem Timing: Um möglichst viel Schwung mit auf die Zielgeraden nehmen zu können, wollte ich die Außenbahn wählen. Innen staute es sich zu sehr. Leider war genau in diesem Moment ein überrundeter Fahrer im Weg und nahm an Aggressivität raus, weil es ja eh nur noch um die goldene Ananas ging. Auf der Zielgeraden dann das gewohnte Bild: Ich machte noch ein paar Positionen gut und wurde von niemandem mehr überholt, aber durch die schlechte Ausgangsposition ließ ich mir mal wieder die Butter vom Brot nehmen. Tja, das Problem mit dem hohen Grundtempo. Ist das Feld einmal voll auf Zug, komme ich nicht nach vorn. Und selbst wenn ich dann die Kurven theoretisch nutzen könnte, um Boden gutzumachen, ist das dann einfach Glückssache, ob einem die Tür zugemacht wird oder nicht.

Am Ende hatte ich noch einen Schnitt von 40,9 km/h auf dem Tacho, nachdem wir mit einem 42er-Schnitt losgelegt hatten. Wenigstens einmal in der Saison also über 40 km/h bei einem offiziellen Rennen. Der Top-Speed war mit 57,6 km/h 0,5 km/h niedriger als im Vorjahr, aber naja ... bei dem Gegenwind und der schlechteren Form war das ja dann doch ganz okay. Müsste der Prämiensprint gewesen sein. Mich würde ja mal interessieren, was für ein Tempo ich dort bei Rückenwind erreichen könnte. Letztes Jahr hatten wir glaube ich nämlich auch Gegenwind, auch wenn der nicht so stark war.

Es sprang offiziell Platz 9 raus, ich denke aber, ich war auf Platz 11. Aber was soll ich tun? Mich mit DIESEM Wettkampfgericht zu meinem eigenen Nachteil rumstreiten? Nö, da hatte mir die Geschichte vom Start für diesen Tag schon gereicht. Aber auch das muss gesagt sein: Der Veranstalter kann ja nix für die Wettkampfrichter. Und der Veranstalter hat hier wieder beste Arbeit geleistet. Absolute Top-Veranstaltung und dieses Jahr auch endlich mit einem angemessenen Starterfeld, obwohl wir die 30er-Marke noch nicht geknackt haben. Ich hoffe, dass das nächstes Jahr noch besser wird, denn das Kriterium ist einfach ein absolutes Highlight. Und wer da nicht mitgefahren ist, jetzt in den Rennkalender sieht und ähnliche Rennmöglichkeiten fürs restliche Jahr gänzlich vermisst, der ist ja selbst schuld: Ich hatte im Vorfeld mehrmals für eine Teilnahme geworben, weil solche Rennen einfach keine Selbstverständlichkeit sind. Bei den meisten Kriterien, an denen Hobbyfahrer teilnehmen dürfen, gibt es nur 15 oder 20 Runden auf einem 1-km-Kurs, Blumen für die Sieger und teilweise noch nicht mal Wertungen. Und zwei gratis Getränke für jeden Teilnehmer gibt es sowieso sonst nirgendwo. Speziell das ISO-Getränk hat nach dieser Anstrengung suuuuuuuper erfrischend geschmeckt!

In gewissem Sinne war das ja schon mein Saisonabschluss. Und mit so einem Saisonabschluss kann ich schon ganz gut leben. Es war ja generell wirklich eine miese Saison, ich war einfach nicht richtig wettbewerbsfähig. Mir fehlten die meiste Zeit über 2 km/h, die ich jetzt scheinbar sogar in den Beinen habe. Aber was nützt mir das jetzt? Sollte ich jetzt wirklich noch Form bekommen haben, wäre das einfach zu spät. Dass ich aber Form haben könnte, zeigt sich auch an meinem Drang nach KLETTERN. Ja, denn ich will jetzt mal einige Steigungen ums Pegnitztal herum in Angriff nehmen. Einige, die ich schon exakt 1x gefahren bin, einige, die ich noch gar nicht kenne. Dabei spule ich keine Trainingsprogramme ab oder suche Strecken, auf denen ich solche Trainingsprogramme gut abspulen könnte, sondern fahre einfach das, worauf ich Spaß habe. Und das ist gerade aus irgendeinem Grund Klettern, obwohl ich da in diesem Jahr trotz Carbonrads schlechter als die Jahre zuvor mit Aluminiumrad gewesen bin.