Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 25. August 2014

Die richtige Wahl...

Bei Terminüberschneidungen muss man sich immer irgendwie entscheiden - und hinterher kann es sein, dass man sich über seine Entscheidung ärgert. Diesmal hatte ich die Wahl zwischen der Zollernalbtour und Werneck - und entschied mich schon früh im Jahr für Werneck, weil das Kriterium nur alle 2 Jahre stattfindet und mir vor 2 Jahren einfach super Spaß gemacht hatte. Und das ist bei Kriteriumskursen selten genug der Fall...

Ein kurzer Blick nach Albstadt: Dort gab es dieses Jahr leider keine Kurzdistanz des Etappenrennens, wo ich als Hobbyfahrer doch besser aufgehoben wäre. Auf der Langdistanz, das musste ich letztes Jahr feststellen, war das Niveau doch eher was für die vielen Lizenzfahrer, die dort am Start waren. Ich überprüfte letztes Jahr die Starter auf rad-net und musste ja zu meinem Erschrecken feststellen, dass wir wohl nur eine Hand voll Hobbyfahrer waren - alles andere, was auf der Langdistanz am Start war, war Lizenzfahrervolk. Allerdings nicht einfach nur "Lizenzhalter", sondern Fahrer, die sich bei Lizenzrennen auch tatsächlich in den Ergebnislisten wiederfinden. Generell wäre ich Albstadt nochmal gerne gefahren, aber eben nur auf einer für (durchschnittliche) Hobbyfahrer (wie mich) geeigneteren Kurzdistanz. Schon allein aus diesem Grund war die Entscheidung pro Werneck klar und eigentlich auch richtig, egal was ich in Werneck erleben würde. Was ich dort aber schon mal auf gar keinen Fall erleben würde, war ein Rennen auf einem Radweg. Denn so wurde aus Albstadt doch ernsthaft berichtet: Auf der schweren Bergetappe soll das Rennen doch tatsächlich über den engen Radweg entlang der Straße geführt worden sein - auch für die Bundesliga-Frauen!!! Wer Bundesliga-Rennen schon gesehen hat, der weiß, dass dort eine ähnliche Fahrzeugkolonne dranhängt wie "im Fernsehen" - und das alles auf einem engen Radweg?!? Ich habe mir gerade nochmal die Streckenkarte auf der Website angesehen: Dort wird NICHT erwähnt, dass man auf einem Radweg fahren muss. So etwas sollte man schon im Vorfeld ankündigen, sonst könnte der Eindruck entstehen, dass man die Sportler veräppeln will. Irgendwie erinnert mich das an die Teamwertung des Vorjahres, die vorher angekündigt, aber dann ohne jeglichen Kommentar nicht durchgeführt wurde. Solche Dinge sind sehr bedauerlich, weil die Zollernalbtour an sich eine tolle Sache ist. Aber man sollte den Teilnehmern gegenüber offen kommunizieren, was genau sie erwarten wird. Wenn keine Teamwertung durchgeführt wird, sollte man das im Vorfeld auch mitteilen. Wenn die Streckenführung irgendwo nicht auf der Straße, sondern auf einem asphaltierten Seitenstreifen erfolgt, sollte auch das im Vorfeld kommuniziert werden. Dass man solche Dinge verschweigt, ist aus meiner Sicht ein Imageschaden. Ein Imageschaden, mit dem sich die Veranstalter natürlich keinen Gefallen tun. Ich hoffe, man ist dort selbstkritisch genug, um aus diesen vermeidbaren und insgesamt eher kleineren Fehlern zu lernen und es in Zukunft besser zu machen. Denn auch wenn z.B. ein Fahrer, der die 1. Etappe nicht beendet hat, auf der 2. Etappe wieder mitfahren durfte (habe ich nur gehört), so hat man im wesentlichen keine Fehler in den entscheidenden Bereichen gemacht. Unterm Strich ist das also weiterhin eine tolle Veranstaltung, die auch hoffentlich fortgeführt werden kann - aber dann eben mit einigen kleineren Korrekutren. Transparenz bei der Streckenführung, Einhaltung des Reglements für Etappenrennen, Durchführung aller ausgeschriebenen Wertungen...

Aber das war es zu Albstadt, wo ich dieses Jahr nicht selbst am Start sein konnte, weil ich ja in Werneck fuhr. Und dort gab es gleich zu Beginn auch einen kleinen Kritikpunkt am Veranstalter: In der Ausschreibung standen 10 Euro als Startgebühr und 0 Euro Nachmeldegebühr. Da ich bei Kriterien ja immer das Wetter abwarte, weil ich bei Regen nicht um Kurven fahren kann, hatte ich nicht vorgemeldet - und wurde eiskalt um 15 Euro gebeten. Das ist ja jetzt nicht grundlegend ein Problem, dass man als Nachmelder 15 Euro zahlen muss - aber wieso kündigt man das dann nicht im Vorfeld an? So kommt man sich als Fahrer ja doch veräppelt vor, wenn so etwas "über Nacht" entschieden wird. Oder stand diese Gebühr für Nachmelder etwa doch schon früher fest? Das ist eben nicht klar ersichtlich, weil in der Ausschreibung 0 Euro (= keine) Nachmeldegebühr eingetragen waren. In 2 Jahren schreibt man das hoffentlich richtig in die Ausschreibung. Ich habe mit den extra 5 Euro ja kein Problem. Lieber 5 Euro extra zahlen als 10 Euro verschenken, wenn ich vorüberweisen muss und es am Renntag dann regnet...

Aber nun zum Rennen selbst. Vor 2 Jahren konnte ich bei 4 von 6 Wertungen punkten, schaffte 58,5 km/h im Sprint und landete damit am Ende bei einem Schnitt von 38,9 km/h auf Platz 5 - und hatte dabei vor allem jede Menge Spaß. Diesmal hatten wir auf der Zielgeraden einen richtig starken Gegenwind. Früh fuhr ein ehemaliger Lizenzfahrer vorne raus, aber das Feld erkannte die Situation nicht. Ich selbst hatte mich etwas von dem rasanten Anfangstempo überraschen lassen, weil ich das aus Kulmbach einfach mittlerweile anders gewohnt bin. Klar, früher kannte ich das auch nicht anders. Bei den Hobby-Kriterien, die oftmals unter 30 km kurz sind, wird halt gleich Vollgas gegeben. Andererseits wird auch bei offiziellen Lizenzkriterien gleich Vollgas gegegeben. Naja, Kulmbach hat mich in dieser Hinsicht wohl doch ein bisschen "versaut". ;)

Jedenfalls war ich nach knapp 2 Runden endlich weit genug vorne, um endlich reagieren zu können. Ich versuchte also nachzusetzen, aber im Gegenwind tat das gleich mal richtig weh. Nur Markus, der sich mal bei einem Kriterium etwas austoben wollte, sprang hinterher, überdrehte dabei aber scheinbar etwas und nahm wieder raus, um sich nicht gleich zu Rennbeginn komplett abzuschießen. Das restliche Feld begnügte sich dann scheinbar auch damit, einfach nur das Loch zu mir zuzufahren - und dann ging es fortan eben nur um Platz 2. Tja, ist eben manchmal so, dass das Fahrerfeld einen offenbar starken Fahrer einfach fahren lässt. Denn das sah man ja daran, wie er auf dem Rad saß und mit welchem Tempo er sich im Gegenwind vom Feld absetzen konnte. Oder eben auch nicht - keine Ahnung. Möglicherweise steckte auch einfach nicht mehr in den Beinen - denn auch ich hing, nachdem ich wieder vom Feld geschluckt wurde, erst mal hinten dran und kämpfte nur ums Dranbleiben. Das Grundtempo im Feld war nämlich alles andere als gering: Rundenlang zeigte der Tacho Werte zwischen 39,9 und 40,1 km/h an. Also 1 km/h schneller als vor 2 Jahren, obwohl man dieses Jahr stärkeren Wind hatte. Ein weiteres Indiz dafür, dass das sportliche Niveau im Hobbybereich weiterhin ansteigend ist. Wenn das so weitergeht, dann wird das Niveau in der Hobbyklasse in wenigen Jahren höher als in der C-Klasse sein. Tja, ist halt so...

Im Großen und Ganzen lief das Rennen dann immer so weiter. Zwischendurch rollten wir leider genau in Kurven überrundete Fahrer auf, die natürlich wieder zu Hindernissen wurde, weil auch leider kein Führungsfahrzeug eingesetzt wurde, das diese Fahrer rechtzeitig darauf hätte aufmerksam machen können, dass von hinten eine Büffelherde angestürmt kommt. Bei der 3. Wertung versuchte ich es mal mit einem Sprint um den verbliebenen Punkt, nachdem sich nach der 1. Wertung zwei weitere Fahrer absetzen konnten, aber trotz der langen Zielgeraden fehlten mir am Ende 10, 20 Meter, um mein Vorderrad nach vorne zu bekommen. Vor der vorletzten Wertung fielen die zwei Verfolger aber wieder zurück und es ging plötzlch um 3 Punkte. Durch meinen besten Sprint der Saison konnte ich auf den letzten Drücker und dank eines Tigersprungs den Sprint des Feldes gewinnen. Bei der Schlusswertung war das Grundtempo für mich zu hoch, ich kam nicht weit genug nach vorn, um nochmals punkten zu können. Im Endeffekt hätte es aber sowieso nur noch Platz 4 statt 5 ergeben, denke ich. Ja, Platz 5 - ich hatte nur bei einer einzigen von 6 Wertungen gepunktet, aber das reichte für Platz 5!!! Auch eine Form von Effizienz...

Der Top-Speed im Sprint war durch den Gegenwind etwas niedriger, nur 56,8 km/h, aber Spaß gemacht hat der Sprint. Durch etwas Bummelei vor der Schlusswertung fiel der Schnitt noch auf 39,5 km/h, aber das war ja auch wurst. Insgesamt ein höheres Niveau als vor 2 Jahren, aber die gleiche Platzierung - zugleich meine zweitbeste (!) Saisonplatzierung!!! War also unterm Strich ein ganz gelungenes Rennen für mich - und die richtige Entscheidung bei der Terminüberschneidung ;)

Am 13.9. ist in Kulmbach übrigens noch ein Bergzeitfahren, ich werde dazu noch etwas mehr schreiben, falls jemand gerne klettert und es nicht allzu weit dorthin hat. ;)

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