Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 13. August 2012

Gelungener Saisonabschluss am Hesselberg - Teil 1

Allerbestes Radwetter bei meiner Saisonabschlussfahrt: Blauer Himmel und jede Menge Sonnenschein. Aber auch eine ganze Menge Wind aus Osten. Vor dem Rennen war mir das erst mal egal, denn es zählte zunächst nur meine Strategie: In der ersten Runde an den Schlüsselstellen der Runde für hohes Tempo sorgen, um eine Selektion auf idealerweise unter 10 Fahrer zu erzwingen. In der zweiten Runde dann ebenfalls an den Schlüsselstellen immer wieder zu Attacken ansetzen, bei denen die verbliebene Spitzengruppe in 2, 3 Grüppchen geteilt werden sollte. Idealerweise ohne Kletterer ganz vorn, denn ich ging einfach mal davon aus, dass auf der 42er-Strecke nur Kletterer am Start sein würden, die im Flachen nicht schnell (genug) fahren könnten. Mit mindestens einer Minute Vorsprung auf die besseren Kletterer wollte ich dann in den Zielanstieg fahren.Aber sollte ich überhaupt in der Lage sein, das zu bewerkstelligen? Keine Form mehr, nix mehr auf der Spule - und Mitte der Woche auch noch von einem leichten Infekt geplagt. Die unmittelbare Rennvorbereitung wurde dadurch durchkreuzt und war alles andere als optimal.

Dann ging es bei der Startnummernausgabe schon los: Johann bekommt gerade seine Nummer. Hatte Bianca nicht gesagt, dass Johann auf einer Radtour wäre und deswegen nicht mitfahren könne? Na gut. "Du fährst natürlich die 82, oder?" - "Ne, ich fahr bloß die 42." Äh, ja ... wieso das? Tja, Johann hatte tags zuvor einen Triathlon. Bei seiner Qualität war mir aber dennoch gleich klar: Platz 1 kann eigentlich nur an Johann gehen. Beim Warmfahren begegnete mir auch noch Markus Billner, der nicht zuletzt durch seinen 14. Platz in Cadolzburg schon unter Beweis gestellt hatte, dass er ein besserer Kletterer ist als meine Wenigkeit. "Du fährst die 82?" - "Nein, ich fahr diesmal nur die 42." Okay, also ist auch Platz 2 für mich nicht mehr drin, denn unter Normalumständen schätze ich Markus am Berg ganz klar stärker ein als mich. Zum Glück besteht so ein Siegerpodest aus 3 Stufen ...

Vor dem Start fand ich in der Nebenstraße, wo wir 42er uns aufstellen sollten, dieses auffällig pinkfarbene Trikot von Heiko Löbs Team Expresso - White Star. Aber nicht das Trikot von Heiko, sondern von seiner Frau Monique. Heiko wollte ja die 42 fahren - aber siehe da: Heiko fährt als Sprinter die 82 km!!! Wieso das?!? Na ja, es waren halt zwei Prämiensprints ausgeschrieben. Allerdings hätte ich mir da keine Hoffnung gemacht, hat man es schließlich mit Lizenzfahrern zu tun, die ihre Anfahrer dabei haben. Die Prämie konnte eigentlich nur an einen Fahrer von Voba Nattheim gehen - doch das war dann gar nicht mal der Fall. Ein anderer Fahrer, dessen Trikot aber auch mehrere Fahrer trugen, was mir so auffiel, konnte den Vobas die Prämie stibitzen.

Aber zurück zu "meinem" 42er-Rennen. Gleich am Anfang hatte ich zum ich-weiß-nicht-wie-vielten Male diesen einen Fahrer vor meiner Nase, der am Start nicht ins Klickpedal kommt und dann vergisst, dass man auch ohne eingeklicktes Pedal erst mal weitertreten kann. Zum Glück bin ich sowieso total relaxed angerollt, weil es sich ja schließlich um kein Kriterium handelt - und auch nicht um ein "Verfolgungsrennen" wie letztes Jahr beim GCC in Nürnberg, wo ich erst mal 10 km vom "Startblock der Verdammten" wie in der Schlussphase eines Rennens nach vorne preschen musste, um endlich das Führungsfahrzeug vor der Nase zu haben. Nein, ich konnte locker bleiben, hatte selbst noch gar nicht eingeklickt und musste auch nicht anhalten, wie z.B. in Wartenberg 2011. Alles ganz easy, alles ganz locker. Danach wollte ich auch nicht panisch nach vorne preschen, bis zur ersten Steigung wollte ich mich einfach nur locker einrollen. Okay, auch vor dem Rennen bin ich immerhin 8 Kilometer locker rumgegurkt, aber wirklich nur ganz locker. Intensives Warmfahren wird überbewertet - ernsthaft. Schon in Werneck hatte es mir nix geschadet, dass ich vor dem Rennen nicht mehr so intensiv gearbeitet habe wie die letzten Jahr über ... weil man mir immer wieder sagte, dass man schon vor dem Rennen intensive Belastung braucht, damit man im Rennen auch gleich "da ist" ...

Ich kam jedenfalls recht locker weg, bemerkte dann aber, dass der Fahrer vor mir einen "falschen" Lenker hatte: Das war KEIN Rennrad! Also flott an diesem Fahrer vorbei und mit dem zusätzlichen Schwung gleich dorthin gefahren, wo man eben fahren sollte: Unter den ersten 10 bis 20 Fahrern. Insgesamt waren wir übrigens um die 70 Fahrer, schätze ich. Auf der 82-km-Distanz dürften es bestimmt 120 bis 130 Starter gewesen sein - aber viele Fahrer haben das Ziel heute gar nicht erreicht. Da online keine offizielle Startliste mit all den Nachmeldern abrufbar ist, kann man also nur spekulieren, wie viele Teilnehmer Tour de Hesselberg dieses Jahr tatsächlich an den Start gelockt hatte, aber eins ist klar: Wie ich nach dem Aus des GCC in Nürnberg schon schrieb, so ist Tour de Hesselberg jetzt das größte Jedermannrennen Bayerns! Das soll keine Bewertung sein, sondern ist einfach nur eine Feststellung anhand der Teilnehmerzahlen. Insgesamt waren es bestimmt über 200 Fahrer - da kann kein anderes Jedermannrennen in Bayern mithalten!

Bevor dieser Blog-Eintrag ähnlich wie mein Eintrag zu Werneck wieder Ausmaße wie die ausführlichen Erlebnisberichte auf meiner Sport-Website annimmt - denn es gibt wirklich einiges zu erzählen, Tour de Hesselberg 2012 war wirklich ein Erlebnis - werde ich an dieser Stelle nur mit einem Cliffhanger enden: Es scheint so, als ob nach dem Aus des GCC in Nürnberg gleich im nächsten Jahr die Beerdigung des letzten Jedermannrennens in Bayern erfolgen könnte, bei dem eine dreistellige Teilnehmerzahl erreicht wird. Beim GCC würde man dreistellig als Flop bezeichnen, dort sind vier- und sogar fünfstellige Teilnehmerzahlen zu erreichen. Soll man jetzt deswegen eine Diskussion darüber führen, wieso die Jedermann-Landschaft in Bayern so völlig anders als in den GCC-Regionen des Landes ist? Nein, denn eine solche Diskussion führt doch eh zu nichts. Was es aber mit dem möglichen Aus von Tour de Hesselberg auf sich hat, das erfährt man in Teil 2 ...

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