Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Mittwoch, 31. Juli 2013

Abschluss in Kulmbach und Video Nürnberg

So, mit dem Video zu Nürnberg ist jetzt die Lücke bis Schleiz erst mal geschlossen. Es folgen dann noch die Videos zu Meiningen, Altenkunstadt und Strullendorf.


Rund um die Nürnberger Altstadt 2013... von EyTschej

Zu dem Video in Nürnberg muss ich auf jeden Fall noch was schreiben. Falls man den Rennverlauf im Video nicht wirklich erkennen kann, dann muss ich sagen: Liegt nicht am Video, liegt an der Rennorganisation. Das war auf der Strecke das reinste Chaos. Quasi RTF mit Zeitnahme. In unserem Rennen über 5 Runden gab es nicht einmal eine Schlussglocke für die letzte Runde, auch sonst keine Durchsage bei unserer Zielankunft. Wir mussten halt selbst mitzählen und haben das auch getan - und uns dann darauf geeinigt, dass das "Rennen" für uns auch wirklich schon vorbei gewesen ist. Kälte und Nässe hatten uns sowieso an den Punkt gebracht, wo wir nicht mehr weiterfahren wollten/konnten. 3 verschiedenen Rennen auf einem RUNDSTRECKENKURS gleichzeitig (!) durchzuführen - das ist sicherlich auch einmalig. Leider ist es keine positive Einmaligkeit. Ob man für nächstes Jahr lernen wird? Ich glaube nicht ... aber als Teilnehmer kann man ja daraus lernen: Einfach nicht teilnehmen! Es gibt genügend gut organisierte Rennen, auch wenn die Ergebnislisten bei den gut organisierten Rennen aufgrund des notorischen Verzichts auf technische Hilfsmittel (Sparversion: Zielkamera - Luxusversion: Transponder) mit dem Chaos auf der Straße eines Rennens wie in Nürnberg gut mithalten können. Wenn man das doch nur mal kombinieren könnte: Gute Rennorganisation und zuverlässige Ergebniserfassung. Also quasi "wie bei den Profis" ...

Und das bringt mich zu einer anderen Sache, die ich im Video zu Nürnberg entdeckt habe: Den typischen "ich werf mal eben WIE EIN PROFI eine Trinkflasche sinnfrei weg"-Jedermann. Diese Spezies ist ja mitterlweile auch schon bekannt in der Szene. Jedermänner, die scheinbar für jedes Rennen eine brandneue Trinkflasche verwenden und sie daher noch vor dem Rennende unbedingt entsorgen müssen, um durch dieses "Zusatzgewicht" nicht im Finale des Rennens gehandycappt zu sein. Solange diese Fahrer ihre Trinkflaschen einfach nur sinnfrei wegwerfen, ist das ja nur deren Pech. Aber was ich im Video sehen musste, das ist zum Haareraufen gewesen. Es erinnerte mich auch an Cadolzburg 2011. Damals warf jemand eine Trinkflasche zur Seite weg - aber zu der Seite, wo ein HANG gewesen ist. An diesem Hang ist die Trinkflasche wie ein Bumerang zurückgeprallt und voll durchs Feld geschossen. Zum Glück ist damals niemand deswegen zu Sturz gekommen. Genau so etwas kann man jetzt im Nürnberger Video erkennen, wenn man gut aufpasst. Ein Fahrer wirft seine Trinkflasche so dermaßen unfähig weg, dass sie an der Absperrung abprallt und volle Kanne durchs Feld schießt - und das auch noch auf dieser regennassen Fahrbahn! Mann, was denken sich solche Fahrer da bloß dabei?!?!?! Sind die denn WAHNSINNIG?!? Durch so einen Blödsinn lösen die noch einen Massensturz aus. Glücklicherweise passierte aber auch hier nichts, die Plastik-Trinkflaschen sind zum Glück doch nicht der ganz große Stolperstein. Es gibt ja in den Teilnahmebedingungen zu Jedermannrennen auch immer wieder diese Stelle, wo darauf hingewiesen wird, dass nur Plastik-Trinkflaschen erlaubt sind. Alle anderen Trinkflaschen sind verboten. Aus gutem Grund! Mit einer Plastik-Trinkflasche, die mal eben quer durchs Feld schießt, kann die Sache eben doch noch glimpflich ausgehen. Aber am besten ist und bleibt es, wenn man die Trinkflasche einfach NICHT WEGWIRFT!!!

Aber so was erlebt man eben bei Hobby- und Jedermannrennen immer mal wieder. Fahrer, die unbedingt irgendwelche "Profi-Aktionen" abziehen müssen, weil sie einmal im Jahr "auch ein echtes Rennen" fahren. Dazu gehören auch gewagte Manöver während des Rennens, wie eben die Aktion des Fahrers in Strullendorf, der mir mal eben gegen den Lenker fuhr, um sich dadurch eine Position zu verbessern. Das ist halt die "Hobbyvariante des Positionskampfes", schätze ich. Denn gestern, beim Abschlussrennen in Kulmbach, gab es auch einen Positionskampf, der aber ganz sauber geführt wurde. Es war schon während der dritten und vierten Kurve, kurz vor Eröffnung des Wertungssprints. Der Zug, in dem ich mich befand, musste einem Fahrer ausweichen, der von vorne zurückkam. So weit war alles noch ganz normal, das ist halt so bei einem Rennen, wenn jemand das Tempo anzieht und sich dann ausklingt. Durch die kurze Welle, die dabei gefahren wurde, kam ich mir aber mit einem A-Klasse-Sprinter, der neben mir im Wind fuhr, in den Positionskampf um das Hinterrad vor mir. Das fing eigentlich schon am Ende der Gegengeraden an und ich war noch ganz überrascht, wie gut ich meine Position dort verteidigen konnte. Bei der Situation mit dem zurückfallenden Fahrer tat sich aber genau die Lücke für den A-Klasse-Sprinter auf, die er brauchte. Nur der Unterschied zu der "Hobbyvariante des Positionskampfes" war in diesem Fall, dass der A-Klasse-Sprinter eben radfahren kann, auch bei hoher Geschwindigkeit und auf engstem Raum. Daher ging dieser Positionskampf ohne Berührung und auch ohne Behinderung aus. Ich verlor halt das Hinterrad des Vordermanns bei der leichten Welle und dann huschte der A-Fahrer dazwischen. Es war sehr eng und er hätte mir auch das Vorderrad wegfahren können, hat das aber nicht. Das ist einfach der Unterschied. Ich konnte mich dann ohne Probleme an sein Hinterrad hängen, war immer noch "im Zug drin" und hatte nur eine einzige Position verloren. Wenn ich dran denke, was ich in Strullendorf gleich an Metern verloren hatte, nur weil mir der Fahrer beim Positionskampf gegen den Lenker knallte ... Wahnsinn! Ich bin jedenfalls davon begeistert, wie wahre Könner in solchen Situationen hart aber fair kämpfen können. DAS ist Radrennsport, nicht dieses Auto-Scooter-ähnliche Abdrängen mit Berührung, das man bei Hobby- und Jedermannrennen immer mal wieder erleben muss. Also Hut/Helm ab vor allen Fahrer wie diesen A-Klasse-Sprinter, die solche Situationen fahrerisch so sauber lösen können!

Das letzte Rennen an sich war für mich ganz okay. Am Ende nochmal ein 42er-Schnitt (42,1 km/h), wodurch ich dieses Jahr bei 5 Teilnahmen 3x einen 42er-Schnitt hatte. Vor einigen Wochen hatte ich ja schon mal hier geschrieben, dass ich in den beiden kompletten Jahren zuvor insgesamt nur 2x einen 42er-Schnitt hatte. Daran sieht man schon, dass dieses Jahr einfach anders gefahren wurde. Es wurde weniger gebummelt. Daher konnte ich dieses Jahr auch keine Punkte durch Fluchtaktionen holen. Denn auch das hatte ich mal wieder versucht, als die Beine bei der ersten Wertung im Sprint einfach nicht gut genug waren. Da machte sich der KA-Block der vergangenen zwei Wochen wohl auch bemerkbar. Die Endgeschwindigkeit war nicht vorhanden. Also trat ich an und konnte meinen diesjährigen "Rekord" von einer Runde auf ungefähr "1,3 Runden" ausdehnen. Danach war das Fluchtunternehmen aber mal wieder beendet. "1,3 Runden" ... wenn man auf Start/Ziel attackieren würde und sich so lange vor dem Feld behaupten könnte, dann wäre das ja eigentlich ganz gut. ;)

Bei der 3. Wertung klappte es dann mal ganz gut. Eine gute Position bei der Sprintanfahrt und auch ein ganz solider Sprint mit immerhin 58,1 km/h als Tagesbestwert. Damit blieb ich zwar auch dieses Jahr wieder unter meinen angestrebten 60 km/h, aber dann habe ich eben von vornherein das erste Ziel für 2014. ;) Als Dritter kam ich jedenfalls über den Zielstrich, was 2 Punkte bedeutete - auf der Straße. Ich frage ja mittlerweile gar nicht mehr nach, was auf den Zetteln der Wettkampfleiter steht, wobei Matthias dieses Jahr jedesmal richtig lag bei mir. Oder was heißt "jedesmal"? Es gab bisher nur 2 Sprints, bei denen ich gepunktet hatte - und da lag Matthias goldrichtig. Ich wollte beim Abschluss der Serie lieber nicht nachfragen, ob er auch diesen 3. Platz von mir richtig gesehen hat. Mein Vertrauen in Wettkampfleiter ist aufgrund der Ereignisse der letzten beiden Jahre derzeit extremst gestört. Wobei ich aber nochmal hervorheben muss, dass Matthias das immer alleine macht und seine Fehlerquote dennoch deutlich niedriger als bei offiziellen Kriterien ist, wo mehrere Personen für die Ergebniserfassung zuständig sind. Also Hut ab vor dem, was Matthias Dienstag für Dienstag immer leistet! Es sind andere Wettkampfleiter, durch die mein Vertrauen erschüttert worden ist ...

Ach ja: Wir fuhren diesmal 41 Runden. Wieso? Naja, weil Matthias 11 Mal die Glocke läuten ließ. :D 39. Runde: Die Glocke läutet. Das Feld bereitet sich auf den letzten Sprint der Saison vor. Ich bin eigentlich gut positioniert, rolle aber dennoch nur als Fünfter über den Zielstrich - und plötzlich läutet die Glocke schon wieder!!! Die vorderen Fahrer sehen sich alle entgeistert an. "Was 'n hier kaputt?!?" Aber als einige Fahrer dann gleich weiter Tempo fuhren, einigten sich so ziemlich alle Fahrer gleich darauf, einfach zwei Runden hintereinander zu sprinten - nur ich nicht. Ich hatte alles in den Zielsprint in Runde 40 gelegt und war nicht gut genug für die Top 4 - also wie hätte das gleich in der nächsten Runde besser laufen sollen? Innerhalb einer Runde erhole ich mich schnell genug. Das war mir klar, also ließ ich in der 41. Runde schon ausrollen. Immer mal wieder was neues ;)

Samstag geht es dann in Bamberg 15 Mal im Kreis - und bei Bamberg denke ich aus irgendeinem Grund auch immer an Probleme mit der Glocke. Als wir mal alle 3 Runde Wertung hatten, kam die Wettkampfleitung, die sich das so selbst überlegt hatte, völlig durcheinander beim Zählen. Erst wurde eine Wertung gar nicht eingeläutet, dann läutete man am Ende in zwei verschiedenen Runden - einmal für die Spitzengruppe, dann für die Verfolgergruppe ... aber eben in zwei verschiedenen Runden! Dabei war die Verfolgergruppe gar nicht überrundet, sondern ungefähr eine halbe Runde hinter der Spitzengruppe. Ich hoffe also auf Wertung alle 5 Runden, wie es normal ist, damit dann hoffentlich auch korrekt alle 5 Runden die Glocke ertönt und man nicht umsonst sprinten muss - oder sogar einmal gar nicht sprintet, weil niemand im Feld mitbekommt, dass die Wettkampfleitung Punkte für eine nicht eingeläutete Wertung verteilt. Alles schon erlebt, bei verschiedenen Rennen - aber nirgendwo so extrem wie damals (2009) in Bamberg. Und genau das ist das Image, das Bamberg für mich seither weg hat: Glocken-Chaos ;)

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