Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Donnerstag, 10. Juli 2014

Strullendorf 2014

Nach dem Kriterium in Altenkunstadt, folgte tags darauf üblicherweise das Kriterium in Strullendorf. Genau wie am Vortag waren wir nur 9 Starter (Warum verstecken sich immer so viele Fahrer daheim, wovor haben die Angst?!?), aber in nahezu komplett anderer Besetzung. Nur Georg Wechselberger, der Zweite des Vortages, war wieder am Start. War mir aber zu Rennbeginn gar nicht klar. Ich wusste absolut nicht, wie ich die Fahrer einordnen sollte. Mein Hauptaugenmerk lag natürlich auf meinen eigenen Beinen und ob sie sich diesmal etwas besser anfühlen würden.

Als es dann losging, konnte ich mich gleich an Position 2 einreihen und in der ersten Kurve gleich mal flott am Führenden vorbeifahren - weil der eine sehr komische Fahrlinie gewählt hatte, durch die er halb geradeaus fuhr. Und da dachte ich mir, dass ich das doch gleich mal ausnutze, denn in Strullendorf hat man ja diese zwei "Doppelkurven". Wenn man nach der jeweils ersten der beiden Doppelkurven einen bremsenden Fahrer als Puffer hat, kann man gut aufs Tempo drücken und Löcher reißen. Genau dieses Möglichkeit bot sich hier, also nutzte ich sie auch gleich. Das Ergebnis davon war, dass nur Markus Klemenz, der eigentlich auch schon seit Jahren in Strullendorf mitfährt (aber scheinbar nur in Strullendorf - weiß gerade nicht auswendig, ob er auch woanders fährt?), an meinem Hinterrad war, als ich wieder auf Start/Ziel einbog. Dahinter gleich ein schönes Loch, das kleine Feld schon extrem auseinandergezogen - und die Beine fühlten sich gut an. Also alles bestens zu Rennbeginn. :)

Das Spielchen ging in der 2. Runde so weiter. Markus beteiligte sich nur zaghaft an der Führung, obwohl ich eigentlich wusste, dass er auf der Geraden sehr gut drücken kann. Nur in den Kurven fuhr er in den letzten Jahren meistens geradeaus, aber das machte er dieses Jahr besser. Dafür hatte er halt auf den Geraden weniger Druck. Hmmm ... tja ... passiert. ;) Zu Beginn der 3. Runde wurde dann ein Prämiensprint eingeläutet und von hinten kamen noch einige Fahrer heran. Es folgte dann auch gleich ein starker Antritt, ähnlich stark wie tags zuvor in Altenkunstadt - erneut Georg Wechselberger. Seine Antritte haben echt Power, muss ich sagen. Der drückt mit mächtig viel PS, wenn er sich mal zu einem Antritt entschließt! Ich kam dann auch nicht richtig hinterher und ließ der Prämiensprint sausen. Das Tempo, das ich gleich am Anfang in den 40er-Bereich gedrückt hatte, blieb jetzt auch recht konstant hoch. Es bildete sich ein 5-köpfiges Grüppchen, das die erste Wertung unter sich ausmachen würde. Georg ließ sich erneut auf keinen Sprint ein und setzte frühzeitig zu einem seiner explosiven Antritte an. Im Sprint um Platz 2 konnte ich mich dann zwar durchsetzen, aber verpulverte etwas zu viel Energie. Ich näherte mich nämlich Georg und wurde gierig, aber er dosierte seinen Vorsprung klinisch genau, weshalb ich zwar gleich hinter dem Zielstrich an ihm vorbeiging, aber natürlich trotzdem nur 3 Punkte und daher sinnvoll Energie verbraten hatte.

Aus 5 wurde dann 3 - und eine halbe Runde vor dem 2. Prämiensprint kam dann wieder dieser Pferdeantritt von Georg, dem ich einfach nix entgegenzusetzen hatte. Ich bin zwar auch nicht in der besten Verfassung und versuche nur aus einem Formloch zu kriechen, aber ich kann man dennoch kaum an Antritte von solcher Qualität erinnern. Wie ein Pferd ... Respekt!!! Aber die 5 Euro für Platz 2 blieben mir diesmal. Danach war das Rennen entschieden, die Lücke zu Georg konnte ich nicht mehr schließen. Stattdessen fuhr ich mit Frank Wiley als Duo weiter. Bei der 2. Wertung ließ ich ihm die 3 Punkte für Platz 2, weil mir einfach klar war, dass ich Georg nicht mehr erreichen würde. Meine Beine ließen keine Aufholjagd zu - und nur dann hätte ich diese 3 Punkte bei der 2. Wertung noch gebraucht. So aber war ich zuversichtlich, dass ich mich am Ende noch im Kampf um Platz 2 gegen Frank durchsetzen würde. Ich ließ ihm dann auch noch die 5 Euro beim letzten Prämiensprint und rollte dann wenig spektakulär mit bescheidenen 53,1 km/h auf Platz 2 ins Ziel. In Strullendorf habe ich aber immer so niedrige Top-Speeds, deswegen könnte man das schon fast als Zeichen für bessere Beine deuten - aber nur fast: Wir hatten ausnahmsweise Rückenwind auf der Zielgeraden. Und das lässt den Speed wieder in einem schlechteren Licht erscheinen.

Ach ja, Kuriosum am Rande: Ich hatte ja Mitte Mai beim Samstags-Kriterium in Kulmbach noch festgestellt, dass ich erstmals bei einem Rundstreckenrennen eine Schlussrunde ohne Glockenzeichen erlebt hatte. Oder zumindest fiel mir damals kein anderes Rennen ein. Kann sein, dass wir mal in Bamberg keine Schlussglocke hatten - aber ich glaube, dass wir da einfach zwei Mal eine Schlussglocke bekommen hatten. Irgendsowas in der Art. Als wir diesmal in Strullendorf in die Schlussrunde fuhren, wusste ich dann durch die Durchsage des Streckensprechers, dass wir jetzt die Schlussrunde haben. "Letzte Runde", sagte er. Dadurch musste ich gar nicht darauf achten, ob ein Glockenzeichen ertönte. Erst im Video fiel mir auf: Die Schlussglocke gab es nur für den Spitzenreiter, für unser "Verfolgerduo" auf Platz 2 und 3 gab es KEINE Schlussglocke. Schlussrunden ohne Schlussglocken - der neue Trend in Bayern?


Kriterium Strullendorf 2014 (Hobbyrennen) von EyTschej

So, jetzt bin ich jedenfalls etwas zuversichtlicher, dass ich Kay in Altenburg etwas unterstützen kann. Das wird natürlich ein viel schwereres Rennen, sind dort doch wieder zahlreiche Hobbyfahrer am Start, die auch bei Jedermannrennen ganz vorne landen können. Mal sehen, wie es dann läuft - und ob man dort auch auf Schlussglocken verzichtet oder tradionsbewusst ist.

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