Wie schon erwähnt: Nach Strullendorf ging es mit dem Abschluss der Kriteriumsserie in Kulmbach weiter. Es war generell ein Rückschritt zum Vorjahr, die Gründe lagen auf der Hand. Eine verkürzte Vorbereitung, weil ich wegen des Rennkalenders nur bis Ende Mai "ernsthaft" geplant hatte, meine mysteriösen Knieprobleme, die Antrittstraining verhinderten - und wie ich jetzt weiß: Eine im linken Bein eingeschränkt arbeitende (Oberschenkel-)Muskulatur, was auch zu den Knieproblemen führte. Die Knieprobleme waren aber nur das eine Problem, nämlich das schmerzhafte. Aber wenn man nur 50 bis 70, vielleicht maximal 80 Prozent der eigentlichen Leistung des einen Beins aufs Pedal bringen kann (alles nur grobe Schätzungen meinerseits), dann macht sich das natürlich noch nachteiliger als irgendwelche Schmerzen bemerkbar. Wenigstens konnte ich beim ersten Sprint beim Abschlussrennen fast gewinnen und wurde nur durch einen A-Klasse-Sprinter noch abgefangen. Das tat er aber wie eine Rakete, das sah imposant aus und da konnte ich mich gar nicht mal ärgern. Stattdessen konnte ich das einfach nur bewundern. Gleichzeitig hatte ich bei diesem Sprint auch einen persönlichen Temporekord für Kulmbach aufgestellt, aber die 60 konnte ich noch nicht knacken. In meiner Klassenwertung war es am Ende Platz 10, aber insgesamt hatte ich mit den Top Ten nix am Hut. Wie gesagt: Es war im Vergleich zum Vorjahr ein Schritt zurück.
Nach dem Ende der Serie stand gleich das Kriterium in Bamberg an. Dort wollte ich einfach mal sehen, wie viel Sprit noch im Tank war. Es lief aber während des Rennens gar nicht gut, ich wäre ja fast vom Rad gekippt. Wie im Vorjahr ein Rennen, bei dem die Podestplätze vorzeitig vergeben waren und die Sache somit sowieso egal geworden war, wenn man bei dem gleichen Rennen schon mal Dritter gewesen ist. Das Wetter aber war so gut, dass ich trotz des urlaubsreifen körperlichen Zustandes dennoch am nächsten Tag noch in Werneck beim endlich mal entwas längeren Hobby-Kriterium am Start war. Etwas über 30 km waren es. Die Entscheidung dort zu starten, erwies sich als goldrichtig! Eines meiner schönsten Kriterien-Erlebnisse, auch wenn es am Ende nur Platz 5 wurde, aber die Besetzung des Starterfeldes hatte es sowieso in sich. Ein so gut besetztes Hobby-Kriterium habe ich selten erlebt. Da kann eigentlich nur Altenburg in Thüringen mithalten, aber in Bayern war das das bisher am stärksten besetzte Hobby-Kriterium, an dem ich teilgenommen habe. Jede Menge Sprint-Power, wodurch ich auch jede Menge Sprint-Fun hatte. Der Kurs lag mir auch sehr gut, weil die Zielgerade schön lang gewesen ist. Zwischendurch war ich sogar zwischen zwei Wertungen vor dem Feld rausgefahren, stets 10, 20 Meter hinter Thomas Schmalz, den ich dann schlussendlich auch noch aufrollen konnte, aber dann musste ich erst mal etwas an seinem Hinterrad durchschnaufen und attackierte ihn daher auch nicht mehr bei der Wertung. Ob 3 oder 2 Punkte, das konnte mir in der Situation aber auch eher egal sein, denn der Spaß überwiegte - der Spaß, den ich dadurch hatte, dass ich mich endlich mal wieder alleine vor dem Feld behaupten konnte. Auch wenn es am Ende wie gesagt am Hinterrad von Thomas war.
Nach einem schönen persönlichen Abschlus der Kriteriumssaison, nutzte ich das schöne Woche eine später auch noch für eine Saisonabschlussfahrt auf der 42-km-Strecke (oder Hobbydistanz, wie ich sie nennen würde). Ich hatte nicht mit einem besonders guten Feld gerechnet, was auch notwendig gewesen wäre, weil ich 4 Tage nach Werneck nicht fahren konnte. Erst war ich zu platt, dann war ich sogar leicht krank. Der Körper machte nicht mehr viel mit. Aber schon ab der 2. Steigung musste ich feststellen, dass das Niveau auf der 42er-Strecke wesentlich höher als vorher von mir erwartet war. Die "nur" 2 Runden um den Hesselberg wurden zu einer ziemlichen Qual und am Ende der ersten Runde verlor ich schon an der letzten Steigung den Anschluss an eine Spitzengruppe mit über 10 Fahrern. Das sah nicht gut aus für die schwierige Schlusssteigung. Ich kämpfte mich aber noch in Röckingen wieder ran und staunte dann am Ende nicht schlecht: Ich kam doch allen Ernstes auf Platz 6 oben ins Ziel! Zwar mit einer Minute Rückstand auf den Sieger, aber das Desaster von 2009 hatte sich nicht mal ansatzweise wiederholt. Ich kam wesentlich besser hoch und bekam den Anstieg diesmal wirklich bewusst mit. Ist eigentlich eine ganz nette Steigung, muss ich sagen. 2009 hatte ich die Steigung nicht bewusst mitbekommen und hatte einfach keine Erinnerung mehr daran. Ein Video auf youtube war für meine Vorbereitung daher auch wichtig. Ich kannte den Anstieg dadurch schon "visuell" und vom Rhythmus her konnte ich von einer Umstellung meiner Fahrweise am Berg profitieren. Danke nochmals an den Profi, dem ich diese Umstellung zu verdanken habe ;)
Das war's mit der letzten Saison. Platz 6 war nach dem 6. Platz in Schleiz übrigens erneut mein bisher bestes Ergebnis bei einem Kletterrennen. Durch die unterschiedlichen Distanzen, die bei der Veranstaltung angeboten wurden, darf man das aber auch nicht überbewerten. Mal sehen, was dieses Jahr geht. Hängt natürlich auch von meinem körperlichen Zustand ab (linkes Bein). Ich bin mittlerweile auch wieder im Fitness-Studio aktiv, arbeite dort aber nur am Oberkörper, weil ich an den Beingeräten sofort Schmerzen spüre - auch mit leichteren Gewichten. So viel zu dem tollen Tipp von zwei Ärzten, dass ich zur Behebung meiner Knieprobleme im Fitness-Studio an den Beingeräten arbeiten solle. Können vor lachen! Dazu müsste mein (vermutetes) Rückenproblem erst behoben werden! Insofern interessiert es mich jetzt auch mal, ob sich das ganze Problem durch die Arbeit an der Oberkörpermuskulatur verbessert. Ich spüre das Ziehen bisher aber eher in den Armen, nicht unbedingt an Brust, Bauch oder Rücken. Mal sehen, wann und wie diese unendliche Geschichte also noch enden wird ...
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