Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Sonntag, 6. November 2011

Erster Ausblick auf 2012

Nach 2009 gab es 2011 wieder die Champions-Wertung - die bundesweite Rangliste des Challenge-Magazins. Leider hat sicherlich so ziemlich jeder in der Szene mitbekommen, dass die Rangliste leider sehr fehlerlastig war und ist, was mehrere Gründe hat. Das fängt schon mal damit an, dass die Daten durch die Veranstalter teilweise nach Belieben verändert werden. Manche Veranstalter ignorieren generell die Teams/Vereine der Fahrer und schreiben stattdessen deren Wohnorte in die Ergebnisliste. Eine engere Zusammenarbeit mit den Veranstaltern wäre natürlich wünschenswert, da der BDR (wie immer) nix tut - zumindest nix, was dem Sport guttun würde. Der BDR selbst hat bei seinem ulkigen Jedermannportal eine noch ulkigere Rangliste (oder "Kilometerstatistik", wie ich sie nenne), deren Sinn und Zweck sich mir noch nicht so recht erschließt. Dem Rennsport im Breitensportbereich nützt diese Rangliste rein gar nix, zumal sie unnötigerweise der Champions-Wertung Konkurrenz macht. Beim BDR kann man aber davon ausgehen, dass man sich irgendeinen finanziellen Profit davon erhofft. Die Champions-Wertung hingegen ist nicht profitorientiert, sondern eine rein ehrenamtliche Sache. Mag sein, dass der BDR auch deswegen nicht einfach mit dem Challenge-Magazin zusammenarbeitet, weil es sich für den BDR "nicht lohnen" würde. Gleichzeitig steht aber zu befürchten, dass eben jener BDR dafür sorgen könnte, dass die Veranstalter das Challenge-Magazin nicht unterstützen. Aber genau das wäre von Nöten für 2012 ...

Wie könnte eine fehlerfreie Rangliste funktionieren? Jeder (willige) Jedermannfahrer müsste sich eigentlich nur registrieren. Er würde dann eine ID erhalten, die er bei der Anmeldung zu Rennen angeben kann. Diese würde auch im Ergebnis aufgeführt sein. Die Identifikation der Fahrer wäre eindeutig. Funktionieren würde das in der Praxis aber sicherlich nur, wenn der BDR mit an Bord wäre. Mit anderen Worten: Auch 2012 wird mit Fehlern in der Champions-Wertung zu rechnen sein, der einzigen echten bundesweiten Rangliste für Jedermänner. Ranglisten machen Sportlern ja ebenso Spaß wie Ergebnislisten - wenn nicht sogar noch mehr. Für mich persönlich fällt 2012 wenigstens der Ärger mit den Fehlern in der Teamwertung weg, die noch größer als in der Einzelwertung sind. So hat unser Team 2011 laut ausgewerteten Rennen 700,6 Punkte, aber in der Rangliste sind es ein ganze Stück weniger, was uns auch einige Plätze kostet - oder auch nicht? Denn wenn bei uns so viele Punkte fehlen, können auch bei anderen Teams viele Punkte fehlen. Das trübt die Freude an der Rangliste ein bisschen, aber es sei immer daran erinnert: Das Challenge-Magazin wird von den Betreibern ehrenamtlich in ihrer Freizeit gemacht! Die Szene muss also dankbar sein, dass es diesen Versuch überhaupt gibt - und ich meinerseits bin es auch. Die Fehler sind aber vorhanden, also müssen sie auch mal angesprochen werden. Die Problemlösung ist wie erwähnt in weiter Ferne und ohne den BDR nicht machbar - und der dürfte so schnell kein Interesse daran haben. Also auch 2012 wird es nur eine "pi-mal-Daumen-Rangliste" geben, aber man kann es eben nicht ändern. Es sei denn, das Challenge-Magazin hätte die grandiose Idee schlechthin, damit der BDR durch eine Kooperation auch finanziell profitieren könnte - nur dann dürfte es zu einer fehlerfreien Rangliste für Jedermänner kommen können.

Eine andere Sache, auf die ich im Hinblick auf 2012 schon mal zu sprechen kommen möchte, ist die Team-Landschaft. Und dabei muss ich mit einem Rückblick beginnen. Als ich 2005 mit Radsport anfing und der Jedermann-Boom ins Rollen kam, war Bayern mit dem Team Blue Essentials gleich mal ganz weit vorne dabei bei der Entwicklung. Das Team war nicht nur das erste Jedermannteam Bayerns, es war auch in Sachen Sponsoring wegweisend für die Szene. Dabei zeichnete sich das Team auch noch dadurch aus, dass sie eben nicht nur die Big Events fuhren, sondern auch normale Rennen. Nach dem Aus des Teams entwickelte sich die Szene dann weitestgehend an Bayern vorbei.

Jedermannrennen sind in Bayern weiterhin eher selten, Hobbyrennen werden immer noch bevorzugt. Die Bereich Breiten- und Amateursport werden also noch weitestgehend getrennt. Ob es auch an dieser Tatsache liegen mag, dass in Bayern eigentlich kein Team in die Fußstapfen der Blue Essentials getreten ist, kann man nicht so leicht sagen. Tatsache ist nur, dass man bei den meisten Rennen in Bayern nur Einzelstarter sieht - oder mal mehrere Fahrer im gleichen Trikot vom ausrichtenden Verein. Mit unserem Team wurde ein Versuch unternommen, den Trend, den es in Bayern ja schon mal gab, wieder in Mode zu bringen. Klar, wir waren im wesentlichen ein bayrisch-thüringisches Team, kein reines bayrisches Team - aber wenn ich an 2012 denke, so dürfte es bei den Hobby- und Jedermannrennen in Bayern wieder recht "teamfrei" zugehen.

Man kann davon ausgehen, dass die Solis aus Dachau rund um ihren "Motor" Armin Praml als Team Flagge bekennen werden. Und wohl gemerkt: Das ist ein Vereinsteam! Und falls jetzt jemand meinen sollte, dass das was schlechtes sei, so stimmt das natürlich nicht! Wieso sollten nicht auch Vereine aktive Rennfahrer im Breitensportsektor haben? Und zwar mehr als nur 1 oder 2? Ich finde das gut und würde es noch besser finden, wenn auch andere Vereine ihre Breitensportler nicht immer zu "Lizenz oder nur RTF" drängen, sondern es absegnen würden, dass auch Breitensportler ihren Spaß bei Rennen haben dürfen, ohne dass sie gleich eine Lizenz nehmen müssten. Das sollte jedem selbst überlassen sein und natürlich auch von der jeweils individuellen Leistungsfähigkeit abhängen.

Und ansonsten? Die Ramazzottis werden wohl weiterhin als dynamisches Duo unterwegs sein, womit sie dann schon das zweitgrößte, regelmäßig am Start stehende Team in Bayern stellen dürften. Der Rest des Feldes wird wohl wieder weitestgehend aus Einzelstartern bestehen. Gleich "nebenan" in Thüringen sieht es natürlich völlig anders aus. Dort hat man die Löwen aus Weimar, die Speichen aus Gera, das Merkur-Team (das ja einen weitestgehend thüringischen Kern hat) und das Neff-Team - also man hat fast mehr Teams als Rennen im Rennkalender 2012. Zumindest hat Thüringen bisher noch nicht sonderlich viele Termine bei rad-net eingetragen. Ich bin jedenfalls gespannt, was sich bei den Löwen so ergibt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, was bei denen passiert, drum will ich nicht großartig rumspekulieren. Bei den Speichen aus Gera soll der Einsatz jedenfalls gesteigert werden. Merkur wird sicherlich auch keine kleineren Brötchen backen wollen. Und Neff? Naja, da weiß ich auch nur das, was deren Website preisgibt ... und die hüllt sich bisher in Schweigen, was 2012 anbelangt.

Und sonst? Beim GCC kommt man ja teilweise auch mit Teams aus weiter entfernten Regionen des Landes in Berührung (das war jetzt nicht zwingendermaßen als Wortspiel gedacht), teilweise sieht man die dann sogar bei normalen Rennen. So geschehen dieses Jahr mit den Zebra-Trikots von Team Westpoint. Das wird sich 2012 aber nicht wiederholen, denn zum einen sind die beiden Zebras nach ihrem Umzug nach Bayern bereits Ende der abgelaufenen Saison zum Team Strassacker aus Baden-Württemberg gewechselt, zum anderen gibt es Team Westpoint generell nicht mehr. Stattdessen haben die Chemnitz-Brüder mit Team Tigersprung ein neues Team gegründet, das die Szene mit neuen Trikots bereichern wird. Aber ob man wieder so ein geniales, auffallendes Design wie bei Team Westpoint hinbekommen wird, wage ich zu bezweifeln. Zumindest dann, wenn das, was man momentan auf ihrer Website sehen kann, tatsächlich die finalen Trikots sind. Ich finde das einfach schade, weil ich auf schöne Trikotdesigns und schöne Trikotfarben stehe. Die Westpoint-Trikots fand ich einfach echt klasse. Auch Univega und die Löwen aus Weimar haben ja tolle Trikot-Designs. Und die Farbe vom Strassacker-Trikot ist sowieso ein Traum!

Was bringt 2012 also im Teambereich? In Bayern wohl nur ein Trauerspiel, aber in Thüringen wird es gewiss wieder ein Hauen und Stechen um die Vorherrschaft geben, die die Löwen dieses Jahr mit einer beeindruckenden Saison für sich beanspruchen konnten. Die Speichen aus Gera haben aber schon beim Napoleoncup angedeutet, dass sie die Löwen fordern können und sicherlich auch wollen. All das betrachte ich nächstes Jahr wieder als teamloser Fahrer, werde es aber gewiss mit Spannung verfolgen. Und bei Rennen mit Teamwertungen würde ich mich jederzeit freuen, wenn ich bei irgendeinem Team als Gastfahrer unterkomme. Und wenn nicht, dann klappt es hoffentlich mit einem Mischteam. Beim Napoleoncup gab es ja schon einen Vorgeschmack auf Team X ;)

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