Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Freitag, 26. Mai 2017

Zwischen Kulmbach und Karbach

Letzte Woche war ich erstmals in diesem Jahr bei der Dienstagabendserie in Kulmbach - und den Beinen ging es gar nicht gut. Für das offizielle C-Kriterium am Samstag sah ich schwarz und rechnete nicht mit einer Ankunft, aber dann kam alles anders. Auf Garmin Connect gibt es ja diese persönliche Bestwerte, eine davon die Bestzeit für 40 km. Eigentlich ein nutzloser Bestwert (wieso gerade 40 km?!?), aber beim Kriterium in Kulmbach konnte ich hier einen neuen Bestwert erzielen: 44,7 km/h über 40 km, 44,2 km/h über die volle Renndistanz - ebenfalls Bestwert. Aber wie anstrengend war es eigentlich? Nun...

Beim Aufwärmen fühlten sich die Beine beim ersten "Aufwärmsprint" noch sehr schlecht an, beim zweiten wurden die Beine schon etwas freier. Als das Senioren-Rennen vorbei war, ging ich noch auf eine Runde auf dem Kurs, um einfach auch den Streckenzustand nochmal zu sehen. Die Buckelpisten-Abfahrt vor der Zielkurve ist noch schlechter als die letzten Jahre - Kunststück! In der Mitte war sogar loser Asphalt, der sich im ersten Renndrittel auch ständig zwischen den Rädern des Feldes bewegte und querschoss - aber scheinbar für keinen Defekt sorgte. Aber zurück zu der einen Runde, die ich vor dem Start drehte: Als ich wieder auf die Zielgerade kam, stand die ganze Meute schon an der Startlinie!!! Da bekam ich schon etwas Panik, dass die ohne mich losfahren wollten. ;)

Die Panik war aber unbegründet, denn man nahm vorher noch die Siegerehrung der Senioren vor. Ich hatte dann doch einen relativ normalen Start, was die Anspannung anbelangte, und kam generell gut rein, weil die erste Runde auch noch recht gemütlich gefahren wurde. Über die gesamte Renndistanz hatte ich keine einzige Krise, was auch eine Premiere war, und bin generell so viel wie noch nie zuvor bei einem Kriterium (und Rennen allgemein) einfach nur gerollt statt gefahren. Aus den Kurven heraus immer Antrittsübungen, die aber gut hinbekommen, danach im Windschatten des Feldes ausgerollt, denn wirklich durchgehend auf Zug fuhr das Feld nur selten. Umso erstaunlicher war für mich am Ende der für mich hohe Schnitt, aber die Kurven wurden auch relativ vernünftig gefahren. Wenn da nicht so viel Geschwindigkeit verloren geht, kann man eben auch mit dem Gefühl von "Da ist noch Luft nach oben!" einen relativ sportlichen Schnitt erzielen.

In der zweiten Rennhälfte wollte ich auch mal in Wertungen reinhalten, aber meistens waren durch die Prämiensprints immer ein paar Fahrer vorne raus. Da nicht klar war, ob das Feld die dann noch einholt, habe ich gar nicht erst versucht, mich in Position zu bringen. Irgendwann fiel mir auf, dass schon die vorletzte Wertungsrunde anstand. Das Glockenzeichen und die Rundenanzeige auf meinem Radcomputer verrieten es - mehr oder weniger. Ich musste die ganze Zeit über 2 Runden von der Rundenanzeige abziehen, obwohl die Rundenanzeige eigentlich so funktioniert, dass man nur eine Runde abziehen müsste (während der 1. Runde steht halt immer Runde 0 auf meinem Ätsch 500, in der 2. Runde dann eine 1 usw.). Der Grund für die 2 Runden, die man abziehen musste, war einfach, dass zwischen der 2. und 3. Wertungen eine Runde "verschwunden" ist. Aber solange alle Wertungsrunden mit 'ner Glocke eingeläutet werden, ist das ja auch wurst, ob man den frischen Bierduft von der Brauerei an der Strecke eben 50 oder nur 49 Mal in der Nase hat. ;)

Aber mal zur vorletzten Wertung: Ich arbeitete mich vor, aber war etwas zu passiv. Ich wollte nicht schon vor der Zielkurve vorne sein, aber das wäre wohl doch besser gewesen. Vor der Zielkurve ließ ich mich wieder etwas einbauen und konnte nicht gleich lossprinten, als die ersten vier Fahrer schon losgetackert sind. Der Abstand war dann zu groß, also rollte ich nur auf dem nutzlosen 5. Platz über den Zielstrich. Aber wenigstens habe ich zwei Dinge gelernt: Für Kulmbach weiß ich jetzt, dass ich schon vor der Zielkurve unter den ersten 5 fahren muss, und generell habe ich gelernt, dass ich so einen Wertungssprint gut genug verkrafte, um mich danach wieder problemlos ins Feld einzureihen - vorausgesetzt, ich kann das Renntempo ohne Probleme mitgehen, was diesmal erfreulicherweise der Fall war. In Zukunft muss ich dann einfach mutiger fahren und mir mehr zutrauen.

Trainingstechnisch lief der Mai aber nicht so erfreulich, denn von 3 KA-Einheiten am Berg konnte ich nur eine absolvieren. Daher wollte ich den Beginn der Regenerationswoche noch mit "Nachsitzen" verbringen, aber das war eine ganz schlechte Idee. Die Beine waren total müde, also brach ich ab und ging wirklich voll in den Regenerationsmodus. Für diese Woche wäre planmäßig sogar noch ein CP6-Test geplant gewesen, aber den traute ich mir dann doch nicht zu - die Beine waren wirklich viel zu schlecht am Dienstag. Heute lief es bei der Vorbelastung für Karbach aber eigentlich ganz gut, ich habe sogar einen neuen Maximalwert von 1366 Watt erzielt - mit angezogener Handbremse. Das hat mich überrascht, aber vermutlich ist das jetzt ein Hauch von "Superkompensation"?!? Mal sehen, wie sich die Beine dann am Sonntag noch anfühlen...

Mal noch was zu einem aktuellen Thema: Die Tageslizenz. Die Informationen tröpfeln nur langsam und sind auch nicht zwingendermaßen klar verständlich formuliert, aber während die ersten Informationen noch so klangen, als ob die Tageslizenz nur für Erwachsene wäre und nur bei C-Rennen genutzt werden könnte, ist jetzt klar, dass die Tageslizenz für alle Altersklassen verfügbar ist. Gleichzeitig heißt es, dass Erwachsene bei allen Rennen für C-Fahrer teilnehmen können. Bei dieser Formulierung ist auffällig, dass vermieden wird, von C-Rennen zu sprechen. Vermutlich, aber hier bedarf es noch einer klaren Formulierung, soll das einfach nur heißen, dass Tageslizenzler im Erwachsenenbereich quasi wie C-Fahrer behandelt werden. Also wird auch die Teilnahme an KT/ABC-Rennen möglich sein. Die Tageslizenz kann 5 Mal im Jahr genutzt werden, scheint aber bei jedem Start knapp 25 Euro zu kosten. Und das finde ich gut, denn eigentlich soll sie ja nur zum Reinschnuppern dienen und nicht eine Möglichkeit darstellen, kostengünstiger als mit einer Vereinsmitgliedschaft wegzukommen. Das ist ja schließlich auch Sinn und Zweck der Tageslizenz, damit sollen Fahrer davon überzeugt werden, öfter an Lizenzrennen teilzunehmen - und durch eine Vereinsmitgliedschaft können sie ja eine reguläre Lizenz lösen, da müssen sie nicht 25 Euro pro Rennen extra zahlen. Es ist also generell eine faire Lösung: Wer nur mal reinschnuppern will, aber dann feststellt, dass das nix für einen ist, den kostet es eben nur einmalig 25 Euro + Startgebühr. Wem Lizenzrennen aber taugen, der wird dann sicherlich den Vorteil einer regulären Lizenz und somit den Vorteil einer Vereinsmitgliedschaft erkennen. Für die Vereine kann das also nur gut sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen