Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Donnerstag, 12. Januar 2012

Saisonrückblick 2011 - Teil 7

Nach dem größten Missgeschick meiner bisherigen Radsport-"Karriere" in Weißenburg ging ich mit "leicht defekter" Hose an den Start beim GCC in Nürnberg. Na super, endlich mal nur 'ne halbe Stunde Anfahrt, denkt man sich. Nürnberg ist aber leider doch ganz schön groß. In der Regel plane ich die Anreise immer so, dass Zeitdruck nicht vorkommt und ich mich immer gut auf den Rennstart vorbereiten kann, aber der Weg vom eigentlich nah an der B2 und somit an der Strecke befindlichen Parkplatz bis zum Hauptmarkt hat dann trotz Fahrt auf dem Rad auch noch etwas gedauert. Alles in allem wurde aus der ursprünglich geplanten halben Stunde locker eine volle mit allem drum und dran. Den Starterbeutel bekam ich dann zwar recht schnell, aber die Klos im Haus waren zunächst überfüllt. Also erst mal versucht den Starterbeutel so zu plündern, dass ich die Startnummer finde. Die wurde rangemacht und dann hätte es eigentlich auch schon in die Startaufstellung gehen können. Doch wo war der Zugang zum Starterblock?!?!?!?! Der erste Rateversuch war leider falsch und endete an einer Absperrung zum ersten Block der GCC-"Stammkunden". Der Zugang zum "Block der Verdammten" befand sich leider auf der ganz anderen Seite dieser dummen Kirche - und Kirchen sind bekanntlich nicht gerade klein. Nach dem kleinen Radwandertag zwischen Parkplatz und finalem Zugang zum Starterblock ging es mit der Hektik aber erst richtig los. Wo waren Tilman und Lexan?!? Wo war überhaupt der Anfang unseres Starterblocks?!? Waren wir tatsächlich so weit hinten?!?!?!? Und wo waren unsere "Betreuer"? Ich war zunächst mit Daniel und Sepp vom Verein zusammen, aber trotz insgesamt 4 möglicher "Betreuer", die wir im Schlepptau hatten, war zunächst kein einziger zu sehen. Ist ja auch kein Wunder, denn die mussten vom Parkplatz per Fuß bis zum Hauptmarkt! Also das war wirklich mega-mies organisiert. Sorry, ist aber so! In Meiningen war der Start auch auf dem Marktplatz und Parken ist im Zentrum von Meiningen bei so einem Auflauf natürlich auch nicht einfach - aber der Veranstalter war dort halt auf zack und hat die Straßen um den Startbereich als Teilnehmer-Parkplätze reserviert. Dort war der Weg vom Parkplatz zur Startaufstellung kürzer als bei den meisten Kriterien! In Nürnberg hingegen hätte man mindestens eine halbe, wenn nicht gar fast eine ganze Stunde extra einplanen müssen, um nicht so gestresst auf den letzten Drücke ... äh ... festzustellen, dass man 2 Minuten vor dem Start noch immer die Beinlinge, Ärmlinge und Windweste angezogen hat - aber den Transponder immer noch im Starterbeutel hat, den man gerade dem endlich gefundenen ersten Betreuer in die Hand drücken wollte.

Okay, das war jetzt eine ziemliche Textwand, aber was soll ich sagen?!? Die Startvorbereitung zu einem Rennen war selten so ereignisreich, zeitraubend und hektisch - so etwas bleibt einfach im Gedächtnis. Jedenfalls habe ich schnell einen Mini-Strip wegen der "Vorstartkleidung" hingelegt, den Transponder ratzfatz ans Bein geklebt (einfach ungewohnt, weil man ja bei 95% aller Rennen nur 'ne Startnummer auf den Rücken macht) und dann dem nach vorne rückenden Block hinterhergerollt. Denn ich war noch am Festmachen des Transponders, als man uns schon weiter nach vorne für den eigentlichen Start ließ. Nachdem wir schon nur so um Position 250 oder weiter hinten standen, verlor ich somit bereits vor dem Start noch ein paar weitere Positionen und sah Dani und Sepp nur noch aus der Entfernung. Die restliche kurze Zeit bis zum Startschuss konnte ich mich dann eeeeeeeendlich etwas beruhigen und durchatmen. Bei den meisten Rennen ist es eigentlich genau andersrum: Da werde ich kurz vorm Start ganz wild ;)

Der Start dauerte dann ähnlich wie anno 2007 in Fürth bestimmt 'ne halbe Minute - also bis ich endlich losrollen konnte. So ein überdimensionales Feld mit über 350 Startern braucht eben seine Zeit, bis es sich in Gang setzt. Chancengleichheit? Wozu?!? Wir sind ja schließlich beim GCC!!! Der soll nix für Gelegenheitstäter sein, der soll zur regelmäßigen Teilnahme animieren. Durch eine frühere Anreise hätte ich aber wenigstens von der Spitze des "Blocks der Verdammten" losrollen können. Also auch ganz klar eigenes Verschulden, dass ich dann so eine kraftraubende Aufholjagd vor mir hatte. Die lief aber planmäßig, bis Ziegelstein war ich ganz vorne (an Position 2 hinter Lukas), wurde dann zwar gleich von einem Soli-Fahrer entschieden auf Platz 3 verdrängt, was ich ganz charmant fand: GCC, die "größte" und "super tollste" Rennserie Deutschlands, wo all die "guten" Fahrer am Start sind ... GCC, dessen Rennen sportlich einen so viel höheren Stellenwert haben, dass sie sowohl beim Challenge-Magazin als auch beim BDR in den Ranglisten deutlich mehr Punkte abwerfen ... aber irgendwie waren es dann doch die gleichen Fahrer, die auch sonst bei den Rennen in Nordbayern vorne zu finden sind. Tja ... was soll man dazu sagen? ;)

Nachdem ich also die "Touristenherde" erfolgreich hinter mir gelassen hatte und das Rennen von vorne verfolgen konnte, war es dann zum einen ein ganz normales Rennen, zum anderen ein wirklich schönes Straßenrennen, das das alte, wenig attraktive Nürnberger Altstadtrennen ersetzt hatte. Für unser Team lief es mit Platz 1 super, auch in den AK-Wertungen stürmten wir das Podest. Die Siegerehrungen waren dann katastrophal organisiert und wurden künstlich auf gefühlte zwei Stunden gestreckt, weil man sie in insgesamt drei Einzelteile trennte und zwischendurch immer unnötig künstliche Pausen machte. Das teilte man aber gar nicht mal allen Teilnehmern mit, weshalb die weiteren Siegerehrungen teilweise etwas schwach von der Besetzung her waren - eine ganze Reihe Fahrer war halt schon abgedüst, weil sie nicht mehr mit einer Siegerehrung für AKs und Teamwertung rechneten. Also vor und nach dem Rennen war die ganze Sache organisatorisch sehr schlecht für uns Teilnehmer gestaltet, aber das Rennen an sich war eine sehr feine Sache, ein absolutes Saison-Highlight!

Hmm ... jetzt wurde der Rückblick auf Nürnberg allein doch schon so lang, dass ich mit dem Rest der Saison in einem 8. Teil weitermache. Aber um das nochmal hervorzuheben: Das Rennen an sich fand ich super, nur die schlecht organisierte Parkplatz-Situation, der schlecht ausgeschilderte Starterblock und die zeitlich völlig verplanten Siegerehrungen waren einfach nur schlecht. Und das sind Tatsachen, die ich hier einfach nur nenne. Nicht mehr, nicht weniger. Für diese nicht so erfreulichen Tatsachen gesorgt haben andere Leute. Und noch was zum schlecht ausgeschilderten Startblock: Eigentlich hatte ich GAR KEINE Ausschilderung entdeckt. Ich sah nur das Ende einer großen Masse an Fahrern und dachte mir "Hmmm ... das könnte eine Startaufstellung sein ..." ;)

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