Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Freitag, 5. August 2016

Mal ein bisschen was aufarbeiten...

Oha, der letzte Beitrag hier war noch von vor Ingolstadt. Okay, Rennberichte erfolgen ja mittlerweile generell auf Strava, weil man dann ja auch gleich jede Menge Daten dazu hat: Strecke, Höhenprofil, Leistungsdaten - und die Flybys. ;)

Zu Ingolstadt gibt es generell nur noch zwei Dinge zu erwähnen: Es war meine längste Tagesdistanz dieser Saison, was ich auch spürte. Ganz schön krasses Ziehen in den Waden nach dem Rennen - und die nächsten zwei Tage. Dennoch konnte ich in Kulmbach dann gleich schon wieder erstaunlich gut fahren und meinen alten Sprint-Rekord bei der Dienstagabendserie (aus 2012 oder so?!?) um fast 2 km/h von 59,5 km/h auf 61,4 km/h steigern. Das Sprinten klappte also plötzlich wieder, aber in Ingolstadt lief zwei Tage etwas anderes völlig schief: Die Anspannung beim Start. Die war viel zu hoch, weshalb ich Google mal nach Psycho-Tricks abgegrast habe. Im Endeffekt findet man da nicht wirklich viel brauchbares. Aber die hohe Anspannung war einfach mein größtes Problem in Ingolstadt, weshalb ich an diesem Punkt arbeiten wollte.

Für Ansbach sah es dann so aus, dass ich mir am Start sagte: "Ich atme ganz ruhig" - klingt blöd, ist aber so. Das hat meine Google-Suche tatsächlich ergeben. Der Kaugummi-Trick, den ich mir letztes Jahr überlegt hat, scheint seine Placebo-Wirkung dieses Jahr ja auch nicht mehr zu erzielen. Wie dem auch sei, in Ansbach ging es am Anfang wirklich etwas besser. Ich bin nicht so extrem am Limit wie z.B. beim "Jedermann-Kriterium" in Kulmbach oder bei den Rennen in Strullendorf und Ingolstadt gewesen. Der Effekt: Ich konnte 15 Minuten lang mit dem BC-Feld mithalten. Allerdings war mir der 45er-Schnitt nach diesen 15 Minuten dann doch etwas zu heftig. Ein Blick auf Strava verriet mir, dass das nicht am Kurs, sondern wirklich nur am hohen Niveau des BC-Feldes gelegen haben musste. Die Senioren z.B. hatten nur einen Schnitt von 40 und 'n paar Zerquetschten. Im Vergleich dazu fuhren die Senioren zu Saisonbeginn in Aichach ja noch fast den gleichen Schnitt wie die C-Klasse. Also während es die Senioren offenbar mittlerweile etwas gemütlicher angehen lassen, ist das Niveau "unterhalb der A-Klasse" immer noch ganz schön heftig. Und zwar so heftig, dass ich morgen allen Ernstes beim KT/ABC-Rennen (= Profi-Rennen) in Bamberg an den Start gehen werde. Und wieso? Tja...

Die Dienstagabendserie in Kulmbach ist vorbei. Beim letzten Wertungslauf war die gefühlte Anstrengung so niedrig wie seit Jahren nicht mehr - und schon verpasste ich mehr oder weniger das Rennende. Die 40 Runden gingen einfach total schnell vorbei. Zuvor lief es auch etwas unglücklich. Als ich bei Sprinteröffnung mal am besten positioniert war (Position 3), kam uns auf der Zielgeraden ein Geisterfahrer entgegen. Da haben wir die Wertung natürlich abgeblasen. Sicherheit geht vor. Die Szene passte aber zu meinem persönlichen Rennverlauf an dem Tag: unglücklich. Ein einziges Mal nur war ich bei einer Wertung Vierter, aber durch die optische Täuschung der schiefen Ziellinie wurde der Fünfte mit dem letzten Punkt bedacht, weil er die optisch günstigere linke Straßenseite hatte. Kein neues Problem, hatte ich im Blog in der Vergangenheit schon mal angesprochen - und ist ja halb so wild. Bei den Dienstagabendrennen geht es mir vor allem darum, dass ich meine Leistungen einfach verbessere, damit ich auch bei den offiziellen Rennen dann auf einem besseren Niveau bin. Durch das Ende der Serie hätte ich jetzt eigentlich bis Altdorf Pause gehabt. Der Renn-Rhythmus, der sich vom Gefühl her seit Ansbach so langsam einstellte, wäre wieder gänzlich weg. Und das ist auch so ein Problem in dieser Saison: Durch die wenigen C-Rennen hat man ständig riesige Löcher im Rennkalender...

Klar, mit Jedermannrennen kann man das auch stopfen, aber Jedermann-Kriterien fahre ich nicht mehr, das ist mir mit den vielen Underachievern zu blöd, die locker A-Klasse fahren könnte, aber stattdessen den Hobbyfahrern um die Nase tanzen müssen. Jedermann-Kriterien sind schon längst vom Breitensport zum Leistungssport mutiert - aber zu einem komplett unreguliertem. Dabei geht es weiterhin nur um die goldene Ananas, rein sportlich gesehen kann man da keinerlei Duftmarke setzen. Der Spaß steht im Vordergrund, nicht die Leistung. Dafür ist das Klassensystem im Lizenzbereich gedacht.

Und was lohnenswerte Jedermannrennen anbelangt, da hält sich das Angebot eben auch in Grenzen. Schleiz, Zollernalbtour, Heideradcup in Torgau, eventuell Riderman. In Bayern gibt es ja gar nix mehr. Früher war das noch viel besser, vor allem mit Tour de Hesselberg. Aber mit dem Aussterben der attraktiven Jedermannrennen und den wenigen C-Rennen in Bayern während der Hauptsaison (Zusmarshausen im Sommer - das wär doch mal was!) tut man sich schwer damit, mal einen Rhythmus zu finden. Okay, es gibt natürlich auch die Fahrer, die so was nicht brauchen. Die fahren gleich beim ersten Rennen in die Top Ten und machen das im Endeffekt die gesamte Saison über. Da wird auch die moderne Trainingslehre ad absurdum geführt, wenn manche Fahrer die komplette Saison über in Top-Form zu sein scheinen. Denn das soll ja eigentlich nicht möglich sein. Es gibt aber Fahrer, die von Natur aus dieses Talent haben, dass sie von 0 auf 100 durchstarten können. Und da ihnen wohl auch niemand gesagt hat, dass man seine Top-Form nicht die gesamte Saison über halten kann, wissen die das nicht, also tun sie es einfach: Sie halten ihre Top-Form die gesamte Saison über. Da kann man nur neidisch sein, aber nix dran ändern. Das einzige, was einem dann bleibt, ist die Ärmel hochzukrempeln und fleißig im Training zu arbeiten, um wenigstens für 3, 4 Wochen auch mal in einer Form zu sein, in der man bei den Rennen mithalten kann.

Ich starte also in Bamberg, um den geringen Renn-Rhythmus einigermaßen beizubehalten, der sich zuletzt entwickelt hatte. Zwischendurch war ich auch zwei Mal im Gruppentraining der RSG Vilstal, wo ja auch immer zwischendurch die Belastung auf Renn-Niveau gesteigert wird. Zusammen mit Bamberg hoffe ich dann, dass ich nächste Woche in Altdorf beim BC-Rennen zumindest besser als im letzten Jahr fahre. ;)

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