Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 23. Mai 2016

Friel-Phase "Höchstleistung" mit Sonnebergpreis

Aktuell befinde ich mich bei meinem Trainingsplan nach Friel in der Phase "Höchstleistung". Beim Sonnebergpreis war dann auch eine Höchstleistung gefragt, um einfach nur durchzufahren. Auf Strava sah ich, dass der Sieger im KT/ABC-Rennen letztes Jahr nur einen 34er-Schnitt hatte. Einerseits sollte das eine Warnung sein, andererseits sah ich darin aber auch die Hoffnung, dass sich die Leute die Kräfte gut einteilen würden und dadurch nicht zu schnell Vollgas geben würden. Das war aber eine Fehlannahme, zumal trotz guter Meldezahlen KT/AB, C und U19 gemeinsam starten mussten. Die Zusammenlegung kam den guten C-Fahrern sicherlich entgegen, weil die A-Fahrer dadurch früh für ein hohes Tempo und somit für eine hohe Selektion sorgen würden. Für die schlechten C-Fahrer wie mich war das weniger lustig.

Generell war mein Start ins Rennen noch ganz okay - bis zu der Stelle zu Beginn der ersten Steigung, wo man auf Strava bei einem Blick auf die Trittfrequenz-Analyse auch etwas erkennen kann. Da bricht meine Trittfrequenz nämlich schlagartig ein. Was war passiert? Irgendein Jungspund der U19 war zu ungeduldig - Lewis Hamilton lässt grüßen. Obwohl das große Starterfeld auf der engen Straße keine offenen Türen bot, was zu Beginn der Steigung nur logisch und somit zu erwarten war, wollte der U19-Fahrer mit aller Gewalt eine Lücke finden. Dazu zog er zunächst von halb rechts komplett rüber nach links - und rasierte fast mein Vorderrad. Generell war im Ansatz aber schon zu erkennen, dass der Fahrer nach einer nicht vorhandenen Lücke suchte und ich hatte schon mit so einer Aktion gerechnet. Womit ich aber nicht gerechnet hatte, war das, was ein paar Sekunden später passierte: Da zog der Fahrer nämlich wieder von der linken Seite komplett rüber auf die rechte Seite. Diesmal wurde es schon sauknapp und das war auch die Stelle, wo man in der Analyse auf Strava den Einbruch meiner Trittfrequenz sieht. So ein richtig sinnfreies Zickzack-Fahren.

Je länger die Steigung sich zog, desto eher taten sich dann aber doch Lücken auf. Das war zu erwarten und auf so etwas wartet man dann auch, wenn man schneller fahren kann. Das hat dieser U19-Fahrer noch zu lernen. Was ich hingegen noch zu lernen habe, ist, dass ich nicht zu den Fahrern gehöre, die dann einbrechen und diese entsprechenden Lücken aufmachen. Bei einem Blick auf die Leistungsdaten war ich hier einfach schon an meinem persönlichen Limit. So früh aus dem Feld zurückzufallen, damit hatte ich nicht gerechnet - allerdings hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass es sich um ein Feld mit den KT/AB-Profis handeln würde. Insofern fuhr ich dann erstmal auf meinem niedrigen C-Niveau weiter und es bildete sich auch eine kleinere Gruppe aus C- und U19-Fahrern.

Drei Runden lang blieb ich in der Gruppe, auch wenn innerhalb der Gruppe eine sehr ungleichmäßige Fahrweise war. Da gab es immer wieder ein paar nutzlose Tempoverschärfungen, die nur dazu geführt haben, dass sich die Gruppe dann unnötigerweise verkleinerte. Zu Beginn der 4. Runde brach ich dann an der gleichen Stelle wie in Runde 1 weg. Wieso Fahrer einer abgehängten Gruppe, die schon so weit zurück liegen, dass die nächste Gruppe nicht mehr zu erkennen ist, dann so ungleichmäßig und auf Selektion ausgerichtet fahren müssen, erschließt sich mir einfach nicht ganz. Auf den Flybys von Strava sieht man sogar, dass einer dieser Fahrer aus unserer Gruppe fast den Sprung in eine nächste Gruppe geschafft hat - aber eben nur fast. Alleine schließt man so eine Lücke eben nicht so leicht wie gemeinsam. Kurz darauf stieg dieser Fahrer sogar aus. Na, das hatte sich für ihn ja mal richtig gelohnt, dass er aus unserer Gruppe rausfahren musste.

Da natürlich nicht alle Fahrer auf Strava ihre Daten hochladen, kann ich auch nicht genau sagen, was mit den anderen Fahrern meiner Gruppe passiert ist, aber was ich so mitbekam, ist diese Gruppe nach und nach kleiner geworden, wobei die meisten zurückgefallenen Fahrer dann gleich ausgestiegen sind. Ich selbst habe mich aber trotz Kopf- und Knieschmerzen in den letzten beiden Runden größtenteils als Bergzeitfahrer durchgequält und kam auf Platz 32 von 55 gestarteten Fahrern ins Ziel. Der Vorteil einer Alleinfahrt ist dann halt wenigstens, dass man gleichmäßig fahren kann. Schade, dass sich die Fahrer einer abgehängten Gruppe nicht auch zu so einer gleichmäßigen Fahrweise entscheiden können. Wenn man sich dann noch aus seiner Gruppe lösen will, kann man das ja in der letzten Runde tun. Außerdem ist geteiltes Leid nunmal halbes Leid. ;)

Am Ende nur ein 28er-Schnitt - wow, ich hatte bei einem Rennen noch nie einen Schnitt von unter 30 km/h!!! Aber ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich schon jemals an einem härteren Rennen teilgenommen hatte. Das haut echt rein! "Höchstleistung" trifft es dann auch ganz gut - das war mein bisher anstrengendster Tag der Saison und auch die mit Abstand meisten Höhenmeter. Zusammen mit dem Einrollen kam ich fast auf doppelt so viele Höhenmeter wie bei meiner bisher "höhenmetrigsten" Saisonfahrt! Jetzt ist erstmal Wundenlecken angesagt, bevor diese Woche noch 2 intensive Einheiten auf dem Plan stehen. Kulmbach fällt morgen ja vermutlich ins Wasser. :(

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