Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 9. Mai 2016

EZF Weiden und nächste Regenerationswoche

Das EZF in Weiden hat mir richtig Spaß gemacht. Genau genommen hat es mir mehr Spaß gemacht als alle bisherigen Rennen, so ungewöhnlich das für mich auch sein mag. Das lag sicherlich nicht nur am tollen Wetter, sondern auch daran, dass ich von meiner eigenen Zeit total überrascht war. Nach der 29:11 und Platz 19 von 24 im Vorjahr, wollte ich mir als Verbesserung nicht nur eine Zeit unter 29, sondern gleich eine Zeit unter 28 vornehmen. Vollkommen ohne Überlegung, ob das überhaupt ein realistisches Ziel sein könnte. Nach einem etwas komischen Start, bei dem ich das Gefühl hatte, auch nach Startfreigabe noch festgehalten zu werden, obwohl ich wohl einfach nur zu lasch in die Pedale getreten bin und dann aus Eigenverschulden fast umgekippt wäre, kam ich auch ohne Wattmessung sehr gut und gleichmäßig in den Wettkampf. Kurz vor der 1. Wendestelle sah ich dann sogar schon den 1 Minute vor mir gestarteten Fahrer in überraschender Reichweite. Das ging so schnell, dass ich auch damit rechnete, ihn schon kurz darauf zu überholen - aber da dachte ich falsch! Die ersten beiden Sektoren, die zur 1. Wendestelle führen, gehen leicht bergauf. Gut möglich, dass der Fahrer sich damit etwas schwer getan hat, denn danach fuhr er dann mehr oder weniger meine Pace, weshalb ich auch am Ende der 1. Runde immer noch hinter ihm lag.

Zu Beginn der 2. Runde, als es wieder bergauf ging, bekam er offenbar wieder ein paar Probleme und ich konnte mich schon so sehr ranarbeiten, dass ich seitlich versetzt fahren musste. Auf den Strava Flybys kann man das übrigens auch gut erkennen, weil der Fahrer seine Daten ebenfalls auf Strava hochgeladen hat. Ohne Zoom sieht es fast aus, als ob wir zusammen gefahren wären, aber zoomt man bei den Flybys ein, dann sieht man gut, dass ich versetzt zu ihm fahre. Was diesen Aspekt anbelangt, sind die Strava-Flybys also recht genau, aber zu Beginn von Sektor 2 fällt mir dann eine kleine Ungenauigkeit auf. Zu Beginn des 2. Sektors konnte ich nämlich endlich an dem Fahrer vor mir vorbeiziehen, aber auf den Flybys sieht es so aus, als ob er nochmal gekontert hätte. Das war nicht der Fall. Ich nehme mal an, dass der Abstand zwischen ihm und mir in Sektor 1 daher auch enger dargestellt wird als er war. Vielleicht war die Uhrzeit auf seinem Gerät also 1 oder 2 Sekunden weiter als bei mir. Egal ... ich war jetzt jedenfalls endlich an ihm vorbei. ;)

Kurz bevor wir zum Wendepunkt bei Start/Ziel kamen, ging ein weiterer Fahrer auf die Strecke. Den hatte ich jetzt gleich als nächsten "Pacemaker" in Sichtweite. Das war schon gut, dass ich fast während des gesamten Wettkampfs so eine "optische Kampfhilfe" hatte. Wenn man vor sich niemanden mehr sieht, kämpft man nur mit sich selbst - und da "schlafe" ich teilweise ein. Etwas, das mir diesmal aber trotzdem passiert ist. In beiden Runden ließ meine Spannung ungefähr zur Hälfte des letzten Sektors etwas nach, aber der Datenanalyse entnehme ich, dass ich jedesmal sehr schnell wieder "aufgewacht" bin. ;) Kurz vorm Zieleinlauf fuhr ich noch einen weiteren Fahrer auf und ging dann nochmal aus dem Sattel, um durch einen kleinen Zwischensprint noch etwas mehr Fahrt aufzunehmen. Ansonsten hätte es beim Zieleinlauf eng werden können, wenn wir da nebeneinander hätten durchfahren müssen. Dass ich nochmal so gut Fahrt aufnehmen konnte, sagt mir aber auch, dass ich mir die Kräfte vielleicht etwas zu großzügig eingeteilt habe und ich eine noch bessere Leistung hätte abliefern können, aber die 28:09 bedeutete dennoch eine Verbesserung um 1 Minute und 2 Sekunden, womit ich super zufrieden bin!

Am Ende bedeutete das Platz 8 von 21 für mich, also eine deutlich bessere Platzierung als im Vorjahr. Auch die zeitliche Verbesserung zum Vorjahr war bei mir die größte im Vergleich zu allen anderen Teilnehmern, die letztes Jahr ebenfalls am Start waren. Die zweitbeste Verbesserung eines Fahrers waren 34 Sekunden. Insofern war dieses EZF erstmals ein Indiz dafür, dass das Training nach System wohl doch was bringt. ;)

Auch interessant: Jemand hat für den Kurs auf Strava einzelne Sektoren erstellt. Vermutlich erst am Samstag nach dem EZF, weshalb Strava keine "Pokale" und "Krönchen" verteilt hat, aber ich habe da nicht schlecht gestaunt, als ich sah, dass ich in Sektor 1 unter den besten 10 bin. In den anderen Sektoren bin ich eher zwischen 50 und 60 zu finden. Man könnte jetzt meinen, dass ich in Sektor 1 zu Beginn einfach overpacet habe, aber wenn ich die ersten 2 Minuten mit meinen bisherigen Rennen vergleiche, dann ist der Anstieg des Pulses geringer und gleichmäßiger, weshalb ich eher nicht overpacet habe. Wieso also diese gute Startzeit, zumal Zeitfahrmaterial bei einem Zeitfahren ja von Vorteil ist? Die Antwort hat wohl was mit dem Streckenprofil zu tun: Der erste Sektor ist ansteigend. Dadurch macht sich das Zeitfahrmaterial da noch vermutlich noch nicht so richtig bemerkbar. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass heutzutage alle Zeitfahrspezialisten mit Wattmessung unterwegs sind und daher beim "Ziel-Wattwert" nicht mehr weiter beschleunigt haben. Was auch immer die Gründe dafür sind, dass ich in Sektor 1 so gut dastehe: Mir taugt's. ;)

Generell taugt mir aber auch vor allem, dass ich eine wirklich gleichmäßige Leistung hinbekommen habe. Letztes Jahr meine ich mich noch daran zu erinnern, dass ich in der zweiten Runde deutlich langsamer als in der ersten war. Diesmal war ich in der auf Strava erstellten Runde nur 6 Sekunden langsamer als in Runde 1. Sehr viel gleichmäßiger kann man ohne Wattmessung wohl kaum fahren, zumal auch der Durchschnittspuls nur 1 Schlag höher war. Und dieser 1 Schlag im Schnitt kommt wohl schon durch den Start zustande, wo der Puls ja noch "im Keller" ist. Ergo: Ich bin fast wie ein Computer programmiert gefahren. Denke ich da an den letzten T2-Test vor einem knappen Monat, dann ist das wirklich erstaunlich. Beim T2-Test bin ich ja richtig eingeknickt und Puls sowie Leistung gingen immer weiter in den Keller. Diesen Einbruch hatte ich diesmal nicht - und das stimmt mich optimistisch für die nächsten Rennen.

Aktuell ist dann eine letzte Regenerationswoche angesagt, bevor es dann zwei Wochen "Höchstleistung" und zwei Wochen "Wettkampf" nach Friel gibt. Morgen fahre ich dennoch nach Kulmbach, denn auch in einer Regenerationswoche darf man ja wenigstens 1 Rennen fahren. Durch die Freude über den Verlauf des EZFs freue ich mich auch richtig auf das nächste Rennen, obwohl ich nach dem "Jedermann"-Kriterium in Kulmbach erstmal an einem ziemlichen Tiefpunkt angelangt war. Das nächste offizielle Rennen wird dann am 22.5. in Sonneberg sein, wofür ich noch an der richtige Ernährungsstrategie arbeite. Ich will dort auf jeden Fall durchfahren, was dann bis zu 3 Stunden Fahrzeit bedeuten könnte, falls ich die volle Rundenzahl packe, also nicht überrundet werde. Da gilt es unbedingt einen Hungerast zu vermeiden!

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