Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Sonntag, 28. April 2013

DF - Did Finish ;)

Montag hatte ich außen im rechten Knie am Ende meiner eigentlich lockeren Trainingseinheit (Durschnittspuls 122, trotz einiger kurzer eingestreuter Antritte) ein leichtes Schmerzen. Dienstag brach ich dann das Gruppentraining nach 25 km in der Gruppe besser ab und fuhr nur noch irgendwie zurück. Ich habe eine Sehnenreizung am Knie, meinte der Doc - durch Überlastung. Machte eigentlich auch alles Sinn, hatte ich mir so schon gedacht. Als ich mit Radsport anfing, hatte ich das ja auch schon - nur an "Schnalzen" der Sehne kann ich mich nicht erinnern, dass ich beim Beugen habe. Die Woche über war ich also recht frustriert und habe nur am Freitag 1,5 Stunden lang eine ganz lockere Runde gedreht. Immer noch mit "Reaktion" im Knie, aber generell ging es. Der Doktor meinte, ich sollte maximal locker fahren am Wochenende. Tjaaaaaaa ...

Mein Ziel war dann einfach nur, dass ich die 3 Runden in Cadolzburg durchhalten würde. Das Rennen ging generell gut los. Mit Beinlingen und Winterhandschuhen stand ich beim diesjährigen "Frühlingspreis" in der ersten Startreihe, auch alle anderen üblichen Verdächtigen hatten sich blicken lassen - nur der Namensgeber des Rennens war nirgendwo zu sehen. Nass waren die Straßen auch noch. Zu den üblichen Verdächtigen zählten natürlich Maik mitsamt Klaus und Thomas, die in dieser Saison auch bei Lizenzrennen der Senioren 2 an den Start gehen werden. Ich bin schon gespannt, wann Maik dort seinen ersten Sieg einfährt. Zutrauen tu ich ihm das auf jeden Fall. An den Anblick von ex-Chiemgauer Manuel im Drinkuth-Trikot musste ich mich erst mal gewöhnnen, hatte ich ihn doch eigentlich im Gelbrot der RSG Würzburg erwartet. Und auch Fabian und natürlich Markus ließen sich die Teilnahme am "Herbstpreis" nicht nehmen. Ein Blick nach hinten ließ mich trotz des ausladenden Wetters wieder so auf 40 Fahrer schätzen, aber laut Ergebnisliste waren es doch nur 32.

Wie gesagt, das Rennen ging generell gut los. Ich kam doch allen Ernstes gleich ins Klickpedal! Haben wir ein Schaltjahr?!? Durch den Bogen hindurch, vom Kopfsteinpflaster runter - und Maik vom Start weg mit der ersten Attacke. Mir egal, mir ging es ja heute nur ums Ankommen. In der Steigung reagierten nur wenige Fahrer, die anderen 5 Vilstaler konnte ich zunächst nicht erkennen. Dementsprechend wollte ich dann nach der Steigung mal schauen, wann und wo einer unserer schnellen Leute kommt, damit ich gleich mal sagen kann, dass er noch schnell zu Maiks Gruppe springen sollte, weil das sonst frühzeitig die Vorentscheidung sein könnte. Leider sind die Vereinskollegen dann mit so einem Tempo vorbeigesaust, dass ich keinem diese wichtige Info mit auf den Weg geben konnte. In der Folgezeit war das Tempo im Hauptfeld dann auch so hoch, dass ich nur am Feldende rumgurkte und darauf hoffte, dass das bei Jedermann-Straßenrennen übliche Bummeln nach der ersten Anfangseuphorie einsetzt, damit ich nach vorne fahren und den Kollegen Bescheid geben kann. Das Bummeln setzte aber nicht ein, stattdessen wurde nach dem Abbiegen in die "Waldsteigung" das Tempo forciert und für mich war das dann zu viel. Erstmals musste ich also schon nach einer halben Runde abreißen lassen, aber das war auch ein irrsinniges Tempo diesmal.

Denn ich sag's mal so: Erstmals (!) blieb die Spitzengruppe in Cadolzburg unter 1:10 Fahrtzeit!!! Dabei hatten wir 2010 und 2011 viel bessere Voraussetzungen, weil es damals warm war. Wieso also wurde diesmal der Streckenrekord gebrochen? Bei Kälte, Nässe ... und dem längsten Winter der vergangenen Jahre?!? Wo haben die Leute jetzt schon so viele Kilometer her, dass die bei diesem Rekordtempo mithalten konnten? Ich hatte ja schon mal vor einiger Zeit darüber sinniert, ob Dinge wie Trainingslager im Winter für Jedermänner dazugehören müssen oder nicht. Ich find's ja weiterhin einen reinen Luxus, aber einige Fahrer hatten sicherlich nicht wie ich nur unter 2000 km in den Beinen. Am Ende wurde Maik nicht einmal Erster, ein in dieser Region unbekannter Fahrer von "Team Biketech 24" gewann. Der war mit Teamkollege Christian Sonnabend am Start - und der Name sagt mir sehr wohl etwas. Sachsenring und glaub auch einige GCC-Rennen. Starker Fahrer. Und wenn der nur Vierter wird und sein Teamkollege gewinnt, dann sagt das so einiges darüber aus, was da dieses Jahr an PS am Start gewesen ist. Folglich auch der Streckenrekord ...

Ich selbst tat mich mit einigen "Krümeln" des Hauptfeldes zusammen, um dann mit möglichst gleichmäßigem Rhythmus möglichst gut durchzukommen und das Überholen durch die U19-Bundesliga zu vermeiden. Ja, denn ähnlich sinnvoll wie im Vorjahr wurde das schnellere Starten hinter dem langsameren gestartet. Das Rennen ist prinzipiell tiptop organisiert, aber diese Startreihenfolge im letzten und in diesem Jahr verstehe ich beim besten Willen nicht. Jedenfalls rotierten wir so vor uns hin und kurz vor der Zielabfahrt blockierte bei meinem Hintermann plötzlich das Hinterrad. Die Kette war auch runtergesprungen, aber das schleifende Rad auf der Straße lässt mich vermuten, dass da mehr passiert ist, als dass nur die Kette runtergesprungen ist. Wir warteten noch kurz, aber sahen, dass der Fahrer noch länger rumstand und rummachte. Ärgerlich, aber wir setzten unsere Fahrt dann zu dritt fort - und plötzlich kamen zwei Vilstaler von hinten angeschossen. Ich dachte schon, die wären weg gewesen, weil die in der Abfahrt nach der Waldsteigung abreißen lassen hatten. Das war etwas komisch, aber diesem Kraftakt musste einer der beiden Vereinskollegen auch Tribut zollen und aussteigen. Da ging nix mehr.

In der Folge waren wir als "Quartett" mit 3 Fahrern unterwegs. Ärgerlich, aber einer wollte einfach nicht im Rhythmus der Gruppe fahren und musste immer wieder anreißen. Peinlich, wenn das ausgerechnet der Vereinskollege ist und man das gleiche Trikot trägt. Konnte mich bei den anderen beiden Fahrern nur entschuldigen. Doch selbst wenn es harmonischer gelaufen wäre, hätten wir einmal anhalten müssen: Beim U19-Bundesliga-Rennen war ein Spitzentrio mit gutem Vorsprung vor dem Feld unterwegs. Danach wurde es knapp, aber zu Beginn der Zielabfahrt (!) erwischte uns leider das Hauptfeld der U19. Wir mussten also wieder am Straßenrand anhalten. Alles in allem kosteten uns diese zwei "Stop and Go"-Strafen vielleicht eine Minute. Die Ergebnisliste sagt mir, dass wir fast noch einen Einzelfahrer eingeholt hätten. Naja, Wurst. Es ging ja eh um nix mehr. Meine Sehne schmerzte zu dem Zeitpunkt übrigens schon so, dass ich keine vierte Runde hätte in Angriff nehmen können. Gut, dass also Schluss war.

Am Ende war es ein 33er Schnitt, aber am Ende der ersten Runde noch ein 36er. Ich habe mal in meine Notizen des Vorjahres geblickt: Da überlebte ich ja bis zu diesem Sturz 2 der 3 Runden im Feld - und hatte ebenfalls einen 36er Schnitt zu diesem Zeitpunkt. Nur diesmal war ich schon eine halbe Runde lang nur in einem Quartett unterwegs, da ist das Tempo natürlich niedriger als in einem großen Feld. Ein weiteres Indiz dafür, dass dieses Jahr einfach schneller gefahren wurde - zumindest in Runde 1. Wie es danach im Hauptfeld war, weiß ich halt nicht. Mein Transponder löste dann auf Platz 25 aus, was zwei Dinge bedeutet: Zum einen eine unglaubliche Konstanz, nachdem ich in den beiden Vorjahren jeweils auf Platz 26 gelandet bin, zum anderen meine beste Platzierung seit 3 Jahren. Na super, bekomme ich jetzt 'nen Lolli dafür? ;)

Jetzt muss ich die Sehnenprobleme beheben. Es geht ja nicht mal um die Reizung, sondern eher um das ständige "Schnalzen". Die Sehne reibt am Knochen. Sollte normalerweise weggehen, wenn ich jetzt locker weiter trainiere. SOLLTE. Nach meinen gesundheitlichen Problemen der letzten Jahre, wo aus Reizungen, die nur wenige Tage Probleme bereiten sollten, mehrmonatige Dauerbeschwerden wurden, bin ich vorsichtig mit Prognosen. An der Form kann ich jedenfalls erst weiter arbeiten, wenn die Sehne das wieder zulässt. Eine Stunde kann ich ungefähr fahren, vielleicht 1,5 Stunden. Aber damit könnte ich nur für diese 20-km-Kriterien trainieren. Das macht auch keinen Spaß, weil ich dann gar nicht richtig in die Hersbrucker Schweiz zu meinen Lieblingstälern und -pässen komme. Zum Glück ist das nächste offizielle Rennen erst Ende Mai. Die Dienstagabendserie lasse ich jetzt am Dienstag erst mal aus. Mir tat nach dem Rennen aber mehr als nur die Sehne weh. Ein langer Winter und ein bisher kurzer Formaufbau ... tja ... das verträgt sich offenbar nicht so gut ...

PS: Ich sehe links in der Spalte mit den Ergebnissen aus 2012, dass Cadolzburg letztes Jahr mit Platz 26 schon mein deutlich schlechtestes Ergebnis war. Na bitte, da bin ich doch jetzt schon auf dem besten Wege zu einer besseren Saison als im letzten Jahr ;)

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