Zwei Wochen lang ist erst mal kein Hallenfußball angesagt, dafür hole ich jetzt mal den Saisonrückblick nach. Man sollte die abgelaufene Saison schon mal re... ... äh ... wie ... wüüüüh ... naja, halt rewüh :) passieren lassen (ich schreib einfach mal rewüh, wozu hatten wir vor mehreren Jahren eine Rechtschreibreform, hehe?), bevor man in die Vorbereitung zur nächsten Saison beginnt - was ich heute in gewissem Sinne sogar schon getan habe. Aber wie ich hinterher feststellen musste: Meine Waage ist defekt. Die zeigt ja fast 85 kg an. Das kann doch gar nicht stimmen ;)
Aber zurück zur Saison 2012. Das Auftaktrennen war Cadolzburg. Rummsbumms an der Wand von Cadolzburg, kleine Duathlon-Einlage, aber der Zug war abgefahren. Viel Aufschluss gab das Rennen dadurch nicht, bis zum Sturz war ich eigentlich besser im Hauptfeld dabei als im Jahr zuvor, aber an der Steigung fühlten sich die Beine sehr verkrampft an. Das war alles, was ich Cadolzburg entnehmen konnte.
Die Woche drauf stand mit Karbach der nächste Frühjahrsklassiker an. Gleich am Anfang veranstaltete ein auf Lizenzniveau fahrendes Trio einen gefühlten Zielbergsprint, wodurch das Feld genau wie 2010 gleich am ersten Anstieg zu Rennbeginn komplett auseinanderfiel. Das war an diesem Tag ganz besonders ärgerlich, denn auf dem eher flachen Weg zurück nach Karbach windete es wie im Windkanal - so einen heftigen Gegenwind hatte ich bei einem Rennen noch nie erlebt! Genau da hätte man ein größeres Feld gebraucht, aber das gab es an diesem Tage nicht. Die Sache wurde daher zwischendurch zu fast einer Runde Einzelzeitfahren und die dritte und letzte Runde war dann eine Art unkoordiniertes 4er-MZF - da liefen gar keine Gruppen mehr zusammen. Insofern hatte das dann nur bedingt etwas mit einem Rennen zu tun, weil eben die typischen Unterschiede zwischen Rennen und Zeitfahren wie vom Winde verblasen waren. Die Top Ten genau wie 2010 verfehlt und eine nochmals deutlich langsamere Durchschnittsgeschwindigkeit ins Ziel gebracht - UND die Erkenntnis, dass das BC-Rennen 2008 das einfachste Rennen war, an dem ich bei meinen insgesamt 3 Starts in Karbach teilgenommen hatte. So viel zur Qualität und Fahrweise, die dort von einigen "Hobbyfahrern" beim eigentlichen Hobbyrennen an den Tag gelegt wird. Würde es noch Tageslizenzen geben, würde ich nächstes Jahr genau eine solche in Karbach nutzen, weil man dort aufgrund des großen Feldes und der vernünftigeren Fahrweise zu Rennbeginn (man muss sich die Kraft ja schließlich für mehr als nur 3 Runden einteilen) einfach besser bzw. länger mitkommt als beim Hobbyrennen, wo ich bei zwei Teilnahmen jeweils am Gipfel der langen Steigung gleich nach dem Start den Anschluss verlor ... und dabei mehr leiden musste als 2008, als ich beim BC-Rennen ohne nennenswerte Mühe mit dem Hauptfeld über die Kuppe kam ...
Nach einem somit desolaten Saisonbeginn ging es nach Sonneberg, wo ich immerhin mit dem Hauptfeldchen ankam. Wir waren nur knapp über 10 Fahrer, weil es dan ganzen Tag lang geregnet hatte. Bei unserem Rennen schien die Sonne, nur die Straßen waren zu Beginn noch nass. Schade, dass sich nicht mehr Hobbyfahrer getraut hatten, liegt Sonneberg doch schließlich gleich an der Grenze zu Bayern und ist auch nicht allzu weit von Sachsen entfernt. Eigentlich also ein guter Sammelpunkt für Hobbyfahrer, sollte man meinen. Nachdem meine Form am Berg aber weiterhin mies war, trat ich ein Stück vor Beginn der Schlusssteigung einfach mal beherzt an. Das war dann ein Moment, der mir zum ersten Mal in der Saison etwas Mut machte: Ich konnte mich gleich absetzen und den Vorsprung auch in die Steigung retten. Dort quälte ich mich wieder eher schlecht als recht den Berg hinauf und wurde in der Kurve kurz vorm Gipfel leider abgefangen. Am Ende fehlten mir im Ziel 10 Sekunden auf Platz 3. Unterm Strich ein Schritt nach vorn.
Die Woche drauf stand dann schon das erste Saison-Highlight an: Es ging zu meinem neuen Lieblingsrennen nach Schleiz! Dort hatte ich schon vor dem Start bei fast winterlichen Temperaturen (noch nie zuvor fuhr ich ein Rennen mit Beinlingen!) eine gute Laune, weil ich als Gastfahrer fürs Radsportteam Reichenbach fahren konnte. Das war gleich ein viel unterhaltsameres Warmfahren als wenn man sich immer alleine irgendwo einrollen muss. Man macht sich dann auch nicht solche Gedanken über das anstehende Rennen und ist halt generell entspannter. Das Rennen selbst verlief dann gar nicht wie geplant, denn es setzten sich noch auf dem Schleizer Dreieck drei Fahrer ab, die uns überhaupt nichts sagten. Da es ja "nur" die 30er-Strecke war, hielten wir sie für übereifrige Fahrer, die sich ihre Kräfte nicht einteilen konnten. Das Gegenteil war aber leider der Fall, der Sieger fuhr mal eben souveränen Streckenrekord für die 30er-Strecke und generell den höchsten Schnitt, mit den ein Fahrer in Schleiz bisher das Ziel erreicht hat. In der Folge bildeten wir dann aber leider keinen Teamzug, um den Abstand zu verkürzen, sondern es brach alles auseinander. Nach den ersten Kilometern blieb aus einem fast 100 Fahrer fassenden Fahrerfeld ein einziger Trümmerhaufen übrig. Nachdem der Zug zur vorderen Gruppe langsam aber sicher abgefahren war, bildete sich aber zumindest langsam wieder ein Hauptfeldchen. Vorne waren aber insgesamt 5 Fahrer weg, also ging es für uns noch um Platz 6 - und natürlich um den Sieg in der Teamwertung. Als sich unser Hauptfeldchen bildete, sah ich im Rückspiel erfreulicherweise ein Reichenbacher Duo im Anmarsch und blieb zunächst eine Weil am Ende der Gruppe. Nach dem Zusammenschluss spulten wir dann der Abfahrt Richtung Raila entgegen, in die ich diesmal von ganz vorn fahren konnte. Im Gegensatz zum Vorjahr fuhr ich diesmal auch schon mutiger runter, quasi ohne zu bremsen, bis ich durch eine Unterwurzelung einen heftigen Schlag gegen den Lenker bekam und aufschreckte. Ich kam mit dem Schrecken davon, aber fuhr die restliche Abfahrt dann doch wieder etwas verunsichert. Dennoch reichte es, um sogar mit leichtem Vorsprung in die letzte Steigung vorm Ziel zu gehen - und an der Sache mit dem Vorsprung änderte sich zu meiner positiven Überraschung auch nichts mehr! Eine unglaubliche Iylle: Blauer Himmel, die Sonne lachte auf das knallgelbe Rapsfeld rechts von der Straße, links ein paar Bäume an der Straße, wie man sie früher in der DDR eben häufig an Landstraßen hatte, eine sanfte Brise - und ansonsten STILLE. Kein Treten anderer Fahrer, kein anderes Schnaufen - das hat sich wirklich herrlich angefühlt! Am Ende der Steigung drehte ich mich mal um und sah Falk aus dem Team auf Schlagdistanz. Da der nächste Fahrer vielleicht 15 bis 20 Sekunden hinter Falk lag, nahm ich etwas raus und wartete auf ihn, um dann als Duo ins Ziel zu fahren. Am Ende Platz 6, was meine bis dahin beste Platzierung bei einem Kletterrennen bedeute. Platz 2 in meiner AK und Platz 1 in der Teamwertung rundeten einen erfolgreichen Auftritt beim ersten Saison-Highlight ab - so soll ein Höhepunkt aussehen! :)
Demnächst weiter mit Teil 2 ...
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