Jetzt hatte ich zwischen den Rennen in den letzten Wochen doch tatsächlich so viel Stress, dass ich im August keinen einzigen Beitrag verfassen konnte - ach herrje... ;)
Zuletzt hatte ich mich vor Bellheim bzw. Bamberg gemeldet. In Bamberg war das Feld wie eigentlich jedes Jahr stark besetzt, drum war ich mit meinem 15. Platz am Ende ganz zufrieden. Konnte das Tempo vom Feld ohne ernsthafte Krise mitgehen, das war schon ganz okay aus dem Training heraus. In Bellheim war ich dann mit ganz frischen Beinen am Start und verfolgte eigentlich nur einen Plan A: Vor dem ersten Durchfahren der "Felder" in eine Ausreißergruppe zu kommen, mit so 5-10 Fahrern. Es gab vom ersten Kilometer auch immer Angriffe (bis zum letzten Kilometer des Rennens!), zwei Mal ging ich auch mit, aber vor dem ersten Befahren der "Felder" kam keine Gruppe weg. Hinter der ganzen Felder-Passage fuhren dann mal nur zwei Fahrer weg, weshalb das niemand Ernst nahm, nachdem sich zuvor größere Gruppen auch nicht lösen konnten. Statt einer gleichmäßigen Tempoarbeit im Feld gab es aber nur den Wechsel zwischen Uneinigkeit und weiteren Attacken. Am Ende der zweiten Runde sprang ich dann ein drittes Mal bei einer Attacke mit, nachdem sich zwischendurch irgendwann bei einer der unzähligen Attacken eine kleinere Gruppe erfolgreich lösen konnte. Leider wurde aus meiner Attacke, bei der wir wohl auch so 6-7 Fahrer waren, sehr schnell nur noch ein Trio, bei dem der dritte Fahrer auch schon so am Limit war, dass er gar keine Ablösungen mehr fahren konnte. Das Feld setzte in Einerreihe nach und schluckte uns kurz darauf. Statt dann aber weiter Tempo zu fahren, schlief die Tempoarbeit im Feld erneut ein. Bis zum Rennende hatte man dann also weiter das Schema, dass sich das Feld einfach nicht auf eine gleichmäßige Tempoarbeit einigen konnte, weshalb weiterhin alle paar Minuten Attacken folgten. Ich selbst war zu dem Zeitpunkt schon so richtig schön demotiviert und überlegte mir auch aufgrund der Erfahrung der 3. Attacke, dass ich am Ende auf den letzten 2, 3 Kilometern vielleicht eine Attacke wage, um eine Feldankunft bei dieser engen, verwinkelten Zielpassage zu vermeiden. Das wäre mein Plan B gewesen. Bevor es so weit kommen konnte, hatten wir zu Beginn der letzten Runde aber plötzlich Regen. Bei nasser Fahrbahn wollte ich die super-engen, verwinkelten und heute auch sehr dreckigen Kurven auf den "Feldern" auf gar keinen Fall mitten im Feld fahren und schoss kurz vor Beginn der Felder-Passage nach vorn an P4, um möglichst sicher durchzukommen. In dritten verwinkelten Kurve machte dann der Fahrer vor mir auch einen kleinen Fahrfehler und musste aufmachen, es gab aber keinen Sturz. Ich schloss die Lücke zu P2 gleich - und irgendwie waren wir kurz darauf als Trio und dann als Duo mit Vorsprung vorm Feld unterwegs. Okay, das war zu dem Zeitpunkt zwar nicht mehr der Plan, aber einfach erst mal weitergefahren. Es war halt nass und so. Da weiß man nie, wie das Tempo im Feld plötzlich einschläft. Allerdings wachte das Feld schnell wieder auf. Die restliche Runde verbrachte ich also wieder im Windschatten des Feldes und bereitete mich auf meinen Plan B vor. Den konnte ich dann dummerweise nicht umsetzen, weil das Tempo auf den letzten 2, 3 Kilometern komplett einschlief und ich eingebaut war. Hatte mir die Schlussphase wesentlich schneller vorgestellt, mit einem in die Länge gezogenen Feld und so. Zwei Fahrer haben dann aber nochmal aus dem Feld heraus angegriffen, wodurch sich das Feld auch nochmal etwas streckte. Die Tür ging für mich auf, ich bin gleich losgesprintet, um vor der vorletzten Kurve noch möglichst weiter nach vorn zu kommen und war dann ungefähr an P10 im Feld. Hinter der vorletzten Kurve gleich voll weitergesprintet und bis an die Spitze des Feldes gekommen. Dann auf der nassen Fahrbahn gemerkt, dass ich ein viel zu hohes Tempo für die enge Zielkurve hatte, aber konnte das Tempo gerade noch anpassen. Hinter der Zielkurve dann zu meiner eigenen Überraschung meine Position im Sprint noch bis zum Zielstrich gehalten. War ein echt langer, dreigeteilter Zielsprint. 7 Fahrer kamen vor dem Feld ins Ziel, für mich blieb dann P8, womit ich mein Ziel erreicht hatte. Ich wollte ja in die Top Ten.
Die Woche drauf fuhr ich dann zwei Rennen in Wardow bei Laage bei Rostock. Warum so weit weg? Naja, weil es zwei Straßenrennen waren. War auch ein Kurs, mit dem ich klargekommen bin, obwohl er mir jetzt auch nicht unbedingt auf den Leib geschnitten ist, aber zumindest die Zielgerade hatte genau die richtige Länge für mich. Etwas merkwürdig war die Zusammensetzung der Rennen. Senioren 3+4 fuhren gemeinsam, wir (Senioren 2) fuhren gemeinsam mit U17+Frauen - und alle AKs wurden getrennt gewertet. So weit, so gut, aber wir mussten bei den Senioren 2 eine Runde mehr als die U17 und die Frauen fahren - und wir waren am 1. Tag nur 7 Senioren 2, am 2. Tag sogar nur 6!!! Am 1. Tag fuhren zwei Uris (Götze + Pohl) gewohnt früh aus dem Feld raus. Also auch wenn nur wenig Fahrer am Start sind, sind es halt doch immer die starken Fahrer, die trotzdem am Start stehen. Nach ungefähr halber Renndistanz brach ein Senioren-2-Fahrer bei dem garstigsten Wind, den ich je bei einem Rennen erlebt hatte, weg und wir fuhren dann die letzten Runde als zu viert ... "im Hauptfeld". ;) Auf den letzten Kilometern dann schon fast Stehversuche, wobei ich fest daran glaubte, im Sprint den Vorteil zu haben. Stimmte leider nicht so ganz, denn mit Lars Elsner war da noch ein anderer guter Sprinter, der den Sprint komplett von vorn gefahren ist. Ich musste auch erst noch ein kleines Loch zu ihm zufahren, weil ich mich nunmal davon überraschen ließ, wie gut er sprinten konnte, und schon war mein erster möglicher Podestplatz futsch, weil ich nicht mehr an ihm vorbeikam. Aber wenn einer den Sprint komplett von vorn fährt, hat er sich den Sprintsieg dann auch verdient. Am nächsten Tag fehlten dann zwei lokale Starter, "weil es regnete", dafür war aber noch ein frischer Jenatec-Fahrer am Start. Der war dann auch so frisch, dass er in einem wesentlich abwechslungsreicheren und selektiveren Rennen als am Vortag mit Götze (nach Defekt) auf P2 und P3 wegfahren konnte. Vorne absolvierte Pohl ein EZF, dahinter war ich mit Lars im PZF-Modus unterwegs. Auf der Zielgeraden wussten wir dann schon gegenseitig voneinander, dass wir ähnlich gut sprinten konnten, weshalb dann niemand so richtig als erster lossprinten wollte, was ich dann aber schlussendlich tat und diesmal genau so knapp vor Lars blieb wie er am Vortag vor mir blieb. Unterm Strich also zwei Mal P4 für mich. Schade, dass nicht mehr Fahrer am Start waren, denn in Torgau und Bellheim hatte ich bei ungefähr 70 Fahrern ja auch schon bewiesen, dass ich bei einem Sprint des Feldes in die Top Ten fahren kann. Das hätte ich in Wardow gerne auch so getan, denn dann wären die beiden Top-Ten-Plätze natürlich "mehr wert". Aber die Fahrer, die sich bei einem Rennen an den Start stellen, können ja nix für die Fahrer, die lieber daheim bleiben...
Nach einer weiteren Wettkampfpause war ich dann jetzt noch bei der oberfränkischen Bergmeisterschaft am Start. Und was soll man sagen? Ich wollte meine 15:30 verbessern, wenigstens auf unter 14:30. Ich war dann sogar 1:30 schneller als 2015, war persönlich auch laut Puls- und Watt-Daten zu 98-100 % an meinem persönlichen Optimum, drum war ich mit meiner Leistung und meinem Leistungsstand rundum zufrieden. Als Bonus gab es sogar noch eine Bronze-Medaille. ;)
Auf dem Weg zum Riderman muss ich jetzt dann noch irgendwie ein paar Rennkilometer in die Beine bekommen, auch wenn sich einfach keine Rennmöglichkeiten angeboten haben, die mir wirklich gut gefallen würden (also Straßenrennen). Werde daher wohl in Freising doch noch ein Kriterium fahren. Bamberg war eine Woche vor Bellheim ja im Endeffekt auch nicht die schlechteste Vorbelastung, denn es kam ja P8 in Bellheim raus. ;)
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